Der von seiner Frau getrennt lebende alleinerziehende Vater unternimmt mit seinem Sohn eine lange Reise in das Mutterland der Philosophie. Während vieler Zigarettenpausen auf dem Weg nach Griechenland beschäftigen Vater und Sohn die großen Fragen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Gibt es Gott? Über diese großen Reisen im „Kartengeheimnis“ schreibt der Verlag: „Klug, spannend und mysteriös. Ein leichtfüßiger philosophischer Spaziergang und eine poetische Fabel. Hans-Thomas ist zwölf und lebt bei seinem Vater. Vor vielen Jahren hat seine Mutter die Familie verlassen, ohne sich je wieder zu melden. Doch eines Tages wird sie per Zufall auf dem Titelbild einer griechischen Zeitschrift entdeckt. Vater und Sohn machen sich sofort auf die Suche. Es ist der Anfang einer unglaublichen Reise. Auf der Fahrt durch die Schweiz bekommt Hans-Thomas auf mysteriöse Weise ein winziges Buch in die Hände, das nur mit einer Lupe entziffert werden kann. Die Geschichte darin handelt ebenfalls von einer Reise, einer fantastischen Reise auf eine Insel, wo auf geheimnisvolle Weise ein Kartenspiel zum Leben erwacht. Und auch die Philosophie spielt eine Rolle bei dieser dreifachen Reise, an deren Ende Hans-Thomas nicht nur seine Mutter wiedersieht, sondern auch Abenteuer erlebt hat, die er sich nie hätte träumen lassen.“
Über dreihundert Seiten für viel lesende Jugendliche und Erwachsene, die philosophisch interessiert sind oder anspruchsvoll verschachtelte Geschichten mögen.
Dazu zwei Pressestimmen: „Ein ganz und gar außergewöhnliches Buch. Es ist ein poetisches Werk, das man als Märchen, als gut erzählte Literatur oder eben als philosophisches Buch lesen kann.“ Die Welt. - „Keine Frage, Jostein Gaarder ist ein hochbegabter Lehrer, auch hier.“ Die Zeit.
Personen: Vater, Sohn, getrennt lebende Mutter
Themen: „Fragen nach dem Sinn des Lebens“, „Suche nach der Mutter“,
„Fantasie“, „Einführung in die Philosophie“
Jaromir Konecny
„Jäger des verlorenen Glücks“
cbj-verlag
ISBN:
978-3-570-30364-1
D: 6,95 €
A: 7,20 €
12,90 sFr
ab 12 bis 14 Jahren
Zitate
„Ich kann dir die traurige Nachricht nicht ersparen, Thomas“, sagte Frau Nolleck zu mir.
„Er ist tatsächlich
dein Vater.“
„Sigmund Freud sagt, dass man an Gott glaubt, weil man sich kindisch nach einem Vater sehnt ...“
Die Mutter eines 15-jährigen Jungen stirbt, für Thomas folgt ein Umzug in ein Kinderheim. Da taucht ein langhaariger, permanent biertrinkende Kerl auf. Thomas sitzt plötzlich in einem nigelnagelneuen Mercedes, am Steuer dieser Typ, der behauptet sein Vater zu sein - und von ihm verlangt die Welt zu retten. Als er sich mit seinem Sohn zusammen eine Glatze schneiden lässt und in weißen Gewändern herumläuft, ist das Chaos perfekt. Völlig verrückt, oder? Noch absurder: Nur ein unverdorbenes Glückskind kann diese Mission erfüllen und deshalb muss Thomas um jeden Preis seine Jungfräulichkeit bewahren. Genau das ist aber ein Riesenproblem, wenn ihn allerorts verführerische Märchenmädchen mit Kussmündern umgarnen. Eine skurrile Geschichte nimmt ihren Lauf.
Da ich kein Fachmann für Fantasy bin, habe ich Bettina Twrsnick, die Leiterin der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar, gebeten, ein paar Zeilen über diesen Jungenroman zu schreiben. Sie findet die Idee mutig, die Macht der Phantasie zu beschreiben in Form von verschwindenden – oder sich ins Gegenteil verwandelnden Märchen- und Mythenfiguren. Als „sehr gut gelungen“ bewertet die Expertin die immer wieder eingeschobenen Briefe an eine zunächst unbekannte Empfängerin namens „Glöckchen“. Über Thomas´ Erzeuger schreibt sie: „Die Vaterfigur finde ich in all seiner Widersprüchlichkeit ausgezeichnet und überzeugend beschrieben. Wie schön, dass er immer wieder zur rechten Zeit eingreift!“
Fazit: Ein flott zu lesender Jugendroman, der alles bietet, was Jungen gerne lesen: Fantasy, Aktion, Abenteuer, erste Liebe, sexuelle Fantasien, Sehnsucht nach einem Vater und nach einer Freundin, die erobert werden möchte. Auch für Erwachsene leicht zu lesende 380 Seiten, anregende Unterhaltung mit verschiedenen Vaterfiguren in den Nebenrollen. CMS
Elisa Carbone
„Gefährliche Brandung vor Pea Island“
Beltz & Gelberg, 2005
ISBN:
978-3-407-79895-4
D: 12,90 €
A: 13,30 €
23,70 sFr
ab 10 Jahren
Der 12-jährige farbige Nathan lebt seit dem Tod der Mutter mit seinem Vater und dem Großvater auf einer einsamen Insel bei North Carolina, an der sturmumtosten Atlantikküste Nordamerikas. Er will nicht wie sein Vater und sein Großvater Fischer sein, er träumt davon ein „Held der Brandung“ zu werden, einer dieser Rettungsmänner, um in Seenot geratene Menschen zu retten. Im späten 19. Jahrhundert ist es für einen Farbigen nicht leicht, sich diesen Wunsch zu erfüllen. „Man muss für seine Träume nur kämpfen“, lautet eine der Lebensweisheiten seines Großvaters. Und Nathan kämpft, er besucht die Mannschaft der Rettungsstation, liest heimlich in einem medizinischen Fachbuch, trainiert mit den Männern und lernt durch hohe Wellen zu schwimmen. Schon bald bekommt er eine erste Chance, sich zu bewähren. Während eines Hurrikans am 11. Oktober 1896 läuft die E.S. Newman vor Cape Hatteras auf einer Sandbank auf Grund. Die Mannschaft wird trotz des schlimmen Unwetters gerettet. Nathan versorgt einen kleinen Jungen und betreut mit seinen medizinischen Kenntnissen einen Geretteten. Sein Vater möchte zunächst weiterhin, dass er Fischer wird, sein Großvater ermutigt ihn zu träumen und seine kleine Freundin hat eine noch ganz andere Vision: Er soll der erste farbige Arzt für diese Gegend werden. Und der Vater beginnt, in einem Glas Dollars zu sammeln, um das Studium zu finanzieren.
Dieser spannende, auf Tatsachen beruhende Abenteuerroman erzählt die Geschichte dreier Generationen. Die zweihundert Seiten nehmen die Leser mit auf eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert kurz nach Bürgerkrieg und Sklavenbefreiung: Der Jugendroman stellt die Geschichte und die Beziehungen von Großvater, Vater und Sohn in den Mittelpunkt und die Einflüsse von tatkräftigen Männern auf diesen Jungen. Für heutige junge Leser, die Sturmfluten und die Folgen von Hurrikans nur aus den Nachrichtensendungen kennen, sicherlich eine ungewohnte Welt. Nathan erlebt das, was einige Jungen heute in erlebnispädagogischen Projekten für viel Geld erfahren können: Herausforderungen mit Mut bewältigen, seine Visionen zielgerichtet verfolgen und sich von echten Kerlen helfen lassen. Und auf die Lebensweisheiten der Alten zu hören und dann seinen eigenen Weg zu finden. Ein toller Roman für Väter und Söhne, den die Autorin im Nachwort mit den Fakten der tatsächlichen heldenhaften Rettungsaktion im Oktober 1896 ergänzte. CMS