Graham, William Franklin (genannt Billy) *7.11.1918 Charlotte, Nordkarolina, Evangelist, in einer langen Tradition bapti- sti scher Erweckungsprediger wurzelnd, führte großangelegte Bekehrungsfeldzüge, in den USA beginnend, in allen Erdteilen durch, bei denen er mühelos Millionen erreichte; in Deutschland geschahen fünf dieser »Feldzüge« in Verbindung mit der Ev. —» Allianz in den Jahren 195 3-1970, immer im über denominationeilen Stil und mit Seel- sorgehelfern arbeitend. G. konzentriert sich jetzt noch stärker auf den Einsatz der Massenkommunikationsmittel von Rundfunk, Film und Fernsehen, mit einem ständig sich ausweitenden Programmplatz in zahllosen amerikanischen Sendern und in »specials«. Da bei mehr als einem Drittel der heutigen Protestanten in den USA nach ihrem Bekenntnis eine ganz persönliche —» Bekehrung ihr Leben umgestaltet hat, erreicht Bil- ly's Christusverkündigung dadurch regelmäßig Millionen, vor allem auch durch die Dichte und Unmittelbarkeit seiner Sprach- gewalt. Dazu treten regelmäßige Buchveröffentlichungen wie die von ihm herausgegebene »größte Zeitschrift der Welt«, »Deci- sion«, die auch in deutscher Sprache mit dem Titel »Entscheidung« erscheint.
Lit.: John Pollock, Billy Graham, die autorisierte Biographie, deutsche Ausgabe 1967 - Curtis Mitchell, Die nach vorn kamen. Evangelisation mit Billy Graham und ihre Ergebnisse, 1967 — Joe Barnhart, Die Billy Graham Story. Seine Botschaft und ihre Wirkung in Politik und Gesellschaft, 1973 (kritisch). - E. Beyreuther, Der Weg der Ev. Allianz in Deutschland, 1969, S. nöff. Beyreuther
Billy Graham
Graham Evangelistic Association
Die Billy Graham Evangelistic Association wurde Anfang der fünfziger Jahre gegründet, um sowohl die eingehenden Geldspenden und Kollekten ordnungsgemäß verwalten, als auch Anstellungs- und Mietverträge u.ä. abschließen zu können. Neben der Vorbereitung, Durchführung und Nacharbeit der —> Großevangelisationen Billy Grahams und seiner Mitevangelisten obliegt der Association mit ihren etwa 500 Angestellten in ihrem Zentralbüro in Minneapolis u.a. Herausgabe und Versand der evangelistischen Monatsillustrierten »Entscheidung« (»De- cision«) in fünf Sprachen (Gesamtauflage fünf Millionen), ferner Herstellung und Vertrieb von evangelistischen Dokumentar- und Spielfilmen durch »World Wide Pictu- res Inc.«, sowie Herstellung und Ausstrahlung von Fernsehfilmen und Rundfunksendungen über hunderte von Stationen in den USA, Südamerika, Afrika und Asien.
P. Schneider
Großevangelisation
G.en (englisch: »Evangelistic Crusades«) sind evangelistische Aktionen größeren zeitlichen und räumlichen Umfangs unter Mitwirkung möglichst vieler Kirchen, Gemeinden und Werke, meistens durchgeführt auf der Basis der Ev. —» Allianz. In Deutschland tauchte dieser Begriff im Zusammen
hang mit den Billy —>■ Graham-Evangelisationen der Allianz in den Jahren 1960 (Essen, Hamburg und Berlin), 1963 (Nürnberg und Stuttgart), 1966 (Berlin) und 1970 (Europa- Tele-Evangelisation EURO'70, von Dortmund aus in 15 deutsche und 20 weitere europäische Städte) auf. G.en in Zelten und Hallen bis zu 20000 und in Stadien bis zu 100000 Plätzen zielen auf eine ganze Stadt bzw. ein ganzes Gebiet. Die Vorbereitung umfaßt ca. 2-3 Jahre und schließt eine systematische Motivierung und Mobilisierung aller mitarbeitenden Gemeinden ein, Gründung zahlreicher Gebetszellen und Hausbibelkreise, Schulung von Seelsorgehelfern und Vorbereitung einer gründlichen —>■ Nacharbeit, Zurüstung von Ordnern und technischen Helfern, Einübung eines großen Massenchores, planmäßige Public Relations-Arbeit durch umfassende Werbung in Presse, Rundfunk, Fernsehen, an Litfaßsäulen und mit Handzetteln, Hausbesuche u.ä.. Als Ziel gilt: Die -» Evangelisation muß Stadtgespräch sein, damit möglichst viele Menschen die Veranstaltung besuchen und eine —> Entscheidung zum Glauben treffen. Die G. ist ein Weg der Evangeliumsverkündigung, der, gerade in Ballungsgebieten, um seiner Werbewirksamkeit willen immer wieder beschritten werden sollte. Problematisch bleibt die Zuständigkeit für die seel- sorgerliche Nacharbeit an bislang nominellen Mitgliedern. Vom Evangelisationsbüro werden sie zunächst durch Fernkurse angeleitet und betreut. Später sollen sie nach Möglichkeit in Gemeinden, die mitgearbeitet haben, integriert werden.
P. Schneider
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