„Es waren einmal zwei Bären. Der große hieß großer Bär und der kleine hieß kleiner Bär.“ So beginnen alle Titel, die vom Alltag eines Vaters und seines Sohnes erzählen. Die Illustrationen sind geschlechtsneutral, die Sprache spricht in der männlichen Form, sodass sich ein alleinerziehender Vater und seinen Sohn darin wiederfinden können.
In dem Band „Du und ich ...“ will der kleine Bär spielen, doch Papa-Bär muss noch Holz sammeln, Wasser holen, die Höhle aufräumen – und schließlich einen kleinen Mittagsschlaf halten. Doch dann hat er Zeit, um mit seinem Kind Verstecken zu spielen. Für den kleinen Bären war es „wunderschön“ und er bedankt sich abends beim Honigbrot für einen ganzen langen Spieltag.
Im Buch „Gehen wir heim ...“ machen die beiden einen Spaziergang durch den verschneiten Wald. Doch plötzlich bleibt der kleine Bär stehen, horcht auf die Geräusche und schaut sich suchend nach allen Seiten um. Dieses Buch fordert vom Vorleser die hohe Kunst des Geräusche-Machens, um den verschiedenen Stampf- und Plantschmonstern den nötigen Ausdruck zu verleihen.
„Ich mag die Dunkelheit nicht“, sagte der kleine Bär im Titel „Kannst du nicht schlafen ...“. „Da hast du ein kleines Licht, damit du dich nicht fürchtest“, sagte der große Bär. Aber der kleine Bär konnte immer noch nicht schlafen. Viele Male rief der kleine Bär seinen lesenden Papa, der noch unbedingt das spannende Buch zu Ende lesen wollte. Schließlich gibt es nur zwei Lösungen für das Problem, ein riesiges Licht in den Himmel stellen und dann endlich weiterlesen – doch wie? – das letzte Bild möchte ich natürlich nicht verraten. Ein schönes Bilderbuch, das einen lösungsorientierten Vater zeigt, dessen viele Bemühungen ungewöhnlich enden.
In der neuesten Geschichte spielt der kleine Bär den ganzen Tag in seiner eigenen Bärenhöhle und fühlt sich sehr erwachsen. Am Abend sagt der große Bär ihm „Gute Nacht“ – ohne Gute-Nacht-Geschichte, ohne „Pipi-machen“ und ohne Zähne putzen. Doch dann überlegt der Bärensohn, ob sein Papa in der Bärenhöhle nicht einsam ist und er mal nach im schauen sollte. Schließlich ist eine Vorlesegeschichte aus dem Bärenbuch in Papas Arm und ein Gute-Nacht-Kuss nicht zu verachten.
In allen Büchern stellen die wunderschön-harmonischen Bilder und der undramatische Handlungsverlauf viel Zärtlichkeit und eine von Vertrauen geprägte Beziehung der beiden Bären in dieser Zweier-Familie dar.
Personen: alleinerziehender Vater und Sohn
Themen: „Vater-Sohn-Beziehung“, „Rituale“, „Problemlösungen“, „Vorlesen“, „Aufgaben des Hausmannes“
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