Cremer, Hermann, *18. 10. 1834 Un- na/Westf., f4- 10. 1903 Greifswald; lutherischer Bibeltheologe, studierte bei —» Tho- luck/Halle und J.T. —» Beck/Tübingen. Vom Pietismus ausgehend wurde C. Vertreter eines bibelgläubigen (nicht konfessionellen) Luthertums. Nach über iojährigem Pfarr- dienst in Ostgönnen/Westf. wurde C. 1870 Professor für systematische Theologie in
Hermann Cremer
Greifswald (1883 Rektor). Als Mann starken Willens und mutigen Bekennertums war C. Lehrer vieler Pastoren, die später in der —> Gemeinschaftsbewegung wirkten (obgleich
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ihr nicht unkritisch gegenüberstand). In
Auseinandersetzung mit der -> liberalen Theologie (Ritschl-Schule, insbes. A.v.Har- nack) war er einer ihrer schärfsten Gegner. Zugleich war C. ein vollmächtiger Prediger und Seelsorger. Fruchtbar war neben seiner Freundschaft mit M. —> Kähler vor allem die mit A. —>Schiatter, der 1885 — 1893 Professor für NT in Greifswald war. Mit ihm gründete er 1896/97 die »Beiträge zur Förderung christlicher Theologie«. C. verband in seltener Weise gründliche historische Schriftforschung mit der Kenntnis systematischer Fragestellungen. Von daher kam er zu Anregungen z.B. in der Lehre von Gott (»Die christliche Lehre von den Eigenschaften Gottes« 1897) und der Heiligen Schrift (Art. Inspiration in RE3), die bis heute kaum aufgearbeitet sind.
Lit.: Bibl.-theol. Wörterbuch der ntl. Gräzität, 19029 — Die paulinische Rechtfertigungslehre im Zusammenhang ihrer geschichtlichen Voraussetzungen, 19002 - R. Stupperich, (Hg.), Vom biblischen Wort zur theologischen Erkenntnis. H.C.s Briefe an A. Schiatter und F. v. Bodelschwingh, 1954 - Über C.: E. Cremer, Hermann Cremer. Ein Lebens- und Charakterbild, 1912 (mit Bibliograph) Brandenburg
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