Adamovich (1), Ludwig, Präs



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EBERS, Godehard Josef, Prof. Dr.; geb. Salzwedel 22. 09. 1880; gest. Innsbruck 18. 05. 1958; WG.: Vater Dombaumeister Breslau, 1901 Studium Theologie, Philosophie, 1903 Rechtswissenschaft Univ. Breslau, Schüler per epistolam Ulrich Stutzs, 1906 Promotion, 1908 Habilitation (Kirchenrecht, Staatsrecht, Völkerrecht) (Siegfried Brie), 1910 ao. Prof. Univ. Münster, 1919 o. Prof. Univ. Köln, 1933 Rektor, 1935 als Exponent des politischen Katholizismus von der Professur ausgeschlossen, 30. 09. 1936 Prof. Univ. Innsbruck (Kirchenrecht, Nachfolge Walther Hörmann von Hörbach), 22. 03. 1938 Schutzhaft, 28. 05. 1938 Entlassung unter dem Vorwurf des politischen Katholizismus (bei widerruflicher Unterhaltszahlung), Ende 1939 Prof. Priesterseminar Matrei am Brenner, Advokat kirchliches Ehegericht, 1945 Prof. Univ. Innsbruck, 1946-1950 Mitglied VfGH Wien, 1953 emeritiert, Hon.-Prof., 1955 a. D.; F.: öffentliches Recht, kirchliches Recht und seine Geschichte, Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Völkerrecht, internationales Recht, Auslandsrecht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Das Devolutionsrecht vornehmlich nach katholischem Kirchenrecht 1906, Die Lehre vom Staatenbund 1910 (Habilitationsschrift), Der Krieg und das Völkerrecht 1915, Staat und Kirche im neuen Deutschland 1930, Verfassungsrecht (Hg.) 1935, Grundriss des katholischen Kirchenrechts 1950, Sammlung kirchlicher Erlässe und Verordnungen für die apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch 1952; Son.: Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1950, 1954, Mitglied Görres-Gesellschaft, Sekretär der Kommission für christliches Völkerrecht, Mithg. Sammlung Völkerrecht 1918ff., Grass N. Die Kirchenrechtslehrer der Innsbrucker Universität von 1672 bis zur Gegenwart 1951, 199ff., DBE, Lichtmannegger Susanne Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck 1945-1955 1999, 26, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 276

ECKHARDT, Karl August, Prof. Dr.; geb. Witzenhausen an der Werra 05. 03. 1901; gest. Witzenhausen 29. 01. 1979; WG.: Vorfahren in Hessen öfter Pfarrer und Juristen, Vater Justizrat, Notar, Rechtsanwalt (Wilhelm Eckhardt), Volksschule, Mittelschule Witzenhausen, humanistisches Gymnasium Hannoversch Münden, 1919 Abitur, Studium Rechtswissenschaft Univ. Marburg (Franz Leonhard), Zeitfreiwilliger im Studentenkorps Marburg (des Reichswehrbataillons Marburg), im Frühjahr 1920 Teilnahme an der Niederwerfung des Kommunistenaufstands Thüringen, Reichswehrkurs, Teilnahme an Waffenschiebungen und Waffensicherstellungen, 25. 11. 1922 erste jur. Staatsprüfung, vier Wochen später (einundzwanzigjährig) Promotion (Walther Merk), Angebot der Habilitation (Walther Merk) abgelehnt, Studium deutsche Philologie, mittelalterliche Geschichte, geschichtliche Hilfswissenschaften Univ. Göttingen, Nebentätigkeit als Justitiar der Papierfabrik Witzenhausen, Stadtarchivar Witzenhausen, 01. 03. 1924 (zweiundzwanzigjährig) Habilitation Univ. Göttingen (Herbert Meyer), Priv.-Doz. für deutsches Recht, 1925 bürgerliches Recht, Handelsrecht, (Heirat der Tochter des Ordinarius für physikalische Chemie in Marburg Ilse Thiel,) Vertretungsangebot aus Marburg (Nachfolge Paul Meyer), 01. 04. 1928 o. Prof. Univ. Kiel (Nachfolge Max Pappenheim), 1930 starke Berührung mit nationalsozialistischen Studenten in Kiel (im März 1930 bereits im Kultusministerium und Handelsministerium Preußens als Nationalsozialist denunziert), März 1930 Ruf an Handelshochschule Berlin (Handelsrecht und bürgerliches Recht), angenommen, nach den Wahlen vom 14. 09. 1930 Hinneigung zur nationalsozialistischen Bewegung verstärkt, durch eine Rede Adolf Hitlers vor Studenten in Berlin im Dezember 1930 restlos überzeugt, 18. 05. 1931 SA (Kraftfahrer, Aufbewahrung von Waffen und Geheimakten), äußerlich völlige Zurückhaltung wegen der Gefahr sofortiger Dienstentlassung, 01. 02. 1932 Parteimitglied NSDAP, 1932 Univ. Bonn (deutsches Recht und Handelsrecht), Oktober 1933 Kiel NS-Nachrichtensturm, im Wintersemester 1933/1934 Vorlesungen in Bonn und in Kiel, SS 1934 (Stoßtrupp-)Univ. Kiel (Nachfolge Karl Rauch auf Lehrstuhl Karl August Eckhardt bzw. früher Max Pappenheim), Kieler Schule?, August 1934 Schulungsleiter eines SS-Sturms, 01. 10. 1934 Hauptreferent für Recht, Staat, Politik, Wirtschaft und Geschichte der Hochschulabteilung des Reichs- und preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Nachfolge Johann Daniel Achelis'), 20./21. 12. 1934 Hochschullehrertagung (170 Hochschullehrer) zur juristischen Studienreform unter Leitung Carl Schmitts, neuer Eckhardtscher Studienplan, 1934 Verbindung zu Heinrich Himmler (nach Frassek Außenposten Himmlers im neu aufgebauten Ministerium), 01. 01. 1935 Prof. für mittlere Geschichte phil. Fakultät Univ. Berlin, 01. 01. 1935 Untersturmführer bei dem persönlichen Stab des Reichsführers SS Heinrich Himmler, Dezember 1935 Obersturmführer, 1936 jur. Fakultät Univ. Berlin, als Präsident des Reichsinstituts für ältere deutsche Geschichtskunde vorgesehen, aber nach Streit mit Walter Frank wegen einer von diesem gewünschten Professur ohne Lehrverpflichtungen unterlegen (31. 07. 1935 Walter Frank durch Adolf Hitler zum Präsidenten des Instituts ernannt), 01. 10. 1935 Tätigkeit im Ministerium verringert, April 1936 Ausscheiden aus Wissenschaftsministerium, im Mai 1937 Entscheidung Adolf Hitlers wegen völlig unzulänglicher Einstellung Karl August Eckhardts in der Judenfrage (unter Bezugnahme auf den Nachruf auf Max Pappenheim) gegen Karl August Eckhardts Ernennung zum Generaldirektor der preußischen Staatsarchive, 1937 mit Einwilligung Heinrich Himmlers Rückkehr an Univ. Bonn (germanische Rechtsgeschichte, Familienrecht, Familienforschung), Februar 1938 Ehrendegen der SS, 30. 07. 1938 Schwiegersohn Karl Rauchs, November 1938 SS-Sturmbannführer, September 1939 Einberufung zur Wehrmacht, Danzig-Westpreußen, nach kurzer Zeit wieder in Bonn, SS 1940 Vertretung in Prag, ab 1941 mit Sitz und Stimme auch in philosophischer Fakultät Univ. Bonn, April 1941 Wehrdienst, Tätigkeit in Paris Auswerter für militärische und politische Fragen der Abwehrleitstelle, Oberleutnant, Erholungsurlaub in Graz, Ende 1944 Kamenz/Sachsen (Bereich des Reichsführers-SS RSHA Mil. Amt), zwei Jahre Kriegsgefangenschaft (Mai 1945 Universitätsklinik Innsbruck), Mai 1945 des Amts enthoben, in Wiesbaden als Mitläufer ohne Berufsbeschränkung entnazifiziert, Lebensunterhalt durch einfache Schreibarbeiten, 1948 wegen im Krieg erlittenen Herzleidens in vorzeitigen Ruhestand (Pensionierung) versetzt, Emeritierung (zum 01. 04. 1966) auf Betreiben der Fakultät verhindert, ab 1950 Forschungstätigkeit Witzenhausen (historisches Institut des Werralandes), Stadtarchivar; F.: deutsches Recht, bürgerliches Recht, Handelsrecht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Die Witzenhäuser Schwabenspiegelhandschrift 1922 (Dissertation - vom Vater angeregt), Der Deutschenspiegel seine Entstehungsgeschichte und sein Verhältnis zum Schwabenspiegel 1924 (Habilitationsschrift), Politische Geschichte der Stadt Witzenhausen 1925, Rechtsbücherstudien 1 Vorarbeiten zu einer Parallelausgabe des Deutschenspiegels und Urschwabenspiegels 1927, Die Lex Baiuvariorum - eine textkritische Studie 1927, Das Witzenhäuser Stadtbuch von 1558-1612 1927/1931, Deutschenspiegel mit Augsburger Sachsenspiegel und ausgewählten Artikeln der oberdeutschen Sachsenspiegelübersetzung (Mithg.) 1930, Rechtsbücherstudien 2 Die Entstehungszeit des Sachsenspiegels und der sächsischen Weltchronik 1931, Die mittelalterlichen Rechtsquellen der Stadt Bremen (Hg.) 1931, Rechtsbücherstudien 3 Die Textentwicklung des Sachsenspiegels von 1220-1270 1933, Sachsenspiegel Landrecht und Lehnrecht 1933, (Homeyer Gustav) Die deutschen Rechtsbücher 2. A. 1934, Die Gesetze des Merowingerreiches 481-714 (Hg.) 1935, Die Gesetze des Karolingerreiches 714-911 Teile 1-3 1935, Irdische Unsterblichkeit - Germanischer Glaube an die Wiederverkörperung in der Sippe 1937, Das Studium der Wirtschaftswissenschaft 1941, Festschrift Heinrich Himmler (Mithg.) 1941, Zur Entstehungszeit der Lex Salica 1951, Die Gesetze des Karolingerreiches (Hg.) 1953, Pactus legis Salicae (Hg.) Bd. 1f. 1954ff., Leges Anglo-Saxonum (Hg.) 1958, Leges Alamannorum (Hg.) 1958ff., Das Dithmarscher Landrecht von 1447 1960, Die Gesetze des Karolingerreiches 4. Aufl 1960, Lex Salica (Hg.) 1960, Schwabenspiegel Kurzform (Hg.) 1960, 2. A. 1974, Schwabenspiegel 1961, Lex Salica 1962, Auctor vetus de beneficiis (Hg.) 1964, Sachsenspiegel Quedlinburger Handschrift (Hg.) 1966 Neudruck 1989, Eike von Repgow und Hoyer von Valkenstein 1966, Lex Ribvaria Bd. 2 (Hg.) 1966, Sachsenspiegel Landrecht in hochdeutscher Übertragung 1967, Fuldaer Vasallengeschlechter im Mittelalter 1968, Eschweger Vernehmungsprotokolle von 1608 zur Reformatio des Landgrafen Moritz 1968, Lex Salica (Hg.) 1969, Studia iuris Teutonici 1971, Deutschenspiegel (Hg.) 1971, Schwäbisches Landrecht und Lehenrecht 1974, Ältere Geschichte der Landschaft an der Werra und der Stadt Witzenhausen 3. A. 1975, Studia Merovingica 1975, Die Witzenhäuser Bürgerschaft 1796 und 1809 1975, 2. A. 1975, Die Entwicklung der Landrechtsglosse des Sachsenspiegels 1977, Lex Frisionum (Hg.) 1982; Son.: von 1922 bis 1930 abwechselnd deutschnational und volksparteilich gewählt, Kürschner 1928/1929, 1931, 1931 korrespondierendes Mitglied Akademie der Wissenschaften Göttingen, 1934 Kirchenaustritt, Kürschner 1935, 1940/19411950, 1954, 1961, Festschrift zum 60. Geburtstag von Karl August Eckhardt 1961, Nachruf DA (Krause Hermann), In memoriam ZRG GA 104 (1987) 497 (Nehlsen Hermann) (versöhnlicher Ausklang eines unerhört schaffensreichen Lebens mit nicht verschwiegenen dunklen Seiten), Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 125, Die Juristen der Universität Bonn im Dritten Reich, hg. v. Schmoeckel, M., 2004, 160ff. (Niemann Martin)

EGER, (Ernst Ludwig Theodor) Otto, Prof. Dr.; geb. Darmstadt 19. 10. 1877; gest. Gießen 11. 04. 1949; WG.: 1895 Studium Rechtswissenschaft Univ. Göttingen, Gießen, Berlin, 10. 07. 1900 Promotion Univ. Gießen (Gerhard Alexander Leist), 1905-1908 wiss. Ass. Univ. Gießen, März 1909 Habilitation Univ. Leipzig (Ludwig Mitteis), Frühjahr 1910 o. Prof. Univ. Basel, 1914/1915 Rektor, 01. 04. 1918 Univ. Gießen, 1923/1924 Rektor, 1930/1931 Rektor, nach Schließung der Univ. Gießen 1946 Lehrbeauftragter Univ. Marburg, 01. 01. 1949 emeritiert; F.: deutsches bürgerliches Recht, römisches Recht und seine Geschichte, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Vertretung beim Eigentumserwerb an beweglichen Sachen 1899 (Dissertation), Zum ägyptischen Grundbuchwesen in römischer Zeit - Untersuchungen auf Grund der griechischen Papyri 1909 (Habilitationsschrift); Son.: Kürschner 1926, 1931, 1935, 1940/1941, Geburtsdatum ungewiss (29. 10. 1877 Gießener Vorlesungen), 1933 Leiter William-G.-Kerckhoff-Stiftung, Gießener Hochschulges. Bd. 18 94, DBE

EHRENZWEIG, Albert Armin, RA Prof. Dr. LL. M.; geb. Herzogenburg/Niederösterreich 01. 04. 1906; gest. Berkeley/Kalifornien 04. 06. 1974; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Wien, Heidelberg, 1928 Promotion, 1933 Richter Hainfeld, Baden bei Wien, Josefstadt, 1938 Emigration Großbritannien, 1939 Vereinigte Staaten von Amerika, Studium Rechtswissenschaft Univ. Chicago, 1941 Doctor of Jurisprudence, 1942 LL. M., Forschungsassistent, 1944 Rechtsanwalt, 1948 Prof. Univ. Berkeley/Kalifornien; F.: Völkerrecht, internationales Recht; Verö.: Irrtum und Rechtswidrigkeit 1931, Über den Doppelbesteuerungsvertrag zwischen Großbritannien und den USA 1945; Son.: Kürschner 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, Nachruf Juristische Blätter 1975 Heft 13/14, 363 (Matscher Franz), Albert A. Ehrenzweig und das internationale Privatrecht hg. v. Serick Rolf/Niederländer Hubert (Festschrift) 1986, Hessel Gabriele Albert A. Ehrenzweigs kollisionsrechtliche Lehren (Dissertation Münster 1990), DBE

EHRENZWEIG, Albert Armin, Prof. Dr.; geb. Budapest 15. 12. 1864; gest. Graz 29. 09. 1935; WG.: 1882 Studium Rechtswissenschaft Univ. Wien, 1888 Promotion, Gerichtsdienst, 1896 Habilitation Univ. Wien, Privatdozent, 1901 ao. Prof. Univ. Wien, 1913 o. Prof. Univ. Graz, 1934 Emeritierung; Verö.: Die sogenannten zweigliedrigen Verträge insbesondere Verträge zu Gunsten Dritter nach gemeinem und österreichischem Recht 1895, System des österreichischen allgemeinen Privatrechts Bd. 1f. hg. v. Pfaff Leopold 1885ff., 6. A. bearb. v. Ehrenzweig Armin 1920ff. Neudruck 1983; Son.: Internationales Versicherungsrecht hg. v. Möller Hans (Festschrift) 1955, Gedächtnisschrift hg. v. Jayme Erik/Kegel Gerhard 1976, Geschichte Rechtswiss. Fak. Graz, Seite 73ff., Lichtmannegger Susanne Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck 1945-1955 1999, 154, Wesener, G., Anfänge und Entwicklung der österreichischen Privatrechtsgeschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert, (in) ZNR 2006, 399

EICHLER, Hermann, Prof. Dr.; geb. Vienenburg/Niedersachsen 10. 10. 1907; gest. um 1995; WG.: 1926 Studium Rechtswissenschaft Univ. Heidelberg, Berlin, 1929 erste jur. Staatsprüfung, 1930 Promotion Univ. Heidelberg, 1933 zweite jur. Staatsprüfung, 1933-1936 wiss. Ass. Univ. Heidelberg, 1935 Habilitation Univ. Heidelberg, 1942 apl. Prof. Univ. Heidelberg, o. Prof. 1944 Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg, 1961 Univ. Erlangen, 1967 Univ. Linz, 1976 emeritiert; F.: Privatrecht, Rechtsgeschichte, deutsches Recht und seine Geschichte, deutsches bürgerliches Recht, Handelsrecht; Verö.: Handeln im Interesse des Verletzten als Rechtfertigungsgrund 1931 (Dissertation), Wandlung des Eigentumsbegriffes in der deutschen Rechtsauffassung und Gesetzgebung 1938 (Habilitationsschrift), Die Rechtslehre vom Vertrauen 1950, Institutionen des Sachenrechts Band 1 1954 Band 2 1957ff., Rechtsquellen des Versicherungsrechts 1956, Versicherungsrecht 1966, 2. A. 1976, Personenrecht 1983, Verfassungsbewegung in Amerika und Europa 1985; Son.: Kürschner 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, Rechtsgeschichte und Rechtsdogmatik hg. v. Floßmann Ursula (Festschrift) 1977

EICHMANN, Eduard, Prof. Dr.; geb. Hagenbach/Pfalz 14. 02. 1870; gest. München 26. 04. 1946; WG.: 1888 Studium Theologie, Rechtswissenschaft Univ. Würzburg, 01. 08. 1895 Priesterweihe, Seelsorge, 1898 Studium Rechtswissenschaft Univ. Straßburg, München, 1904 Promotion Univ. München (Rechtswissenschaft), 1905 ao. Prof. Univ. Prag, 1909 o. Prof. Univ. Prag, Promotion Univ. Freiburg im Breisgau (Theologie), 1913 Prof. Univ. Wien, 1918-1936 Prof. Univ. München, 1929/1930 Rektor, 1946 Vertretung des eigenen Lehrstuhls; F.: Kirchenrecht, weiter Rechtsgeschichte, Dogmatik; Verö.: Historisch-dogmatische Darstellung des recursus ab abusu nach bayerischem Recht 1902, Acht und Bann im Reichsrecht des Mittelalters 1909, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des codex iuris canonici Bd. 1ff. 1923 (ohne Kirchenrechtsgeschichte), 2. A. 1926, 3. A. 1929, 4. A. 1934, 5. A. 1942, (6. A. 1950 bearb. v. Mörsdorf Klaus, 7. A. 1950, 8. A. 1956f., 13. A. 1991),Königs- und Bischofsweihe 1928, Die Kaiserkrönung im Abendland 1942, Weihe und Krönung des Papstes 1951; Son.: Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, Festschrift hg. v. Grabmann Martin/Hofmann Karl 1940, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 169

EISSER, Georg Philipp Karl Wilhelm, Prof. Dr.; geb. Saargemünd 11. 07. 1898; gest. Tübingen 04. 06. 1964; WG.: 1919 Studium Rechtswissenschaft Univ. Freiburg im Breisgau, Frankfurt am Main, Gießen, 14. 10. 1922 Promotion Univ. Gießen, 1922 wiss. Ass. Univ. Gießen, Berlin, 10. 03. 1926 Privatdozent Univ. Gießen, 01. 04. 1927 Lehrbeauftragter Bürgerl. Recht, 01. 05. 1928 ao. Prof. Univ. Tübingen, 03. 01. 1929 o. Prof., 05. 05. 1939 Ordinarius; Verö.: Rasse und Familie. Die Durchführung des Rassegedankens im bürgerlichen Recht 1935; Son.: Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 132

ELSENER, Ferdinand, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Rapperswil 19. 04. 1912; gest. Attalens/Genfer See 31. 05. 1982 (Herzschlag); WG.: Vater Stadtrat (Ferdinand Elsener), Volksschule, Sekundarschule (Lehrer Eugen Halter späterer Lebensfreund), Gymnasium Einsiedeln, Studium Rechtswissenschaft Univ. Zürich, ein Semester in Wien, Promotion Univ. Zürich (Paul Mutzner), 1939 Rechtsanwalt Rapperswil, 1954 Habilitation Univ. Zürich, 1955 Privatdozent Univ. Zürich, 1958/1959 Vertretung Univ. Bonn, 1959 Prof. Univ. Tübingen, Leiter Abteilung für rechtliche Volkskunde, 1977 Emeritierung, 1978 Rapperswil; F.: Rechtsgeschichte, Kirchenrecht; Verö.: Die Verfassung der alten Stadt Rapperswil bis 1798 1941 (Dissertation), Rechtsquellen der Landschaft Gaster mit Wesen (Hg.) 1951, Der Hof Benken 1953 (Habilitationsschrift), Die Schweizer Rechtsschulen vom 16. bis 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Privatrechts 1975; Son.: Ferdinandina hg. v. Ebel Friedrich/Kästner Karl-Hermann/Lutz Elmar/Storm Peter-Christoph (Festschrift) 1972 (170 S.), 1976 Dr. h. c. Aix-en-Provence, Festschrift hg. v. Carlen Louis/Ebel Friedrich 1977, Nachruf ZRG GA 100 (1983) 424 (Carlen Louis) (Schriftenverzeichnis 269-277)

EMGE, (Wilhelm Julius) Carl August, Prof. Dr.; geb. Hanau am Main 21. 04. 1886; gest. Bad Honnef 20. 01. 1970; WG.: Studium Politikwissenschaft, Philosophie, Rechtswissenschaft Univ. Tübingen, Heidelberg, Marburg, Frankfurt am Main, 19. 12. 1910 Promotion (Rechtswissenschaft), 17. 10. 1916 Habilitation, Privatdozent Univ. Gießen, 19. 12. 1922 ao. Prof., 1923 Habilitation Univ. Jena (Philosophie), 21. 06. 1924 Promotion (Philosophie), Privatdozent Univ. Jena, 13. 07. 1928 ao. Prof. (Philosophie), 23. 03. 1929 besold. Lehrbeauftr. für Prakt. Philos., 18. 11. 1929 Lehrbeauftr. für Rechtsphilos., 1931 wiss. Leiter Nietzsche-Archiv Weimar, 01. 12. 1931 NSDAP, 01. 10. 1932 Universitätskommissar Jena, 13. 04. 1933 o. Prof. Univ. Jena (Rechtsphilosophie), 01. 11. 1934 Prof. Univ. Berlin, 1937 stellv. Präsident der Akademie für deutsches Recht (bis 1942), angeblich auch Kritiker der nationalsozialistischen Rassepolitik, 1945 Mitbegründer Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, 1949 Senator der Akademie, Prof. Univ. Würzburg, 1953 Mitglied Europäische Forschungsgruppe für Flüchtlingswesen, 1954 Mitglied des Inst. Internat de Sociologie Rom, 1959 emeritiert; F.: Rechtsphilosophie; Verö.: Über das Grunddogma des rechtsphilosophischen Relativismus 1916, Hegels Logik der Gegenwart 1927, Der philosophische Gehalt der religiösen Dogmatik 1929, Geistiger Mensch und Nationalsozialismus 1931, Ideen zu einer Philosophie des Führertums (in) Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 29 (1935/1936) 175ff., Ein Rechtsphilosoph wandert durch die alte Philosophie 1936, Philosophie der Rechtswisssenschaft 1961, Max Stirner - Eine geistig nicht bewältigte Tendenz 1963, Die Bedeutung der Rechtssoziologie für die Dogmatik 1968; Son.: 1906 Corps Teutonia Marburg, Pseudonym Ab-Insulis, Kürschner 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, 1950, 1954, 1935 Hon.-Prof. Univ. Jena, 1938 Senator deutsche Akademie, Philosophie und Recht hg. v. Klug Ulrich (Festschrift) 1960, Würdigung FAZ 20. 04. 1966, Tiltitzki Christian Der Rechtsphilosoph Carl August Emge 2003, DBE, Gründungsmitglied Akademie für deutsches Recht, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 134

ENDEMANN, Friedrich, Prof. Dr.; geb. Fulda 24. 05. 1857; gest. Heidelberg 31. 10. 1936; WG.: Vater Universitätsprofessor, Gymnasium Bonn, Studium Rechtswissenschaft Univ. Jena, Berlin, Bonn, 1880 erste jur. Staatsprüfung, 1882 Promotion Univ. Bonn, 1886 zweite jur. Staatsprüfung, 1886 Habilitation Univ. Berlin, 1888 ao. Prof. Univ. Königsberg, 1892 o. Prof. Univ. Halle, 1904-1924 Prof. Univ. Heidelberg; F.: römisches Recht und seine Geschichte; Verö.: Einführung in das Studium des Bürgerlichen Gesetzbuches 1893, Die Rechtswirkungen der Ablehnung einer Operation seitens des körperlich Verletzten 1893, Die Entmündigung wegen Trunksucht und das Zwangsheilverfahren wegen Trunkfälligkeit, 1903, Lehrbuch des bürgerlichen Rechts Bd. 1ff. 1896ff., 9. A. 1909, Erbrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches 1923, Das römische Privatrecht 1925; Son.: Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, DBE, Hofer S. Zwischen Gesetzestreue und Juristenrecht 1993, IBI 1, 352c

ENGISCH, Karl Franz Wilhelm, Prof. Dr.; geb. Gießen 15. 03. 1899; gest. Heidelberg 11. 09. 1990; WG.: 1918 Studium Rechtswissenschaft Univ. Gießen, München, 31. 03. 1924 Promotion Univ. Gießen, Gerichtsassessor, Anwaltsassessor, 1927 wiss. Ass. Univ. Gießen, 12. 06. 1929 Habilitation Univ. Gießen, 30. 10. 1929 Lehrauftrag Univ. Freiburg im Breisgau, 01. 11. 1932-15. 03. 1933 Lehrauftrag Univ. München, 01. 04. 1934 o. Prof. Univ. Heidelberg, 01. 04. 1953 Univ. München, 1967 Emeritierung; F.: Strafrecht, Strafprozessrecht, Zivilprozessrecht, Kriminologie, Rechtsphilosophie, deutsches Recht und seine Geschichte; Verö.: Die Imperativentheorie 1924 (Dissertation), Untersuchungen über Vorsatz und Fahrlässigkeit im Strafrecht 1930 (Habilitationsschrift), Die Kausalität als Merkmal der strafrechtlichen Tatbestände 1931, Die Einheit der Rechtsordnung 1935, Einführung in das juristische Denken 1956, 2. A. 1959, 3. A. 1964, 4. A. 1968, 5. A. 1791, 6. A. 1975, 7. A. 1977, 8. A. 1983, 9. A. 1997, 10. A. 2005, Auf der Suche nach der Gerechtigkeit 1971; Son.: Kürschner 1931, 1935, 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, 1938 Akademie der Wissenschaft Heidelberg, 1972 Hon.-Prof. Univ. Heidelberg, Festschrift hg. v. Bockelmann Paul/Kaufmann Arthur/Klug Ulrich (Festschrift) (Schriftenverzeichnis 725-736) 1969, Würdigung JZ 1969, 306 (Klug Ulrich), NJW 1979, 530 (Klug Ulrich), JZ 1979, 206 (Bockelmann Paul), ZStrW 1989, 1 (Hirsch Hans Joachim), Nachruf ZStrW 1991, 623 (Hirsch Hans Joachim)

ERBE, Walter, Prof. Dr.; geb. Reutlingen 20. 06. 1909; gest. Tübingen 03. 10. 1967; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Berlin, 1940 Habilitation, 1945 ao. Prof. Univ. Tübingen, 1948-1951 Rektor, 1951-1967 Vorstandsvorsitzender deutsches Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart, 1952-1956 Landtagsabgeordneter Baden (FDP), 1957-1967 Landtagsabgeordneter Baden; F.: deutsches bürgerliches Recht, internationales Recht, Auslandsrecht, Völkerrecht, römisches Recht und seine Geschichte, vergleichende Rechtswissenschaft; Son.: Kürschner 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1966, Schüler Ernst Heymanns, Universitätsvertreter bei der UNESCO

ERDMANN, Walter, Prof. Dr.; geb. Ehrenbreitstein 01. 07. 1882; gest. Berlin 27. 01. 1957; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Marburg, Bonn, Berlin, Jena, 1905 erste jur. Staatsprüfung, 1908 Promotion Univ. Jena (August Thon), Referendariat 1909 aus gesundheitlichen Gründen nicht beendet, 1909 Privatgelehrter in Meran, Arbeit an Habilitationsschrift über Themis Homerica oder Recht und Rechtsgang im ältesten Hellas, durch den Dekan von Woess in Innsbruck angenommen, aber an Drucklegungskosten gescheitert, 1928 Berlin, Arbeit am Index Interpolationum, ab etwa 1935 am Vocabularium Iurisprudentiae Romanae, 1939 Verwalter der Bibliothek des juristischen Semnars ohne Assistentenstelle, bietet im August 1945 die Abhaltung von Lehrveranstaltungen im bürgerlichen Recht an, SS 1946 Lehrauftrag für Vorlesungen über römisches Recht, 1947 Habilitation (Gutachten von Mitteis und Genzmer), 25. 02. 1948 Prof. mit Lehrauftrag für römisches Recht (um weitere Berufung einzusparen), 01. 03. 1952 emeritiert; F.: römisches Recht; Verö.: Die Entwicklung der Testierfreiheit im römischen Recht 1908 (Dissertation), Die Ehe im alten Griechenland 1934 (1947 als Habilitationsschrift verwendet); Son.: Kürschner 1950, 1954, Kleibert Kristin Die juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin 2010 90 (gebrechlich, schlecht ernährt, einsam, kennt einen Kommentator Friedrich Engels nicht, Antrag auf Berufung zum Professor mit vollem Lehrauftrag auf Betreiben Steinigers am 11. 10. 1950 abgelehnt, für Vorlesungen völlig ungeeignet, enthält sich jeder demokratischen Tätigkeit)

ERDSIEK, Gerhard, Hon.-Prof. Dr.; geb. Kursk/Russland 13. 05. 1897; gest. Bonn 03. 06. 1975; WG.: jüdischer Herkunft, Prinz-Heinrich-Gymnasium Berlin, Kriegsdienst, Studium Rechtswissenschaft Univ. Berlin, Jena, 1920 erste jur. Staatsprüfung, zweite jur. Staatsprüfung, 1927 ständiger Hilfsarbeiter, 1929 Landgerichtsrat Landgericht II Berlin, zugleich Amtsgerichtsrat AG Berlin-Tempelhof, 1931/1932 Stipendium Rockefeller-Stiftung Studium Großbritannien, April 1933 zwangsbeurlaubt, Zwangsbeurlaubung wegen Teilnahme am Kampf gegen Spartakisten aufgehoben, gilt als "Mischling zweiten Grades", vor Versetzung als Amtsgerichtsrat nach Brandenburg an der Havel 1942 Ausscheiden aus Justizdienst, 1943 Leitung des Industrieunternehmens Berkefeld Filter-Werke Celle, 1945 Oberlandesgerichtsrat, Vizepräsident OLG Celle, 1957 Leiter Abteilung bürgerliches Recht und Verfahren Bundesjustizministerium, 1962 i. R.; F.: bürgerliches Recht; Verö.: Soergel Kommentar (Mitarbeit an 8. und 9. A.); Son.: Kürschner 1966, 1970, Hg. Juristen-Jahrbuch, 1962 Hon.-Prof. Univ. Köln, LB Fachhochschule für Verwaltungswissenschaft Speyer, Nachruf NJW 1975, 1688 (Marquordt Gerhard), JZ 1975, 581 (Strauss Walter), Bergemann Hans u. a., Richter und Staatsanwälte jüdischer Herkunft, 2004, 166

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