Die Hillert Popken Sippe
Familie
Hillert Popken Datters
Zusammengestellt von Georg Janssen Sillenstede, Jever
Hillert Popken Datters, Kaufmann in Jever; wurde im Jahre 1684 laut Protokoll des Rats der Stadt Jever vom 13.12.1684 als Bürger aufgenommen. Wir lesen: Hillert Popken Datters, ein Hausmannssohn aus Minser Kirchspiel 12 Gemeintaler (Bürgergeld). Dessen Frau Gesche, Albert Roleffs Tochter, ein jeder 1 Eimer (d.h. ledener Eimer, für Brandfälle). Quelle Stadtarchiv Jever. Da das Taufregister zu Minden leider erst 1673 beginnt, so ist seine Geburtseintragung nicht dort anzutreffen. Vom erfolgten Tod des Ehepaares vermerkt das Sillenstedter Patrimonialbuch von 1752:
Hillert Popken Datters und dessen Ehefrau Gesche Datters haben per Testament 50 Gemeintaler an hiesige Armen lagiert, welche nach deren Absterben 1741 an hiesige Armenvorsteher ausgezahlt worden.
Oben erwähnter Schwiegervater Albert Rolfs war verheiratet mit Methe Ibbeken, letztere geb. 1638 als Tochter des Ibbo Ibbeken, der zu Hohenkirchen am 22.12.1670 im Alter von 68 Jahren begraben wurde. Quelle: Bibliothek des Mariengymnasiums 110c 10, vgl. Beigabe.
Hillert Popken Datters war Getreidehändler und einer der ersten und wohlhabenden Bürger. Anscheinend wohnte er St. Annenstr./ Erdbuch Nr.105 der 3 Bürgerrotte. Er besaß vorübergehend von 1700 bis 1710 aber auch das adligfreie Nigrinische Haus an der Wagestraße, Quelle: Landesarchiv Oldenburg. Besonders aber bestand sein Reichtum in Besitz von Landgütern, darunter:
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26 Grase im Kirchspiel Hoehenkirchen, wo auf Harm Ehrichs folgen: Hillert Popken Datters, itzo dessen Tochter Hebelia, Quelle: Amtsarchiv Jever.
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68 Grase ebendort mit den gleichen Inhabern wie a.
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27 Grase im Kirchspiel Minsen. Hier folgten seit etwa 1600 nacheinender : Boyke Popken, Hillert Abbicken Datters, itzo Hillert Popken Datters, anitzo Jungfer Elisabeth at. Datters. – Randbemerkung dazu im Erdbruch S.22: Jetzo Hillert Abbick Datters, so es 29.10.1613 zu ihm verweinkauft. Den 4.4.1674 sind die hier in befindlichen 15 Gr. Eigenland an die Herrschaft verkauft, aber 18.1.1675 hat der Herr Landdrost Brandt befohlen, den Sohn Hillert Popken, der Näherkauf gesprochen, diese 15 Gr. wieder zu überlassen. (Letzterer ist Hillert Popken Datters sen., der Vater unseres Kaufmanns, während wie ersichtlich, Hillert Abbicken Datters der Großvater des Kaufmanns ist.)
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Das Landgut Klein Rhaude im Kirchspiel Wiarden und 11 Matten im dortigen Hammerich (nach R.A.M. Oetken).
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Noch 109,5 Grase im Kirchspiel Minsen und zwar das Landgut Dattershausen, das offenbar von der Familie seinen Namen hat. In Claus Klinges Erbregister 1587 S.23 heißt es: Teite Abbiken und nun ihr Sohn Abbicken, Hillert. (Letztgenannter, Hillert Abbiken Datters, ist der schon oben erwähnte Großvater unseres Kaufmanns, während Teite Abbiken so seine Urgroßmutter ist). Bei diesem Landgut, Dattershausen treten in einem alten Renteiregister des Amtsarchivs Jever (S.129) nacheinender seit etwa 1600 als Inhaber auf: Hillert Abbike Datters, Hillert Popken (Datters sen) jetzo Hillerd Popken Datters (Kaufmann) nunmehr Jungfer Elisabeth Cath. Datters (Tochter des vorigen, vergl. unten).
Kinder des H.P. Datters in Jever:
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Elisabeth Catharina, verh. mit dem Rechtsanwalt, späteren Regierungsrat Florian Klepperbein.
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Hebelia, geb. 1693, verh. mit dem Kaufmann und Schulprovisor Lüder Jürgens Bartholz.
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Rebekka, verh. mit dem Kaufmann Martini.
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Popke, gest. 1703 als Student der Rechtswissenschaft.
Aus vorstehenden Angaben ergibt sich die folgende Vorfahrenreihe des Behandelten:
Vater:
Hillert Popken Datters sen. zu Dattershausen im Kirchspiel Minsen. Im Landesarchiv zu Oldenburg (Huldigungsregister) erscheint 1674 unter Hausleute im Minser Kirchspiel: Hillert Popken Datters Heuermannsche.
Großvater:
Hillert Abbiken Datters zu Dattershausen, erwähnt 1613, vergl. vorstehend.
Urgroßmutter:
Teite Abbiken zu Dattershausen, erwähnt 1587, vergl. vorstehend. In dem Bruchregister von 15?9 (Bibliothek des Mariengymnasiums 110a 27) unter Minden lesen wir: Ike Hillert Oeken up dem Horn (Horum) heft Teite Abbiken durch Wundinge einen Finger gelähmt ----- (Brüche): 11 Gulden 9 Schaaf.
Diese Teite ist auf Grund ihres Vornamens und des Vornamens ihres Sohnes (Hillert) sowie der Namen ihres Enkels und Urenkels (Hillert Popken) als aus der Hillert Popken Sippe stammend zu erachten.
Sie ist anscheinend schon früh verwitwet, und ihr Ehemann war wahrscheinlich, wie aus dem Namen des Sohnes geschlossen werden kann, ein Abbiken Datters.
Zwingend kommen wir damit zu dem Schlusse:
Urgroßvater:
Abbicke Datters, um die Mitte des 16. Jahrhunderts Landgutbesitzer im Kirchspiel Minsen (vergl. unter anderem: H.G. Ehrentrauts Friesesches Archiv, Band 2, S.112). Der gleiche Name begegnet uns auch schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts unter „Mynser“ als Abbeke Datters (Landesarchiv). Datter ist friesischer Vorname: 1542 Datter to wayens, (Wayens, Ehrentraut Fries. Archiv 1 S.421) u.a.m.
Sippen- und Familientage
Sippentag Popken
Am 29. Mai hielt der Sippenverband der altwangerländischen Hillert-Popken-Sippe seinen ersten Sippentag in Jever und Hohenkirchen ab. Die auswärtigen Teilnehmer trafen sich zum Teil schon morgens in Jever, um die Stadt und insbesondere das altehrwürdige Schloß mit seinen heimatgeschichtlichen Sammlungen kennenzulernen. Der bekannte jeverländische Heimatforscher Georg Janssen führte die Sippenverwandten durch die reichhaltigen Sammlungen, die nach der letztens durchgeführten gründlichen Neuordnung eine besonders gute Übersicht bieten.
Seitens des Sippenverbandes wurde dem Schloßmuseum eine künstlerisch auf Holz ausgearbeitete Sippentafel übergeben. Die Tafel behandelt hauptsächlich die ältesten Bewohner von Landeswarfen (früher: Lanswerven, Lauerenswerven, Lauerens), dem Stammsitz der Familien Popken mit der Burgstelle zu Lauerens auf den südlichen Ländereien von Gralf Popken von Landeswarfen. Hier wohnten die Richter und Häuptlinge von Lauerens, beginnend 1294 mit Hillert dem Älteren von Lauerens. Der Name Hillert erscheint in der alten Schreibweise als Hildericus, Hilderadus, Hilderich und Hillard in den weiteren Jahrhunderten in dem Geschlecht derer von Lauerens immer wieder. Erst mit dem um 1470 geborenen Hillert Popken, der Landrichter von Frl. Maria war, tritt der Familienname erstmalig auf Landeswarfen auf, wobei der Name Popken wohl auf die Ahnenreihen der Häuptlinge von Reiseburg zurückzuführen ist.
Im Schloßmuseum soll demnächst ein besonderer Raum für jeverländische Stammtafeln, Wappen und Hausmarken eingerichtet werden, wobei die Landeswarfener Sippentafel den Grundstein bilden soll. Am Eingang zur Edo-Wiemeken-Gruft an der Schloßkirche wurde noch der dort eingemauerte alte Grabstein von Remmer von Seediek besichtigt. Derselbe war Kanzler Frl. Marias und ist ein urkundlicher Vorfahre in der Hillert-Popken-Sippe.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Jever wurde der zweite Teil des Sippentages in Hohenkirchen eröffnet. In Bruns’ Gasthof versammelte sich eine stattliche Anzahl der Verwandten, die aus der Ferne und aus der Gemeinde Hohenkirchen zusammengekommen waren.
Im Anschluß an die Kaffeetafel wurden Erläuterungen zur gedruckten Familienchronik durch den Forscher der Sippe, Hans Popken, Oldenburg, gegeben. Bei dem nachfolgenden Rundgang durch das schöngelegene Dorf Hohenkirchen wurde die alte friesische Wehrkirche besucht. In Bruns’ Gasthof wurde dann der Sippenälteste, Gralf Popken zum Vorsitzenden und Sippenführer gewählt. Ihm zur Seite steht der Schriftführer des Sippenverbandes, Gaustellenleiter Hans Popken, Oldenburg.
Der nächste Sippentag soll in einigen Jahren wiederum in Hohenkirchen stattfinden, indem die auswärtigen Teilnehmer vorher von Jever aus eine Autofahrt durch das Jeverland machen und alle familiengeschichtlichen Stätten dann besichtigt werden sollen.