Warum Menschen symmetrische Gesichter bevorzugen Gleichmaß lässt auf genetisch vorteilhaften Partner schließen Die meisten Menschen finden symmetrische Gesichter attraktiv. Bislang wurden dafür zwei Erklärungen in Betracht gezogen: Symmetrie könnte attraktiv wirken, weil sie auf einen vorteilhaften Partner hindeutet, oder weil die menschliche Wahrnehmung symmetrische Gesichter leichter erfassen kann. Die zweite Hypothese widerlegten britische Forscher nun in einer Studie. Ihre Ergebnisse erscheinen im Fachmagazin "Proceedings B" der Königlichen Gesellschaft in London (Online-Vorabveröffentlichung).
Die Forscher um Anthony Little von der Universität von St. Andrews in Schottland untersuchten, wann symmetrische Gesichter auf Testpersonen attraktiv wirkten. Sie konnten zeigen, dass symmetrische Gesichter nicht bevorzugt wurden, wenn sie auf dem Kopf stehen. Dies widerspricht der Annahme, dass es allein auf die Symmetrie des Gesichts entlang einer senkrechten Achse ankommt – denn auch auf dem Kopf stehende Gesichter sind symmetrisch.
Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die Bevorzugung symmetrischer Gesichter beim Menschen im Laufe der Evolution entstanden ist. Nach dieser Hypothese ist ein symmetrisches Gesicht ein Hinweis auf vorteilhafte Gene seines Trägers. Ungleiche Gesichtshälften werden mit einer ungleichmäßigen Entwicklung, wie sie beispielsweise durch Krankheiten ausgelöst werden kann, in Verbindung gebracht. Symmetrie stand daher in der Evolution für einen gesunden Paarungspartner mit einer guten Immunabwehr. Durch die natürliche Auslese nahm im Laufe der Entwicklung nicht nur die Symmetrie selbst, sondern auch die Vorliebe für dieses Merkmal zu.
ddp/bdw – Christine Harbig Partnerwahl Attr. 092
05.10.2002 - Psychologie
Was Frauen attraktiv macht Body Mass Index zählt mehr als Kurven Wenn eine Frau das zur ihrer Größe passende Gewicht zu haben scheint, wirkt sie attraktiv. Eine kurvenreiche Figur ist dagegen weniger wichtig, haben britische Forscher herausgefunden ("Proceededings of the Royal Society B", Bd. 269, Artikel Nr. 1506).
Die Wissenschaftler um Martin Tovee ließen in ihren Studien 23 Frauen und 23 Männer anhand von Bildern die Attraktivität von 60 Frauen bewerten. Dabei wollten sie herausfinden, was einen größeren Einfluss auf eine positive Beurteilung hat: das Verhältnis von Hüft- zu Taillenumfang oder der so genannte Body Mass Index (BMI), der das Verhältnis der Körpergröße zum Gewicht wiedergibt.
Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass die Figur einer Frau die entscheidende Rolle spielt, nicht ihr Gewicht. Doch Tovee und seine Kollegen konnten in ihren Studien zeigen, dass der BMI ein besserer Indikator für Attraktivität darstellt. Der BMI einer erwachsenen Frau sage unmittelbar etwas über ihre Gesundheit und damit über ihre Fortpflanzungsfähigkeit aus, sagen die Forscher. Somit sei es naheliegend, dass auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin Größe und Gewicht einer Frau als Attraktivitätsmerkmal ein große Rolle spiele.
ddp/bdw - Cornelia Pfaff Body Mass Index Attr. 092
14.08.2002 - Anthropologie
Große Männer und kleine Frauen haben mehr Erfolg beim anderen Geschlecht Größenunterschied zwischen Mann und Frau wird nicht verschwinden Überdurchschnittlich große Männer haben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Kinder als ihre normal großen Geschlechtsgenossen. Bei den Frauen ist es genau umgekehrt: Kleinere haben am ehesten Nachwuchs. Das berichtet der Brite Daniel Nettle von der Open University in Milton Keynes in der Fachzeitschrift "Proceedings: Biological Sciences" der Royal Society in London (DOI: 10.1098/rspb.2002.2111).
Nettle verglich die Daten von 10.000 britischen Männern und Frauen, die zum Zeitpunkt der Studie alle 42 Jahre alt waren. Seine Ergebnisse bestätigen vorangegangene Untersuchungen, nach denen überdurchschnittlich große Männer besonders attraktiv auf Frauen wirken.
Für Männer ist die Größe ihrer Partnerin dagegen nur indirekt entscheidend. Sie suchen bevorzugt nach Signalen für die Fruchtbarkeit einer Frau. Kleine Frauen zeigen diese normalerweise früher. Da sie nicht so viel Energie in das Längenwachstum stecken, kommen sie meist sehr jung in die Pubertät, erklärt Nettle. Kleine Frauen haben bei der Suche nach einem Partner, der sie überragt, zudem eine größere Auswahl als ihre hochgewachsenen Geschlechtsgenossinnen.
"Es scheint, dass große Männer und kleine Frauen auch in einer modernen Gesellschaft evolutionär begünstigt sind. Der Größenunterschied zwischen Frauen und Männern wird daher nicht verschwinden," kommentiert Nettle die Ergebnisse.
ddp/bdw - Barbara Witthuhn Nachwuchs Attr. 093
08.05.2002 - Psychologie
Bei Männern gilt das aber nur für Langzeitbeziehungen Bereits Freud spekulierte, dass man sich eher in Personen verliebt, die den eigenen Eltern ähneln. Bezüglich des Alters konnte das Team um David Perrett von der School of Psychology an der Universität St. Andrews die These nun bestätigen. Demnach finde man Personen attraktiv, die etwa so alt aussehen wie die Eltern zur Zeit der eigenen Kindheit, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society (7. Mai 2002).
In der Studie setzten die Forscher Bilder von Gesichtern ein, an denen Altersmerkmale, wie etwa Falten und Runzeln am Computer manipuliert werden konnten. Die Probanden wurden befragt, in welchem (manipuliertem) Alter sie ein Gesicht als attraktiv empfinden. Diese Daten wurden mit dem Alter der Eltern zur Geburt der Teilnehmer verglichen. Aus der Auswertung folgerten die Wissenschaftler, dass Frauen, die von "alten" Eltern über dreißig Jahren geboren werden, weniger von jugendlichem Aussehen beeindruckt sind und sich mehr von Alterszeichen in männlichen Gesichtern angezogen fühlen als Frauen mit "jungen" Eltern unter dreißig Jahren.
Bei Männern bestimmt das Alter der Mutter, aber nicht das Alter des Vaters, das Attraktivitätsempfinden von Altersmerkmalen in einem weiblichen Gesicht. Dies gelte bei Männern jedoch nur für Langzeit-Beziehungen – bei Kontakten, die von vorneherein nicht lange währen sollen, empfanden Männer Attraktivität unabhängig von Altersmerkmalen. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass die Beurteilung von Attraktivität teilweise über unsere Erfahrung in der Kindheit festgelegt wird.
Nicole Waschke Attr. 094
12.11.2001 - Psychologie
Dostları ilə paylaş: |