Toleranz
lateinisch: dulden, erdulden. Formale T. läßt andere Religionen theoretisch und praktisch gewähren etwa aus humanitären, politischen, wirtschaftlichen Motiven, oft aber auch aus Gleichgültigkeit jedem anderen Lebensweg gegenüber, wenn der Andersgesinnte sich der Umwelt einfügt. Inhaltliche T. respektiert die echten Werte einer anderen Lebensgesinnung oder Religion, weil man miteinander auf dem Weg zur Wahrheit ist, voneinander lernt und ehrfürchtig jedem Menschenschicksal gegenübersteht. Die Dynamik christlicher T. achtet den Nächsten höher als sich selbst, sucht zwischen Wesentlichem und Unwichtigem in der Begegnung mit Andersgesonnenen zu unterscheiden und bemüht sich, dem anderen, weil man ihn vor Gott ganz ernst nimmt, das eigene Bekenntnis verständlich zu machen und das in einer Weise, die nicht auf die Nerven geht, sondern seelsorgerlich sich den rechten Weg immer neu schenken läßt.
Beyreuther
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