Sie war die Begleiterin, die Beraterin und die Betreuerin in seinen letzten Lebensjahren. Fünfzig Jahre nach seinem Tod liegt jetzt ein 560-seitiges Zeitdokument vor, in dem Briefe und Telegramme zwischen Thomas Mann und seiner ältesten Tochter Erika neu zusammengestellt wurden. Das Buch stellt auf 560 Seiten die Geschichte einer außergewöhnlichen Vater-Tochter-Beziehung dar. Zum ersten Mal werden die wichtigsten Äußerungen Erika Manns über ihren Vater im Zusammenhang dokumentiert: Essays, Statements, Kommentare und ein ausführliches, bisher ungedrucktes Rundfunk-Interview. Neben Einblicken in die persönliche Beziehung dieser beiden Literaten gibt diese lesenswerte Dokumentation Einblicke in das abgelaufene 20. Jahrhundert und ist somit für viele Menschen ein besonderer Lesegenuss, die diese Zeit miterlebt haben. Meine 83-jährige Mutter hat dieses Zeitzeichen mit größtem Interesse gelesen. Die Fülle des Materials und die Sprache der Familie Mann eignen sich wohl eher für lesegewohnte Menschen mit viel Zeit, beispielsweise bei einem Krankenhausaufenthalt oder in einem ungestörten Lese-Urlaub. CMS
Tomi Ungerer
„Es war einmal mein Vater“
Diogenes
ISBN:
978-3-257-02080-9
D: 22,90 €
A: 23,60 €
39,90 sFr
Der Künstler und Zeichner Tomi Ungerer, Jahrgang 1931, malte Bilder für Erwachsene und Kinder, illustrierte Liederbücher und schrieb eine lebendige Familienbiografie über seine Kindheit im französischsprachigen Elsass. Vor einigen Jahren begab er sich auf die Spurensuche nach seinem Vater Théodore, der am 5. September 1935 starb, als Tomi vier Jahre alt war. In der Korrespondenz seiner Eltern stößt er auf die Spuren ihrer wunderbaren und leidenschaftlichen Liebesgeschichte und das glückliche Leben mit seinen drei Geschwistern. In dem 140-seitigen Bildband zeigt der Sohn jetzt die vielen Talente des Vaters: genialer Uhrmacher, begabter Autor, Zeichner und Maler, leidenschaftlicher Sammler von Antiquitäten; dabei sparsamer und strenger Hüter der protestantischen Moral. „Ich suche meinen Vater und finde mich“ schreibt der Sohn und erklärt damit seine charakterliche und künstlerische Herkunft. An sechzehn Beispielen zeigt eine bemerkenswerte Gegenüberstellung von Werken der zwei Generationen den gemeinsamen „Ungerer-Strich“, die Vererbung der künstlerischen und zeichnerischen Talente vom Vater auf den Sohn. Mit dieser künstlerischen Spurensuche mit vielen aufbewahrten Familiendokumenten legt der Sohn ein einzigartiges Dokument vor, in dem er die Familienfotos, Faksimiles und Illustrationen mit eigenen, erklärenden Texten verbindet. CMS