Kabale und Liebe
Leander Haußmann. D/A 2005. 110 Min. Mit August Diehl, Götz George
Die Handlung ist bekannt (wer hat sie nicht in Reclams Heftchen gelesen): Ferdinand von Walter verliebt sich über Standesgrenzen hinweg in die Tochter des bürgerlichen Geigenbauers Miller und erregt damit den Unwillen seines Vaters, des mächtigen Präsidenten. Der lässt eine Intrige einfädeln… Diese im Schiller-Jahr 2005 vom ZDF in Auftrag gegebene Verfilmung des späten Sturm-und-Drang-Dramas – der zehnten insgesamt seit frühesten Stummfilmtagen – ist ein filmisches Kleinod: Mit ihrer hervorragenden Besetzung, in der Leichtigkeit im Umgang mit dem Text und nicht zuletzt in der ausgezeichneten Ausstattung, die der deutsche Filmarchitekt Prof. Lothar Holler besorgte, weist sie weit über herkömmliche Fernsehstandards hinaus. Holler, vielleicht am bekanntesten durch den Bau der „Sonnenallee“, die er 1998 für den gleichnamigen Film in Babelsberg errichtete und die seitdem als so genannte „Berliner Straße“ in vielen deutschen und internationalen Großproduktionen verwendet wird (z.B. Der Pianist, Rosenstraße, Walküre), fand seine Motive durchweg an Originalschauplätzen in Niederösterreich und Tschechien; durch seine sensible Orchestrierung der vorgefundenen Räume mit Archivregalen, Paravents und Stilmöbel verleiht er dem Film einen aufregenden Look, der historische und bühnenhaft-stilisierte Tonarten zusammenführt. – Lothar Holler ist zu Gast und wird nach einer kurzen Einführung und der Filmvorstellung mit dem Publikum über seine Arbeit sprechen.
Mo, 28.4., 20.30 Uhr
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