Evangelisches Gemeindelexikon



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Moody, Dwight Lyman, *5. 2. 1837 Northfield, Mass., \ 22. 12. 1899 Chica­go, Laienberufsevangelist. Ursprünglich Schuhverkäufer war er nach seiner —> Bekeh­rung 1856 als Organisator von —> Sonntags­schulklassen und im —> Christlichen Verein Junger Männer, Chicago, tätig, organisierte dann —> Großevangelisationen nach dem Muster erfolgreicher Geschäftsmethoden. Viele Geschäftsleute der Mittel- und Ober­schicht unterstützten seine Arbeit. Mit dem Sänger Ira D. Sankey (1840-1908) bereiste er die USA und Großbritannien, von wo aus sein Einfluß auch in Deutschland spürbar wurde. Uber die Northfield Studentenkonfe­renzen beeinflußte er viele christliche Füh­rungskräfte (u.a. J. -> Mott). Das Moody Bi­belinstitut in Chicago sorgt bis zum heuti­gen Tage für Nachwuchs in der Reichsgot­tesarbeit. - Seine Verkündigung faßte er in die »three R's« zusammen: »Ruin by sin, Redemption by Christ, and Regeneration by the Holy Ghost« (Verdorben durch Sünde, erlöst durch Christus und wiedergeboren durch den Hl. Geist).

Lit.: W. G. McLoughlin, Modern Revivalism. Char­les Grandison Finney to Billy Graham, 1959 - G. Geiss, D. L. M. Vom Kaufmann zum Evangelisten, 196s

Geldbach

Moralische Aufrüstung (MRA)

Die MRA wurde 1921 durch Dr. F. —> Buch- man ins Leben gerufen. Bei Abrüstungskon­ferenzen sah er, daß Haß, Gier und Neid Kriege verursachen und wie Friede dort be­ginnt, wo Menschen über sich ehrlich wer­den (Änderung), Gottes Geist Raum geben (Führung) und Christi Maßstäbe im Zu­sammenleben anwenden (4 Absolute in An­lehnung an die —> Bergpredigt: Selbstlosig­keit, Reinheit, Wahrhaftigkeit, Liebe). Aus­bildung einer Christus hingegebenen Mann­schaft aus allen sozialen Schichten. Der er­sten »Houseparty« in Cambridge folgen Studenten-Erweckungen in Kanada, USA und internationale Konferenzen in Oxford (»Oxford Gruppe»). - Der Gedanke revolu­tionären Lebens nach Gottes Plan überwand die jungen Skeptiker der 1. Weltkriegs-Ge­neration. - Feldzüge für Gottes Herrschaft in Süd-Afrika, England, Skandinavien, Holland und der Schweiz. - Als deutscher Zweig ent­steht seit 1931 (Augustabad) um Pfr. J. F. Laun die »Gruppenbewegung», ab 1937 (in politisch erzwungener Distanz zum interna­tionalen Team) die deutsche »Arbeitsge­meinschaft für Seelsorge«. 1938 hat Buch- man in Freudenstadt - als christliche Alter­native zum militärischen Wettrüsten - die Schau einer geistlichen und ethischen Er­neuerung der Völker (MRA = Moral and Spi­ritual Re-Armament).

Das 1946 erworbene europäische MRA-Zen- trum in Caux/Schweiz, ist untrennbar mit der deutsch/franz. Aussöhnung (Schu- man-Adenauer) verbunden. Im Geiste Chri­sti finden »Gespräche am runden Tisch der Dekolonisation«, mit bleibender Frucht für Afrika und Asien, statt. Neue Zentren ent­stehen in Fernost, Indien, Südamerika und Afrika. Der Schwerpunkt der Aktion verla­gert sich in die Kontinente der Dritten Welt. 1957 löst sich ein Teil der deutschen Freunde von der MRA-Weltarbeit, mit ihrer gesellschaftspolitischen Dimension »Ideo­logie der Antwort«, und bildet den -> »Mar- burger Kreis«. Nach Buchmans Tod 1961 kommt es zur weltweiten Ausbreitung durch den Engländer Peter Howard (20.12.08), einem einst atheistischen politi­schen Journalisten, der zu radikaler Jesus­nachfolge durchbrach. Nach dessen Tod (2 5.2.65) tritt ab 1967 in einigen Ländern die Sing-Out-Bewegung auf, die den Anschluß an Buchmans geistliches Erbe verliert und - nach hoffnungsvollen pädagogischen Expe­rimenten - in Resignation oder Idealismus versandet. t97r für die BRD neuer Träger­verein: Frank-Buchman-Gesellschaft für MRA e.V. Koblenz-Güls. Inzwischen kommt die dritte Generation in die Verant­wortung und setzt den MRA-Einsatz chri- stozentrisch fort, um weltweit Gemeinde und Gesellschaft unter die Führung Gottes zu rufen.

Lit.: K. Bockmühl, Buchmans Botschaft und ihre Bedeutung für die Prot. Kirchen, Bern 1963 - F. Buchman aktuell, Reden, Luzern 1978


  1. K. Hofmann

Mormonen

Häufig Bezeichnung der »Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage« nach dem Buch Mormon.



  1. Geschichte

Das Buch Mormon kam zustande, als der Vi­sionär Joseph Smith (1805-1844) die Anlei­tung erhielt, im Hügel Cumorah/New York goldene Platten auszugraben und die dort verzeichnete Geschichte mit Hilfe einer Prophetenbrille zu übersetzen. Das Buch er­zählt, daß Amerika nach dem Turmbau zu Babel und dann wieder um 600 v.Chr. von Is­rael aus (verlorene ro Stämme) besiedelt wurde und daß Christus vor seiner Himmel­fahrt auch dort erschienen ist. Amerika hat also Teil an der Heilsgeschichte. Wie in der Alten, so ist auch in der Neuen Welt die Ge­schichte durch Verfall und Abfall gekenn­zeichnet; die Gottlosen erhielten eine dunkle Hautfarbe (= Indianer). Erst durch Smith wird r83o die wahre Kirche wieder­hergestellt. - Infolge harter Verfolgungen wichen die M. 1846/7 unter Führung von Brigham Young in die Ebene des großen Salzsees aus, wo sie die Wüste in blühendes Land verwandelten. Salt Lake City ist seit­dem Zentrum der M., der Staat Utah Haupt­verbreitungsgebiet der auf der Welt 3,5 Mill. zählenden M. (BRD: 32 ooo; Schweiz: 3 000). Der Versuch, einen mormonischen Kirchen­staat Deseret zu errichten, der bis zum Pazi­fik reichen sollte, scheiterte, weil der Gold­rausch die M. überraschte. I

Mensch ist, war Gott einst; wie Gott ist, kann der Mensch einst werden.« Die präexi­stenten Geister müssen durch die Geburt eine Verleiblichung erfahren, um sich weiter vervollkommnen zu können. Um möglichst vielen Geistern und den vor Aufrichtung der wahren (Mormonen)-Kirche Verstorbenen Zugang zur Entwicklung zu eröffnen, wurde zu Beginn die Vielehe praktiziert (1890 wi­derrufen), wird heute Geburtenkontrolle verworfen und, sofern persönliche Daten vorhanden (genealogische Forschung), die stellvertretende Taufe für Tote im Tempel durchgeführt. - Die Taufe wird an Erwach­senen durch Untertauchen vollzogen, das Abendmahl als Erneuerung der Bündnisse gefeiert. - Die Pflege der Familie steht im Mittelpunkt der mormonischen Frömmig­keit (Familienheimabende, Sportprogram­me, Tanzfeste u.ä.). Ein strenger Lebens­wandel, der oft zu Reichtum führt, Verzicht auf Stimulantia wie Kaffee, Tee, Alkohol und Tabak, Opferfreudigkeit (-»Zehnte) und großer missionarischer und kultureller Eifer (Mormon Tabernacle Choir, Schulen und Hochschulen) kennzeichnen die M.. - Sie sind streng hierarchisch gegliedert, mit dem Präsidenten, der auch neuer Offenbarungs­träger sein kann, und den 12 Aposteln an der Spitze einer riesigen Zahl melchisedekscher und aaronitischer Priester. - Die M. sind ih­rer Lehre wegen eindeutig als —» Sekte zu be­stimmen.

Lit.: Das Buch Mormon - P. Meinhold, Die An­fänge des amerikanischen Geschichtsbewußt­seins, Saeculum 5, 1954, 65-86 - R. Müllen, Die M., 1968 - J. B. Allen und G. M. Leonard, The Story of the Latter-Day Saints, 1976

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