Bürgerlicher Antiimperialismus und bürgerlicher Kommunismus als Revolutionsblockade. Zur Rojava-Debatte



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Democratic Confederalism, Köln, 2011, S. 33-34.

16Zum Folgenden vergleiche ausführlicher Nikolaus Brauns/Brigitte Kiechle, PKK – Perspektiven des kurdischen Freiheitskampfes: Zwischen Selbstbestimmung, EU und Islam, Stuttgart, 2010, S. 94-108.

17Abdullah Öcalan, Demokratik kurtuluş ve özgür yaşamı inşa (imralı notları), Neuss, 2015, S. 168.

18http://t24.com.tr/haber/abd-disisleri-bakanligi-sozcusu-kimse-kobanenin-dusmesini-istemez-ama,273119.

19http://www.aljazeera.com/news/middleeast/2014/10/kerry-saving-kobane-not-part-strategy-2014101223481559892.html.

20So z.B. Salih Müslim, Co-Vorsitzender der PYD: http://orf.at/stories/2248762/2248750/.

21Z.B. Cemil Bayık im Interview mit dem ARD am 11. Oktober 2014, vgl. z.B. hier: http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_71361012/pkk-droht-tuerkei-mit-neuem-krieg.html.

22Das ist im Übrigen der eigentliche Punkt gewesen und ist es immer noch, an dem der US-Imperialismus am effektivsten versucht, das Revolutionsprojekt in Rojava von innen zu zersetzen, in das bestehende System der Machtverhältnisse zu integrieren und von sich selbst abhängig zu machen. Es ist bezeichnend, dass die „linken“ Kritiker*innen des Revolutionsprojekts in Rojava aus Deutschland dies gerade nicht sehen. Denn ihnen geht es gar nicht wirklich um die Probleme und Widersprüche der Revolution, sondern nur um die eigenen Projektionen und Allüren.

23Der YPG-Sprecher Can Polat meinte dazu mal in leicht munterem Ton: „Wir haben leider keine Kontrollpunkte in der Luft, um die Amerikaner zu kontrollieren. Übrigens wozu auch?“

24In dieses Gekreische mischt auch Stoodt mit, der offensichtlich am wenigsten Ahnung davon hat, was wirklich läuft: „Im syrischen Bürgerkrieg und seinen Konsequenzen für die Kurdistanfrage sammelt sich eine andere Koalition, deren AktivistInnen nicht zum Bündnis mit Russland, sondern mit den USA bereit sind.“ Usw.

25Öcalan, imralı notları, a.a.O., S. 97.

26Ebd., S. 185.

27Ebd., S. 111.

28Ebd., S. 359-60.

29Ebd., S. 151-52, 244.

30Ebd., S. 184.

31Einige ausgewählte Passagen zu Öcalans Einschätzung des Irans finden sich hier: ebd., S. 176-77, 183, 240, 434-36.

32Ebd., S. 126.

33Ich werde hier auf die Verhandlungstaktik Öcalans gegenüber dem türkischen Staat nicht länger eingehen, nur dies: Genau so sehr, wie Öcalan mit dem Staat verhandelt und insbesondere Regierung und AKP auffordert, sich von den Putschisten und NATO-Elementen im Staat zu trennen und stattdessen mit ihm zu verhandeln, genau so oft droht er, mal offener, mal verdeckter, mit entgrenztem Krieg und verweigert sich jeder Entwaffnung oder auch nur Wegsendung der Guerilla ohne greifbare Demokratisierungsprozesse in der Türkei. Die Verhandlungen sieht er als Früchte des bewaffneten Widerstands und sagt, dass diejenigen, die den Krieg führen (also er und die PKK) über den Frieden entscheiden werden, nicht die BDP, die damalige parlamentarische Partei der Kurd*innen. Man merkt, dass Öcalan davon überzeugt ist, dass er den Revolutionierungsprozess auch ökonomischer Verhältnisse in der Türkei weiter vertiefen wird, falls eine Demokratisierung der Türkei nach seinen Vorstellungen gelingen und die legale politische Sphäre vollständig geöffnet und wirkmächtig werden sollte. Hier kritisiert er auch Selahattin Demirtaş dafür, dass er sich zu sehr auf Auseinandersetzungen mit Erdoğan einlässt, statt dem Volk die Prinzipien des „demokratischen Sozialismus“ beizubringen, die BDP/HDP im Allgemeinen dafür, dass sie keine von den herrschenden kapitalistischen Verhältnissen unabhängige kommunale Ökonomie aufbauen usw.

34Ebd., S. 156.

35Ebd., S. 182.

36Ebd., S. 244.

37Ebd., S. 257.

38Ebd., S. 361.

39Ebd., S. 420.

40Ebd., S. 420, 423-24, 425-26.

41Ebd., S. 423-24.

42Ebd., S. 361.

43Ebd., S. 383.

44Ebd., S. 397-98.

45LCM, Hinter den Barrikaden. Eine Reise durch Nordkurdistan im Krieg, Münster, 2016, S. 135.

46Öcalan, imralı notları, a.a.O., S. 453-54.

47Ebd., S. 456.

48http://guncelyorum-canadil.blogspot.com/2012/08/karaylandan-turk-hukumetine-sert-uyar.html.

49http://rojaciwan.com/tr/rc/sabri-ok-kdp-tarihi-bir-tohmet-altina-giriyor/.

50http://rojaciwan.eu/kalkan-suriyeye-mudahale-ortadogu-savasi-olur/?lang=tr; http://sendika10.org/2013/08/duran-kalkandan-akpye-uyari-rojavadaki-savas-kuzeye-yayilir.

51http://www.bbc.com/turkce/haberler/2015/12/151201_bayik_mulakat_2.

52https://www.jungewelt.de/2012/08-09/051.php.

53http://seviyan.blogspot.com/2014/03/ypg-genel-komutan-saldrlara-kars-cevap.html.

54Das Interview findet sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=3YqtpjeVkZc.

55Vgl. Öcalan, imralı notları, a.a.O., S. 233-34, 254.

56http://www.cnnturk.com/haber/turkiye/pyd-lideri-muslim-ypg-belli-sartlar-olusursa-suriye-ordusuna-katilabilir.

57https://www.alaraby.co.uk/english/Politics/2015/12/3/Who-and-what-are-the-Kurds-fighting-for.

58Zum Inhalt siehe z.B. http://www.bbc.com/turkce/haberler/2014/10/141023_dohukanlasmasi.

59https://www.jungewelt.de/2015/10-15/021.php.

60http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2015/10/turkey-syria-isis-kurds-pyd-ankara-looking-for-border-cause.html.

61Öcalan, imralı notları, a.a.O., S. 368-69.

62http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2015/12/turkey-syria-russia-kurdish-war-gives-putin-a-card.html.

63https://www.jungewelt.de/2015/10-15/054.php.

64http://uk.reuters.com/article/uk-mideast-crisis-syria-kurds-idUKKCN0VW16Z; https://www.alaraby.co.uk/english/Politics/2015/12/3/Who-and-what-are-the-Kurds-fighting-for.

65Eine sehr gute Zusammenfassung gibt folgender Artikel: http://www.offiziere.ch/?p=29051.

66Siehe z.B. Öcalan, imralı notları, a.a.O., S. 111, 112, 147, 185-86, 456.

67Ebd., S. 360.

68Ebd.

69Vgl. z.B. http://www.urfanatik.com/turkiye/oso-uyeleri-sonunda-ypgye-sigindi-h8133.html, http://www.radikal.com.tr/yazarlar/fehim-tastekin/kurtlere-silah-gider-ama-nasil-1212726/ und Fehim Taştekin, Suriye: Yıkıl Git, Diren Kal!, Istanbul, 2015, S. 324.

70Vgl. http://www.ozgur-gundem.com/haber/118383/demokratik-suriye-ordusu.

71Taştekin, Suriye, a.a.O., S. 467.

72http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2016/09/turkey-syria-intervention-wreck-arab-kurdish-alliance.html.

73http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2015/10/turkey-syria-isis-kurds-pyd-ankara-looking-for-border-cause.html.

74http://rudaw.net/english/middleeast/syria/090320161.

75Siehe die Zahlen aus dem betreffenden Wikipedia-Artikel: https://en.wikipedia.org/wiki/Syrian_Democratic_Council.

76http://civaka-azad.org/pdf/info7.pdf, S. 4-16.

77http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2016/07/north-syria-rojava-kurdish-federation-constitution.html.

78http://english.enabbaladi.net/archives/2016/07/kurds-arabs-assyrians-talk-enab-baladi-federal-constitution-syria/; http://aranews.net/2016/07/syrian-kurds-declare-qamishli-capital-new-federal-system/.

79Übrigens wirft in der türkischen Linken der PKK niemand vor, sie sei islamfeindlich; das gerade Gegenteil davon findet statt: Der PKK wird in der Türkei von so Organisationen wie der KP „Postmodernismus“ vorgeworfen, weil sie aktiv eine eigenständige Islampolitik verfolgt z.B. mit Konferenzen zu und Praktiken dessen, was Öcalan „demokratischer Islam“ nennt. Klara Bina und Stoodt, die der PKK aufgrund der Nutzung des (sicherlich falschen) Begriffs „Islamfaschismus“ oder „IS-Faschismus“ im Prinzip westlichen, antimuslimischen Rassismus vorwerfen, sollten sich wirklich einmal mit dem beschäftigen, was sie da kritisieren.

80Strangers in a Tangled Wilderness, A Small Key Can Open A Large Door: The Rojava Revolution, 2015, S. 26-27.

81http://sange.fi/kvsolidaarisuustyo/wp-content/uploads/Dr.-Ahmad-Yousef-Social-economy-in-Rojava.pdf.

82Güllistan Yarkın, „The ideological transformation of the PKK regarding the political economy of the Kurdish region in Turkey“, in: Kurdish Studies, Vol.: 3, No.: 1, Mai 2015, S. 26-46, hier: S. 36-37.

83Marxisten-Leninist*innen und Anarchist*innen unterscheiden sich in der Staatsfrage auch noch betreffs des Umfangs und der Struktur des Gemeinwohls, das mit der sozialen Revolution hergestellt und revolutionär organisiert werden soll. Grob gesagt vertreten Anarchisten hier die Vorstellung, dass das Gemeinwohl etwas sein sollte, was sich auf Grundlage der absoluten negativen Freiheit der Assoziierten gründet, während Marxisten-Leninisten der Meinung sind, dass es auch übergreifendere Elemente der wirtschaftlichen Planung geben sollte, die zwar auch mit und durch die Assoziierten entworfen werden sollten, aber dann derart sind, dass sich die jeweiligen Assoziierten auch entsprechend der umfassenderen Planung zu verhalten haben, sprich Marxisten-Leninist*innen machen eher einen Begriff von positiver Freiheit stark. Ich verzichte hier aufgrund von Platzmangel auf die Diskussion dieses Punktes, weil dieser Punkt auch in der Debatte bisher eigentlich nicht vorkommt.

84http://t24.com.tr/haber/kckdan-hdpye-sitem-o-maddenin-bildirgedeki-yeri-biraz-saskinlik-yaratti,294879. Übersetzung von mir.

85Im erwähnten Artikel von Klara Bina heißt es, bezugnehmend zur anarchistisch-utopischen Ideologie der Zapatisten und der PKK: „Sie [eine Haltung, die darauf wartet, dass die Herrschenden ihre Entmachtung akzeptieren; K.Y.] ist in ihrem Kern unwissenschaftlich und antikommunistisch, weil sie sich gegen die Erkenntnisse und auch Erfolge der kommunistischen Weltbewegung richtet. Sie ist auch deshalb antikommunistisch, weil sie – versteckt – eine Kritik an der revolutionären leninistischen Orientierung, die Macht des Staates unbedingt erringen und den Staatsapparat der Bourgeoisie zerschlagen zu müssen, beinhaltet ohne das explizit zu sagen.“ Der Witz ist: Wenn die Kurd*innen dann doch per Gewalt die Staatsmacht in Nordsyrien übernehmen und eine neue Staatsmaschinerie anfangen aufzubauen, dann kommt ein Stoodt, der das als „proimperialistisches Vorgehen“ und eine Leukefeld, die das als „Türoffnung für Intervention“ bezeichnet! Entweder anti-kommunistische Sau oder pro-imperialistischer Scherge: Die PKK macht immer alles falsch, nur die MLer und Antiimps des imperialistischen Zentrum wissen, wie’s geht.

86Klara Bina macht sich damit übrigens derselben Sache schuldig, die sie die ganze Zeit den Antinationalen vorwirft: namentlich des Umstandes, dass sie perfekte (in ihrem Fall: ML-) Kriterien aus dem imperialistischen Zentrum heraus aufstellt, an denen dann die Bewegungen der Peripherie bemessen werden, was sehr komischerweise dazu führt, dass natürlich fast alle aktiven nationalen und sozialrevolutionären Befreiungsbewegungen das Qualitätssiegel „bündnisfähig“ nicht ausgestellt bekommen.

87Ich betone den aktiven Part um klar zu machen, dass es nicht die Errungenschaften der Arbeiter*innenbewegung oder der relative Wohlstand in den Zentren ist, die dazu führen, dass einige Linke permanent oder temporär die koloniale, imperiale Mentalität übernehmen und in linke Worte hüllen; sondern dass ein subjektives Moment des Denkens, Handelns und Tuns – ob bewusst oder unbewusst – hinzukommen muss, damit jene objektiven Bedingungen diesen manifesten Ausdruck annehmen.


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