Sängerbund, Evangelischer
1898 trennten sich unter Führung von Wilhelm Kniepkamp die Chöre der Landeskirchlichen Gemeinschaften (-» Gnadauer Verband) vom Christlichen Sängerbund (CS), dessen 2. Vorsitzender und Leiter des Liederausschusses Kniepkamp gewesen war. Offenbar fühlten sich die Gemeinschaftschöre im CS mit seiner starken freikirchlichen Mitgliedschaft trotz der vorhandenen Allianzbasis nicht genügend in ihren landeskirchlichen Interessen vertreten. Kniepkamps bald unternommener Versuch, die Trennung rückgängig zu machen, kam nicht zum Ziel; der E.S. hatte bereits im Gnadauer Verband eine bis heute bestehende Verankerung gefunden, die Männer des ersten Vorstandes (die Pastoren Kissing, Krafft, Herbst, Dammann, dazu E. —» Schrenk) waren in beiden Verbänden aktiv. Ziel des E.S. ist es, »dem Volk das Evangelium ins Herz zu singen« (Satzung). Das Liedgut soll der gesungenen Evangeliumsverkündigung dienen, daher wird auf den Text der Lieder und seine Verständlichkeit
(Verzicht auf polyphone Musik) der größte Wert gelegt, dann erst auf die Musik. Der Einfluß der kirchenmusikalischen Erneuerung (»Singbewegung”) ist im E.S. anders als im CS gering geblieben.
Dem E.S. gehören etwa 700 Chöre an (neben den Gemischten Chören auch Männer-, Frauen- und Lautenchöre) mit 14500 Mitgliedern. Sitz ist Wuppertal-Elberfeld. Fachkräfte (Bundeswarte) besuchen die Chöre; der Schulung und Förderung dienen auch Chorleiterkurse und Singfreizeiten. Von den Notenblättern (Bundesgaben) des E.S. erscheint seit 1960 für Allianzversammlungen jährlich eines gemeinsam mit dem CS.
Lit.: W. Hennes, Der E.S., in: H. v. Sauberzweig, Er der Meister, wir die Brüder, 1959, S. 486-489 - M. Leuchtmann, Dem Volk ins Herz, 75 Jahre Evangelischer Sängerbund, 1972
Horstmann
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