Andachtsbuch 2016 – vom Advent-Verlag Lüneburg



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21.6.2016
Wenn der Herr uns gnädig ist, so wird er uns in dies Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt. 4. Mose 14,8


Sie stehen kurz vor dem Ziel: Das verheißene Land ist fast erreicht. Die Männer, die das unbekannte Terrain erkunden sollten, kommen von ihrer Forschungsreise zurück und bestätigen: „Ja, es ist ein wunderbares Land, ein fruchtbares Land, ein Land, darin Milch und Honig fließt, ein Land, in dem keine Wünsche offenbleiben.“

Aber ... und dann kommen alle Argumente, warum es unmöglich ist, dieses Land zu erobern. Es sind plau­sible und gute Argumente, die jeder vernünftig den­kende Mensch nachvollziehen kann. „Überlegt doch mal! Seid doch realistisch! Das schafft ihr doch nie!“

Wie viele Träume haben wir schon begraben, weil irgendein wohlmeinender „Freund“, unser Ehepart­ner, unsere Eltern uns abgeraten haben? „Das schaffst du nicht! Das geht nicht! Dafür reicht dein Geld nicht! Dafür hast du nicht genügend Talent!“ Und unser zar­tes Pflänzchen Sehnsucht, das sich zaghaft meldet, wird wieder zertreten von allen möglichen faden­scheinigen Argumenten: „Nicht jetzt. Wenn ich mehr Zeit habe, wenn ich genug Geld habe, wenn die Kinder erwachsen sind, wenn ich in Rente bin ...“ Das bedeu­tet dann oft: niemals.

Wo ist mein Traum geblieben, mein Stern, der mein Herz schneller schlagen lässt, es zum Jubeln bringt? „Wenn Sie anfangen, sich Ihren Stern zu pflücken, beginnt eine aufregende und liebevolle Zeit. Sie füh­len sich lebendiger und kraftvoller . Sie sind schöpfe­risch und bringen das, wonach Sie sich sehnen, in Ihren Alltag.“ (Barbara Berckhan, Lieber das Blatt wenden als dauernd im Frust enden, S. 9)

„So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast.“ (V. 17) Hier kommt ein Faktor ins Spiel, der alle anderen Eigenschaften wie Mut, Ziel­strebigkeit, Ausdauer und Geduld weit in den Schat­ten stellt - der Faktor Gottvertrauen! Mit dem Herrn kann ich meinen Traum verwirklichen.

Auf die Realisierung meines persönlichen Traumes habe ich fast 30 Jahre gewartet, bis ich ganz bewusst darauf vertraut habe: „Der Herr kann alles!“ Das hätte ich schon viel früher versuchen können, nachdem im Rückblick alles wesentlich reibungsloser geklappt hat als vermutet; denn er kann tatsächlich alles! Er ist bei mir! Er begleitet mich durch diesen Tag und durch mein ganzes Leben! Heidemarie Klingeberg

22.6.2016
Weise mir, Herr, deinen Weg. Psalm 86,11
Am 5. Juni 2014 durchquerte ich zum ersten Mal Wolfsburg mit dem Fahrrad. Natürlich besuchte ich dabei auch die „Autostadt“ des VW-Konzerns und bestaunte den vollendeten Kult um „des Deutschen liebstes Kind“. Allerdings hat sich bei mir eine andere Errungen-schaft der Stadt noch nachhaltiger einge­prägt: die vorzügliche Ausschilderung des Aller-Rad­weges. Obwohl die Streckenführung viele Male nach links oder rechts wechselte und Unterführungen zu durchqueren waren, verlor ich nie die Spur. Die Weg­zeichen waren so gut angebracht, dass man sich eigentlich nicht verfahren konnte. Das hatte ich auf anderen Strecken schon ganz anders erlebt.

Wenn das auf unserem Weg durchs Leben auch so einfach wäre! Da stehe ich vor einer Entscheidung und weiß nicht recht, in welche Richtung ich gehen soll. Ich spreche mit diesem und jenem; doch die Antwor­ten fallen unterschiedlich aus. Was tun?

David betete: „Weise mir, HERR, deinen Weg.“ Mit diesem kurzen Satz bekundete er die Bereitschaft, sein Leben Gott anzuvertrauen. Das klingt im ersten Moment sehr einfach, doch in der Praxis gestaltet es sich oft schwieriger. Zum Beispiel plane ich gerade wieder eine größere Radtour. In Gedanken bin ich manchmal schon unterwegs, und wenn ich nachts aufwache, sehe ich unbekannte Straßen vor mir.

Vor Wochen erzählte ich einem unserer Söhne von meinem Vorhaben und wollte dazu seine Meinung hören. Zuerst drückte er seine Freude darüber aus und sagte anerkennende Worte, die meiner Seele guttaten. Doch dann folgte noch ein Satz, den ich nicht erwar­tet hatte: „Vater, denke an dein Alter!“ Natürlich hatte ich schon daran gedacht, aber die Tatsache zugleich auch verdrängt. Kurz danach stieß ich auf Davids Bitte und hatte das Gefühl, auch so beten zu sollen. Da merkte ich plötzlich, wie wenig offen ich eigentlich war. Die Sorge, Gott könnte meinen Plan vereiteln, ließ mich zögern. Inzwischen habe ich mich entschie­den, Gottes Weg akzeptieren zu wollen, selbst wenn er meinen Traum durchkreuzen sollte.

Es gibt natürlich viel wichtigere Entscheidungen als so eine Radtour. Die Voraussetzung für das Gebet „Herr, zeige mir den richtigen Weg“ (GNB) bleibt aber immer die gleiche: Nur wenn ich bereit bin, Gottes Weg auch gehen zu wollen, wie immer er ausfallen mag, wird er mir helfen, diesen zu erkennen. Wilfried Krause

23.6.2016
Denn so spricht der allmächtige Herr, der Heilige Israels: „Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr geret­tet werden. Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein. Aber das wollt ihr nicht.“ Jesaja 30,15 (Neues Leben Bibel)
Nachdem eine Fußballmannschaft mehrere Spiele hintereinander verloren hatte, hörte man vom Trainer und den Spielern Aussagen wie diese: „Wir müssen noch mehr trainieren, hart arbeiten, und vor allen Dingen müssen wir auf uns schauen.“ Das ist im Fuß­ball nicht anders als in unserer Gesellschaft. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir mehr Leistung bringen, uns auf unsere Stärken konzentrieren und uns grenzenlos einsetzen. Manche sagen: „Wir müs­sen uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.“

Eine solche Haltung mag im Fußball erfolgreich sein, aber für Gläubige wäre sie fatal. Der Prophet Jesaja klagte das Volk Gottes an, weil es sein Schicksal selbst in die Hand nehmen wollte. Ohne Gott zu fragen, wollten sie mit Ägypten einen Pakt schließen, damit sie Sicherheit und Schutz erhielten. Die Gebote und Gottes Weisungen waren ihnen egal. Aber es soll­te ihnen nichts nützen (Jes 30,1-3).

Natürlich, manchmal möchten wir die Probleme gern selbst lösen; wir können doch nicht nur passiv abwarten! Manchmal fehlt uns auch die Geduld oder wir wissen einfach besser, wie es geht. Allerdings: Bei wichtigen Entscheidungen in unserem Leben und Glauben, wenn es um unsere Sicherheit, die Zukunft oder unsere Erlösung geht, liegt die Lösung nicht in unserem eigenen Handeln, sondern in Gott selbst, wie unser Andachtstext deutlich macht. In der Hinwen­dung und im Vertrauen zu ihm, in der Umkehr von verkehrten Wegen und im Verzicht auf eigene An­strengungen, uns selbst zu helfen.

Wir können uns auf seine Hilfe verlassen: „Denn der Herr ist ein gerechter Gott. Glücklich ist, wer auf ihn vertraut ... Er wird dir sicherlich gnädig sein, wenn du ihn um Hilfe bittest. Dein Rufen erhört er sofort.“ (V. 18-19 NLB) Ellen G. White bestätigte dies, indem sie im Anschluss an den zitierten Andachtstext schrieb: „Wenn du die Gemeinschaft mit Christus suchst und dich ihm jeden Tag anvertraust ... dann werden alle deine Klagen verstummen, alle deine Schwierigkeiten verschwinden und alle verwirrenden Probleme, denen du gegenüberstehst, gelöst werden.“ (Das bessere Leben im Sinne der Bergpredigt, S. 103) Auf dieses Versprechen können wir uns verlassen. Roland Nicke

l24.6.2016
Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid ... Denn so spricht der HERR: „Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach.“ Jesaja 66,10.12
In eine benachbarte Kreisstadt kehrten zwei Welten­bummler - 30 und 28 Jahre alt - zurück. Dreieinhalb Jahre waren sie unterwegs gewesen, auf ihren Fahr­rädern hatten sie auf allen bewohnten Kontinenten 25.000 Kilometer zurückgelegt. Nun berichteten sie auf ihrer Facebook-Seite über ihre Reise. Ihr Resümee: „Jedes Land hat seine eigenen Facetten. Man lernt, jede Facette so zu nehmen, wie sie ist, ohne zu verglei­chen.“ Ein Weltreisender (aus meiner Kirchengemein­de) resümierte: „Im Grunde genommen möchten die Menschen auf der ganzen Welt nur in Ruhe und Frie­den leben.“

Jesaja hat im zweiten Teil seines Buches einige Pre­digten aufgeschrieben. Darin forderte er seine Hörer auf, sich mit den Bewohnern der Stadt Jerusalem zu freuen. Jerusalem war - mit dem Tempel Gottes - eine besondere Stadt, aber wegen der Untreue des Volkes Gottes stand sie in der Gefahr, von dessen Feinden zerstört zu werden. Das geschah auch etwas über 100 Jahre später. Doch Gott hatte eine Hoffnung und eine Botschaft für sie: Er würde die Stadt und den Frieden darin wiederherstellen.

Bereits bei Jesaja (Jes 24,23; 33,20; 66,20) und besonders in der Offenbarung des Johannes (Kap. 21) ist Jerusalem ein Sinnbild für das ewige Reich Gottes und das ewige Leben auf der Neuen Erde. Dann wird sie endgültig - wie es auch die Bedeutung ihres Na­mens ausdrückt - zur Friedensstadt geworden sein, und das nicht nur für ein Volk, sondern für alle Völ­ker. Johannes sah: „Die Völker der Erde werden in ihrem Licht leben, und die Könige der Welt werden kommen und ihre Herrlichkeit in die Stadt bringen. Ihre Tore bleiben geöffnet, denn es gibt dort keine Nacht mehr. Und alle Völker werden ihre Herrlichkeit und Ehre in die Stadt bringen.“ (Offb 21,24-26 NLB)

Dann werden endlich alle Regierenden, alle Völker und Kulturen im Frieden miteinander leben. Noch knüpft sich an diese Sehnsucht aller Nationen und vieler Menschen unsere Hoffnung: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige su­chen wir.“ (Hbr 13,14) Eberhard Schulze
25.6.2016
Ich allein bin die Tür. Wer durch mich zu meiner Herde kommt, der wird gerettet werden. Er kann durch diese Tür ein- und ausgehen, und er wird saf­tig grüne Weiden finden. Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben - und dies im Überfluss. Johannes 10,9-10 (Hoffnung für alle)
Vor allem junge Menschen sagen, dass sie das Leben genießen möchten. Der Wunsch, das Leben mit all seinen Möglichkeiten auszuschöpfen, es „in Fülle“ zu erleben, ist etwas Göttliches. Diese Sehnsucht ist ein Funke aus dem Paradies, ein tiefes Ahnen, dass es et­was Besseres gibt als das, was wir täglich erleben. Auf der „grünen Weide“, die Jesus verheißt, findet nicht nur jeder, was er braucht, sondern er kann auch „ein- und ausgehen“, also Sicherheit und Freiheit genießen.

Jesus fügte seiner Verheißung aber eine Warnung an. Denn die Sehnsucht, die wir in uns verspüren, ist nicht nur Antriebskraft, nach Besserem zu streben, sondern setzt uns auch der Verführbarkeit aus; denn es gibt den „Dieb“! Da ist einer, der ebenfalls ver­spricht, unser Sehnen zu stillen, aber er kommt, um zu stehlen, zu würgen und uns sogar umzubringen.

Von allem Glück, von allem Schönen, von allem, wonach wir streben, gibt es auch eine satanische Fäl­schung. Sie vermag berauschende Gefühle des Glücks und intensivste Augenblicke der Befriedigung zu bie­ten, aber dahinter steckt der „Dieb“. Er verfolgt nur ein Ziel: Was er gegeben hat, wird er sogleich wieder nehmen, damit jeder hungrig zurückbleibt und nach mehr verlangen muss. Das wiederholt er so lange, bis er den Suchenden im Würgegriff der Abhängigkeit hat. Glück und Freiheit sind weg, und am Ende stehen Verzweiflung und Tod, denn das ist es, was der Böse will: jeden Menschen umbringen.

Jesus schildert den „Dieb“ als einen, der kein Inte­resse an den Schafen hat. Ihm geht es nicht um das Wohl der ihm Anvertrauten, sondern nur um seine Macht. Gemeinschaft, Vertrauen und Liebe sind ihm nicht wichtig. Darum sind seine Glücksangebote fast immer materieller Art. Wer meint, er könne das Lebensglück durch kurzfristige Bedürfnisbefriedi­gung erlangen, ist ihm bereits auf den Leim gegangen.

Jesus sagt: „Ich bin die Tür.“ Geborgenheit und Freiheit, bleibende Erfüllung im Leben, den Eingang zur „saftig grünen Weide“ finden wir nur auf dem Weg mit ihm. Im Vertrauen zu ihm und durch seine Liebe wird unsere Sehnsucht erfüllt. Lothar Wilhelm26.6.2016
Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist. Lukas 11,34-35 (Elberfelder Bibel)
Wir ahnen, was Jesus uns mit diesem Bild sagen will, aber es fügt sich nicht in unsere medizinischen Erkenntnisse. Für uns ist das Auge ein Sinnesorgan. Es leuchtet nicht (außer in Gruselfilmen), sondern vermittelt Impulse an Nerven. Jesus bewegte sich hier in der Vorstellungswelt seiner Zeit. Damals lehrte man durchaus, dass Licht durch das Auge nach innen fällt; aber es gab auch die in der Antike bekannte Leh­re vom inneren Licht, das nach außen fällt. Auch der Prophet Daniel beschrieb die Augen des Himmels­boten, den er sah, als Fackeln (Dan 10,6).

Sprachlich hat sich diese Vorstellung bis heute gehalten, wenn wir davon reden, dass die Augen eines Kindes, das ein Geschenk erhält, leuchten. Die Men­schen damals, die das Auge als einen Durchgang verstanden, in dem das Licht in beide Richtungen gehen kann, wussten also spontan, dass Jesus nicht vom Auge redete, sondern vom inneren Menschen.

Zwei Beobachtungen dazu kommen mir in den Sinn. Erstens: Trotz des Rückgriffs auf antike Vorstel­lungen vom Licht im Menschen fällt einmal mehr die natürliche Verbindung von Innen und Außen auf. Modern gesagt: Das Körperliche (Auge) wird mit dem Geistigen (inneres Licht) verknüpft; der Mensch wird als Einheit gesehen. Zweitens verstehe ich diesen Text so, dass Jesus uns vor eine Entscheidung stellt, die für jeden Tag gilt: Willst du dich beeinflussen lassen oder willst du ein Einfluss sein?

So folgt bei Lukas die praktische Anwendung auf dem Fuße: Jesus ging in das Haus eines Pharisäers, der sich wunderte, dass er nicht die zeremoniellen Waschungen an sich vollzog. Jesus aber lehrte ihn die Sorge um die armen Menschen (Lk 11,37-41).

Mich mahnt dieses Wort Jesu, mir nicht so sehr - wie das bei Christen verbreitet ist - Sorgen zu ma­chen, was mich alles beeinflussen könnte, sondern selbst ein Einfluss zu sein. Nicht wenige Christen meinten, sie könnten ihr „Lebenslicht“ dadurch schüt­zen, dass sie ihre Augen schließen. Das aber geht nicht. Jesus will vielmehr sagen: Strahle mit dem Licht, das Gott in dir entzündet hat, in die Welt hin­aus. Dennis Meier

27.6.2016


Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein. Johannes 17,9
Dies ist ein Wort von Jesus aus dem ganz besonderen Gebet am Ende seines irdischen Lebens. Es ist berüh­rend, wie er für seine Freunde (Jünger) betete. Er wusste, dass ihm der schwierigste Teil seines Mensch­seins bevorstand: Gefangennahme, Marter, Verurtei­lung und Kreuzigung. Seine Freunde aber hofften dar­auf, dass er ein irdisches Reich aufrichten würde. Jesus wusste, wie sehr enttäuscht, ja verzweifelt sie sein würden, weil sie das ganze Geschehen noch nicht verstehen würden. Er wusste auch, dass sie später ihren Weg mit einem großen Auftrag allein weiter­gehen müssten.

All diese Gedanken bewegten ihn, während er betete. Mit großer Innigkeit legte er seine Freunde seinem himmlischen Vater ans Herz, zum Beispiel mit folgenden Worten: „Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen.“ (Joh 17,11) Und später: „Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“ (V. 15) Jesus dachte aber noch weiter: Er bat nicht nur für seine Freunde, sondern auch für die, die durch de­ren Wort an ihn glauben würden (V. 20). So sind auch wir in diese Fürbitte Jesu eingeschlossen.

Er wusste, dass Beten für andere einen tiefen Sinn hat. So konnte er auch später zu Petrus, der ihn ver­leugnet hatte, sagen: „Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lk 22,32) Selbst noch sterbend am Kreuz bat er Gott: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34)

Das Vorbild von Jesus ermutigt uns gleichermaßen zur Fürbitte, angefangen bei den Sorgen um unsere Lieben bis hin zu denen, die uns beleidigt oder ver­letzt haben. Viele meiner Gebete bestehen hauptsäch­lich aus Fürbitten für Kinder, Enkelkinder, Verwand­te, Freunde, Menschen in Bedrängnis, Menschen auf dem Weg zu Gott, die Weltsituation und andere An­liegen. Alles, was uns bewegt und beschäftigt, dürfen - ja, sollen - wir zu Gott bringen.

Während ich schreibe, sitzt unsere Enkeltochter im Flugzeug über dem Atlantik. Ich weiß, dass Gott alle Möglichkeiten hat, sie zu begleiten, und darum bitte ich ihn. Wie immer er es auch macht, er ist der allmächtige himmlische Vater, der unsere Gebete genauso ernst nimmt wie die Fürbitte Jesu. Marli Weigt

28.6.2016
Dann sagten [die Aussätzigen] einer zum andern: ... „Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft.“ 2. Könige 7,9 (Elberfelder Bibel)
Schlechte Nachrichten gibt es genug in unserer Welt. Wir brauchen nur die täglichen Fernsehnachrichten anzusehen, dann finden wir dies Tag für Tag bestätigt. Ich las einmal von einem Mann, der eine Zeitung mit nur guten Nachrichten herausbrachte. Nach kurzer Zeit wurde sie eingestellt, weil sich nicht genug Abon­nenten fanden.

Andererseits hat Jonah Berger von der staatlichen Universität Pennsylvania unlängst herausgefunden, dass Menschen ihren Freunden lieber gute Nachrich­ten mitteilen. In einer Studie der New York Times wurde in 1000 Fällen festgestellt, dass durch E-Mails lieber gute Nachrichten weitergeleitet werden. Jonah Berger vermutet, dass es den Menschen wichtiger ist, ihre Mitmenschen zu erfreuen.

Laut dem Bericht in 2. Könige 6,24-25 war die Bevölkerung der Stadt Samaria am Verhungern, weil sie durch die Syrer belagert wurde. Vier aussätzige Männer außerhalb der Stadt wagten es - anstatt auch zu verhungern -, sich in das feindliche Lager zu begeben und zu sehen, ob sie dort etwas zu essen bekämen. Aber Gott hatte die Syrer durch ein Ge­räusch wie das eines heranziehenden gewaltigen Hee­res so erschreckt, dass sie Hals über Kopf flohen. Die Aussätzigen stillten zunächst ihren Hunger und ver­sorgten sich reichlich. Dann mahnte sie ihr Gewissen, den Verhungernden in der Stadt diese gute Nachricht weiterzuge-ben. Sie nannten diesen Tag einen Tag „gu­ter Botschaft“.

Gott möchte, dass auch wir seine gute Botschaft (sein Evangelium) an unsere Mitmenschen weiter­geben und sie damit erfreuen. Wer Positives weiter­erzählt, lenkt andere von ihren Sorgen und Nöten ab. Die wichtigste und erfreulichste Botschaft Gottes, die wir weitergeben können, ist die Gute Nachricht da­von, was er durch Jesus Christus auf Golgatha getan hat. Das ist dringend notwendig, denn die meisten Menschen wissen nichts davon.

Ohne Gottes gnädiges Handeln gäbe es keine gute, sondern nur die sehr negative Botschaft: Alle Men­schen sind aufgrund ihrer Schuld und Sünde ewig ver­loren. Aber Gott bietet uns einen Ausweg an: Wer von seinem Leben ohne Gott umkehrt, findet bei Jesus Christus Vergebung und ewiges Leben. Reinhold Paul

29.6.2016


Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.

1. Thessalonicher 5,18
Sie ist krank, betagt und leidet täglich unter Schmer­zen. Im Gespräch kommen aber kaum Klagen, fast nur Dankbarkeit für das, was (noch) geht. Ihr Mann hatte sich für andere eingesetzt, gewissenhaft gehandelt, aber dann kamen Anklagen wegen eines falschen Wortes, wegen eines Missverständnisses. Sollte er sich verteidigen, dem anderen vergeben oder sich von den falschen Anschuldigungen zurückziehen? Beide hatten gehofft und erwartet, dass sie ihr Leben ge­meinsam in Liebe, Glück und Frieden führen könnten. Aber dann kam die Scheidung ... Dankbar sein in allen Dingen? Ist das nicht zu viel verlangt?

Dankbarkeit erwarten Eltern von ihren Kindern, wenn sie ihnen etwas zum Geburtstag schenken. Dankbar sind wir, wenn eine Aufgabe gut gemeistert wurde und wir gelobt werden. Dankbar sind Men­schen, wenn ihre Erwartungen erfüllt werden und es sich für sie gerechnet hat, sich einzusetzen. Aber können wir für Krankheit, Unglück oder Verleumdung danken? Erwartete Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Thessalonich nicht doch ein wenig zu viel?

Da lese ich diesen Text in der Bibel noch einmal und sehe mir den Zusammenhang an. Paulus schrieb über den Weg der Gläubigen von den Abgöttern zum Glauben an Gott (1 Ths 1,8-10). Er ermahnte sie, in der Ehe treu zu sein und andere nicht zu übervorteilen (Kap. 4,3-6). Im Blick auf die Zukunft ermutigte sie Paulus, nüchtern zu sein, Frieden untereinander zu halten und einander zu trösten (Kap. 5,6.14). Für die Christen in Thessalonich war ihr Glaube ein guter Grund, stets dankbar zu sein. Sie bewältigten mit ihrem Glauben ähnliche Probleme wie wir.

Dankbarkeit ist eine Grundhaltung des Menschen. Dank drückt aus, dass Wohlstand und Gesundheit keine Selbstverständlichkeit und nicht nur das Ergeb­nis einer vorbildlichen Lebensführung sind. Es sind Gaben Gottes, die er uns in seiner Güte schenkt. Wenn Dinge schlecht laufen und wir Schmerzen leiden, uns Sorgen niederdrücken und die Zukunft nur Angst macht, scheint der Dank lediglich auf den ersten Blick zu viel verlangt. Dankbarkeit für das, was ist, und für die Fürsorge Gottes trotz aller Widrigkeiten, schafft eine andere, eine bessere Lebensqualität. Wer Gottes Wirken im eigenen Leben sieht, wird immer danken können. Gerhard Wagner30.6.2016
Wer bei mir bleibt, so wie ich bei ihm bleibe, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. Johannes 15,5 (Hoffnung für alle)
Es war bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 ein tragischer Moment im Spiel zwischen Brasilien und Kolumbien. Neymar - der mit Abstand beste Spieler Brasiliens - wurde schwerverletzt vom Platz getragen und fiel für die entscheidenden Spiele aus. „Wie wird sich das auswirken?“, fragten sich viele. Die Meinung der Fans war geteilt. „Jetzt erst recht!“, hofften viele und erwarteten eine Trotzreaktion der Mannschaft. Ein Fan äußerte sich vor der Fernsehkamera ganz an­ders. Er sagte nur einen Satz, der es aber in sich hatte: „Ohne ihn sind wir verloren.“ Er sollte Recht behalten; denn es kam im Halbfinale gegen Deutschland zu einer historischen 1:7-Niederlage.

„Ohne ihn sind wir verloren“ - diese Worte haben sich in mein Gedächtnis eingegraben, weil sie von gro­ßer Bedeutung für unser Leben mit Gott sind.

Wie kann unser Leben erfolgreich sein? Das ist eine ständig wiederkehrende Frage. Im Fußball über­legt jeder Trainer gründlich, wer mitspielen soll, wenn es wirklich darauf ankommt. Ich meine, dass sich das gut auf unser Leben übertragen lässt. Wie sind wir aufgestellt? Ist Jesus immer mit im Spiel, wenn es wirklich darauf ankommt? Und was für ein Ergebnis blüht uns, wenn er fehlt?

Jesus verdeutlichte dies am Beispiel des Wein­stocks. Eine Rebe, die die Verbindung zum Weinstock verliert, bringt keine Frucht, sondern wird verdorren. Das heißt: Ohne Jesus ist unser Leben wie ein Tag ohne wärmende Sonne, wie eine Pflanze ohne Wur­zeln, wie ein Atemzug ohne Sauerstoff, wie ein Brun­nen ohne Wasser, wie ein Spaziergang ohne Weg, wie ein Christ ohne Kraft.

„Ohne mich könnt ihr nichts ausrichten.“ So bringt es Jesus auf den Punkt. Was löst dieser Satz in uns aus? Halten wir von Jesus auch so viel wie jener Fan aus Brasilien von Neymar? Wenn ja, dann ist unsere Antwort auf Lebenskrisen, Verluste oder Verletzun­gen die gleiche wie seine: „Ohne ihn sind wir verloren.“ Bedeutete die Verletzung von Neymar dessen totalen Ausfall, so ist die Verletzung von Jesus am Kreuz die Garantie für den Sieg. „So sehen Sieger aus“, steht auf manchem Button. Das ist ein gutes Motto für den heutigen Tag. Wenn wir mit Jesus verbunden sind, se­hen Sieger aus wie du und ich. Jürgen Weller
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