Kohlbrügge, Hermann Friedrich, *15.8. 1803 Amsterdam, 15.3.1875 Elberfeld. Ref. Theologe. Vom Vater ins AT, von dem bekehrten Juden Isaak da Costa ins NT eingeführt, drang K. mit 23 Jahren vom Zweifel zur Gewißheit hindurch und wurde ein Jahr später Hilfsprediger einer luth. Gemeinde. Wegen seiner Verkündigung ausgeschlossen und von den Reformierten abgewiesen, studierte er in der Stille weiter. Als Hauptlinien der Bibel erkannte er unser völliges Elend, die Allmacht des Geistes und die einzig geltende Gerechtigkeit in Christus, so daß für das »fromme Fleisch« nichts übrigbleibt. Von da an hatte er ein großes Sendungsbewußtsein. 1833 predigte er im Wuppertal;
Hermann Friedrich Kohlbrügge
eine Gemeinde erhielt er jedoch nicht. 1847 ermöglichte ein Toleranzedikt des Königs die Gründung einer freien ref. Gemeinde in Elberfeld (später »Niederländisch-refor- mierte Gemeinde« genannt), die rasch an- wuchs. Durch familiäres Leid und durch immer neue Erlebnisse mit der Bibel geprägt, wurde K. ein eifernder Prediger gegen alle Selbstgerechtigkeit und Heuchelei, ein Bote jener —» Heilsgewißheit, die gerade da erwacht, wo man die von außen zugesprochene Vergebung glaubt. - Die einzeln gedruckten Predigten machten K. in ganz Deutschland bekannt. Seine Theologie wirkte vor allem in Holland nach. In neuerer Zeit fand sie in der dialektischen Theologie (K. —» Barth) besondere Beachtung.
Lit.: H. Klugkist-Hesse, H. F. Kohlbrügge, 1935 -E. Moltmann-Wendel, Theologie und Kirche bei
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F.K., 1975
Rothenberg
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