5.7Öffentlichkeitsarbeit
von
Jens Keil
Öffentlichkeitsarbeit gehört zu den Leitungsaufgaben von Institutionen, Firmen und Einrichtungen, die auf die Öffentlichkeit angewiesen sind.
Als gelernter Journalist und „Öffentlichkeitsarbeiter“ liegt mir dieser Arbeitsbereich sehr am Herzen. Mit dieser Arbeit wird ja nicht nur bei neuen Menschen Interesse für die Gemeinde geweckt, sondern auch bei den „Altbekannten“ ein „Wir-Gefühl“ gestärkt. Wer liest nicht gerne von den eigenen Gemeindeveranstaltungen in der Zeitung.
Allerdings ist es nach meiner Beobachtung im Gehenbühl noch wie in einem schwäbischen Dorf. Es ist neben dem ‚Gerlinger Anzeiger’ vor allem noch die Mund-zu-Mund-Propaganda sowie die persönliche Ansprache, die Menschen zu kirchlichen Veranstaltungen lockt.
Vor allem in der Jugendarbeit und der Kinderkirche ist man dazu übergegangen, Postwurfsendungen an die Zielgruppe zu verteilen, die z.T. persönlich an der Tür von Jugendmitarbeiterinnen und mitarbeitern dem Kind oder den Eltern in die Hand gedrückt werden. Auch lassen sie sich schulfrei geben, um im Religionsunterricht zu den Kindern in die Schule zu gehen und Werbung zu machen. Diese Arbeit ist personal- und zeitintensiv und den Jugendlichen hoch anzurechen. Der Erfolg gibt ihnen i.d.R. Recht.
Unser ausgezeichneter Kontakt zur Breitwiesenschule über Frau Herwerth sowie die Aufgeschlossenheit der Rektorin Risel ist dabei sehr hilfreich.
5.7.1Kontakt zu den Tageszeitungen
Der Kontakt zu den Tageszeitungen gestaltet sich als schwierig. Gerlingen selbst hat keine Tageszeitung und die Leonberger Kreiszeitung wird kaum von Gerlingern gelesen. Man bevorzugt i.d.R. die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten, die allerdings nur über Großveranstaltungen berichten, die es aber in der Lukasgemeinde nicht gibt.
Im vergangenen Jahr gelang es zwar, über den persönlichen Kontakt zu einem freien Mitarbeiter sowie durch eigenes Schreiben Artikel in der Leonberger Kreiszeitung zu platzieren. Allerdings forciere ich diese Arbeit nicht, da sie zeitraubend ist und – wie gesagt – die Leonberger Kreiszeitung ohnehin kaum in Gerlingen gelesen wird.
5.7.2Der Gerlinger Anzeiger
Der Gerlinger Anzeiger ist das wichtigste Informationsmedium für Gerlingen. Die Kirchen und Vereine haben eigene Rubriken, in denen sie ihre Veranstaltungen ankündigen sowie in Wort und Bild von zurückliegenden Ereignissen berichten können.
In der Lukasgemeinde läuft der Kontakt in der Regel über Frau Scholl. Berichte über zurückliegende Ereignisse werden von Gemeindemitgliedern oder von mir selbst geschrieben. Unser Beitrag geht dann über den Petrushof (Frau Raue) an den Verlag.
Die Zusammenarbeit mit dem Verlag ist im Großen und Ganzen zufriedenstellend. Allerdings kam es schon vor, dass Beiträge verloren gingen oder eine zugesagte erste Seite ohne Rücksprache gestrichen wurde.
5.7.3Der Lukasbote
von Ingo Jatzek
Das gemeindeinterne Mitteilungsblatt ist der Lukasbote. Er erscheint momentan in einer Auflage von 1.000 Stück dreimal jährlich, meist vor Ostern, vor dem Erntedankfest und in der Adventszeit.
Früher stellte der Pfarrer den Gemeindebrief inhaltlich selbst zusammen und bat für das eine oder andere Thema ein Gemeindeglied um einen Beitrag. Seit der letzten Kirchengemeinderatswahl wird der redaktionelle Teil von einem zwei- bis dreiköpfigen Team übernommen, dem der Pfarrer angehört. Hierdurch sind neue Impulse entstanden. Das Schreiben der einzelnen Berichte wird nun auf mehrere Schultern verteilt und meist an einen Mitarbeiter vergeben, der die Veranstaltung geplant oder größtenteils mit durchgeführt hat. Durch die Einführung der „Pinnwand-Seite“, auf der nur kürzere Beitrage stehen, konnte der Informationsgehalt des Gemeindebriefs erhöht werden, da nun auch über „weniger wichtige“ Geschehnisse in der Gemeinde informiert wird. Es ist auch einfacher jemanden zu finden, der über eine Veranstaltung statt mindestens einer halben Seite nur drei bis vier Sätze schreiben muss.
Eine weitere Veränderung ist die erhöhte Anzahl an Bildern im Lukasboten. Man kam in der Gemeinde überein, die Anzahl der Lukasboten von jährlich vier auf drei zu reduzieren, um so im Gegenzug den bilderreicheren (und somit teureren) Gemeindebrief zu ermöglichen.
Die Gliederung des stets achtseitigen Lukasboten ist in den einzelnen Ausgaben sehr ähnlich, teilweise sogar gleich. Auf der ersten Seite schreibt der Pfarrer unter der Überschrift „Zur Besinnung kommen“ Gedanken zu einem von ihm ausgewählten, zur Jahreszeit passenden Thema oder zu einem in der Gemeinde momentan stattfindenden Ereignis . Auf den Seiten 2-3 und 6-8 finden sich halb- oder ganzseitige Beiträge. Diese beinhalten Berichte über bereits stattgefundene oder anstehende Veranstaltungen und Informationen über in der Gemeinde diskutierte Themen (z.B. Kinderabendmahl) oder Spendenaktionen (z.B. DEEPAM, Aktion Esel). Die bereits oben erwähnte Pinnwand hat ihren Platz auf den Seiten 4 und 5. Auch sie wird für Rückblick und Vorausschau genutzt. Die Rubrik „Freud und Leid“ wird entweder auf der Pinnwandseite unten rechts, deutlich abgesetzt, oder auf Seite 7 in der rechten Spalte platziert.
Das Layout des Lukasboten erfolgt im Betrieb einer der Gemeinde nahestehenden Frau, der Druck in der Druckerei eines Gemeindeglieds.
Der Gemeindebrief wird – wie wohl in den meisten Gemeinden – leider hauptsächlich nur von den älteren Gemeindegliedern gelesen. Jugendliche lesen höchstens mal einen Artikel über die Jugendarbeit, beziehen ihre Informationen aber sonst meistens über die Internetseite der Gemeinde.
Im Anhang findet sich die jüngste Ausgabe des Lukasboten vom Dezember 2003.
5.7.4Der Internetauftritt
Seit Januar 2003 hat die Lukasgemeinde eine eigene Homepage. Anlass war der Internetbaukasten sowie das Angebot einer eigenen Domain durch die Landeskirche.
Der Umgang mit dem Baukasten ist einfach und schnell, sobald einmal die Grundstruktur steht. Innerhalb weniger Minuten steht der Artikel, der ohnehin für den Lukasboten oder Gerlinger Anzeiger zu schreiben war, auch im Netz. Deshalb habe ich mich entschieden, die Homepage selbst zu verwalten. Vermutlich würde es länger dauern, einem Mitarbeiter die Informationen zukommen zu lassen.
Das Konzept der Homepage ist weniger die Vorstellung der Gemeinde im Netz – das auch, aber wer außerhalb der Lukasgemeinde interessiert sich schon dafür – sondern vielmehr der Informationsfluss. Alle Informationen und Ankündigungen sind sofort auf der Homepage nachzulesen, aktueller als im Gerlinger Anzeiger oder durch das Straßengespräch. Berichte über Veranstaltungen und vor allem Photos runden das Angebot ab.
Interessant ist die Statistik: Im Schnitt haben wir 1.300 Zugriffe pro Monat. Sicher sind zufällige Hits über die Suchmaschinen abzuziehen sowie die Zugriffe, die für die Erstellung notwendig sind. Die Aufschlüsselung zeigt jedoch, dass die meisten Zugriffe sehr gezielt erfolgen: Vorne liegen i.d.R. die Bereiche ‚Kinder & Jugend’, ‚Aktuelles’ sowie ‚Im Rückblick’.
5.7.5Schaukästen
Die vier Schaukästen in der Gemeinde werden regelmäßig von Frau Scholl und Frau Tschinke auf den aktuellen Stand gebracht. Plakatmaterial von Dekovit steht dabei zur Verfügung.
5.7.6Plakatwerbung
In der Lukasgemeinde ist es üblich, bei allen größeren Festen und Aktivitäten mit besonderen Plakaten zu werben. Diese hängen dann in den Schaukästen, an der Kirchentür, im Gemeindehaus und erscheinen in kleinerem Format im Gerlinger Anzeiger. Oftmals werden auch entsprechende Handzettel in der Kirche, in den Kindergärten und der Breitwiesenschule verteilt.
Die Plakate werden in allen Größen bis zu DIN A3 von Herrn Eckart Scholl liebevoll und mit hohem Zeitaufwand entworfen und gedruckt. Die Graphikbearbeitungen am Computer sind sein Hobby, was sich an der hohen Qualität der Plakate erkennen lässt (siehe die beiden Plakate auf den Seiten 44 und 45).
6Perspektiven
von Jens Keil
Die Aktivitäten und die Angebote der Lukasgemeinde befinden sich nach meiner Einschätzung auf hohem Niveau. Besonders in der Gottesdienst- und Jugendarbeit, aber auch bei den Festivitäten und den kulturellen Veranstaltungen ist die Qualität kaum mehr zu steigern. Auch in den meisten anderen Bereichen ist ein Besser und Mehr nicht zu erreichen, ohne die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Maßen zu beanspruchen. Der Deckungsgrad ist in vielen Altersbereichen gut bis sehr gut.
Ziel kann nur sein, die Qualität und die Quantität zu halten – und das ist m.E. schon Herausforderung genug.
Entscheidend für die Zukunft der Kirchengemeinde wird allerdings sein, wie wir die jungen Familien integrieren können, die in die leer werdenden Häuser einziehen und die nicht im Gehenbühl aufgewachsen sind. Dies ist vor allem auch im Hinblick darauf entscheidend, dass die Stützen der Gemeinde langfristig in die Jahre kommen und wir rechtzeitig eine neue Generation für uns gewinnen wollen und müssen. Schon jetzt ist abzusehen, dass mittelfristig einzelne Aktivitäten der Kirchengemeinde ohne Nachwuchs eingestellt werden müssen. Das gilt zum Beispiel für den Besuchsdienst (vgl. 4.1.2), für die Partnerschaft mit Stetten (vgl. 4.2.1) und mit der Partnergemeinde in Thüringen (vgl. 3.4). Insgesamt fehlt in unserem Angebot für Erwachsene die Zielgruppe der jungen Eltern. Das Frauenseminar kann und will nicht für junge Frauen interessant sein.
An einem Samstag im Jahr 2003 hat der Kirchengemeinderat konzeptionell dafür erste Weichen gestellt. Neben den traditionellen Schwerpunkten (Gottesdienst, Jugend und Gemeinschaft) soll versucht werden, insbesondere junge Familien für die Lukasgemeinde zu interessieren und zu gewinnen. Ein monatlicher Familiengottesdienst um 11 Uhr mit anschließendem Mittagessen wird von jungen Eltern konzipiert und organisiert und von wechselnden Teams (Kinderkirche, Kindergärten, Konfirmanden, Eltern etc.) vorbereitet und durchgeführt. Wir beginnen im Februar 2004.
Die Gründung eines jungen Frauen- bzw. Mütterkreises wird von Frau Jopp und Frau Stuhlinger-Keil angedacht und gewinnt für das Frühjahr 2004 Gestalt. Ich selbst denke über die Möglichkeiten eines Konfirmandenunterrichts ‚KU 3+8’ nach, der die Eltern stärker integrieren könnte. Der Kirchengemeinderat hat grundsätzlich einer Familienfreizeit für 2005 oder 2006 zugestimmt.
Allerdings wird es schwierig werden, diese Generation für uns zu gewinnen. Die stärkere Belastung durch Beruf, die Berufstätigkeit der Mütter und die starke Konkurrenz anderer Vereine und Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements werden auch das Gesicht der Lukasgemeinde verändern. Eine Chance werden wir nur haben, wenn der Freizeitwert unserer Angebote sowie eines Ehrenamtes in der Lukasgemeinde hoch ist.
Möglicherweise werden wir auch projektartiger denken und arbeiten müssen. Projekte beinhalten strukturell eine zeitliche und terminliche Begrenzung des Engagements. Vielleicht werden wir auch unser Angebot verschlanken müssen, um den mit Projekten verbundenen Mehraufwand leisten zu können.
Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen, da wir über die ausgezeichnete Kinder- und Jugendarbeit einen tollen Zugang zu den Eltern haben. Wenn die Kinder gerne kommen, kommen die Mütter – und wenn die Mütter gerne kommen, kommen die Väter.
7Autorenliste
Bach, Inge
Baldauf, Ulrich
Brodbeck, Katrin
Ender, Sonja
Feil, Monika B. (KGR, 1. Vorsitzende GKGR)
Gleim, Tobias
Gottschalk, Alexander
Grözinger, Miriam
Hagner, Helmut
Hagner, Marcel
Harnisch-Sewien, Barbara (KGR, Organistin)
Herwerth, Elisabeth (KGR, 2. Vorsitzende)
Höhn, Saskia
Höschele, Ingeborg
Jantsch, Dorothea (Jugendreferentin)
Jatzek, Ingo (KGR)
Jatzek, Renate (Kirchenpflege)
Jopp, Annegret
Kahrimanidis, Maria
Keil, Jens (Pfarrer)
Klein, Ralph
Nensel, Sebastian
Ritter, Doris
Ritter, Thomas
Röhling, Ingrid (KGR)
Rogge, Martin
Schelter, Sabrina (Jugendausschussvorsitzende)
Schlipf, Christiane
Scholl, Karin (Pfarramtssekretärin)
Schönfeld, Annemarie (KGR)
Schwegler, Karl
Tisch, Anja
Tschinke, Christa
Voland, Heidi
Voland, Günter (KGR)
Allen Autorinnen und Autoren gebührt unser Dank für die Zeit, die Nerven und die Mühen, die das Abfassen eines Berichtes verlangt. Weiterer Dank gilt Joachim Laicher (KGR) für Layout und Gestaltung.
8Anhang
8.1Die Geschäftsordnung der Kirchengemeinde
8.2Die Dienstauftragsbeschreibung des Pfarrers
8.3Eine Themenliste des Frauenseminars
8.4Muster-Mietvertrag
8.5Homepage (Startseite)
8.6Die jüngste Ausgabe des Lukasboten