E. bedeutet allgemein die Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen. Als selbständiges theologisches Lehrfach hat sie sich (in Anlehnung an Disziplineinteilung der antiken Philosophie) erst nachre- formatorisch eingebürgert, eine Entwicklung, die u.a. vom —» Pietismus mit seinem Interesse am Wandel des Wiedergeborenen gefördert wurde.
Die Ethik des NT
Das Besondere spezifisch christlicher E. im Unterschied zur philosophischen E. wird deutlich an den verschiedenen Versuchen, sie zutreffend zu benennen, z.B. als Reichs- gottes-E./ —» Nachfolge-E., Heiligkeits-E. oder E. der Neuen Kreatur. Dadurch wird ausgedrückt, daß christliche E. ihr Thema nicht neben dem Evangelium hat. Pauli- nisch ausgedrückt ist ihr Thema das Tätigsein des Glaubens durch die Liebe (Gal 5,6).
Der Zielhorizont christlicher E. ist, daß Gottes uneingeschränkter Wille wieder auf Erden wie im Himmel getan wird. Mit dem Kommen Jesu ist die E. des »harten Her-