HÖRMANN VON HÖRBACH, Walther, Prof. Dr.; geb. Gnadenwald bei Hall/Tirol 02. 08. 1865; gest. Innsbruck 15. 03. 1946; WG.: Mutter Schriftstellerin (Angelika Hörmann von Hörbach), Vater Bibliothekar (Ludwig Hörmann von Hörbach), Studium Rechtswissenschaft Univ. Innsbruck, Schüler Friedrich Thaners und Julius von Fickers, 1888 Promotion, 1895 Mitarbeiter Finanzprokuratur Tirol, Doz. Univ. Wien, LB Univ. Innsbruck, Studienaufenthalt Siena, Rom, 1895 ao. Prof. Univ. Innsbruck, 1897 ao. Prof., 1900 o. Prof. Univ. Czernowitz, 1908 Prof. Univ. Innsbruck (Nachfolge Wahrmund), 1915/1916 Rektor, 1935 emeritiert; F.: Eherecht, Kirchenrecht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Die desponsatio impuberum 1891, Zur Würdigung des vatikanischen Kirchenrechts 1917; Son.: Kürschner 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, Grass N. Die Kirchenrechtslehrer der Innsbrucker Universität von 1672 bis zur Gegenwart 1951, 193f., NDB 9,355, Nachfolger 30. 09. 1936 Godehard Josef Ebers
HORNEFFER, Reinhold, Prof. Dr.; geb. um 1900; WG.: Studium Rechtswissenschaft, 08. 09. 1926 Promotion Univ. Marburg, 1933 Habilitation, 1939 ao. Prof.; F.: Rechtsphilosophie, Staatsrecht, Verwaltungsrecht, allgemeine Staatslehre; Verö.: Die Lehre von der Demokratie bei Hans Kelsen 1926 (Dissertation), Die Entstehung des Staates 1933; Son.: Kürschner 1935, 1940/1941, 1950, 1954, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3 Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 260
HOYER, Ernst Eugen Ludwig Franz Maria; geb. Prag 08. 12. 1890; gest. Würzburg 10. 06. 1955 (schwer leidend); WG.: deutsche Volksschule, deutsches Gymnasium Prag-Königliche Weinberge, 1911 Studium Rechts- und Staatswissenschaft deutsche Univ. Prag, 1914 judizielle Staatsprüfung, 1915 staatswissenschaftliche Staatsprüfung, 05. 06. 1915 Promotion, Zusatzstudium, Teilnahme am Weltkrieg (Verwundung), Tätigkeit in der politischen Verwaltung Böhmens, 1916 Militärrichteramtsprüfung, 1917 Oberleutnantsauditor und Befreiung vom Militärdienst, 1918 Verwaltungsdienst (zuletzt Rat der politischen Verwaltung bei der Statthalterei in Prag), 1924 Privatdozent deutsche Univ. Prag (Geschichte des öffentlichen und privaten Rechts), 1926 venia legendi für mitteleuropäische Rechtsgeschichte (Heinrich Singer), 1931 Kirchenrecht, 1933 ao. Prof. deutsche Univ. Prag (Kirchenrecht), 01. 07. 1936 o. Prof., 02. 08. 1939 beurlaubt und aus politischen Gründen nicht in den Dienst des Protektorats Böhmen und Mähren übernommen (vielleicht wegen Katholizismus und Befürwortung der Berufung Kelsens nach Prag), 1940 Ende der Lehrtätigkeit, 1943 Dienstverhältnis beendet, vorzeitig pensioniert, Tätigkeit bei deutscher Militärgerichtsbarkeit (Feldkriegsgerichtsrat), 1945 interniert, Ende 1945 entlassen, Krankenpfleger, Erkrankung, Anwaltskanzleidiener, 1946 ausgewiesen oder übersiedelt, vorübergehende Tätigkeit in München Vertreter einer Maschinenvertriebsgesellschaft, 1946 Vertretung eines Lehrstuhls Univ. München und Univ. Würzburg, November 1946 anf Anweisung der amerikanischen Besatzungsmacht entlassen, 1947 Vertretung Univ. München, 1948 o. Prof. Univ. Würzburg (Nachfolge Nottarp) (Rechtsgeschichte, deutsches Privatrecht, Handelsrecht, Familienrecht), 1950/1951 Rektor; F.: deutsches Recht, Kirchenrecht; Verö.: Die Ehen minderen Rechtes in der fränkischen Zeit 1926 (Habilitationsschrift), Kanonistisches zum Atlas der deutschen Volkskunde 1935, Ein Beitrag der Reichsstadt Schweinfurt zur Reformation in Böhmen 1952, Heidingsfeld und der deutsche Osten 1954; Son.: katholisch, 1918 Lehrer an der staatlichen deutschen Krankenpflegerschule in Prag, 1919/1920 Dozent Handelsakademie für Volkswirtschaftslehre Prag, 1923 LB für Sozialgesetzgebung, medizinische Fakultät Univ. Prag, Kürschner 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, 1950, 1954, zurückhaltend, öffentlichkeitsscheu, gütig, unbeugbar, Nachruf ZRG GA 73 (1956) 569 (Weizsäcker Wilhelm)
HUBER, Ernst Rudolf, Prof. Dr.; geb. Idar-Oberstein 08. 06. 1903; gest. Freiburg im Breisgau 28. 10. 1990; WG.: alteingesessene, westdeutsche Kaufmannsfamilie, Vater Kaufmann, protestantisch, Jugendbewegung, 1912-1921 Oberrealschule, 1921 Studium Geschichte, Literatur, Philologie, Philosophie, Volkswirtschaft Univ. Tübingen, Unterbrechung wegen Inflation, Mitarbeit im Betrieb des Vaters, 1922 Studium Nationalökonomie, Rechtswissenschaft Univ. München, 1924 Bonn (Erich Kaufmann, Carl Schmitt), Dezember 1926 Promotion Univ. Bonn (Carl Schmitt) (sehr gut), 01. 04. 1928 wiss. Hilfskraft Univ. Bonn (Heinrich Göppert), 17. 03. 1930 zweite jur. Staatsprüfung (gut), 01. 10. 1930 wiss. Ass. Univ. Bonn, 24. 06. 1931 Habilitation (Heinrich Göppert) (Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Staatskirchenrecht, Arbeitsrecht, Wirtschaftsrecht) (1932 Kirchenrecht), 1932 auf Vorschlag Carl Schmitts Politikberater der Präsidialkabinette (Verteidigung des Preußenschlags des Reiches gegen die sozialdemokratische preußische Landesregierung, Entgegentreten gegen nationalsozialistische Bedrohung), 01. 04. 1933 wiss. Ass. Seminar für Kirchenrecht, 28. 04. 1933 Vertretung des beurlaubten Walther Schücking Stoßtruppfakultät Kiel, 28. 10. 1933 (zum 01. 08. 1933) o. Prof. Univ. Kiel (Kieler Schule), Herausgeber der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, 01. 10. 1937 Prof. Univ. Leipzig, 1941-1944 Prof. Univ. Straßburg, Flucht über den Rhein, 14. 11. 1944 Univ. Heidelberg, Lehrauftrag für Wintersemester 1944/1945, März 1945 in Falkenau in einem Haus Hermann Heimpels, 30. 04. 1945 entlassen, 19seitiges Exposé über bisherige Tätigkeit (christlich, sozialistisch, konservativ, aber überzeugt, dass eine weitere aufbauende politische Arbeit ab 1933 nur im Rahmen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei möglich), Familie von Frau Tula Huber-Simons durch Tätigkeit als Rechtsanwältin ernährt, 15. 12. 1948 vor dem Untersuchungsausschuss in Neustadt im Schwarzwald als Mitläufer (4) eingestuft, 1949 nach Freiburg im Breisgau gezogen, 1950 Entnazifizierungsverfahren mit gleichem Ergebnis (Dezember 1950) wiederholt, 1952 Lehrauftrag durch Wilhelm Grewe und Franz Wieacker in Freiburg im Breisgau, bei Wiederbesetzung des Lehrstuhls Theodor Maunzs nicht berücksichtigt, Herbst 1955 Aufnahme in die Vereinigung der deutschen Staatsrechtslehrer, 1957 Prof. Hochschule Wilhelmshaven, 1961 Berufung nach Münster vereitelt, 1962 (durch Übernahme der Hochschule) Prof. Univ. Göttingen, 1968 emeritiert; F.: Verfassungsrecht, Staatsrecht, Staatskirchenrecht, Wirtschaftsverfassungsrecht, allgemeine Staatslehre, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Die Garantie der kirchlichen Vermögensrechte in der Weimarer Verfassung 1926 (Dissertation), Wirtschaftsverwaltungsrecht 1931 (Habilitationsschrift), Wirtschaftsverwaltungsrecht 1932, 2. A. 1953f., Reichsgewalt und Staatsgerichtshof 1932, Die Gestalt des deutschen Sozialismus 1934, Verfassung 1937, Verfassungsrecht des großdeutschen Reiches 1937, 2. A. 1939, Heer und Staat in der deutschen Geschichte 1938, 2. A. 1943, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Bd. 1ff. 1957ff., 2. A. 1968, Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte Bd. 1ff. 3. A. 1987ff., Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert Bd. 1ff. hg. v. Huber Ernst/Huber Wolfgang 1973ff.; Son.: 01. 05. 1933 NSDAP, Kürschner 1935, 1940/1941, 1954, 1961, 1970, 1956, 01. 01. 1937 NS-Dozentenbund, (nach Antrag im Juli 1954) 19. 04. 1956 Hon.-Prof. Univ. Freiburg im Breisgau, 1963 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Festschrift hg. v. Forsthoff Ernst/Weber Werner/Wieacker Franz (Schriftenverzeichnis 385-416, bis 1945 17 Bücher, 151 Aufsätze, 147 Besprechungen) 1973, Nachruf NJW 1991, 893 (Simon W.), Walkenhaus R. Konservatives Staatsdenken 1997, Würdigung FAZ 07. 06. 2003 (Stolleis Michael), DBE, Lichtmannegger Susanne Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck 1945-1955 1999, 90, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 229, 280, 347f., Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 272, Die Juristen der Universität Bonn, hg. v. Schmoeckel, M., 2004, 368, Jürgens Martin Staat und Reich bei Ernst Rudolf Huber 2005, Grothe Ewald Strengste Zurückhaltung und unbedingter Takt (in) Kontinuitäten und Zäsuren 2008 327, Schumann Eva Von Leipzig nach Göttingen (in) Festschrift der Juristenfakultät 2009 633f.
HUBER, Max, Prof. Dr.; geb. Zürich 28. 12. 1874; gest. Zürich 01. 01. 1960; WG.: Vater Industrieller (Emil Huber), Studium Rechtswissenschaft Univ. Lausanne, Zürich, Berlin, 1894 Sekretär schweizerischer Handels- und Industrieverein, 1897 Promotion, Studienreise, 1902 Prof. Univ. Zürich, 1907 Gesandter Friedenskonferenz Den Haag, 1913-1921 Rechtsberater politisches Departement Schweiz, 1918 Berater Bundesrat (Außenpolitik), 1919/1920 Delegierter Friedenskonferenz Paris, 1920/1921 Völkerbundsdelegierter, 1921 Mitglied internationaler Gerichtshof Den Haag, 1925-1927 Präsident Gerichtshof Den Haag, Mitglied internationaler Schiedsgerichtshof (1928 Las-Palmas-Entscheid); F.: Staatsrecht, Völkerrecht, Kirchenrecht, internationales Recht, Auslandsrecht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Die Staatensuccession 1897 (Dissertation), Die soziologischen Grundlagen des Völkerrechts 1910; Son.: Kürschner 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1950, 1954, Festgabe für Max Huber zum 60. Geburtstag 1934, Festgabe für Max Huber zum 70. Geburtstag 1944, 1928-1944 Präsident internationales Komitee des Roten Kreuzes, FS zum 70. Geburtstag 1944, Vogelsanger P. Max Huber 1967, DBE, NDB 9,681ff.
HÜBNER, Heinz, Prof. Dr.; geb. Wohlau/Schlesien 07. 11. 1914; gest. 28. 02. 2006; WG.: bäuerliche Abkunft, humanistisches Gymnasium Wohlau, Schulsprecher, Studium Rechtswissenschaft Univ. Breslau, 1939 Kriegsdienst, Kriegsgefangenschaft, Studium Erlangen, 1948/1949 Promotion (Erwin Seidl), 1953/1954 Habilitation (Ludwig Schnorr von Carolsfeld), Priv.-Doz., Lehrtätigkeit Univ. Erlangen, 1955 apl. Prof. Univ. Saarbrücken, 01. 03. 1956 o. Prof., Rektor, 1960 Univ. Köln, 1968 Rektor, 1983 emeritiert (Nachfolger Klaus Luig); F.: bürgerliches Recht, Handelsrecht, römisches Recht; Verö.: Hübner Heinz/Riegner Joachim Recht der Schuldverhältnisse (1947), Hübner Heinz/Riegner Joachim Sachenrecht 1948, Der praefectus Aegypti 1952 (Dissertation), Der Rechtsverlust im Mobiliarsachenrecht 1955 (Habilitationsschrift), Allgemeiner Teil Entscheidungssammlung 1973, Kodifikation und Entscheidungsfreiheit des Richters 1980, Lehmann Heinrich/Hübner Heinz Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Gesetzbuchs 15. A./16 A. 1966, Allgemeiner Teil des BGB 1984, 2. A. 1996, Rechtsdogmatik und Rechtsgeschichte 1997, Friedrich II. von Hohenstaufen und das Recht 1997, Rechtsdogmatik und Rechtsgeschichte 1997 (Aufsätze); Son.: 1969-1975 Vorstand der Zivilrechtslehrervereinigung, 1978 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften Nordrhein-Westfalen, Festschrift hg. v. Baumgärtel Gottfried/Becker Hans-Jürgen/Klingmüller Ernst/Wacke Andreas 1984 (Schriftenverzeichnis 831-836), Würdigung NJW 1994, 2939 (Luig Klaus), NJW 1999, 3395 (Luig Klaus), Nachruf NJW 2006, 1574 (Becker Christoph)
HÜBNER, Rudolf, Prof. Dr.; geb. Berlin 19. 09. 1864; gest. Jena 07. 08. 1945; WG.: Vater Philologieprofessor (Emil Hübner), Bruder Maler (Heinrich Hübner), Bruder Maler (Ulrich Hübner), 1883 Studium Geschichte, Rechtswissenschaft Univ. Berlin, Straßburg, Berlin (Brunner, Beseler), 31. 07. 1888 Promotion Univ. Berlin, 01. 08. 1891 Habilitation, 01. 01. 1895 ao. Prof. Univ. Bonn, 01. 04. 1904 o. Prof. Univ. Rostock, 01. 04. [01. 03.] 1913 Prof. Univ. Gießen, 01. 04. 1918 Prof. Univ. Halle, 1921 Prof. Univ. Jena; F.: bürgerliches Recht, Rechtsgeschichte, deutsches Privatrecht, Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Kirchenrecht; Verö.: Donationes post obitum 1888 (Dissertation), Immobiliarprozess der fränkischen Zeit 1893 (Habilitationsschrift), Grundzüge des deutschen Privatrechts 1908, 2. A. 1913, 3. A. 1919, 4. A. 1922, 5. A. 1930 Neudruck 1969; Son.: DDP, Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, Festschrift für Rudolf Hübner 1935, Todesort ungewiss (Darmstadt Gießener Vorlesungen), Kleinheyer/Schröder, DBE, NDB 9,717, ZRG GG, IX-XXXII, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 159
HUECK, Alfred, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Lüdenscheid/Westfalen 07. 07. 1889; gest. München 11. 08. 1975; WG.: Vater Fabrikant (metallverarbeitende Industrie), Bruder Industrieller (Eduard Hueck), Realgymnasium Lüdenscheid 1908 Abitur, Studium Rechtswissenschaft Univ. Freiburg im Breisgau, München, Münster, 29. 05. 1911 erste jur. Staatsprüfung Hamm (mit Auszeichnung), 13. 02. 1914 Promotion Univ. Münster (Ernst Jacobi) (cum laude), 1915 zweite jur Staatsprüfung Berlin (gut), wehruntauglich, Gerichtsassessor, Amtsrichter, Landgerichtsrat (zuletzt LG Hagen), 06. 12. 1918 Habilitation (auf Grund der unabhängig davon vorgelegten, aus der praktischen Tätigkeit im väterlichen Unternehmen erwachsenen Monographie über den Sukzessivlieferungsvertrag) Univ. Münster (Erstgutachter Ernst Jacobi), Privatdozent, 07. 02. 1925 ao. Prof. Univ. Münster, 01. 04. 1925 o. Prof. Univ. Jena, 26. 06. 1935 Mitglied Akademie für deutsches Recht (Ausschuss für Arbeitsrecht, Ausschuss für allgemeines Vertragsrecht, Ausschuss für Handelsrecht, Unterausschuss für Schadensersatzrecht, Hauptausschuss für das Volksgesetzbuch, Ausschuss für Buch 1 Der Volksgenosse, Unterausschuss für Schuldrecht, Ausschuss für das Recht der Betätigungsverträge), Orientierung an freiheitlich demokratischer Grundordnung teilweise gänzlich unerkennbar, geistige Nähe zum nationalsozialistischen System nicht zu konstruieren, 01. 04. 1936 Prof. Univ. München, 1942 Aufnahmeantrag in NSDAP, zu einer Aufnahme ist es nicht mehr gekommen, 20. 10. 1945 Amtsenthebung durch Militärregierung Bayern, 03. 07. 1946 Wiedereinsetzung in Amt als ordentlicher Professor Univ. München, Entnazifizierungsbescheid 24. 01. 1949 (entlastet), 1957 bzw. 1958 emeritiert; F.: bürgerliches Recht, Handelsrecht, Zivilprozessrecht, weiter Gesellschaftsrecht, Wertpapierrecht, Arbeitsrecht; Verö.: Unkörperliche Geschäftswerte 1913 (Dissertation), Der Sukzessivlieferungsvertrag 1918 (als Habilitationsschrift anerkannt), Vorbehalt der Preiserhöhung bei Lieferungsverträgen 1919, Das Recht des Tarifvertrages 1920, Kündigung und Entlassung nach geltendem Recht 1921, Handbuch des Arbeitsrechts 1922, Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht 1922, Anfechtbarkeit und Nichtigkeit von Generalversammlungsbeschlüssen bei Aktiengesellschaften 1924, Die Kündigungsbeschränkungen 1924, Der Arbeitsvertrag und der Entwurf eines allgemeinen Arbeitsvertragsgesetzes 1925 (mit Molitor Erich/Riezler Erwin), Die Rechtsprechung des Reichsgerichts zum Arbeitsrecht (1919/1926) 1927 (mit Dersch Hermann/Flatow Georg/Nipperdey Hans Carl), Nipperdey Hans Carl/Hueck Alfred Lehrbuch des Arbeitsrechts Bd. 1f. 1928ff., 3./5. A. 1931, 6. A. 1959, 7. A. 1963, Das Recht der Generalversammlungsbeschlüsse und die Aktienrechtsreform 1933, Hueck Alfred/Nipperdey Hans Carl/Dietz Rolf Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit 1934 (enthielt nach Wolfgang Zöllner der Sache nach nichts im eigentlichen Sinn Böses), 2. A. 1937, 3. A. 1939, 4. A. 1943, Bürgerliches Recht - Schuldrecht 1935, Recht der Wertpapiere 1936, 2. A. 1942, 3. A. 1944, 4. A. 1948, 5. A. 1949, 6. A. 1954, 7. A. 1957, 8. A. 1960, 9. A. 1963, 10. A. 1967 (fortgeführt von Zöllner Wolfgang), Deutsches Arbeitsrecht 1938, 2. A. 1944, Entwurf eines Gesetzes über das Arbeitsverhältnis 1938, Das Recht der offenen Handelsgesellschaft 1946, 2. A. 1951, 3. A. 1964, 4. A. 1971, Der Treuegedanke im modernen Privatrecht 1947, Gesellschaftsrecht 1948, 2. A. 1949, 3. A. 1951, 4. A. 1953, 5. A. 1954, 6. A. 1956, 7. A. 1957, 8. A. 1958, 9. A. 1959, 10. A. 1960, 11. A. 1963, 12. A. 1965, 13. A. 1965, 14. A. 1968, 15. A. 1970, 16. A. 1972(, 17. A. 1975, 18. A. 1983), (Baumbach Adolf) GmbH-Gesetz 5. A. 1951, 6. A. 1953, 7. A. 1955, 8. A. 1957, 9. A. 1960, 10. A. 1962, 11. A. 1964, 12. A. 1966, 13. A. 1970, (14. A. 1985, 15. A. 1988, 17. A. 2000, 19. A. 2009), (Baumbach Adolf) Aktiengesetz 6. A. 1949, 7. A. 1951, 8. A. 1954, 9. A. 1956, 10. A. 1959, 11. A. 1961, 12. A. 1965, 13. A. 1968, (19. A. 2008), Tarifvertragsgesetz (mit Nipperdey Hans Carl) 1950, 2. A. 1951, 3. A. 1955, 4. A.1964, Kündigungsschutzgesetz 1951, 2. A. 1952, 3. A. 1954, 4. A. 1961, 5. A. 1965, 6. A. 1968, 7. A. 1970, 8. A. 1972(, 9. A. 1974 Hueck Götz), Der leitende Angestellte in der Betriebsverfassung 1955, Nipperdey Hans Carl/Hueck Alfred Grundriss des Arbeitsrechts 1960, 2. A. 1962, 3. A. 1965, 4. A. 1968, 5. A. 1970; Son.: Kürschner 1926, 1928/1929, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, 01. 06. 1926-31. 12. 1929 Richter (akademischer Rat) OLG Jena, 13. 07. 1942 Mitglied bayerische Akademie der Wissenschaften, 06. 12. 1949 Dr. oec. publ. h. c. Wirtschaftshochschule Nürnberg, 29. 06. 1965 Academia nazionale dei Lincei Rom, Hg. Arbeitsrechtliche Praxis, Beiträge zum Handels- und Wirtschaftsrecht (FS) hg. v. Dietz Rolf/Nipperdey Hans Carl/Ulmer Eugen 1959 (Schriftenverzeichnis 565-575, fortgeführt in ZfA 1975 508-512), Beiträge zum Arbeits-, Handels- und Wirtschaftsrecht hg. v. Dietz Rolf/Nipperdey Hans Carl/Ulmer Eugen (Festschrift) 1959, Würdigung NJW 1959, 1359, Würdigung NJW 1964, 1264 (Dietz Rolf), Würdigung NJW 1969, 1241 (Heins Valentin), Nachruf NJW 1975, 1963 (Richardi Reinhard), Juristen im Portrait 1988, 422 (Zöllner Wolfgang), DBE, Mitglied Akademie für deutsches Recht, Mitarbeit Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 273, Deutschsprachige Zivilrechtslehrer 2007 131 (Wolfgang Zöllner) (hochgewachsen, ein Mann der leisen Töne, dem Witz und der geistreichen Formulierung abhold, Güte, Würde durchschauende Klugheit, distanziert, private Existenz bedeckt gehalten, kein Nazi, auch der große Jurist taucht hinab in den Strom des Gewesenen, aus dem der Einzelne nichts mehr bewirkt), Weißhuhn Christian Alfred Hueck 1889-1975 2009
HUG, Walther, Prof. Dr. S. J. D.; geb. Rorschach/Schweiz 14. 04. 1898; gest. Zürich 21. 04. 1980; WG.: 1924 Promotion Univ. Zürich (August Egger), 1931 Habilitation Univ. Zürich (August Egger), 1931/1932 Visiting Assistant Prof. Harvard Univ. Law School in Cambridge (S. J. D.), 1932 o. Prof. Handelshochschule Sankt Gallen, 1939-1944 Rektor, 1944 o. Prof. Technische Hochschule Zürich, Hon.-Prof. Hochschule Sankt Gallen, 1968 emeritiert; F.: bürgerliches Recht, Handelsrecht; Verö.: Das Kündigungsrecht nach schweizerischem und unter Berücksichtigung des deutschen und österreichischen Arbeitsrechts 1924 (Dissertation), Das Recht der internationalen Kartelle 1931 (Habilitationsschrift); Son.: Kürschner 1931, 1935, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, Festschrift hg. v. Jagmetti R. L./Schluep Walter R. (Schriftenverzeichnis 703-707) 1968, Ausgewählte Abhandlungen zum Arbeits- und Wirtschaftsrecht hg. v. Rehbinder Manfred/Schluep Walter R. (Festschrift) (Schriftenverzeichnis Bd. 1 440-444 Bd. 2 427-431) 1978
HUGELMANN, Karl (Gottfried), Prof.; geb. Wien 26. 09. 1879; gest. Göttingen 01. 10. 1959; WG.: Vater Rechtsprofessor (Karl Hugelmann), Studium Rechtswissenschaft Univ. Wien, Tübingen, 1905 Justizdienst, 1918 ao. Prof. Univ. Tübingen, Staatsdienst Ministerium für Volksgesundheit, 1919 Mitglied Fünferdelegation Verfassungsausschuss Weimar, 1922 Bundesratsmitglied (christlich-soziale Partei), 1923 Bundesratsvizepräsident, 1932 o. Prof. Univ. Wien, 1933 Parteiaustritt, 1934 Prof. Univ. Münster, 1935-1937 Rektor, emeritiert, 1944 LB Univ. Göttingen; F.: deutsches Recht, Kirchenrecht, Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Rechtsgeschichte; Verö.: Grundriss der österreichischen Verfassungsgeschichte 1933, Nationalstaat und Nationalitätenrecht im deutschen Mittelalter 1955; Son.: für Anschluss Österreichs an Deutschland, Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, 1950, 1954, 1961, NDB 10,9, ZRG 77, 524ff., Festschrift für Karl Gottfried Hugelmann hg. v. Wegener Wilhelm 1959 (vier Tage vor dem Tod überreicht), Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 290
HUSSERL, Gerhart, Prof. Dr.; geb. Halle 22. 12. 1893; gest. Freiburg im Breisgau 08. 09. 1973; WG.: Vater Edmund Husserl, Studium Rechtswissenschaft, 1918 erste jur. Staatsprüfung, 1921 Promotion Univ. Freiburg im Breisgau, 1923 zweite jur. Staatsprüfung, Hilfsrichter LG Bonn, 1924 Habilitation Univ. Bonn, 1926 Richter Bonn, o. Prof. Univ Kiel, 29. 04. 1933 Beurlaubung, 29. 10. 1933 Aufhebung des Zwangsurlaubs, o. Prof. Univ. Göttingen, (Nachfolger in Kiel Karl Larenz), 1934 Prof. Univ. Frankfurt am Main, 1935 Dienstaustritt, 1938-1948 Prof. Virginia Nat. Univ. Washington/Vereinigte Staaten von Amerika, 1956 Hon.-Prof. Univ. Freiburg im Breisgau (Rechtsvergleichung, angloamerikanisches Recht); F.: Rechtsphilosophie, bürgerliches Recht, Rechtsvergleichung; Verö.: Rechtskraft und Rechtsgeltung 1925, Recht und Welt 1929, 2. A. 1964 (Aufsätze), Der Rechtsgegenstand 1933 Neudruck 1995, Justice 1937, Recht und Zeit 1955, Person Sache Verhalten 1969; Son.: Kürschner 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1954, 1961, 1966, 1970, Gastprof. Univ. Köln, Volbehr/Weyl Professoren und Dozenten Univ. Kiel 1956, 42, Phänomenologie Rechtsphilosophie Jurisprudenz Festschrift zum 75. Geburtstag hg. v. Würtenberger Tomas 1969 (Schriftenverzeichnis 274-276), Nachruf (1974), Böhler Britta Gerhart Husserl 1992, Hollerbach Alexander Jurisprudenz in Freiburg 2007
IMBODEN, Max, Prof. Dr.; geb. Sankt Gallen 19. 06. 1915; gest. Basel 07. 04. 1969; WG.: 1940 Promotion Univ. Zürich, 1944 Habilitation Univ. Zürich, 1948 Prof. Univ. Zürich, 1953 Prof. Univ. Basel, 1960-1964 Mitglied großer Rat Basel, 1965-1967 Nationalratsabgeordneter (Ausbau Verwaltungsgerichtsbarkeit); F.: Staatsrecht, Verwaltungsrecht; Verö.: Bundesrecht bricht kantonales Recht 1940 (Dissertation), Der nichtige Staatsakt 1944 (Habilitationsschrift), Rechtsstaat und Verwaltungsorganisation 1951, Montesquieu und die Lehre der Gewaltentrennung 1959, Schweizerische Verwaltungsrechtsprechung 1960, 2. A. 1964, 3. A. 1968, 4. A. 1971, 5. A. 1976, Politische Systeme 1974; Son.: Kürschner 1954, 1961, 1970, Nachruf Basler Juristische Mitteilungen 1969 Heft 2, 45 (Fischli Ernst), Der Staat als Aufgabe hg. v. Saladin Peter/Wildhaber Luzius (Gedächtnisschrift) (Schriftenverzeichnis 393-408) 1972, DBE
IPSEN, Hans Peter, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Hamburg 11. 12. 1907; gest. Mölln 02. 02. 1998; WG.: Studium Rechtswissenschaft, erste jur. Staatsprüfung, 1932 Promotion Univ. Hamburg, zweite jur. Staatsprüfung, 1937 Habilitation Univ. Hamburg (zuerst Friedrich Justus Perels, dann Rudolf Edler von Laun) 01. 12. 1939 Prof. Univ. Hamburg; F.: öffentliches Recht, europäisches Gemeinschaftsrecht, weiter Kirchenrecht, Staatsrecht, Verwaltungsrecht; Verö.: Widerruf gültiger Verwaltungsakte 1932 (Dissertation), Politik und Justiz 1937, Von Groß-Hamburg zur Hansestadt Hamburg 1938, Festschrift für Leo Raape (Hg.) 1948, Hamburger Festschrift für Friedrich Schack (Hg.) 1966, Europäisches Gemeinschaftsrecht 1972, Hefermehl/Ipsen/Schluep/Sieben Nationaler Markenschutz und freier Warenverkehr in der europäischen Gemeinschaft 1979, Öffentliches Wirtschaftsrecht 1985, Über das Grundgesetz 1988, Staatsrechtslehrer unter dem Grundgesetz 1993; Son.: Kürschner 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, NSDAP, Kreisfachredner, Zellenwart NS-Rechtswahrerbund, Sturmrechtberater, Referent für weltanschauliche Schulung, Redner, Lektor Reichsrechtsamt, Hamburg Deutschland Europa hg. v. Stödter Rolf/Thieme Werner 1977 (Schriftenverzeichnis 721-732), Lüneburger Symposion hg. v. Nicolaysen Gert (Festschrift) 1988, Hans Peter Ipsen 1907-1998 2001, Nachruf NJW 1998, 2025 (Quaritsch Helmut), JZ 1998, 450, Recht und Juristen in Hamburg Band 2, 1999, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 274, 417-433, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 278f.