Evangelisches Gemeindelexikon



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Drummond, Henry, *17. 8. 1851 Stir- ling/Schottland, f 11.3.1897 Tunbridge Wells, —> Evangelist, Seelsorger und Apolo­get. 1878 wurde D. Dozent für Naturwissen­schaften an der Theologischen Fakultät in Glasgow. Von D. L. —» Moody beeinflußt, versuchte er, eine tragbare Synthese zwi- sehen religiöser und naturwissenschaftli­cher Weitsicht herzustellen. Er bejahte Darwins Evolutionstheorie, doch sah er de­ren Ursachengefüge verfeinerter, indem er dem Ringen ums Dasein den Altruismus ( = Selbstlosigkeit) als kontrollierenden Faktor zur Seite stellte. Als naturwissenschaftli­cher Apologet des christlichen Glaubens wirkte er evangelistisch besonders unter Studenten und Arbeitern in England, Irland, Amerika und auf dem europäischen Konti­nent (1886 in Deutschland). Seine Bücher, besonders »Das Naturgesetz im Geistesle­ben« (dt. 1883) wurden viel gelesen.

Lit.: G. A. Smith, H. D., 1898 (dt. 1900 Vorwort von F. Bettex)

Altner

Dunant, Henri, *8. 5. 1828 Genf, 130. 10. 1910 Heiden. Der Kaufmann D. mietet als Zwanzigjähriger in Genf einen Saal und be­ginnt eine —» Evangelisation unter jungen Männern. Später gehört er zu den Gründern des Weltbundes des -» CVJM. Sein Lebens­auftrag wächst ihm jedoch durch ein unvor­hergesehenes Erlebnis zu. Auf dem Weg nach Nordafrika gerät er am 25.6.1859 in das Getümmel der Schlacht von Solferino in Oberitalien. Das unbeschreibliche Elend der Verwundeten trifft sein Herz. Auf dem Ver­bandsplatz Castiglione legt er mit Hand an und mobilisiert Hilfe. Er läßt auf eigene Ko­sten einen flammenden Bericht drucken (Un Souvenir de Solferino, Genf 1862), mit dem er an das Gewissen der Menschheit appel­liert und die Gründung freiwilliger Hilfs­korps zur Rettung der Verwundeten vor­schlägt. Unermüdlich bereist er Europa, täg­lich für seine Idee kämpfend. Gefördert von europäischen Staatsoberhäuptern, erreicht er Ende 1863 die Einberufung einer interna­tionalen Konferenz, die den Grundstein zur »Genfer Konvention« von 1864 legt. Die Neutralisierung des Sanitätsdienstes wird feierlich anerkannt. Auch das von D. vorge­schlagene Zeichen, eine weiße Binde mit ro­tem Kreuz, wird angenommen. Nachdem er über 50000 Franken für das »Rote Kreuz« hingegeben und im Dienst der Barmherzig­keit den eigenen Betrieb vernachlässigt hat, muß D. den Bankrott erklären. Im Armen­spital von Heiden (Kanton Appenzell) ver­bringt er Jahrzehnte. Die Welt vergißt ihn. Von einem Reporter entdeckt, wird er spät




Henri Dunant


mit Ehrungen überschüttet (1901 Nobel­preis), gegen die er sich wehrt. Sein Testa­ment schließt mit dem Satz: »Ich bin ein Jünger Jesu und sonst nichts.«

Lit.: R. Krug von Nidda, H. D. Genie der Mensch­lichkeit, 1959

Rothenberg




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