10. Schlussfolgerungen
Demokratie ist kein Ziel, sondern ein Weg; sie ist keine Errungenschaft, sondern ein Prozess …
Nur wenn wir das erkennen und beginnen, Demokratie zu leben, werden wir Demokratie haben.
Mary Parker Follett (1918), The New State, S. 58
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Jetzt sollten Sie bereits einen Überblick über mögliche demokratische Entwicklungen an Ihrer Schule haben und Sie werden einige Elemente des hier beschriebenen Schullebens wiedererkannt haben. Diese deuten vielleicht auf die Stadien hin, in denen sich Ihre Schule derzeit in den hier beschriebenen verschiedenen Kontexten befindet. Dieses Handbuch beschreibt nur einige wenige Symptome für Demokratie, die vielleicht in einer Schule erkennbar sind. Einige Dinge entwickeln die Demokratie aktiv, wenn sie umgesetzt werden, und in anderen Fällen sind es Diskussionen und Verhandlungen über die Demokratie, die das Verständnis für sie und die demokratische Praxis in den Schulen steigern.
Veränderungen in Schulen passieren nicht plötzlich. Alles braucht Zeit, um sich zu verankern. Und Sie können nicht alles auf einmal ändern. Sie können jedoch in jenen Bereichen etwas tun, wo Sie das Gefühl haben, dass Sie Fortschritte machen können. Wenn Sie dann nach ein bis zwei Jahren zurückblicken, werden Sie vielleicht erstaunt feststellen, wie weit Ihre Schule bereits ist. Demokratische Veränderungen sind meist nachhaltig: Sie integrieren sich und wachsen, so lange Sie konstant daran arbeiten.
Es ist der richtige Weg, aber es kann harte Arbeit sein. Analysen, Planung und Umsetzung müssen ständig wiederholt werden. Wenn Sie also – entweder unsere oder Ihre eigenen – Kernbereiche mit Hilfe des Rasters in Kapitel 4 analysieren, die zugrunde liegenden Werte und Verhaltensweisen definieren (Kapitel 5) und Ihnen dann die Planung der schrittweisen Entwicklung (Kapitel 6) entmutigend erscheint, sollten Sie nicht die Zuversicht verlieren. Vielleicht glauben Sie auch, dass Sie nicht die ganze Zeit daran arbeiten können. Statt dessen wollen Sie sich vielleicht aus dem methodischen Prozess zurückziehen, sich eines der in diesem oder den vorangegangenen Kapiteln enthaltenen Beispiele ansehen und versuchen, Sie an Ihrer Schule zu fördern und umzusetzen. Ein „rascher Sieg“ in einem begrenzten, eigenständigen Bereich steigert vielleicht Ihr Selbstvertrauen und beweist, dass Sie es ernst meinen.
Der Europarat hat Materialien zur demokratiepolitischen Bildung herausgegeben, die Sie vielleicht zur Vertiefung oder als Vergleich lesen möchten. Ähnliche Arbeit wird auch an Universitäten gemacht. Weitere Informationen siehe Literaturliste.
Verbreitung von Demokratie an Schulen kann anstrengend sein. Aufgrund ihres Wesens stellt Demokratie eine Herausforderung für alle Hierarchien und Autoritäten dar. Die sich daraus ergebenden Konflikte können schmerzlich und strapaziös sein. Sie werden sehr stark sein müssen: nicht stark (wie zuvor geschrieben) im Sinn von nicht flexibel und autoritär, sondern starken Mutes, den es braucht, um die Realität der Unstimmigkeiten akzeptieren zu können, um aufgeschlossen zu bleiben und mit Hilfe von Verhandlungen und Kompromissen nach einem Konsens zu suchen. Wenn Sie sich von den drei Prinzipien der demokratiepolitischen Bildung antreiben lassen, werden Sie keine falschen Entscheidungen treffen. Und wenn Sie dabei immer daran denken, dass Sie Schritt für Schritt eine Reise zur Demokratie unternehmen, die niemals endet (wie Mary Parker Follett 1918 geschrieben hat), dann hoffen wir, dass Sie auch die Geduld aufbringen!
Sie brauchen sich dabei nicht alleine zu fühlen. Demokratie bedeutet Partnerschaften, also arbeiten Sie mit Ihren PartnerInnen und lehnen Sie sich falls notwendig bei ihnen an. In ganz Europa wächst die Demokratie noch und somit sind Sie Teil einer großen und immer größer werdenden Gruppe, in der Sie FreundInnen und Verbündete finden können. Halten Sie Ausschau nach ihnen, denn als DemokratIn und DemokratieverbreiterIn sind Sie ganz im allgemeinen Trend und stehen nicht im Abseits. Jeder Schritt nach vorne in der Schule wird Ihnen persönliche und institutionelle Belohnungen bringen, die Sie sicher ermutigen und zu weiteren Bemühungen anspornen werden. Die Verbesserungen in der Schule werden greifbar sein. Sie werden also Freude und ein Maß an Zufriedenheit erleben, die die Herausforderungen bei weitem aufwiegen.
Die Schwierigkeiten sind beträchtlich, aber die Belohnungen unermesslich. Demokratie ist der richtige Weg! Wir hoffen, dass Ihnen dieser Leitfaden auf der Reise weiterhelfen wird und wünschen Ihnen den nötigen Mut und den Erfolg, den Sie sicher haben werden.
Viel Glück!
Anhang I: Der Planungsraster
Kernbereich der demokratiepolitischen Bildung oder Ihr eigener gewählter Bereich:
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In welchem Stadium befindet sich Ihre Schule in Bezug auf die drei Prinzipien demokratiepolitischer Bildung Ihrer Schätzung nach?
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Prinzipien der demokratiepolitischen Bildung
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Rechte und Pflichten
[Stadium 1, 2,
3 oder 4?]
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Aktive Partizipation
[Stadium 1, 2,
3 oder 4?]
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Wertschätzung von Vielfalt
[Stadium 1, 2,
3 oder 4?]
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Aus Sicht der: Schulleitung
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Stadium
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Stadium
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Stadium
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(kurze Beschreibung
der Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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SchülerInnen
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Stadium
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Stadium
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Stadium
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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LehrerInnen
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Stadium
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Stadium
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Stadium
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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Eltern
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Stadium
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Stadium
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Stadium
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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Gemeinde / Gemeinschaft
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Stadium
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Stadium
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Stadium
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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(Eigenschaften)
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Rechte und Pflichten
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Aktive Partizipation
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Vielfalt schätzen
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Aktionen für das nächste Stadium
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Wer macht es?
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Erfolgsmaß /
Erfolgsindikatoren
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Soll wann überprüft werden?
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Wer macht die Überprüfung?
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