Ausgewählte topographische Bezeichnungen in Niemes (Mimoň)168
Die Stadt Niemes (Mimoň) ist aus den Dörfern Niemes (Mimoň), Galgendorf (Šibeničná) und Scheibendorf (Okrouhlá, früher auch Wokrúhlá genannt) amtlich im Jahre 1680 entstanden.
Die Lage der Häuser wurde in den Urkunden und alten Schriften mittels Nennung der Nachbarn bestimmt, die Häuser trugen keine Nummern. Die Nummerierung in Niemes (Mimoň) fand in Jahren 1770, 1850 und 1876 statt. Bei der letzten wurde die Stadt in fünf Viertel geteilt.169 Andere Orte wurden nach der natürlichen Lage, Wirkung und Aussehen benannt. Heute werden nur einige von diesen Bezeichnungen in Niemes (Mimoň) verwendet.
Birkenberg
- lag östlich von dem Schlossgartenmauer, es kamen hier viele Birken vor
Böhmberg / Schulberg („Školní vrch“)
- dieser Berg trug zuerst Name eines Parzellenbesitzers Böhm, seit dem Jahre 1894 wird es nach dem Aufbau der damaligen Bürgerschule „Schulberg“ benannt
Engelberg
- auf dem ehemaligen Engelberg stand das Amtsgebäude („oberes Schloss“ genannt) mit dem Meierhof, auf der Kreuzung der Scheibengasse (Okrouhlická), der Alten Kummerstraße und der heutigen Potoční Straße; dazu gehörte auch die Bleiche, Dampfbrennerei, Wiesen, Garten und Ställe.170
- verschiedene An- und Umbauten erfolgten unter Johann Müller von Mühlhausen (Jan Müller z Mühlhausenu), da es am Eingangstor die Jahreszahl 1604 stand171
- es siedelte hier die Gerichtsbarkeit mit Zivilarrest; im Erdgeschoss befand sich Amtskanzlei mit Archiv, Verhörzimmer; oben Wohnungen für den Amtsdirektor, Justiziar, Stockmeister und Schreiber.172
- Engelberg ist höchstwahrscheinlich nach Ökonom Josef Engel, der hier den ersten Holzkreuz angebracht hat, benannt173
Galgenberg / Kreuzberg (Křížový vrch)
- auf dem Galgenberg wurden Verbrecher, Mörder u.a. gehängt und dann auf den Rabenstein überfahren, wo sich Raben um die Leiche gekümmert hatten; seit 1845 mit der Platzierung eines Kreuzes „Kreuzberg“ genannt174
- hier befand sich das Dorf Galgendorf (Šibeničná), dessen Name vom Standort abgeleitet war;175 im Jahre 1846 wurden hier Holzreste des ehemaligen Galgens gefunden176
Hackenberg
- befand sich in dem südlichen Teil des heutigen Ortsteils Sídliště pod Ralskem („Plattensiedlung Unter dem Rollberg“) zwischen dem Kindergarten und der Hauptschule
Kalvarienberg
- auf der jetzigen Kreuzung nach Böhmisch Leipa (Česká Lípa) oder Reichenberg (Liberec), 1796 wurde das erste Kreuz errichtet177
Kirchberg (Kostelní vrch)
- Berg mit der Kirche St. Peter und Paul, neben hl. Peter und Paul hat diese Kirche noch zwei andere Patronen, den Hl. Georg und Agapitus; 1663 wurde die Kirche eingeweiht
Köhlerberg („Holý vrch“)
- gegenüber dem Kalvarienberg
Mühlau
- Häuserteil von Niemes (Mimoň)
Pfeiffensteinflur
- hinter dem Bahnübergang nach Münchengrätz (Mnichovo Hradiště)
Rabenstein
- heute ist hier ein Altersheim, es wurden hier Reste eines Kirchenbaus gefunden
Schulgraben / Schulplatz
- in der seit 1901 so benannten Bahnhofstraße (Nádražní ulice) befand sich um 1780 die Volksschule, woher der Name „Schulgraben“ stammte; früher hieß es nur „Graben“178
Töpfenberg
- es haben hier Töpfer ihr Handwerk durchgeführt; heute befindet sich hier die Gottesgrabkapelle und das Stadtmuseum
Wohlenberg – davon auch Wohlenfeld
- südlich von Böhmberg
Ölberg (Olivetská hora)
- hinter dem Schulberg („Školní vrch“), wurde 1689 vom Stadtrichter und dem Schmied Christof Thum angelegt179
- der Name bezieht sich auf den Ölberg in Jerusalem, von dem eines Tages Messias herauskommen sollte; Öl- oder Olivenberg bekam seinen Namen „vom ursprünglichen Bewuchs mit Olivenbäumen“180
Oronymen
Kummergebirge (Polomené hory / Hradčanské stěny)
Dieses Gebirge befindet sich südwestlich von Niemes (Mimoň) und wird meistens von Sandstein gebildet. Die höchsten Berge (auch außerhalb des Niemeser Bezirkes) sind Petzberg (Pecopala / Pec) 451 M, Eichberg (Dubová hora / Dub) 458 M, andere hohe Berge: Großer Berg (Vysoký vrch) 387 M, Čertův kopec 374 M, Heinrichsberg (Jindřichův kopec / Žižkův vrch) 357 M mit einem eingehauenen Kammer, Dürrer Kamm (Suchý vrch) 334 M, Rabenfels (Havraní skála / Generál) 331 M mit einer Aussicht (Hradčanská vyhlídka), Hundskirche (Psí kostel) – Felsen unten mit natürlich ausgebohrten Tunnels, Bahumberg (Bahno) 328 M, Felsentor (Skalní brána) 322 M – eine Sandsteinfelsenbrücke, Quargelstein (Tvarožník) 321 M, Weinberg (Vinice) 321 M, Hirschberg (Jelení vrch) 320 M, Ziegenstein (Kozí kámen) 281 M.
In diesem Gebirge befinden sich auch zahlreiche Kämme und Schluchten: Balz Kamm (Tetřeví hřbet), Breiter Kamm (Široký hřeben), Dürrer Kamm (Suchý hřeben), Popel Kamm (Popelový hřeben); Alter Richter Graben (Rychtářova rokle), Großvaters Graben (Dědečkova rokle), Heinrichs Graben (Jindřichova rokle), Kohl Graben (Uhelná rokle), Kuhgrund Graben (Kraví rokle), Läusrig Graben (Všivá rokle), Lehm Graben (Hliněný příkop), Pechofen Graben (Smolná rokle), Pferde Graben (Koňská rokle), Sandrig Graben (Písečná rokle), Schaufel Graben (Štěrková rokle), Steinbruch Graben (Kamenná rokle), Tor Graben (Branská rokle), u.v.m.
Buchberg (Buková hora) – Klein 431 M und Groß 474 M (Malá buková hora, Velká buková hora), nördlich von Straßdorf (Strážov)
Hirschhübel (Jelení vršek) – 307 Meter, westlich von Haidedörfel (Boreček)
Fuchsberg (Liščí vrch) – 321 Meter, westlich von Niemes (Mimoň)
Vogelberg (Ptačí vršek) – 337, nördlich von Voitsdorf (Bohatice)
Kamnitzberg (Kamenický vrch) – östlich von Reichstadt (Zákupy), auf dem Weg zu 436 Meter hohem Kamnitzberg befindet sich die Josefskapelle (Kaple sv. Josefa)
Wacheberg (Strážný) – 362 Meter hoch, westlich von Barzdorf (Pertoltice pod Ralskem)
Tolzberg / Tölzberg (Tlustec) – 591 Meter, nördlich von Luh (Luhov)
Limberg (Lipka) – bei Neuland (Noviny pod Ralskem), 473 Meter
Donner Berg (Bouřlivý vrch) – 351 Meter, östlich von Tolzberg
Galgenberg (Šibeniční vrch, Šibeňák umg.) – 383 Meter, südlich von Horkateich (Horka)
Bei 14 Nothelfer (U Čtrnácti pomocníků) – Felsen südlich von Galgenberg (Šibeniční vrch), gegenüber die Kapelle der 14 Nothelfer; 14 Nothelfer sind Christen, die als Märtyrer gestorben sind und die die Menschen vor allem gegen Krankheiten beschützen sollten: Achatius (Akácius), Ägidius (Jiljí), Barbara (Barbora), Blasius (Blažej), Christophorus (Kryštof), Cyriacus (Cyriak), Dionysius (Diviš), Erasmus (Erasmus), Eustachius (Eustach), Georg (Jiří), Katharina (Kateřina Alexandrijská), Margareta (Markéta Antiochijská), Pantaleon (Pantaleon), Vitus (Vít).181
Spitz Berg (Útěchovický špičák) – 498 Meter hoch, nördlich von Audishorn (Útěchovice)
Hirschberg (Jelení vrch) – Groß 513 und Klein 474 Meter hoch, zwischen Wartenberg (Stráž pod Ralskem) und Schwabitz (Svébořice)
Hammer Spitzberg (Hamerský špičák) – 452 Meter hoch, auch Eisenberg oder Hammerspitz (Ostrý) genannt,182 südlich von Hammerteich (Hamerský rybník)
Schachtenstein / Schachtstein – ein 372 Meter hoher Berg südlich von Hammer-Spitz (Hamerský špičák), den gleichen Namen trägt dieser Berg auch auf Tschechisch
Breiter Stein (Široký kámen/skála) – 430 Meter, südlich von Dewin (Děvín)
Spörninger Berg (Ostrovský vrch) – 425 Meter hoch, nach Meierhof Spörning / Sperning (Ostrov) benannt, nördlich davon
Mühlberg (Mlýnský vršek) – 386 Meter hoher Berg südlich von Merzdorf (Břevniště)
Krassaberg (Chrastenský vrch) ist 452 Meter hoch, volkstümlich Kressenberg genannt – aus dem Kamme tritt durch Eisen verhärtete breite Sandsteinmauer hervor, „die von Westen her höckerförmig, von Norden dagegen turmförmig aussieht.“183 Das ganze obere Polzental ist reich an Vererzungen des Sandsteins (Eisenerzgänge). In einer Urkunde von 1786 werden vier Bergwerke, und zwar an der Dewin (Děvín), am Hammer-Spitzberg (Hamerský Špičák), im Dreischlägerwald und am Struhanken (Stohánek) genannt.184 Dieser Berg befindet sich westlich von Krassa (Chrastná).
Haderberg (Svárov / Sporný vrch) – 395 Meter, südlich von Krassa (Chrastná)
Kavčí kopec – 427 Meter, südlich von Krassateich (Chrastenský rybník)
Ocasovský vrch – 487, südlich von Kavčí kopec, nach Einsamkeit Kühthal (Ocasov) benannt, heute Podvrší
Lázeňský vrch – 481, neben Ocasovský vrch
Mataische Berg (Holičský vrch) – 467 Meter, früher Matoušův vrch genannt
Reilich Berg (Zábrdský kopec) – 477 Meter, früher Reilichův kopec genannt
Tschinke Berg (Činka, heute Brada) – 406, östlich von Schwabitz (Svébořice)
Schwabitzer Spitzberg (Svébořický špičák) – 425 Meter, östlich von Tschinke Berg (Brada)
Grüne Tilke (Zelený dolík, heute Žlábek) – südwestlich von Gablonz (Jabloneček), heute nach dem Forsthaus Schlapka (Šlapka) benannt
Demel Berg (Demlův vrch, heute Borová) – 360 Meter hoch, südlich von Plauschnitzer Teich
Landberg (Zemský vrch) – 355, östlich von Roter Hübel (Červený vršek)
Roter Hübel (Červený vršek) – 299
An der Grenze mit dem Hirschberger Bezirk (okres Doksy) liegen Goldberg (Zlatý vrch), der 324 Meter hoch ist, und Eichel Berg (Dubová hora), 321 Meter hoch, der bei Straßdorf (Strážov) liegt.
Die bekannteste Sandsteinmasse ist der Teufelsmauer (Čertova zeď), die sich vom Jeschken (Ještěd) zum Bösig (Bezděz) hin zieht.185
Rollberg (Ralsko) mit der Burgruine Roll
Der Name „Ralsko“ wurde zum ersten Mal im Jahre 1380 erwähnt (w Ralsczye). Herr Jon von Wartenberg hat seinem Gefolgsmann Hermann von Ralsko das Dorf Mednai (Medný) bei Oschitz (Osečná) verliehen.186 Der 1426 erwähnte „perk Ral“ wurde vor den Hussiten von Niemeser Bewohnern bewahrt. Erst 1435 in einer Urkunde wurde die Burg erwähnt (uff den heusern Wartenberg, Roll „auf den Burgen Vartmberk, Ralsko“).187 Nach 1481 kam die Burg in die Hände der Herren von Biberstein, die sie nicht mehr reparieren. Um 1500 verödete die Burg und vor dem Jahr 1544 wurde sie als verwahrlost bezeichnet.
Alle Burgen im Gebiet vom Jeschken (Ještěd), Roll (Ralsko) und Bösig (Bezděz) – außer der Burg Bösig, die von dem König Přemysl Ottokar II. (Přemysl Otakar II.) errichtet wurde – wurden von dem Geschlecht der Markwartinger (Markvartici) gegründet. Sie gaben ihnen deutsche Namen und ließen sie von deutschen Architekten bauen. Die Familien nannten sich nach den Herrensitzen – Wartenberger (Vartenberkové), Waldstein (Valdštejnové).188
Bei dem Aufstieg muss man einen 400 Meter Höhenunterschied überwinden, nach Rabendorf (Vranov) führt die 2 Kilometer lange Allee (Vranovská alej), die im Jahre 1898 zum 50. Jubiläum der Herrschaft von Kaiser Franz Josef I. mit Linden bepflanzt wurde.
Der Unterbau des Berges besteht aus Sandstein, der in dem Dorf Rabendorf (Vranov) Felsengruppen erscheinen ließ, es sind:
Molkenkrug (Džbán) – umgangssprachlich falsch als „Zwerge“ (Trpaslík) bezeichnet, Fuchsstein (Liščí kámen), Wiesenstein (Luční věž) und Rutschenstein
Julienshöhe (Juliina vyhlídka) – Aussichtspunkt an einem anderen Sandsteinfelsen, der der Gräfin Julie von Hartig gewidmet wurde, 1822 zugänglich gemacht und mit einem Aussichtsaltan ausgestattet.189
Der Gipfel wird dagegen von Basalt gebildet, der seinen Ursprung im Vulkanismus hat. Genauso der Wald ist nicht gleichförmig, unten wachsen Nadelbäume, nach oben sind immer mehr Buchen vertreten. Die Spitze des Gipfels ist zum Teil kahl, ganz oben befindet sich die Burg. Seit 1967 wird der Berg als Nationales Naturschutzgegbiet, die Felsengruppe Vranover Felsen (Vranovské skály) ist seit 1991 geschützt.
Teufelsmauer (Čertova zeď)
Dieses Naturobjekt aus Sandstein und Basalt, der sich durch den Sandstein durchgebrochen hat, zieht sich von Dorf Kessel (Kotel) bis in die Nähe des Bösig (Bezděz). Sie ist bis zu 2 Meter breit und fast 25 Kilometer lang.190 Im Süden entsteigt die Mauer nicht über dem Erdboden, im Norden „scheidet die Gewässer (Polzen – Iser / Ploučnice – Jizera), die Völker (Deutsche – Tschechen) und die Bezirke.“191 Von der Mauer wurde der Weg von Sabert (Zábrdí) nach Budikow (Budíkov) im sog. Teufelstor durchquert.
Die Sandsteinscholle der Teufelsmauer (Čertova zeď) bildet eine Sprachgrenze, die mit der Ostgrenze des Leipaer Bezirkes zusammenfällt und schließt die deutschen Gemeinden Ober- und Niederrokitai (Horní a Dolní Rokytá), Niederkrupai (Dolní Krupá) und Jezowai (Jezvé) ein. Sie gehörten zwar zum tschechischen Bezirk Münchengrätz (Mnichovo Hradiště), aber kulturell und teilweise wirtschaftlich waren mit den deutschen Gemeinden verbunden (Sprache, Sitte, kirchliche Einteilung usw.). „Das enge Zusammenleben der Angehörigen beider Völker hat in biologischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht Angleichungen und Verschmelzungen gezeitigt.“192
Schloss Wartenberg (Vartenberk)
Dieses Schloss in Wartenberg (Stráž pod Ralskem) wurde von Benesch Markwart ursprünglich als eine Festung gegründet. Zum ersten Mal wurde die Burg im Jahre 1281 erwähnt, die Stadt ist unter der Burg entstanden und hat seinen Namen übernommen. Ein anderer Bewies der Siedlungsexistenz ist eine Urkunde des Königs Wenzel II. aus dem Jahre 1283 Benessius de Wartenberg.193
Dewin (Děvín)
Diese Burgruine liegt auf einem 421 Meter hohen Sandsteinberg bei Hammer (Hamr na Jezeře) und gehörte zu Wartenberg (Stráž pod Ralskem). 1281 wurde die Burg gebaut, die von Anfang an den tschechischen Namen trug, deutsche Übersetzung „Maidenburg“194 (der Name Děvín erinnert an die Burg der Amazonen der böhmischen Sage aus der Zeit der Fürstin Libuscha). Während der Hussitenkriege wurde Dewin (Děvín) unter Wartenberger (Vartemberkové) „zu einer der größten Raubburgen Böhmens.“195 Nach vielen Eigentümern wurde die Burg nicht mehr besiedelt und die Herrschaft zersplittert. 1645 haben die Schweden „die verlassene Burg Dewin in einen Schutt- und Trümmerhaufen verwandelt.“196
Diese Burg wurde aus Sandbruchsteinen, Quadern und auch einigen Ziegeln gebaut und hatte überall verputzte Flächen, die mitunter mit Sgraffito geschmückt waren. Dagegen wurde die Rollburg (Ralsko) aus Basaltbruchsteinen ohne Verputz, also als eine wirklich dauerhafte, nicht zerstörbare und schlecht zugängliche Befestigung, erbaut.197
Struhanken (Stohánek)
Diese Burg wurde in einem Sandsteinfelsen eingehauen. Die erste Erwähnung ist aus dem Jahr 1431, 1760 wurde hier eine Eremitage errichtet und Nischen für den Kreuzweg gehauen. Dieser Felsen liegt zwischen dem ehemaligen Dorf Schwabitz (Svébořice) und Hammer (Hamr na Jezeře).198
Schluss
Im Gebiet der sog. Sudeten haben sich zwei Völker getroffen, die sich durch gemeinsames Zusammenleben gegenseitig beeinflussten. „Es waren Leute verschiedener Sprache und früher auch verschiedener Kultur, ursprünglich zweier Welten, die sich immer mehr angenähert haben.“199 Das Begegnen fand im 13. Jahrhundert statt und dauerte bis Jahre 1945, als Deutschen von hier vertrieben wurden. Die Religion und der Patriotismus haben beide Völker für lange Jahre zusammengehalten.
Die deutsche Besiedlung von Bezirk Leitmeritz (Litoměřice) erfolgte von Chemnitz und Zwickau, vom Meißner und Dresdener Becken kam man nach Tetschen (Děčín), Friedländer Zipfel (Frýdlantský výběžek) wurde von Görlitz (Zhořelec), die Gebiete von Rumburg (Rumburk), Gabel (Jablonné v Podještědí) und Reichenberg (Liberec) wurden vom Zittauer Lande her besiedelt.200 In den oben genannten deutschen Gebieten befanden sich gleiche Sprachelemente, deswegen ist auch die Namengebung ähnlich. Es wurden die gleichen Grundwörter wie z.B. -au, -dorf, -hain, -walde benutzt.201 „Die Gesamtbetrachtung der böhmisch-mährischen deutschen Mundarten bietet dasselbe Bild, das aus der Verteilung der Ortsnamen gewonnen werden konnte.“202
Der ausgedehnte Truppenübungsplatz Ralsko verursachte nicht nur Vernichtung von einzigen Dörfern, sondern es sind auch viele Flurnamen verschwunden. Es wurden hier russische Truppen stationiert, auch deswegen wurden die deutschen Bezeichnungen nicht mehr verwendet, aber neue russische Namenbildung machte sich in dieser Gegend nicht geltend. Es entstanden nur neue tschechische Benennungen, die mit militärischen Einrichtungen verbunden sind (U muničáku, U raketových děr usw.). Aus allen Namen sieht man, dass manche Benennungen z.B. aus dem Tier- oder Pflanzenreich stammen, das Aussehen der Berge wie z.B. der Name Spitzberg beschreiben, der mehrmals vorkommt und daher muss er mit dem Namen des umliegenden Dorfes versehen sein. Einige Berge tragen Namen ihrer Eigentümer (Reilich, Matai, Land) oder der nahegelegen Dörfern (Krassaberg) und Meierhöfe (Spörninger Berg).
Diese Arbeit hat vor allem die Flurnamen, die ihren Namen im Laufe der Zeit nicht verloren haben, im ehemaligen Gerichtsbezirk Niemes (Mimoň) gesammelt und sie aus der historisch-geographischen Sicht untersucht. Die Namen wurden aus den Landkarten untersucht, die meistens in den nahe gelegenen Städten gedruckt wurden, deswegen sollen sie die mundartlichen Namenformen erhalten. Dialektologie, Onomastik und Geographie liegen bei der Forschung von Toponymen sehr eng zusammen. Die Ereignisse aus diesen Disziplinen können die Besiedlung, die Nationalität der Einwohner, ihre Sprache und Sitten feststellen zu helfen und solche Informationen für die nächsten Generationen bewahren.
Anhang I.
Deutsch-tschechisches Wörterbuch der verwendeten geographischen Bezeichnungen
Adler
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Orlice
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Alte Gärten
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Staré zahrady
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Alter Richter Graben
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Rychtářova rokle
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Audishorn
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Útěchovice
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Aussig
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Ústí nad Labem
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Bad Kunnersdorf
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Lázně Kundratice
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Badeteich / Fischerteich
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Koupaliště
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Bahnhofstraße
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Nádražní ulice
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Bahumberg
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Bahno
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Balz Kamm
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Tetřeví hřbet
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Barzdorf
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Pertoltice pod Ralskem
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Bensen
|
Benešov nad Ploučnicí
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Bei 14 Nothelfer
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U Čtrnácti pomocníků
|
Beim deutschen Michel
|
U německého Michla
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Beraun
|
Berounka
|
Biela
|
Bílina
|
Bischofswerda
|
Biskupce
|
Boberbach
|
Boberský potok
|
Böhmisch Aicha
|
Český Dub
|
Böhmisch Kamnitz
|
Česká Kamenice
|
Böhmisch Leipa
|
Česká Lípa
|
Böhmisch Neuland
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Dolní Novina
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Bösig
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Bezděz
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Brenn
|
Brenná
|
Breiter Kamm
|
Široký hřeben
|
Breiter Stein
|
Široký kámen/skála
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Brims
|
Brniště
|
Brüx
|
Most
|
Buchberg
|
Buková hora
|
Budikow
|
Budíkov
|
Bürgstein
|
Sloup v Čechách
|
Chlum
|
Chlum
|
Czaslau
|
Čáslav
|
Czernosek
|
Žernoseky
|
Dauba
|
Dubá
|
Dechtar
|
Dehtáry
|
Demel Berg
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Demlův vrch / Borová
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Deutsch Kamnitz
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Německé Kamenice
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Dewin
|
Děvín
|
Dolanken
|
Dolánky
|
Donner Berg
|
Bouřlivý vrch
|
Dreiheiligenbrunnen
|
Pramen Tří Svatých
|
Drum
|
Stvolínky
|
Dürrer Kamm
|
Suchý hřeben
|
Dürrer Kamm
|
Suchý vrch
|
Dürrjohannestal
|
Suchý Janův Důl
|
Eichberg
|
Dubová hora
|
Eichel Berg
|
Dubová hora
|
Elbe
|
Labe
|
Eger
|
Ohře
|
Erzgebirge
|
Krušné hory
|
Färbergasse
|
Barvířská ulice
|
Färbersteg
|
Rybářská lávka
|
Felsentor
|
Skalní brána
|
Frauenquelle
|
Dívčí pramen
|
Friedland
|
Frýdlant
|
Fuchsberg
|
Liščí vrch
|
Fuchsschleife
|
U liščí pasti
|
(Deutsch) Gabel
|
Jablonné v Podještědí
|
Gablonz
|
Jablonec / Jabloneček
|
Galgenberg
|
Šibeniční vrch
|
Galgendorf
|
Šibeničná
|
Gans
|
Husa
|
Gintschen
|
Jenišov
|
Gintschner Teich
|
Jenišovský rybník
|
Gläserhütte
|
Skelná huť
|
Goldbach
|
Zlatý / Kamenický potok
|
Goldberg
|
Zlatý vrch
|
Görlitz
|
Zhořelec
|
Götzdorf
|
Božíkov
|
Groß Grünau
|
Velký Grunov
|
Großer Berg
|
Vysoký vrch
|
Großvater Graben
|
Dědečkova rokle
|
Grüne Tilke
|
Zelený dolík / Žlábek
|
Hab(icht)stein
|
Jestřebí
|
Haderberg
|
Svárov / Sporný vrch
|
Haidedörfel / Heidedörfel
|
Boreček
|
Halbehaupt
|
Palohlavy
|
Hammer
|
Hamr na Jezeře
|
Hammergraben
|
Hamerská strouha
|
Hammer Spitzberg
|
Hamerský špičák
|
Hammerteich
|
Hamerský rybník
|
Hanshäusel / Johanneshäuschen / Einsiedler-
|
U Sv. Jana
|
Heide / Wiesenhaus / -hütte
|
Poustka
|
Heiderevier
|
Borečský les
|
Heinrichsberg
|
Jindřichův kopec / Žižkův vrch
|
Heinrichs Graben
|
Jindřichova rokle
|
Hennersdorf
|
Dubnice
|
Hennersdorfer Bach
|
Luční potok
|
Hermsdorf
|
Heřmaničky
|
Hinterdorf
|
Zadní Ves
|
Hirschberg
|
Doksy
|
Hirschberg
|
Jelení vrch
|
Hirschhübel
|
Jelení vršek
|
Höflitz
|
Hvězdov
|
Höflitzer Bach
|
Hvězdovský / Ploužnický potok
|
Höflitzer Teich
|
Mlýnský rybník
|
Hohlen
|
Holany
|
Horkateich
|
Horka
|
Hühnerwasser
|
Kuřívody
|
Hultschken
|
Holičky
|
Hundskirche
|
Psí kostely
|
Iglau
|
Jihlava
|
Iser
|
Jizera
|
Isergebirge
|
Jizerské hory
|
Jakobsquelle
|
Svatojakubský pramen
|
Jeschken
|
Ještěd
|
Jeschkenbach
|
Ještědský potok
|
Jezowai
|
Jezová / Jezvé
|
Johannesthal
|
Janův Důl
|
Julienshöhe
|
Juliina vyhlídka
|
Jungbunzlau
|
Mladá Boleslav
|
Jungfernbach
|
Panenský potok
|
Kamnitz
|
Kamenice
|
Kamnitzberg
|
Kamenický vrch
|
Kerbe / Kürbe
|
Krby / Kirba
|
Kessel
|
Kotel
|
Kirchberg
|
Kostelní vrch
|
Klatztilke
|
Kloctilka
|
Kleine Iser
|
Zábrdka
|
Komotau
|
Chomutov
|
Köhlerberg
|
Holý vrch
|
Kohl Graben
|
Uhelná rokle
|
Krassa
|
Chrastná
|
Krassaberg
|
Chrastenský vrch
|
Krassateich
|
Chrastná
|
Kreuzberg
|
Křížový vrch
|
Kreuzbergsteig
|
Křížová lávka
|
Kridai / Krzidai / Křidai
|
Křída
|
Kriesdorf
|
Křižany
|
Krombach
|
Krompach
|
Kuhgrund Graben
|
Kraví rokle
|
Kühthal
|
Ocasov / Podvrší
|
Kummer
|
Hradčany
|
Kummergebirge
|
Polomené hory / Hradčanské stěny
|
Kummerteich
|
Hradčanský rybník
|
Kunzeteich
|
Děvínský rybník
|
Kupferloch
|
Měděný důl
|
Lämberg
|
Lemberk
|
Landberg
|
Zemský vrch
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Lauschke
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Útěchovický dvůr
|
Lausitz
|
Lužice
|
Läusrig Graben
|
Všivá rokle
|
Lehm Graben
|
Hliněný příkop
|
Leitmeritz
|
Litoměřice
|
Leskental
|
Vítkov
|
Liebenau
|
Hodkovice nad Mohelkou
|
Limberg
|
Lipka
|
Lindenau
|
Lindava
|
Lobositz
|
Lovosice
|
Luh
|
Luhov
|
Mataische Berg
|
Holičský vrch
|
Mednai / Mednay
|
Medný
|
Merzdorf
|
Břevniště
|
Milleschauer Berg
|
Milešovka
|
Moldau
|
Vltava
|
Molkenkrug
|
Džbán
|
Mühlberg
|
Mlýnský vršek
|
Mühlstein
|
Milštejn
|
Münchengrätz
|
Mnichovo Hradiště
|
Nahlau
|
Náhlov
|
Neu-Höflitz
|
Nový Hvězdov
|
Neubrück
|
Nový Most
|
Neudorf
|
Nová Ves
|
Neudorf
|
Vrchbělá (Bělá pod Bezdězem)
|
Neuhof
|
Nový Dvůr
|
Neuhofteiche
|
Novodvorské rybníky I., II., III., IV., V.
|
Neuhofer Fischteich
|
Novodvorský rybník III.
|
Neuland
|
Novina
|
Neuland
|
Noviny pod Ralskem
|
Neureichstadt
|
Nové Zákupy
|
Neuschänke-Weißwasser
|
Nová Hospoda
|
Niemes
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Mimoň
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Niederkrupai
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Dolní Krupá
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Niedermühlsteg
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Mlýnská ulice
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Niederrokitai
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Dolní Rokytá
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Nymburg
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Nymburk
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Oberlausitz
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Horní Lužice
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Oberrokitai
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Horní Rokytá
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Ober Krupai
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Horní Krupá
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Ölberg
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Olivecká hora
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Oschitz
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Osečná
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Paulinenhof
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Pavlín / Pavlin dvůr
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Pechofen Graben
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Smolná rokle
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Petersdorf
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Petrovice
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Petzberg
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Pec / Pecopala
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Pferde Graben
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Koňská rokle
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Pinskai
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Zbynsko
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Plauschnitz
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Ploužnice
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Plauschnitzer Teich
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Ploužnický rybník
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Politz
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Police
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Polzen
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Ploučnice
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Popel Kamm
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Popelový hřeben
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Polzengasse
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Mlýnská ulice
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Post-/ Polzen-/ Galgenbrücke
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Poštovní most
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Prag
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Praha
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Proschwitz
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Proseč
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Prositschka
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Prosíčka
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Quargelstein
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Tvarožník
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Rabendorf
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Vranov
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Rabenfels
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Havraní skála
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Rehwasser
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Srní Potok
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Reichenberg
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Liberec
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Reichenau
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Rychnov u Jablonce nad Nisou
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Reichstadt
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Zákupy
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Reilich Berg
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Zábrdský kopec
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Ringelshain
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Rynoltice
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Robitzerbach
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Robečský potok
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Roll / Rollberg
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Ralsko
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Roter Hübel
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Červený vršek
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Rumburg
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Rumburk
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Sabert
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Zábrdí
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Sabelze
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Zábělce
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Sägemühl
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Pytlíkovský mlýn
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Sandau
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Žandov
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Sandbrücke
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Písečný most
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Sandrig Graben
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Písečná rokle
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Sauermühle
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Zábrdský mlýn
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Schafberg
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Ovčí hora
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Schaufel Graben
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Štěrková rokle
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Scheibendorf
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Okrouhlá
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Scheibengasse
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Okrouhlická ulice
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Schiedel
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Židlov
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Schießnig
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Žízníkov
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Schindelbusch
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Samoty
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Schlapka
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Šlapka / Žlábek
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Schloss-/ Baderbrücke
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Zámecký most
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Schlossteich
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Zámecký rybník
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Schluckenau
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Šluknov
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Schul- / Böhmberg
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Školní vrch
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Schwabitz
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Svébořice
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Schwabitzer Bach
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Svébořický potok
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Schwabitzer Spitzberg
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Svébořický špičák
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Schwammrevier
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Na houbách
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Schwarzwald
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Černá Novina
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Schwora
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Svárov
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Seifersdorf
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Žibřidice
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Smrdak
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Smrdáky
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Sobaken
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Sobákov
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Sperning / Spörning
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Ostrov
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Spitzberg
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(Útěchovický) Špičák
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Spörninger Berg
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Ostrovský vrch
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Steinbruch Graben
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Kamenná rokle
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Straßdorf
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Strážov
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Straußnitz
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Stružnice
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Struhanken
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Stohánek
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Teplitz
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Teplice
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Teschen
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Těšnov
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Tetschen
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Děčín
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Teufelsmauer
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Čertova zeď
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Tolzberg
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Tlustec
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Tor Graben
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Branská rokle
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Tschinkenberg
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Brada
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Tschistai
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Čistá
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Turnau
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Turnov
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Unterwartenberg
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Dolní Stráž pod Ralskem
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Vogelberg
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Ptačí vršek
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Voitsdorf
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Bohatice
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Vranover Felsen
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Vranovské skály
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Wabrauschkenmühle
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Vavrouškův mlýn
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Wabrauschkenteich
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Vavrouškův rybník
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Wacheberg
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Strážný
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Walten
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Velký Valtinov
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Wartenberg (unter dem Rollberge)
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Stráž pod Ralskem
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Weinberg
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Vinice
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Weißwasser
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Bělá pod Bezdězem
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Wellnitz
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Velenice
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Wellnitzer Graben
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Velenický příkop
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Wien
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Vídeň
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Wiesenstein
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Luční kámen
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Wilschtberg
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Vlhošť
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Wisterkow
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Vystrkov
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Wlachai
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Vlachové
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Woken
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Okna
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Wokner Jägerhaus
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U Myslivny
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Wolschen
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Olšina
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Zedlitsch
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Sedliště
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Zedlitscher Teich
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Sedlišťský rybník
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Zetten
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Cetenov
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Ziegenstein
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Kozí kámen
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Zittau
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Žitava
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Zweihäusel
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U Dvou chalup
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Zwickau
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Cvikov
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Zwitte
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Svitava
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Zwittebach
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Svitávka
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