Evangelisches Gemeindelexikon


Irrlehre -> Lehrzucht Irvingianer



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Irrlehre -> Lehrzucht Irvingianer —> Kath. apost. Gemeinde

Israel

Das atl. Bundesvolk führt sich nach bibli­scher Überlieferung (Jos 24,2ff.) auf den Stamm des Hebräers Abraham zurück, der aus Mesopotamien nach Kanaan zog, dessen Nachkommen sich dann in Ägypten zu volkreichen Sippschaften ausbreiteten und um noo v.Chr. durch Mose und Josua wie­der nach Kanaan geführt wurden. Die ein­zelnen Stämme des Bundesvolkes waren zu­nächst nur kultisch-religiös verbunden, erst mit dem Königtum unter Saul (um 1020), David (um 1000) und Salomo (um 970) ent­stand die staatliche Einheit, die freilich nach Salomos Tod wieder zerbrach. Die nördli­chen Stämme bildeten das Reich Israel um Samaria, die Könige von Juda regierten wei­terhin in Jerusalem, der Stadt, die David zur Hauptstadt gemacht hatte, in der Salomos Tempel stand. 722 eroberten die Assyrer Samaria. 586 unterlag Juda den Babyloniern, die das Volk nach Babel ins Exil führten. Als die Perser 538 Babylon eroberten, erlaubten sie den Juden, in ihr Land zurückzukehren. Seither lebte das Volk als religiöse Gemein­schaft, politisch nie mehr ganz unabhängig: 322 Eingliederung in das Reich Alexanders d.Gr., dann bis 198 unter der Herrschaft der ägyptischen Ptolemäer, 198 unter den in Sy­rien (Antiochia) residierenden Seleukiden.

Deren Hellenisierungspolitik führte r67 zum Makkabäeraufstand, der die kultische Eigenständigkeit aber auch das politische Bewußtsein festigte. Uber die Hasmonäer- herrschaft ging Palästina an die Römer, ge­gen die sich die jüdischen Zeloten in den Aufständen der Jahre 70 und 132-135 (Bar Kochba) erhoben, was zur Katastrophe der Zerstörung Jerusalems und zur Vertreibung des Volkes aus dem Lande führte.

Das Erstaunliche ist, daß das Judentum (Is­rael) sich während langer Fremdherrschaft im Völkertiegel des vorderen Orients, dann während des Exils unter allen Völkern bis zur Gründung des Staates Israel im Jahre 1948, erhalten hat. Das ist politisch nicht erklärbar, sondern nur zu verstehen, weil dieses Volk zugleich ein religiöser Bund ist, der wohl auf staatliche Existenz hinzielt, solche aber nicht voraussetzt. Der Bund, ge­schichtlich durch Mose am Sinai gestiftet, hat Israel schon in frühester Zeit aus der Umwelt der antiken Kulturen herausgeho­ben: Einmal durch den Glauben an den ei­nen, unsichtbaren —> Gott, Jahwe, dann durch die ethische Forderung, die den ein­zelnen wie das Volk unter eine auf Gott be­zogene Rechtsordnung und Verheißung stellt. Dieser Gottesglaube hat zwar auch einen universalistischen Sinn, weil Jahwe der Schöpfer der Welt ist, aber primär ist die Gottesbeziehung vom Bund her bestimmt, durch den Israel das auserwählte Volk, das Eigentumsvolk Gottes geworden ist (Lev 26,12; Dtn 7,6; Ps 135,4; Jes43; Jer 7, 23; Ez 34,30). Das Bundesverhältnis ist einerseits —» Gesetz, Tora (Weisung), die auf Mose zu­rückgeht (Ex 2off.), unter Josia durch das Deuteronomium erweitert wurde (2Kön 22L) und später, nach der Vertreibung, im

Talmud mündete, einer Sammlung von Ge­setzeserklärungen (Mischna) und Lehrtradi­tionen (haggada). Der sog. palästinische Talmud geht zurück auf Jochanan bar Nap- pacha (199-279), der babylonische auf Raw Aschi (352-427). Begründete das Gesetz vornehmlich den inneren Zusammenhang Israels, so hatte die andere Seite des Bundes­verhältnisses, die prophetische Verheißung, zugleich eine große Ausstrahlung auf die Welt, gab sie dieser doch die Hoffnung auf —» Heil und Erlösung als Ziel und Sinn der —» Geschichte.

Der atl. Messianismus ist Hoffnung auf den Heilsbringer, den Messias, aber zugleich

Hoffnung auf die Wiedergeburt und Kettung Israels. Auch der eschatologische Herrscher, der Menschensohn von Dan 7,13-15, ist zu­gleich Repräsentant des Volkes der Heiligen (Dan 7,27). Der Heilsuniversalismus, der auch auftaucht (Gen 12,3; Jes 2,3h; 49,6;



  1. setzt das Heil Israels voraus: Nicht an Stelle des Volkes Israel, sondern durch die Rettung des Gottesvolkes wird auch den an­deren Völkern das Heil zuteil.

Lit.: Martin Metzger, Grundriß der Geschichte Is­raels, 19774 - Ludwig Albrecht, Die Geschichte des Volkes Israel, 1926 - Abba Eban, Dies ist mein Volk, 1968

Flückiger


J





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