1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien


Das Wesen der Komposition. Die Arten der Komposition



Yüklə 0,75 Mb.
səhifə24/27
tarix29.11.2017
ölçüsü0,75 Mb.
#33319
1   ...   19   20   21   22   23   24   25   26   27

20.Das Wesen der Komposition. Die Arten der Komposition




Das Wesen der Komposition

Kompositum (Zusammensetzung) = wenn zwei oder mehrere selbständige Wörter zu einer neuen Einheit verbunden werden

Es handelt sich um ein Wortbildungsmodell, das zu den bedeutendsten und produtivsten der deutschen Gegenwartssprache zu rechnen ist. Durch eine Zusammensetzung können Begriffe und Sachverhalte bezeichnet werden, doe sonst durch längere syntaktische Fügungen widergegeben werden müßten:

Kopfschmerztablette = eine Tablette, die man gegen Kopfschmerzen einehmen kann

Teigschüssel = eine Schüssel, in der man Teig kneten kann

Buchhandel = der Handel mit Büchern

Sommerurlaub = ein Urlaub, der im Sommer stattfindet

Ein Kompositum ist sowohl eine formale Einheit als auch eine semantische Einheit. Das heißt, daß es als ein Wort behandelt wird, es trägt einen Hauptakzent und wird als Ganzes flektiert. Da Komposita semantsiche Einheiten sind, kommt es auch zu einer bestimmten Idiomatisierung, was Beispiele wie Muttersprache (es ist nicht die Redeweise einer Mutter gemeint), Blaubeere (bestimmte Waldbeere und nicht jede blaue Beere), Großmutter (keine große Mutter), Großstadt (nicht jede große Stadt) belegen können.


Eine Zusammensetzung ist in der Regel zweigliedrig. Für das Deutsche sind mehrfach zusammengesetzte Wörter typisch, wobei auch diese gewöhlich zweigliedrig sind. Ist eines der Kompositionsglieder eine Morphemkonstruktion oder sind sie es beide, so entscheidet die Semantik, was als unmittelbare Konstituente angesehen werden soll.

Gartenhausbeitzer kann nicht zerlegt werden in Garten und Hausbesitzer, weil nicht der Hausbesitzer eines Gartens gemeint ist, sondern der Besitzer eines Gartenhauses. Oft ist allerdings die „Nahtstelle“ – die Hauptfuge nicht eindeutig festzustellen, was folgende Beispiele zeigen:

Arbeiterwohnungs/baugenossenschaft oder Arbeiterwohnungsbau/genossenschaft

Getreideanbau/plan oder Getreide/anbauplan.
Arten der Komposita

Bevor wir die Bedeutung des Bestimmungswortes und des Grundwortes erklären, muß noch darauf hingewiesen werden, daß Komposita in zwei Gruppen eingeteilt werden und zwar in Determinativkomposita und Kopulativkomposita.

Ist eine der unmittelbaren Konstituenten der anderen untergeordnet, so handelt es sich um ein Determinativkompositum.

Sind die beiden unmittelbaren Konstituenten einander nebengeordnet, so geht es um ein Kopulativkompositum.


Das Grundwort ist also die zweite unmittelbare Konstituente eines Determinativkompositums. Außer geringen Ausnahmen gibt das Grundwort die Wortklasse und auch das Genus an. Es ist meist ein Substantiv, ein Adjektiv oder ein Verb ( Kinderkrankenhaus, kohlschwarz, teilnehmen, sichergehen).

Das Bestimmungswort ist die erste unmittelbare Konstituente eines Determinativkompositums. (Bei Kopulativkomposita kann nicht zwischen Bestimmungs- und Grundwort unterscheidet werden, weil die Bedeutungen der Bestandteile summiert erscheinen und es besteht das Verhältnis der Koordination.)


Die Funktion des Bestimmungwortes kann jede Wortart vertreten – es bestimmt das Grundwort semantisch näher, aber es kamm die Wortart des Kompositums nicht bestimmen. Die Stelle, wo die beiden unmittelbaren Konstituenten aneinandertreffen, nennt man Kompositionsfuge. Es gibt Komposita ohne zusätzliche Fugenelemente und Komposita mit Fugenelementen und danach teilte man sie aus historischer Sicht in echte (eigentliche) und unechte (uneigentliche) Zusammensetzungen ein.
Anm. : Im Zusammenhang mit der Komposition ist der Terminus Zusammenrückung zu erwähnen, unter dem man vielfach eine Wortbildungskonstruktion versteht, deren letzter Bestandteil nicht die Wortart des Ganzen bestimmt. Es handelt sich meist um Substantive und Adverbien:

Nimmersatt, Gernegroß

zeitlebens, zweifelsohne

Neuerdings werden sie zu den impliziten Derivaten gezählt, da sie eigentlich Konversionen von Wortgruppen, bzw. Sätzen darstellen. Häufig sind es ursprüngliche Imperativsätze, die oft als charakterisierende Gattungsbezeichnungen (Tunichtgut – darebak, Nichtsnutz – budizknicemu, Taugenichts – darmoslap), Familiennamen (Springisfeld, Fürchtegott, Habedank), Tiernamen und Pflanzenamen (Vergißmeinnicht, Rührmichnichtan – netykavka, Guck-über-den-Zaun-Kresse – rericha, Wendehals – krutihlav) vorkommen. Außerdem können sie bloße Substantivierungen sein, die entweder zusammen oder mit Bindestrich geschrieben werden (Stelldichein – dostavenicko, aufs Geratewohl – nazdarbuh, das Sich-nicht-einleben-können).



21.Die Derivation – explizite und implizite Derivation



Die explizite Derivation

Die Derivation (Ableitung) ist ein Wortbildungsmodell, das neben der Komposition und Präfigierung im Deutschen sehr produktiv ist. Man unterscheidet eine explizite und implizite Derivation. Durch die explizite Derivation kann ein Basismorphem oder eine freie Morphemkonstruktion mit einem Ableitungssuffix ein neues Wort bilden (frei – Freiheit, Kindergarten – Kindergärtnerin, fruchtbar – Fruchtbarkeit, Lenin – Leninist, faul – faulen).


Manchmal geht die Konstruktion auf eine Wortgruppe zurück, z.B. Gesetz geben – Gesetzgebung, früh aufstehen – Frühaufsteher, in Betrieb nehmen – e Inbetriebnahme, Mensch werden – e Menschwerdung. Typisch für diese Formen ist in den meisten Fällen der Umstand, dass das letzte Wort nicht als selbstständiges Wort vorkommen kann. In diesem Sinne gehören hierher auch Verben, die von Substantiven abgeleitet sind und mit einem Adverb zusammengesetzt wurden : einmotten, überwintern. Dieser Typ wurde in älteren Arbeiten Zusammenbildung genannt. Da es aber grundsätzlich keinen Unterschied zu der expliziten Ableitung gibt, werden ihr auch solche Wörter zugerechnet.
Anm.: Manchmal ist es problematisch diese WBK (Zusammen bildung) von der Zusammensetzung abzugrenzen, da in manchen Fällen der zweite Teil auch selbsständig gebraucht werden kann, vgl. Gepäckträger von Gepäck tragen oder Gapäck + Träger

Die implizite Derivation

Durch die implizite Derivation entsteht ein derivat ohne erkennbare Affixe. Eine große Zahl von Substantiven zeigt verschiedene Stufen des Ablauts starker Verben: binden – r,s Band – r Bund, fliegen – r Flug, gießen – r Guß, klingen – r Klang, schließen – r Schluß

Es gibt auch Substantiva, di emit schwachkonjugierten Verben stammverwandt sind: blicken – r Blick, kaufen – r Kauf

Es ist nicht immer leicht zu unterscheiden, ob das substantiv von dem schwach konjugierten Verb oder umgekehrt, das schwach konjugierte Verb von dem Substantiv abgeleitet ist. Wenn das Verb durch Bedeutungsmerkmale des Substantivs motiviert ist, dann ist der Ausgangspunkt des Substantivs.

Dies ist z.B. der Fall bei fischen. Das Hauptmerkmal des Fisches ist nicht, dass man ihn fängt (fischen = Fischen fangen)
Beim Verb unterscheidet man meist nicht zwischen expliziter und impliziter Ableitung, weil bei allen Verben, die aus Wörtern anderer Wortarten entstanden sind, die Infinitivendung – (e)n zugleich als Wortbildungsmorphem und als grammatische Morphem fungiert. Darin besteht auch ein markanter Unterschied zwischen der Baleitung im nominalen und verbalen Bereich. Bei dem Typ der Kausativa : liegen → legen, sitzen →setzen, fallen → fällen, schwimmen →schwemmen, schwinden →(ver)schwenden, es geht um eine Verbindung der explizitern und impliziten Ableitung.
Zur impliziten Ableitung wird auch die Konversion (der Wortartwechsel) gerechnet. Es ist eigentlich der Übergang eines Wortes aus einer Wortklasse in eine andere, wobei keine formalen Änderung erfolgen. Im allgemeinen können alle Wortarten substantiviert werden. Am geläufigsten ist die Substantivierung von Verben: s Brausen, s Lachen, s Lesen, Sterben, Zeichnen, Essen, Treffen, Treiben.

Anm.: Allerdings muß eingeräumt werden, dass zwar alle Verben substantiviert werden können, nicht jedoch alle ihre Sememe:



Dresden liegt an der Elbe vs. Das Liegen an der Elbe – ist nicht gebräuchlich

In einem solchen Zusammenhang benutzt man die Lage an der Elbe. Ähnlich gibt es einen Bedeutungsunterschied in Fällen wie: Das Sitzen hier im Gartenist bequem x der Sitz der Regierung. In manchen Fällen geht die Motivationsbeziehung zwischen Basis und Derivat verloren, weil die Basis in Bezug auf das entsprechende Semem nicht mehr benutzt wird. So bedeutet Abkommen eine Vertrag (Potsdamer Abkommen). Aber im Verb abkommen ist diese Bedeutung nicht mehr enthalten.


Substantivierung von Adjektiven sind auch sehr häufig:

Der Alte, Kranke, Glückliche, Schwarze, das Schöne, das Tragische


Vom historischen Standpunkt aus sei darauf verwiesen, dass durch diese Art der Ableitung männliche Substantiva, wie Bär (vom ahd. bero – braun), Herr (ahd. heriro – der Ehrwürdigere), Mensch (ahd. mennisc – menschlich) entstanden sind. Alte Partizipialformen sind die Substantiva Feind (ahd. fiant, got. fijan – hassen), Freund (ahd. friunt, got. frijon – lieben).
Substantiva werden zu Adjektiven:

  • dieser Vorgang ist allerdings nicht produktiv : feind, ernst, schade, schuld

Aus Substantiven können durch Konversion Präposition entstehen: dank, trotz, infolge, seitens
Substantivierung von Wortgruppen, Sätzen, einzelnen Wörtern aller Wortklassen sind grundsätzlich möglich, in vielen Fällen entstehen Wörter im Sinne einer festen Zuordnungvon Formativ und Bedeutung, z.B. Vergißmeinnicht oder übliche Verbindungen wie das Weh und Ach, das Wenn und Aber, das Auf und Ab, das Hin und Her.

Oft geht es jedoch um viele gelegentliche Bildungen, die nur in einem bestimmten Textzusammenhang substantivisch verwendet werden. Vielfach werden sie mit Bindestrich geschrieben „sein ewiges Sich-nicht-erinnern-wollen“, „sein ständiges Von-der-Hand-in-den-Mund-leben“.





Yüklə 0,75 Mb.

Dostları ilə paylaş:
1   ...   19   20   21   22   23   24   25   26   27




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©muhaz.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

gir | qeydiyyatdan keç
    Ana səhifə


yükləyin