Wo kommen wir her? Kinder werden im Reagenzglas oder mittels Samenspende gezeugt oder von Leihmüttern ausgetragen. Andere wachsen in Patchworkfamilien auf. Eine biologische Verwandtschaft mit beiden Eltern, wie es das konventionelle Familienmodell vorsah, ist längst nicht mehr die Regel. Vor dreißig Jahren kam das erste Retortenbaby zur Welt, seither ist die künstliche Befruchtung Routine geworden – in Deutschland verdankt mehr als jedes hundertste Kind der Reproduktionsmedizin sein Leben. Wie fühlt man sich als Spenderkind? Arthur Kermalvezen, der erwachsene Sohn eines anonymen Samenspenders, erzählt seine Geschichte und erörtert die Frage, wie wichtig die genealogische Abstammung für unser Selbstverständnis ist. Der Autor dieses aufklärenden Buches erfuhr schon im Alter von drei Jahren von seinen Eltern, dass er der Sohn eines anonymen Samenspenders ist. In Frankreich engagiert er sich in der Association Procréation Médicalement Anonyme, einer Initiative von Spenderkindern.
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