Die 31. Sünde:
Allah der Erhabene sagt:
„Und reinige deine Kleider.“ (Muddasir: 4)
Ibni Abbas (r.a) berichtete, wie der Gesandte Allahs (s.a.s) über zwei Tote folgendes sagte, als er an ihren Gräbern vorbeiging:
„Diese beiden erleiden zurzeit Schmerzen. Aber nicht wegen einer großen Sache. Der eine verbreitete unter den Menschen das Wort, in der Absicht dadurch Unheil zu stiften. Der andere hütete sich nicht vor seinem Urin.“ (Buchari, Muslim)
Von Anas (r.a); Der Gesandte Allahs (s.a.s) sagte:
„Reinigt euch vom Urin. Denn die Bestrafung, die man bereits im Grab erleidet, erfolgt meistens aus diesem Grund.“
(Dara Qutni, Targhib wa Tarhib; dieser Hadis ist „mursal10“).
Wer seinen Körper und seine Kleidung nicht vor dem Urin hütet, dessen Gebet (Salah) wird nicht anerkannt.
Die 32. Sünde:
Jene, Die Ungerechtfertigt Abgaben Oder Steuern Erheben (Erpresser, Makkas)
Allah der Erhabene sagt:
„Wahrlich! Dieser Weg ist gegen all jene, die den Menschen Unrecht zufügen und auf Erden zu Unrecht freveln. Ihnen wird eine schmerzliche Strafe zuteil sein.“ (Schura: 42)
Einst beging eine Frau Unzucht. (Ihre Tat bereuend zeigte sie sich selbst an.) Sie gab ihre Schuld zu und wollte dafür bestraft werden (um sich dadurch von dieser Sünde zu reinigen). Daraufhin wurde sie zu Tode gesteinigt. Der Gesandte Allahs (s.a.s) sagte über sie:
„Diese Frau hat eine so aufrichtige Reue vollzogen, dass (Allah) sogar jene verzeihen würde, die ungerechtfertigt Abgaben erheben, so sie denn ebenfalls diese Reue vollzögen.“ (Muslim, Abu Dawud)
Derjenige, der dem Volk ungerechtfertigte Abgaben und Steuern auferlegt, gleicht einem Straßenräuber und ist schlimmer als ein Dieb. Derjenige, der den Muslimen Unrecht antut und von ihnen ungerechtfertigte Abgaben und Steuern erpresst, ist schlimmer als jener, der nur von den Reichen nimmt und die Rechte der Armen achtet. All jene, die mit dem Eintreiben dieses Geldes und mit dessen Buchführen beauftragt sind und jene, die dabei als Zeugen dienen, sind allesamt Teilhaber an derselben Sünde.
Die 33. Sünde:
Die Scheinheiligkeit (Die Blendung Und Täuschung Anderer / Riya)
Allah der Erhabene sagt:
„Sie tun dies nur, um von den Menschen gesehen zu werden, und sie gedenken Allahs nur selten.“ (Nisa: 142)
„O ihr, die ihr glaubt! Vereitelt nicht eure Almosen durch (deren) Vorhaltung und (die nachfolgende) Belästigung, so wie jener (es tut), der sein Vermögen ausgibt, um von den Menschen gesehen zu werden, und nicht an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag.“ (Baqara: 264)
Von Abu Hurayra (r.a); Der Gesandte Allahs (s.a.s) sagte:
„Am Tag des Jüngsten Gerichts ist der Märtyrer die erste Person dessen Rechnung beglichen wird. Dieser wird zu seinem Herrn geführt, wo Allah ihn an all Seine Gaben erinnert, die Er ihm schenkte. Dem Märtyrer bleibt nur diese zu bestätigen. Anschließend fragt ihn Allah (s.t): „Was hast du als Gegenleistung für diese Gaben getan?“ „Ich kämpfte für Dich und fand dabei den Märtyrertod“ antwortet dieser. Daraufhin sagt Allah (s.t): „Nein! Du lügst. Du hast dies getan, damit man dich als ‚tapfer’ bezeichnet und dies hast du auch erreicht.“ So wird befohlen ihn auf dem Gesicht schleifend in die Hölle zu werfen.
Der zweite ist ein Mann, der sich Wissen angeeignet hatte, es anderen lehrte und den Quran studierte. Dieser wird ebenfalls zu seinem Herrn geführt, wo Allah ihn an all Seine Gaben erinnert, die Er ihm schenkte. Auch ihm bleibt nur diese zu bestätigen. Auf die Frage Allahs: „Was hast du als Gegenleistung für diese Gaben getan?“ antwortet dieser: „Für Dich habe ich mir Wissen angeeignet, es anderen weitergelehrt und den Quran gelesen.“ „Du lügst!“ wird Allah (s.t) ihm erwidern: „Du hast dir Wissen angeeignet und den Quran gelesen, nur damit man über dich sagt: ‚Er war ein Gelehrter und las den Quran’ und dein Wunsch ging auch in Erfüllung.“ So wird auch hier befohlen ihn auf dem Gesicht schleifend in die Hölle zu werfen.
Der dritte ist ein Mann, dem Allah (s.t) Reichtum und alle Arten von Gütern gab. Dieser wird ebenfalls zu seinem Herrn geführt, wo Allah ihn an all Seine Gaben erinnert, die Er ihm schenkte. Auch ihm bleibt nur diese zu bestätigen. Auf die Frage Allahs: „Was hast du als Gegenleistung für diese Gaben getan?“ antwortet dieser, dass er sein Vermögen auf die Art und Weise ausgegeben und verbraucht hat, die Er (Allah) liebt. Daraufhin erwidert Allah (s.t): „Du lügst! Du hast gegeben, damit man dich als ‚freigiebig’ bezeichnet und dieser Wunsch ging dir in Erfüllung.“ So wird auch hier befohlen, ihn auf dem Gesicht schleifend in die Hölle zu werfen.“ (Muslim, Tirmizi, Nasai)
Einst gestand eine Gruppe von Menschen vor Ibni Umar (r.a): „Wir sagen vor unseren Befehlshabern das Gegenteil von dem, was wir hinter ihren Rücken über sie sprechen.“ Ibni Umar (r.a) antwortete ihnen:
„Zur Zeit des Gesandten Allahs (s.a.s) bezeichneten wir diese Verhaltensweise als Heuchelei.“ (Buchari)
Der Gesandte Allahs (s.a.s) sagte:
„Wer seine guten Taten prahlend anderen weitererzählt, so werden auch seine Sünden durch Allah anderen preisgegeben. Wer anderen gegenüber Riya begeht, so wird auch ihm gegenüber Riya begangen.“ (Buchari, Muslim)
Von Muaz (r.a); Der Gesandte Allahs (s.a.s) sagte:
„Selbst die geringste Riya ist Schirk.“ (Hakim und Zahabi, beide sagten „sahih“ dazu)
Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte:
„Das größte wovor ich mich für euch fürchte ist der kleine Schirk.“
„O Gesandter Allahs! Was ist der kleine Schirk?“ fragten seine Gefährten.
„Es ist die Riya.“ antwortete der Gesandte Allahs (s.a.s.) und fuhr fort:
„Wenn Allah, der Gerechte, die Menschen nach ihren Taten entlohnt, wird Er zu den Scheinheiligen sagen: „Geht zu denjenigen bei denen ihr euch verstellt habt. Mal sehen ob ihr bei ihnen einen Lohn finden werdet?“ (Ahmad)
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