Abgestufte Antworten (Ordinalskala)
In manchen Fragen fordern wir die Befragten auf, ein abgestuftes Urteil anhand einer fünfstufigen Antwortskala zu geben. In solchen Fällen messen wir mit einem ordinalen Skalenniveau, d.h. ein Skalenwert ist nicht nur verschieden von einem anderen, sondern er ist auch ranghöher oder rangniedriger als ein anderer.
Abbildung 10
Beispiel einer Frage mit ordinalen Antwortmöglichkeiten
Frage mit oridinalen Antwortmöglichkeiten (Ordinalskala) | 8 Wie bewerten Sie die Nützlichkeit einzelner Elemente des Studienprogramms für Ihre bisherige Berufstätigkeit?
sehr gar nicht
nützlich nützlich
1 2 3 4 5
<1> Inhalte der Lehrveranstaltungen im Hauptfach
<1> Breite des Lehrangebots
<1> Spezialisierungsmöglichkeiten
<1> Wissenschaftliche Methoden
<1> Forschungsbezug der Studien- oder Projektarbeiten
<1> Praxisbezug der Studien- oder Projektarbeiten
<1> Praxisbezug der Lehre
<1> Labor-Praktika
<1> Praktika außerhalb der Hochschule
|
Das Beispiel (vgl. Abbildung 10) unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von den beiden vorangehenden. Die Frage (Wie bewerten Sie die Nützlichkeit ...) ist jetzt gar keine vollständige Frageformulierung mehr, sondern ergibt erst einen Sinn durch die Items oder Statements z.B. "für die Chancen, nach dem Studium eine gewünschte Beschäftigung zu finden" und die Antwortkategorien sind nicht vollständig verbalisiert, sondern nur die Skalenendpunkte (1= sehr nützlich und 5=gar nicht nützlich).
Jedes Item ist demnach eine "Frage" und entsprechend eine Variable im Datensatz.
Man verwendet solche Antwortskalen, wenn man annehmen kann, daß die Befragten ein abgestuftes Urteil abgeben können. Im Prinzip könnte man auch die Antwortmöglichkeiten "Ja" - "Nein" vorgeben - auch dies ist eine Antwortskala, allerdings mit nur 2 Ausprägungen. Je geringer die Zahl der Ausprägungen der Antwortskala desto "härter" die Entscheidung über die richtige Antwort bei den Befragten. Gerade wenn man annehmen kann, daß sich für die Befragten in Ihrer Einstellung etwa zur Nützlichkeit des Studiums praktisch gar nicht die Notwendig stellt, eine solche harte Ja/Nein-Entscheidung zu fällen, wird man eher abgestufte Antwortmöglichkeiten vorgeben.
-
Skalenbezeichnungen: Es ist davon abzuraten, alle Skalenpunkte zu verbaliseren, da es im allgemeinen sehr schwer fällt, die "richtigen" Bezeichnungen zu finden
-
Verwenden Sie innerhalb einer Befragung nicht unterschiedliche Arten von abgestuften Skalen
Falls Sie unserer Empfehlung folgen und Antwortskalen mit 5 Antwortmöglichkeiten verwenden, dann achten Sie bitte darauf, daß alle Skalen die gleiche Polung aufweisen, d.h. z.B. die stärkste Zustimmung zu einem Item wird immer links angekreuzt (Wert 1).
Auch ist es fast nie zu rechtfertigen, daß Sie den Grad der Abstufung variieren, also 3er-, 4er-, 5er-, 6er-Skalen usw. gleichermaßen verwenden.
Besonders in amerikanischen Untersuchungen findet man häufiger 7er-Skalen, während insgesamt die Verwendung von 5er-Skalen überwiegt.
Zwar haben die Variablen nur ordinales Meßniveau, und damit sind alle arithmetischen Operationen unzulässig, die unterstellen, daß die Werte gleiche Abstände haben (z.B. Mean, Varianz), aber es ist durchaus üblich und liefert plausible Ergebnisse in der Auswertung, diese Restriktion nicht strikt zu beachten, sondern diese Variablen wie metrische zu behandeln.
1>1>1>1>1>1>1>1>1>
Dostları ilə paylaş: |