Der Deutsche Wettbewerb 22 Beiträge (im Vorjahr 27). Im Deutschen Wettbewerb zeigen die Kurzfilmtage 22 Produktionen, fünf weniger als im Vorjahr. Ein Grund dafür: Fünf Dokumentarfilme von je rund 30 Minuten Länge stellen bei ca. 320 Programm-Minuten insgesamt schon die Hälfte des Volumens. Ob die junge Filmemacherin Bettina Timm in „Cosmic Station“ eine fast vergessene astronomische Station in Armenien ausfindig macht oder ob die Künstler Andree Korpys und Markus Löffler in „Eure Kinder werden so wie wir“ die Massenchoreografien von Protest und Staatsgewalt von Gorleben bis Heiligendamm verfolgen: „Diese Dokumentarfilme beobachten genau, sind souverän gemacht und setzen den gängigen Fernseh-Schablonen einen dezidiert anderen Blick entgegen, eine Herangehensweise, die die Beteiligung der Zuschauer einfordert“, so Carsten Spicher, Leiter des Deutschen Wettbewerbs.
Mit Rainer Komers, Christoph Girardet, Volker Schreiner oder Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe haben einige alte Oberhausener neue Arbeiten im Wettbewerb. „Insgesamt haben wir eine Zusammenstellung, die sowohl jüngere als auch bereits etablierte Filmemacher vereint. Unser Programm zeigt, dass der Kurzfilm weder ein Talent Campus für Anfänger ist noch das Auslaufmodell alter Meister“, sagt Carsten Spicher. Besonders erfreulich: Lola Randl und Rainer Egger, die mit „Morbus Bechterew“ im letzten Jahr den Publikumsliebling der Kurzfilmtage ablieferten, haben, vom Erfolg in Oberhausen angespornt, den Film zur Serie weiter entwickelt; man darf also gespannt sein auf die Fortsetzung, „Die Leiden des Herrn Karpf – Der Besuch“.