Internationale Organisationen OPEC – Organization of the Petroleum Exporting Countries
Die Organisation erdölexportierender Staaten wurde 1960 in Bagdad gegründet und ist seit 1965 in Wien ansässig. Im Berichtsjahr übersiedelt die OPEC mit ihren rund 130 MitarbeiterInnen aus 20 Staaten in die Helferstorferstraße in Wien-Innere Stadt. Die offizielle Übersiedlung wird im März anlässlich eines Ministertreffens gemeinsam mit Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Michael Spindelegger und Bürgermeister Dr. Michael Häupl gefeiert. Der OPEC gehören folgende Staaten an: Demokratische Volksrepublik Algerien, Republik Angola, Republik Ecuador, Islamische Republik Iran, Republik Irak, Staat Katar, Staat Kuwait, Sozialistische Libysch-Arabische Volksdschamahirija, Bundesrepublik Nigeria, Königreich Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Bolivarische Republik Venezuela. Die Mitgliedstaaten fördern 40 % der weltweiten Erdölproduktion und beherbergen drei Viertel aller bekannten weltweiten Reserven. Generalsekretär ist Dr. Abdalla Salem El-Badri aus Libyen; Konferenzpräsidenten 2010 die Erdölminister Germánico Alfredo Pinto Troya aus Ecuador und Masoud Mir-Kazemi aus dem Iran.
Im September feiert die Organisation im Wiener Kursalon ihr fünfzigjähriges Bestehen mit einem Festival aus Kunst, Tanz, Mode, Musik und Kulinarik aus allen Mitgliedstaaten, dem ebenfalls in Wien ansässigen OPEC-Fonds für internationale Entwicklung (OFID) und der Stadt Wien. Die Österreichische Post AG gibt zum Jubiläum eine eigene Briefmarke heraus. Das venezolanische Jugendorchester Teresa Carreño und das Philharmonic Orchestra Katar mit 101 jungen MusikerInnen aus 30 Ländern spielen im Konzerthaus.
Vereinte Nationen
Österreich ist 2009 und 2010 zum dritten Mal nach 1973/74 und 1991/92 wieder eines von zehn nichtständigen Mitgliedern im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen; die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sind ständige Mitglieder im höchsten Gremium der Vereinten Nationen. Im Berichtsjahr veranstaltet das International Peace Institute (IPI) in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Außen- und Verteidigungsministerium zum 40. Mal das Wiener Seminar zu aktuellen Fragen der internationalen Politik in Wien. Im Lichte des 50-jährigen Jubiläums der erstmaligen österreichischen Beteiligung an einer UNO-Friedensmission ist die Konferenz in der Diplomatischen Akademie dem Thema „UN Peacekeeping in the 21st Century: Partnerships for Peace“ gewidmet. Dazu wird das Buch „The UN Security Council and the Responsibility to Protect“ verfasst, dessen Herausgabe die MD-Auslandsbeziehungen finanziert.
Seit 1960 haben 90 000 SoldatInnen, PolizistInnen und zivile ExpertInnen an UNO-geführten und anderen internationalen Friedenseinsätzen teilgenommen. Anlässlich des Treffens der UN-Generaldirektoren lädt Gemeinderätin Prof.in Dr.in Elisabeth Vitouch die Ehefrauen zu einem ausgiebigen Damenprogramm.
Im Juli findet die 19. Welt-AIDS-Konferenz mit rund 30 000 BesucherInnen in der Bundeshauptstadt statt. Alle zwei Jahre treffen sich Interessenvertretungen und NGOs, Betroffene und ExpertInnen, um über aktuelle Entwicklungen zum Thema HIV und AIDS zu diskutieren. Schwerpunkte in Wien sind die Vermeidung von HIV-Übertragungen von Müttern auf deren Kinder, geografische Schwerpunkte Osteuropa und Südostasien. Den Auftakt bildet der Life Ball am 17. Juli; am 20. Juli findet ein Menschenrechtsmarsch und am 24. Juli ein Benefizabend mit dem ORF-Radiosymphonieorchester und Impulstanz statt. Der Direktor der in Genf angesiedelten UN-AIDS, Michel Sidibé, trifft mit Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely zusammen.
Yuri V. Fedotov, der frühere russische stv. Außenminister und Botschafter in Großbritannien, wird zum neuen Generaldirektor der UNO Wien (UNOV) und Direktor des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) ernannt.
IPI – International Peace Institute
Das International Peace Institute, ein in New York ansässiger, unabhängiger und internationaler Think-Tank, eröffnet im Sommer ein Büro im Palais Harrach in Wien. Mit den hier ansässigen internationalen Organisationen (IAEO, UNODC, OSZE, CTBTO und OPEC) ist Wien ein prädestinierter Standort für die weitere Umsetzung der Schwerpunkte des IPI in den Bereichen Konfliktprävention, transnationale Bedrohungen, Non-Proliferation und Energiesicherheit. Seit seiner Gründung im Jahr 1970 verbindet das IPI eine enge Partnerschaft mit Österreich. Das jährlich stattfindende Wiener IPI-Seminar zu aktuellen Fragen der internationalen Politik ist ein fester Bestandteil dieser Kooperation.
UN-HABITAT
Am World-Habitat-Tag, dem ersten Montag im Oktober, erhält Wien für seine Politik der sanften Stadterneuerung den Scroll of Honour 2010. Der Preis der Kategorie Wohnen und Stadterneuerung geht erstmals seit 2001 an eine europäische Stadt. Konkret hier für die soziale Orientierung im Rahmen der Stadterneuerung. Auszeichnungen gehen auch an Singapur und Johannesburg.
UN-HABITAT ist die Weltorganisation für Siedlungswesen und Wohnbau und untersteht der UN-Generalversammlung. Direktor ist der frühere Bürgermeister von Barcelona und spanische Industrie- und Tourismusminister Joan Clos.
Vienna Service Office
Das Vienna Service Office (VSO) in der UNO-City organisiert im Rahmen seiner vielfältigen Beratertätigkeit für UN-MitarbeiterInnen Exkursionen in die Müllverbrennungsanlage Pfaffenau, zu den Ehrengräbern am Zentralfriedhof, dem Urwald im Lainzer Tiergarten und in das Wien Energie Haus.
Anlässlich der beiden Hospitality Afternoons im Frühling und Herbst stehen das Wiener Programm für Frauengesundheit und der WienTourismus für Fragen zur Verfügung. Im Rahmen von Experts’ Days berät die Magistratsabteilung Einwanderung, Staatsbürgerschaft, Standesamt (MA 35) die UN-Angestellten zu persönlichen Fragen betreffend Aufenthaltsrecht und Staatsbürgerschaft.
Blumengrüße in Form von Tulpen zu Frühlingsbeginn und Weihnachtssternen vor Weihnachten, die an die UN-Angestellten verteilt werden, finden großen Anklang. Ein Nikolaus besucht erstmalig die UNO-City und bringt den Kindern der UN-MitarbeiterInnen Nikolosackerln. Die Stadt Wien übergibt den Vereinten Nationen wieder einen von den Stadtgärten traditionell geschmückten Wiener Christbaum.
Ziel all dieser Aktionen ist, den neu angekommenen Menschen aus aller Welt, Wien mit all ihren Angeboten näherzubringen und weiter zu bewerben.
Weitere Aktivitäten
Bei den „Vienna City Welcomes“ erfahren mehrfach pro Jahr neue MitarbeiterInnen von internationalen Organisationen und ausländischen Missionen bei Führungen und Fachvorträgen wertvolle Informationen für ihren Aufenthalt. Für MitarbeiterInnen der Vereinten Nationen und der französischsprachigen Freundschaftsgesellschaft werden Deutschkurse angeboten. Die United Nations Women´s Guild veranstaltet alljährlich einen Basar, dessen Erlös Kinderhilfsprojekten zugutekommt.
In einem an Mitglieder der internationalen Gemeinschaft gerichteten, mehrfach pro Jahr elektronisch in zwei Sprachen erscheinenden Newsletter werden diese über aktuelle Aktivitäten und Angelegenheiten der Stadt informiert.
Die Ausstellung der MD-Auslandsbeziehungen über die Vereinten Nationen in Wien wird in zig Einkaufsparks, Büchereien sowie im Heeresgeschichtlichen Museum, der Diplomatischen Akademie, dem Flughafen Wien-Schwechat und im Rathaus Den Haag gezeigt. ■
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