Evangelisches Gemeindelexikon


AfeT -> Arbeitskreis für evangelikale Theo­logie AfevA Arbeitskreis für evangelistische Aktionen AGJE



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AfeT -> Arbeitskreis für evangelikale Theo­logie

AfevA Arbeitskreis für evangelistische Aktionen



AGJE —> Arbeitsgemeinschaft Jugendevan­gelisation

Ahldener Bruderschaft -» Krelingen

Ahlfeld, Friedrich, * i. n. 1810 Mehrin­gen, f 4. 3. 1884 Leipzig, ev. Theologe. Stu­dium in Halle, 1838 Pfarrer in Alsleben/Saa- le. Die Verbindung mit —> Tholuck führte 1847 zur Berufung nach Halle, wo A. den Einfluß der rationalistischen Lichtfreunde dämpfte. 1851-81 wirkte A. in Leipzig an der Nicolaikirche und am Predigerkolleg. Die Erneuerung des Luthertums in Sachsen (Gesangbuch von 1880) ist mit seinem Na­men verbunden; seine Predigtweise war an­schaulich und volkstümlich.

Lit.: Andachtsbücher und Predigtsammlungen

Redaktion

Akademien, Evangelische



I. Entstehung, Name und Zielsetzung Der Anstoß zur Gründung der Ev.A. ging aus von einer von Pfr. Dr. E. Müller initiierten i4tg. Tagung zu diesem Thema in Bad Boll im September 1945. Mit der Bezeichnung Ev.A. wurde an die Tradition der Ev. Volks­bildungsbewegung der 20er Jahre ange­knüpft, die in ihren »Arbeitsgemeinschaf­ten« und »Akademien« neue Formen sozia­ler Lebensgestaltung und eine —» Volkskir­che neuen Stils angestrebt hatte. Zugleich wollte E. Müller in veränderter Form die Ev. Wochen der 30er Jahre weiterführen, auf de­nen man sich zur Zeit der Bekennenden Kir­che (—» Kirchenkampf) in Wortverkündigung und Gespräch um die Klärung brennender Sachfragen bemüht hatte. Der Anfang der Akademiearbeit ist vom missionarischen Anliegen geprägt, sofern man —» Mission wörtlich als Aussendung der Kirche in die Welt, nicht als Hereinholen der Außenste­henden in die Kirche, verstehen wollte. Es ging darum: a) den einzelnen nicht nur als Individuum anzusprechen, b) ihn an seinen Platz zurückzusenden, um den Glauben in der Welt zu bewähren und öffentliche Ver­antwortung zu übernehmen. Die A. richte­ten sich gerade an die Menschen, die nicht im innerkirchlichen Bereich berufstätig wa­ren, ihnen ging es um den Laien. Denn der Öffentlichkeitscharakter des Evangeliums wird vor allem vom Laien repräsentiert.

II. Entwicklung und Arbeitsformen Die Aufgaben waren zunächst von der Nachkriegssituation bestimmt. Die Kirche sah sich bei der Neuordnung des geistigen und öffentlichen Lebens in besonderer Weise zur Mitverantwortung auf politi­schem, gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet gerufen. Es entstanden weitere A., zunächst in Deutschland, deren Leiter sich 1947 zu einem Leiterkreis zusammen­schlossen, der jährlich zweimal zum Erfah­rungsaustausch und zur gemeinsamen Ar­beitsplanung zusammentrat. Der deutsche Leiterkreis umfaßte 1976 15 Ev. A. in der BRD. Der »Ökumenische Leiterkreis der Akademien und Laieninstitute in Europa« schließt Leiter und Mitarbeiter von 5 5 Ev.A., Heimstätten (Schweiz), Vormingscenters (Holland) und Laieninstituten in 10 europä­ischen Ländern ein. Ihm gehören seit 1969 auch die Orthodoxe A. in Kreta und seit 1971 stellvertretend für den Leiterkreis der Kath.



  1. (mit 28 angeschlossenen Instituten) die Kath. A. Schwerte an. — Zu erwähnen sind ferner die A. und Lay-Centres in Afrika, die ihren Schwerpunkt vor allem auf die Aus­bildung von Führungskräften in Kirche, Ge­sellschaft und Erwachsenenbildung legen. Die A.arbeit ist zu einer weltweiten kirchli­chen Arbeitsform geworden. Um die heuti­gen Probleme und Tendenzen zu verstehen, sei die Entwicklung der Arbeitsformen in Deutschland skizziert: Da die gesellschaft­liche Auseinandersetzung weitgehend durch Interessengruppen bestimmt wird, lag der Schwerpunkt zunächst auf der (Berufs-)- Gruppentagung bzw. Begegnungstagung. Die A. bieten den jeweiligen Partnern oder Kontrahenten (politische Parteien, Berufs­gruppen, Sozialpartner) einen neutralen »dritten Ort« als »Forum der Begegnung« an, an dem die Gegensätze im Dialog sachlich, offen und fair ausgetragen werden können, an dem zugleich vom Geist des Evangeliums her gruppenegoistische Verengungen über­wunden werden und der Blick auf das Wohl des Ganzen gelenkt wird. Es wurde dabei deutlich, daß Sachfragen nicht immer allein dadurch zureichend geklärt werden, daß die Betroffenen zu Wort kommen, daß vielmehr vertiefende Sachkenntnis erforderlich ist.

Expertentagungen, Informationstagungen oder das klassische Seminar haben hier ihren Ort. Der Tagungsleiter ist hier Gesprächs­partner unter anderen, die theologische Be­sinnung kann die Funktion eines »Sachbei- trages« bekommen. Schließlich erkannte man, daß es gesellschaftliche Gruppen gibt, die ihre eigenen Interessen nicht angemes­sen vertreten können, weil sie nicht zum Dialog fähig sind. Mit sozialpädagogischen und —» gruppendynamischen Kursen, sowie mit Modellen für den Bildungsurlaub tat sich für die A. im Rahmen der Erwachsenen­bildung das weite Feld der gesellschaftspoli­tischen Bildungsarbeit auf, wobei insbeson­dere die Randgruppenarbeit als wichtig er­kannt wurde. Immer drängender erhob sich die Frage, ob den Betroffenen mit Tagungen allein gedient sei, ob die A. nicht vielmehr von der gesellschaftlichen —»■ Diakonie zur gesellschaftspolitischen Aktion übergehen und selbst Partei ergreifen müssen. Doch dann würden die A. sich nicht mehr als neu­traler »dritter Ort« verstehen können.

III. Offene Fragen

Die dargestellten Tagungstypen bestehen heute nebeneinander - bei unterschiedli­chen Schwerpunkten in den einzelnen Häu­sern. Aus dem Gang der Entwicklung erge­ben sich jedoch alle betreffend zwei Grund­satzfragen: a) die Frage nach dem politischen Ort der Akademiearbeit, b) die Frage nach dem missionarischen Auftrag der Akade­miearbeit. Während die erste Frage vielfach diskutiert wird, wurde die zweite ganz in den Hintergrund gedrängt. Wollen die A. ih­rer Aufgabe gerecht werden, dann dürfen sie sich bei aller notwendigen Schwerpunktbil­dung nicht so auf die »Bekehrung der Struk­turen« (E. Müller) konzentrieren, daß sie die —> Bekehrung des einzelnen völlig aus dem Blick verlieren. Ohne Änderung des einzel­nen wird auch die theoretisch vollkommen­ste Gesellschaftsordnung entarten.

Lit.: E. Müller, Bekehrung der Strukturen. Kon­flikte und ihre Bewältigung in den Bereichen der Gesellschaft, 1973 - R. Veiler, Theologie der Indu­strie- und Sozialarbeit, 1974, (mit Bibliographie)

Mayer



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