5 Rennen, 17 Siege, Meistertitel



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Die Erfolgsgeschichte des Porsche 911 RSR von 2013 bis 2015
45 Rennen, 17 Siege, 8 Meistertitel
Eindrucksvolle Erfolgsserie für den 911 RSR: 45 Rennen, 17 Siege, acht Meistertitel von 2013 bis 2015 – das ist die eindrucksvolle Bilanz für den 470 PS starken GT-Renner aus Weissach, der seit 2013 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC und seit 2014 in der nordamerikanischen IMSA SportsCar Championship eingesetzt wird. Elf Mal startete die Rennversion der Sportwagenikone 911 aus der ersten GT-Reihe, sieben Mal von der Pole-Position.
Seine Rennpremiere feierte der Porsche 911 RSR am 14. April 2013 in Silverstone. Der Nachfolger des 911 GT3 RSR, mit dem Porsche-Kundenteams seit 2004 zahlreiche Siege und Titelgewinne holten, zeichnet sich durch konsequenten Leichtbau und eine ausgefeilte Aerodynamik aus. Einer der Entwicklungsschwerpunkte beim 911 RSR war eine ausgeglichenere Gewichtsverteilung. Außergewöhnlich an dem neuen Auto war auch das Fahrzeugdesign, mit dem das Jubiläum „50 Jahre 911“ gewürdigt wurde. Das passende Geschenk gab es bereits im dritten Rennen mit einem sensationellen Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Das Porsche-Kundenteam IMSA Performance Matmut gewann die Klasse GTE-Am. Was für ein Einstand.
Der erhoffte große Schritt
Trotz dieses Triumphs wurde in Weissach mit Nachdruck daran gearbeitet, den 911 RSR ständig weiter zu optimieren. In Bahrain, beim letzten Rennen des Jahres, ging er bereits mit zahlreichen Modifikationen für 2014 an den Start, die sich im Härtetest des Wettbewerbs als der erhoffte große Schritt hin zu einer besseren Fahrbarkeit erwiesen. Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Wir waren erleichtert und optimistisch für die Zukunft.“
In der Saison 2014 wurde der 911 RSR nicht nur in der WEC eingesetzt, sondern auch in der neuen United SportsCar Championship der IMSA in den USA und Kanada. Unter der Flagge von Porsche North America schickte Porsche erstmals ein Werksteam im US-Sportwagensport an den Start. Beim 24-Stunden-Klassiker in Daytona sorgte der 911 RSR für einen Paukenschlag: Das Team Porsche North America eröffnete die Saison mit einem Sieg. Auch bei den 12 Stunden von Sebring war in der Klasse GTLM am Ende ein 911 RSR ganz vorne. Der vom Kundenteam Falken Tire eingesetzte 911 RSR siegte zum Saisonabschluss auch noch beim Petit Le Mans. Damit hat der 911 RSR in seiner ersten Saison in den USA die drei wichtigsten Langstreckenrennen gewonnen – und Porsche die Herstellertitel in der IMSA United SportsCar Championship sowie in der North American Endurance Championship.
Doppelsieg zum Auftakt
Mit einem Doppelsieg beim Auftaktrennen in Silverstone verlief auch der Start in die WEC-Saison ganz nach Plan. Einen weiteren Zweifacherfolg holte das Werksteam in Shanghai. „Für uns war es sehr wichtig, dass wir 2014 durch die Vielzahl von Rennen und Tests sehr viele Daten und Erkenntnisse sammeln konnten“, sagt Marco Ujhasi. „Bei der Vorbereitung für 2015 haben wir auf diesen Erfahrungsschatz zurückgegriffen und genau gewusst, was wir alles anpacken müssen. Das haben wir dann erfolgreich umgesetzt.“
Mit verschiedenen Modifikationen wurde der 911 RSR fit gemacht für die neue Saison. So sorgten eine überarbeitete Aerodynamik im Frontbereich und eine angepasste Fahrwerkskinematik für eine ausgeglichenere Balance und bessere Beherrschbarkeit im Grenzbereich. Durch kleinere Maßnahmen am Antriebsstrang wurde die Zuverlässigkeit weiter erhöht. Ein Beitrag zu mehr Sicherheit in der Boxengasse war das Single Point Refueling: Beim Nachtanken entfällt dadurch der Tankentlüfter, nur noch der Betanker arbeitet am Auto.
Konsequente Entscheidungen
Es hat allerdings sowohl in den USA als auch in der WEC eine Weile gedauert, bis sich die Erfolge einstellten, die 2015 zum erfolgreichsten Jahr der Porsche-Motorsportgeschichte machten. Die Klassiker in Daytona, Sebring und Le Mans verliefen enttäuschend. Doch gleichzeitig, so Marco Ujhasi, „waren diese Rückschläge auch die große Chance, noch mal einen Zahn zuzulegen, die offensichtlichen Probleme noch aggressiver anzupacken, einige Dinge zu überdenken und konsequente Entscheidungen zu treffen.“ Genau das hat man in Weissach getan. In der zweiten Saisonhälfte 2015 hatten die Ingenieure den 911 RSR so weit, dass er seine Stärken voll ausspielen konnte. Wobei es in seinem Fall das Gesamtpaket ist, das ihn zum erfolgreichsten GT-Rennwagen des Jahres machte. Das wurde in Weissach aus vielen einzelnen Puzzleteilen so zusammengesetzt hat, dass es von Rennen zu Rennen besser funktionierte. Auch die Fahrbarkeit des 911 RSR wurde so weit verbessert, dass auch ambitionierte Amateurfahrer damit Erfolg haben können. Das beste Beispiel ist Patrick Dempsey: Der US-Schauspieler und Rennfahrer feierte mit dem 911 RSR im japanischen Fuji seinen ersten WEC-Sieg in der Klasse GTE-Am
Wendepunkt Watkins Glen
Der Wendepunkt war das Rennen der Tudor United SportsCar Championship in Watkins Glen. Nach dem Tiefpunkt Le Mans war der erste Saisonsieg durch den Kunden-RSR von Falken Tire ein sehr wichtiger Motivationsschub für die Porsche-Teams. Plötzlich stellten sich auch in der WEC die Erfolge ein, folgten Siege auf dem Nürburgring, in Austin und in Shanghai.
Ähnlich fulminant zog der 911 RSR in den USA und Kanada weiter von Sieg zu Sieg. Porsche North America gewann drei Rennen hintereinander in Bowmanville, Road America und Virginia. Mit dem Gesamtsieg beim Petit Le Mans gegen alle deutlich leistungsstärkeren und leichteren Sportprototypen krönte der 911 RSR die Saison. Es war der erste Gesamtsieg von Porsche bei diesem Klassiker und der erste eines GT-Fahrzeugs in der bedeutendsten Sportwagenrennserie auf dem nordamerikanischen Kontinent. Damit gingen die GT-Meistertitel für Hersteller, Fahrer und Team an Porsche.
Starke Fahrer
Auch das Petit Le Mans war ein Regenrennen, viel extremer noch als das in Watkins Glen. Doch der 911 RSR profitierte auf der überfluteten Strecke einmal mehr von seiner hervorragenden Traktion dank seines Heckmotorkonzepts. „Kein Rennfahrer mag, wenn das Heck seines Autos instabil ist, vor allem im Regen“, sagt Marco Ujhasi. „In Road Atlanta haben wir gesehen, dass das Aquaplaning an der Hinterachse beim 911 RSR durch die höhere Last einfach später einsetzt. Dadurch haben die Fahrer das nötige Vertrauen in ihr Auto und können das Optimum herausholen.“ Apropos Fahrer: Der Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport gerät ins Schwärmen, wenn er über die Porsche-Piloten spricht: „Mit unserem Fahrerkader sind wir absolut happy. Die Jungs ergänzen sich wunderbar. In der Summe bleiben da, wenn man sich das Paket anschaut, praktisch keine Schwächen mehr. Das gilt sowohl für die Entwicklungsarbeit, aber auch für die Abstimmungsarbeiten am Rennwochenende und natürlich für die Rennen selbst. Das sind traumhafte Verhältnisse, auf die wir sehr stolz sind. Wir arbeiten daran, dass das auch in Zukunft so bleibt.“
Der Sieg am 21. November 2015 beim WEC-Finale in Bahrain und der Gewinn von drei GT-Meistertiteln (Hersteller, Fahrer, Team) war für Porsche mehr als nur ein standesgemäßer Abschluss einer außergewöhnlichen Saison. „Dieser Erfolg wird bei allen im Team noch mal zusätzliche Kräfte frei setzen“, ist Marco Ujhasi überzeugt. „Bei dem ehrgeizigen Programm, das wir uns für die Zukunft vorgenommen haben, werden wir die aber auch brauchen.“
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