Evangelisches Gemeindelexikon



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Arndt, Ernst Moritz, * 26.12.1769 Rügen, t 29.1.1860Bonn. Schriftsteller, Historiker. Als Kind eines Leibeigenen geboren,, stu­dierte A. Theologie, Geschichte, Naturwis­senschaft u.a. 1800 wurde er Dozent in Greifswald. Vor Napoleon nach Schweden flüchtend, kehrte er 1810 nach Greifswald zurück. 1812 Sekretär des Freiherrn vom Stein in Petersburg, wurde A. 1818 Prof, für Geschichte in Bonn, aber 1820 im Zusam­menhang mit der Burschenschaftsverfol­gung entlassen. - A.s unruhiger, wandlungs-




Emst Moritz Arndt


reicher Geist durchlief viele Stadien. Be­wußt evangelisch erzogen, von der —> Er­weckungsbewegung beeinflußt, setzte er zeitweise auf die Franz. Revolution. 1806 bekämpfte er in »Geist der Zeit« die Über­bewertung der Vernunft. Der »Katechismus für den Teutschen Kriegsmann« (1813) zielte darauf ab, den Streit zwischen Luthe-

ranern, Calvinisten und Katholiken zu be­enden. In seinen religiös gestimmten Frei­heitsliedern setzte A. Christentum und Deutschtum in eins. Als Mahner zur deut­schen Einigkeit wurde der »Lehrer der Na­tion- mitschuldig am Aufkommen eines übersteigerten Nationalismus. Seine Lieder gaben oft die Stimmung der Zeit wieder (»Der Gott, der Eisen wachsen ließ», »Wer ist ein Mann? Wer beten kann!»). Anfänglich für —» Schleiermacher begeistert, wurde A. schließlich ein überzeugter Lutheraner. Sein Lied »Ich weiß, woran ich glaube» wird noch heute gern gesungen.

Lit.: G. Ott, E.M.A., 1966 Rothenberg



Arndt, Johann —» Pietismus II -» Erbau­ungsschriften —» Spiritualismus


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