Knarrende Oldtimer, handgedrehte Zigarren und hochprozentiger Rum – kaum ein anderes Land ist von so vielen Klischees geprägt wie Kuba. Pascal Violo ist auf der Suche nach der »anderen Seite Kubas« – jener, bei der das Bild der ewig fröhlichen Kubaner zu bröckeln beginnt. Zwischen karibischer Lebensfreude und dem täglichen Existenzkampf ist eine Gesellschaft entstanden, wie sie frecher, lebhafter und widersprüchlicher kaum sein könnte.
Sitz Preis Euro
reg 70,50
veg 70,50
Sa
04.02.
19:00
reg,
veg
Tanz und Konzerte
Tanzhaus NRW
7055
Raimund Hoghe
La Valse & Songs for Takashi
Mit »La Valse« legt der renommierte Düsseldorfer Choreograf, Tanz-Chronist und ehemalige Pina Bausch-Dramaturg mit dem besonderen Blick für reduzierte und doch ausdrucksstarke Körperlichkeit eine neue Produktion vor. Mit einem Tanzensemble und in Zusammenarbeit mit dem Pianisten Guy Vandromme klingt in seinem jüngsten Wurf der große Ball an. »Songs for Takashi« hingegen überzeugt in der Zweisamkeit der Tänzer Raimund Hoghe und Takashi Ueno, die sich langsam, bildstark und poetisch entwickelt.
Dauer: Ca. 120 Minuten
Preis Euro 17,00
Fr
20.01.
20:00
bestellen bis zum 13.12.16
Sa
21.01.
20:00
bestellen bis zum 13.12.16
Tanzhaus NRW
7067
Olivier Dubois + Germaine Acogny
Highlight
„Mon Élue Noire“
Im Rahmen des Festivals Shifting Realities
Bereits Maurice Béjart hatte Germaine Acogny, seiner „auserwählten Schwarzen“, in den 1970er Jahren versprochen, eine Choreografie für sie zu „Le Sacre du Prin-temps“ zu schreiben. Fast 40 Jahre später – die „Grande Dame des afrikanischen Tanzes“ ist mittlerweile über 70 Jahre alt – wurde sie nun von Olivier Dubois mit einer Hommage gewürdigt: Der französische Choreograf setzt die Komposition von Igor Strawinsky in Beziehung zu ihr und macht gleichermaßen kraftvolle wie fragile Facetten ihrer durch große Präsenz überzeugenden Bühnenpersönlichkeit sicht-bar. Oliver Dubois lotet die vielschichtigen Bezüge des Jahrhundertwerks aus und stellt es in einen aktuellen Zeitbezug. Er fragt nach dem Verhältnis von Kolonialismus, Postkolonialismus und Exotismus und inszeniert die Tänzerin als eine Art Ausstellungsobjekt in einem begrenzten Setting: Mit Humor und Grandezza, aber auch verstörender Wucht konterkariert Germaine Acogny überkommene Afrika-Klischees und entwirft das Bild einer Frau, die sich Deutungshoheit und Souveränität nicht nehmen lässt.
Dauer: 40 Min. / Do anschl. Publikumsgespräch
Preis Euro 17,00
Do
02.02.
20:00
Fr
03.02.
20:00
Tanzhaus NRW
7125
Takao Baba
HipHop
„Meins (Arbeitstitel)“ Uraufführung
Takao Baba, in Japan geboren und in Düsseldorf aufgewachsen, ist einer der führenden HipHop-Choreografen Deutschlands. 2003 gründete er die Kompanie „E-Motion“ und organisiert gemeinsam mit dem tanzhaus nrw regelmäßig die internationalen HipHop-Events „Funkin’ Stylez“ und „Juste Debout Germany“. Nach seinem letzten Erfolgsstück „Rōnin – made in Germany“, das die kulturelle Vielfalt seiner Akteure in den Mittelpunkt stellte, wird auch die neue Arbeit durch die Energie und Persönlichkeit der Tänzer beeindrucken. Seine Stü
Dauer: ca. 60 Minuten
Preis Euro 9,50
Sa
28.01.
15:00
So
29.01.
15:00
Tanzhaus NRW
7126
Panaibra Gabriel Canda + Maria João
„(Un)official Language“
Im Rahmen des Festivals Shifting Realities
In „(Un)official Language“ kreist Panaibra Gabriel Canda um die Sprache als Sinn-bild für die Zerrissenheit in Mosambik, das 1975 seine Unabhängigkeit erklärte. Dort trifft das Portugiesische als offizielle, durch die Kolonialmacht Portugal importierte Sprache auf die indigenen Sprachen des Landes: Mit der einen wird im offiziellen Raum kommuniziert, mit den anderen gefühlt und gedacht. Der mosambikanische Choreograf verhandelt gemeinsam mit der großen portugiesischen Jazz-Sängerin Maria João, einem weiteren Musiker sowie zwei Tänzern dieses Erbe und seinen Einfluss auf die Identität eines Landes. Was bedeutet es, wenn wir mit der einen Sprache die Welt wahrnehmen und mit der anderen über sie sprechen? „In einem Land mit 64 indigenen Sprachen ist der Körper stark, nicht das Wort, dem wir nicht mehr glauben“, so Panaibra Gabriel Canda.
Dauer: 75 Min.
Preis Euro 17,00
Di
07.02.
20:00
Tanzhaus NRW
7127
Robyn Orlin
„And so you see … – Ein Solo für Albert Silindokuhle Ibokwe Khoza“ Dt. Erstaufführung
Im Rahmen des Festivals Shifting Realities
Südafrika feiert 20 Jahre demokratische Wahlen, doch die per Charta deklarierte Freiheit lässt Fragen offen – wie frei sind Einzelne, wie frei lässt sich eine „Afrikanische Identität“ bilden? Inspiriert von den Darstellungen der sieben Todsünden in den Gemälden Hieronymus Boschs halten Robyn Orlin und der Transgender-Performer, traditionelle Heiler und Schauspieler Albert Silindo-kuhle Ibokwe Khoza der Weltgesellschaft den Spiegel vor: Ganz wörtlich, indem das Publikum in einer Videoprojektion sich selbst vorgeführt wird, aber auch in der scheinbare Gegensätze vereinenden Figur, die Khoza auf der Bühne verkörpert: Wissenschaftler und Heiler, den Traditionen verbunden und seine Transidentität öffentlich lebend, in einem Land, in dem tradierte Werte in gewalttätige Homophobie übergehen.
Robyn Orlin trägt in ihrer Heimat Südafrika den Spitznamen „permanente Irritation“, den sie ihrem nie nachlassenden Drang verdankt, die komplexen politischen, sozialen und historischen Realitäten der jungen Demokratie offenzulegen.
Das Abschlusskonzert am Sonntagvormittag bestreiten die Düsseldorfer Sympho-niker mit zwei ganz unterschiedlichen Werken, die ganz ohne Elektronik prädispo-niertes Material zum zentralen Ausdrucksträger der Komposition machen. Michael Gordons „Rewriting“ von Beethovens 7. Symphonie gleicht einem schmelzenden Eisberg, der nach und nach seine Form verliert. Und Dmitri Schostakowitsch hat in seiner 15. Symphonie alles, was er schreibt, gleichsam in Anführungszeichen ge-setzt, eigene Erfindung und Zitathaftes untrennbar verwoben und dabei ein ebenso gespenstisches wie berührendes Vermächtnis geschaffen.
Preis Euro 10,00
So
05.02.
11:00
Tonhalle
4634
Schönes Wochenende: Key of Presence
Festival für modernes Hören
GrauSchumacher Piano Duo
Martin Tchiba: Klavier
Muntendorf
Key of presence für zwei Klaviere, live-Elektronik und Zuspielung
Wagner
Vorspiel zu "Tristan und Isolde" (bearb. für zwei Klaviere von Max Reger)
Ravel
Boléro (Fassung für zwei Klaviere vom Komponisten)
Beil
Doppel für zwei Flügel mit live-Audio und live-Video
Tchiba
WIReless. Ein Social-Media-Klavier-Recital
Das Piano-Duo GrauSchumacher und der Pianist Martin Tchiba spinnen den Fa-den am Samstagabend in der Tonhalle weiter – mit Werken, die den Moment der Komposition, des Spielens und des Hörens gleichsam sezieren. Das Duo präsentiert neben Brigitta Muntendorfs „Key of Presence“, das um das Phänomen der Vergäng-lichkeit kreist, Michael Beils multimediales Stück „Doppel“, in dem Beil beschreibt, wie „in der Gleichzeitigkeit mehrerer musikalischer Ereignisse beim Komponieren und beim Hören stets ein ganzes Netzwerk von Assoziationen am Wirken ist.“ Martin Tchiba stellt in seinem „Social-Media-Klavier-Recital „WIReless“ die gewohnten Ko-ordinaten von Werk und Aufführung auf den Kopf. Hier sind nicht nur viele online vernetzte Komponisten und Internet-User weltweit beteiligt, sondern – per Smartphone – auch die Konzertbesucher selbst.