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Evangelische Gesellschaft (Schweiz)
Unter dem Einfluß der —» Aufklärung in Frankreich (Rousseau 1712 — 1778) und der Philosophie des Spötters Voltaire (1694-1778) wurde die kirchliche Verkün
digung in der Schweiz mehr und mehr rationalistisch. Der »Freisinn« (Liberalismus) erfaßte Theologie, Pfarramt und Gemeinden. Das Entstehen der E.G. war darum eine gesunde Reaktion gegen die sich verbreitende Ablehnung biblischer Heils Wahrheiten, des Gebets und der Sakramente sowie einer zunehmenden Entkirchlichung und Entsittlichung. So gründeten biblisch orientierte Laien in Genf 1831 eine Societe evangelique (E.G.). Aus der in engstem Zusammenhang mit ihr entstandenen Freien ev. Fakultät gingen viele Pfarrer für Frankreich und die welsche Schweiz hervor, die schriftgemäß predigten. - In Bern taten sich vier junge Männer zusammen und sammelten geistlich Gesinnte, mit denen im gleichen Jahr die E.G. begründet wurde. In Dutzenden von liberal pastorierten Dörfern des Kantons wurden Predigtplätze errichtet, wo durch ausgebildete Kräfte und Laien das biblische Evangelium verkündigt wurde. Bis heute haben sich diese erweckten Kreise als landeskirchliche Gemeinschaften erhalten. Auch das Berner Diakonissenhaus mit seinem Salemspital ist ein Kind der E.G. — 1835 gründete der leitende Geistliche der Stadt Zürich, Antistes Gessner, ebenfalls eine E.G., die bewußt in der Kirche, jedoch nicht in Abhängigkeit von deren vorherrschend freisinniger Lehre, »auf dem Grunde des Apostolischen Glaubensbekenntnisses ev. Glauben und ev. Leben fördern« wollte. Vieles, was heute -* Innere Mission heißt (13 Jahre, bevor Wiehern den Central-Ausschuß der I.M. gründete!), war damals von der E.G. in Angriff genommen, z.B. Stadtmission, ev. Buchhandlung, Diakonissenanstalt, Lehrerseminar, Herberge zur Heimat, Minoritätsgemeinden. - An jährlichen Bibeltagen im Rheintaldorf Sevelen reifte der Plan, auch in St. Gallen eine E.G. zu gründen. 1865 begann der erste Stadtmissionar in der Stadt und in Dörfern der Kantone St. G. und Appenzell mit Hausbesuchen, Bibelstunden, Evangelisationen. Aus solchem Dienst entstanden später selbständige Kirchengemeinden. 1880 erbte die E.G. die altehrwürdige Katharinenkirche, in der bis heute regelmäßige Abendgottesdienste gehalten werden.
Lit.: Jahresberichte, Statuten - Standort und Aufgabe der E.G. (Zürich), 194$- Skizzen aus 100 Jahren E.G. St. Gallen und Appenzell, 1964
Evangelische Gesellschaft für Deutschland
Die Evangelische Gesellschaft für Deutschland wurde am 25.8.1848 in Elberfeld gegründet. Anlaß waren die zunehmende Gottlosigkeit, die Erschütterungen des Revolutionsjahres und ein Aufruf von Pastor L. Feldner vom 1.5.1848: »Wollen wir nicht Deutschland evangelisieren?« Die Gründer der E.G. waren der Ansicht, daß das einzige Heilmittel für das Volk das Evangelium von Jesus Christus ist. Aus dieser Erkenntnis sandten sie ihre Boten aus, die ganz Deutschland durchzogen, Bibeln und christliches Schrifttum in die Häuser brachten, das Evangelium verkündigten und den Anstoß zur Gründung von Missionsvereinen und Gemeinschaften gaben. Schon um 1900 standen 60 -» Prediger in ihrem evangelisti- schen Dienst. Stark beteiligt war die E.G. an der Gründung des —» Gnadauer Verbandes, des Evangelischen —» Sängerbundes und anderer christlicher Werke. Unter den leitenden Männern der E.G. sind außer Feldner besonders zu nennen: die Pastoren H. u. Fr. —» Coerper, E. —> Buddeberg, J. Gauger, A. Es
sen, S. Spörri, P. Kuhlmann, H. Scherer, G. Lesser, H. Jochums und H. Mohr. Unter Gauger wurde 1910 die Monatszeitschrift »Licht und Leben« übernommen und zu einem einflußreichen Blatt gestaltet (1948-1966 W. -» Busch Schriftleiter) und das Bibel- und Erholungsheim Hohegrete gegründet. Im —> Kirchenkampf stand die E.G. eindeutig zur Bekennenden Kirche. Unter Pastor H. Jochums erlangte die ev. Monatsschrift »Der feste Grund« Beachtung; es wurde eine —> Zeltmission ins Leben gerufen, das Bibelseminar Wuppertal und die —> Konferenz bibelgläubiger Seminare und Lehrer gegründet. 1974 wurde die —> Neukir- chener Mission mit der E.G. vereinigt.
Lit.: Mitteilungen der E.G. seit 1851 - Der feste Grund - O. Erdmann, Arbeiten und Erfahrungen,
1873/74 - Fr. Coerper, 50 Jahre der E.G., 1898 - A. Essen, Kurze Chronik der E.G., 1925 - D. Schäfer, 100 Jahre E.G., 1948 - H. Jochums, 125 Jahre E.G. für Deutschland, T973
Jochums
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