Evangelisches Gemeindelexikon



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Steinhausen, Wilhelm, *2. 2. 1846 So- rau/Niederlausitz, ^$.1.1924 Frankfurt/M. Maler und Graphiker. Von Ludwig —» Rich­ter ausgehend, nahm S. stilistisch Anregun­gen von A. Böcklin, W. Leibi und Hans Thoma auf. Der vom ev. Glauben geprägte, seit 1877 in Frankfurt lebende Künstler schuf vor allem Bilder mit biblischen The­men, in denen es ihm um eine verinnerlichte Form der Darstellung ging. Seine mensch­lich-schlichte Jesusgestalt erscheint oft in deutschen Berglandschaften. Neben großen Wandgemälden in Frankfurt (Kaiser-Fried- rich-Gymnasium, Lukaskirche, Sachsen­hausen, im letzten Krieg zerstört) entstan­den ähnliche in Wernigerode und anderen Städten, daneben auch Glasfenster. Die Li­thographien zur biblischen Geschichte wur­den z.T. auf Konfirmationsscheine und Trau-Urkunaen übernommen. S.s zartge­stimmte Landschaftsbilder wurden auch von kritisch Eingestellten bewundert.

Lit.: W. S., Aus meinem Leben 1912

Rothenberg

Steinkopf, Carl Friedrich Adolph,

*6.9.1773 Ludwigsburg, 129.5.1859 London. S. bekam bereits in seiner Stuttgarter Kind­heit pietistische Anstöße, zog bei seinem Theologiestudium in Tübingen J. A. Bengels Reichs-Gottes-Theologie der von der -> Aufklärung bestimmten Neologie vor und pflegte lieber Umgang mit »Erweckten« als mit revolutionierenden Studenten. Als Se­kretär der -» Christentumsgesellschaft in Basel (ab 1795) hatte er nicht nur viele Kon­takte zu Gläubigen am Ort, sondern durch Korrespondenz mit den Zweigvereinen in ganz Europa. Ab 1801 wirkte S. in London als Pfarrer der deutschen lutherischen Savoy- gemeinde; aber seine überragende Bedeu­tung erhielt er als der große Stratege der bri­tischen —> Erweckungs- und Missionsbewe­gung, die vor allem durch ihn auf Mitteleu­ropa Übergriff. Viele pietistische Erbauungs­zirkel wurden durch seine Kontinentreisen und Briefe zu missionarischen Zellen und Vereinen. Die Deutsche Bibelstiftung in Stuttgart (früher Württ. Bibelanstalt, ge­gründet 1812) und die Basler Mission (gegr. 1815) zeugen bis heute von seinem rastlosen Eifer für die Ausbreitung des —> Reiches Got­tes.

Lit.: W. Eisenblätter, C.F.A.S. (1773-1859) - Vom englischen Einfluß auf kontinentales Christentum zur Zeit der Erweckungsbewegung, Diss. Zürich 1974

Eisenblätter

Sterbehilfe, Sterbedienst —*• Tod Sterben -» Tod

Stillen im Lande, Die

Der nach Ps 3 5,20 geprägte Ausdruck taucht zur Bezeichnung des Freundeskreises um Gerhard Tersteegen (1697-1769) auf. Gleich ihm wollten seine Freunde in stiller Abgeschiedenheit, Anbetung, Meditation und Versenkung ihr Leben führen. Terstee­gen, von der quietistischen Mystik beein­flußt, gab durch Lieder und Bücher (Geistli­ches Blumengärtlein, Geistliche Brosamen, Fromme Lotterie) Anleitung. Zwar blieben die St.i.L. unorganisiert, doch bilden sie die Brücke zwischen —» Pietismus und —» Er­weckungsbewegung; am Niederrhein, im Wuppertal, im Siegerland und in Württem­berg war ihr Einfluß besonders spürbar. Der letzte große Vertreter war H. -» Jung, der in seinem Namenszusatz »Stilling« seine Zu­gehörigkeit zu den St.i.L. ausdrücken wollte. - Ihr Protest richtete sich vor allem gegen den Rationalismus. Schon Tersteegen hatte eine Schrift gegen den »Philosophen von Sans-Souci« geschrieben, was Friedrich d. Großen zu dem Ausruf veranlaßte: »Können das die St.i.L.?«.

Lit.: O. Weber und E. Beyreuther (Hg.), Die Stim­men der Stillen, 1959

Geldbach


Stimme des Glaubens

Das Missionswerk St. d. G. wurde i960 in Konstanz von Pfarrer F. Schönemann be­gründet. Zielsetzung der Arbeit ist die Aus­breitung des Evangeliums durch Rundfunk­sendungen (gegenwärtig über Radio Luxem­burg). Das Missionswerk arbeitet auf über­konfessioneller Basis und gibt die Monats­zeitschrift »St. d. G.« heraus.

Red.


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