Inhalt: Eröffnung durch Präsident Ing. Penz (Seite 427). Mitteilung des Einlaufes (Seite 428). Zur Go: Abg. Waldhäusl (Seite 429). Ltg. 55/A-8/2: Antrag der Abgeordneten Tauchner u a. gem



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Zweiter Präsident Nowohradsky: Zu Wort gemeldet Abgeordneter Königsberger.

Abg. Königsberger (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag!

Ich möchte heute auch kurz auf die Erhöhung des Kilometergeldes und des Mitbeförderungszu­schlages für die Landesbeamten und Landesbe­diensteten eingehen. Wir sagen hierzu, eine abso­lut notwendige Anpassung, die wir begrüßen und der wir zustimmen. Und ich möchte hier auch kurz begründen, warum diese Anpassung notwendig ist.

Aber vorher muss man schon darauf hinwei­sen, dass die Entwicklung der Treibstoffpreise nicht nur für die Beamten und für die Bediensteten des Landes Niederösterreich eine große Belastung ist, nein, sondern für alle Bürger in unserem Land. (Beifall bei der FPÖ.)

Diese Preisentwicklung betrifft alle Haushalte. Die Wirtschaft gerät unter Druck. Den Hauptanteil an dieser höchsten Inflationsrate seit 15 Jahren haben die starken Verteuerungen der Spritpreise. Die Entwicklung der Treibstoffpreise hat in den letzten Monaten einen traurigen Höhepunkt er­reicht. Der Rohölpreis ist seit dem Jänner des Vor­jahres um 53 Prozent gestiegen und die Tendenz hält nach wie vor an. Gewinner dieser extremen Entwicklung ist unter anderem auch unser Finanz­minister. Die Abzocke der Autofahrer geht munter weiter. Im vergangenen Jahr haben die Autofahrer in Österreich zirka 10,7 Milliarden Euro für Treib­stoff bezahlt. Fast die Hälfte davon ist durch die Mineralöl- und durch die Mehrwertsteuer an den Finanzminister geflossen. Die Leidtragenden sind, wie schon gesagt, unsere Bürger, die ohnehin schon mit rückläufigen Reallöhnen zu kämpfen haben. Schaut man sich die Steuereinnahmen durch die höheren Ölpreise im Jahr 2008 an, so würden nur diese an die 720 Millionen Euro aus­machen.

Hier hat man mit der Erhöhung der Pendler­pauschale und des Kilometergeldes …, hat hier die Bundesregierung zwar einen ersten Versuch einer Entlastung gesetzt, aber in Wahrheit ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Diese Erhöhung gilt auch nur bis zum Ende des Jahres 2009 und dann soll sie durch eine Steuerreform ersetzt werden. Dazu muss man schon sagen, diese Einsetzung dann wieder auf den vorherigen Stand, dier hintergeht die Bürger wieder einmal. Wir sagen schon Ja und ein klares Ja zu einer Steuerreform, aber sicher nicht auf Kosten der Pendlerpauschale und des Kilometergeldes! (Beifall bei der FPÖ.)

Stellt man dann diese getätigten Ausgaben der Regierung den Mehreinnahmen gegenüber, so beträgt dies 720 zu 60 Millionen Euro. Und so er­wirtschaftet die rot-schwarze Regierung 660 Millio­nen Euro an Mehrgewinn auf dem Rücken der ge­plagten Autofahrer. Und als Draufgabe erhöht dann die SPÖ/ÖVP-Regierung mit 1. Juli noch die Steuer auf Heizöl auf 3,6 Cent pro Liter.

Daher, meine Damen und Herren, zum Schluss ein klares Ja zur Erhöhung des Kilometer­geldes für die Landesbeamten und Landesbe­diensteten. Aber ebenfalls ein ganz klares Ja zur Entlastung unserer gesamten Bevölkerung und vor allem zur Entlastung der 350.000 niederösterreichi­schen Pendler. Danke! (Beifall bei der FPÖ.)

Zweiter Präsident Nowohradsky: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Razborcan.

Abg. Razborcan (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag!

Ich möchte mich auch heute zu Wort melden zur Änderung der Dienstpragmatik und des Landes-Bedienstetengesetzes. Mir geht es da vor allem auch natürlich um die Erhöhung des Kilometergel­des. Wir haben ja schon in der Budgetdebatte betreffend Verkehr einige Resolutionen eingebracht und unsere Stellungnahmen abgegeben. Und wir sind natürlich sehr glücklich, dass es zu einer Er­höhung dieses Kilometergeldes ab Juli kommen soll. Aber wir wissen alle mitsamt, dass bei den gestiegenen Preisen für Treibstoff, für Energie, überhaupt bei der ganzen Pendlerproblematik, dieser Schritt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann. Und wir schon in dieser Budgetdebatte in der Verkehrsrede gefordert haben, eine Erhö­hung des Kilometergeldes eben auf 45 Cent und nicht auf 42 Cent. Und daher möchte ich jetzt einen Abänderungsantrag einbringen betreffend Dienst­pragmatik der Landesbeamten und auch betreffend Änderung des NÖ Landes-Bedienstetengesetzes. Dabei geht es uns eben um die Erhöhung des Kilometergeldes auf 45 Cent und das betrifft natür­lich auch die Fahrtkostenzuschüsse.

„Antrag

der Abgeordneten Razborcan, Cerwenka, Dworak, Findeis, Gartner, Ing. Gratzer, Jahrmann, Kadenbach, Kernstock, Mag. Leichtfried, Onodi, Mag. Renner, Rosenmaier, Sacher und Schabl gemäß § 60 LGO 2001 zur Vorlage der Landesre­gierung betreffend Änderung der Dienstpragmatik der Landesbeamten 1972 (3. DPL-Novelle 2008), Ltg. Zl. 29/D-1.



Der der Regierungsvorlage betreffend Ände­rung der Dienstpragmatik der Landesbeamten 1972 beiliegende Gesetzentwurf wird wie folgt geändert:

Art. I Z. 1 lautet:

‚1. In § 142 wird

- in Abs. 3 der Betrag ‚0,376’ durch den Betrag ‚0,45’ und

- in Abs. 4 der Betrag ‚0,045’ durch den Betrag ‚0,054’

ersetzt.’

Art. I Z. 2 lautet:

‚2. Die Tabelle in § 178 Abs. 4 lautet:








Wegstrecke gem. Abs. 2

Täglicher Fahrt-
kostenzuschuss

Wegstrecke gem. Abs. 2

Täglicher Fahrt-
kostenzuschuss







Kilometer

Euro

Kilometer

Euro







1

0,1661

37

3,3736







2

0,3324

38

3,4103







3

0,4920

39

3,4387







4

0,6433

40

3,4756







5

0,7867

41

3,5039







6

0,9271

42

3,5378







7

1,0658

43

3,5581







8

1,1953

44

3,5857







9

1,3247

45

3,6050







10

1,4450

46

3,6326







11

1,5579

47

3,6517







12

1,6772

48

3,6702







13

1,7800

49

3,6885







14

1,8811

50

3,7068







15

1,9828

51

3,7253







16

2,0755

52

3,7436







17

2,1693

53

3,7536







18

2,2610

54

3,7721







19

2,3446

55

3,7813







20

2,4281

56

3,7995







21

2,5025

57

3,8088







22

2,5768

58

3,8188







23

2,6503

59

3,8271







24

2,7155

60

3,8363







25

2,7807

61

3,8473







26

2,8459

62

3,8557







27

2,8999

63-64

3,8648







28

2,9661

65-67

3,8731







29

3,0120

68-70

3,8832







30

3,0679

71-73

3,8923







31

3,1139

74-76

3,9006







32

3,1689

77-79

3,9116







33

3,2066

80-82

3,9198







34

3,2534

83-84

3,9290







35

3,2901

ab 85

pro km 0,04688“







36

3,3350










„Antrag

der Abgeordneten Razborcan, Cerwenka, Dworak, Findeis, Gartner, Ing. Gratzer, Jahrmann, Kaden­bach, Kernstock, Mag. Leichtfried, Onodi, Mag. Renner, Rosenmaier, Sacher und Schabl gemäß § 60 LGO 2001 zur Vorlage der Landesregierung betreffend Änderung des NÖ Landes-Bedienstetengesetzes (3. NÖ LBG-Novelle 2008), Ltg. Zl. 31/L-35.

Der der Regierungsvorlage betreffend Änderung des NÖ Landes-Bedienstetengesetzes beiliegende Gesetzentwurf wird wie folgt geändert:

Art. I Z. 1 lautet:

‚1. In § 101 wird

- in Abs. 3 der Betrag „0,376“ durch den Betrag ‚0,45’ und

- in Abs. 4 der Betrag „0,045“ durch den Betrag ‚0,054’

ersetzt.’

Art. I Z. 2 lautet:

‚2. Die Tabelle in § 131 Abs. 4 lautet:






Wegstrecke gem. Abs. 2

Täglicher Fahrt­kostenzuschuss

Wegstrecke gem. Abs. 2

Täglicher Fahrt­kostenzuschuss







Kilometer

Euro

Kilometer

Euro







1

0,1661

37

3,3736







2

0,3324

38

3,4103







3

0,4920

39

3,4387







4

0,6433

40

3,4756







5

0,7867

41

3,5039







6

0,9271

42

3,5378







7

1,0658

43

3,5581







8

1,1953

44

3,5857







9

1,3247

45

3,6050







10

1,4450

46

3,6326







11

1,5579

47

3,6517







12

1,6772

48

3,6702







13

1,7800

49

3,6885







14

1,8811

50

3,7068







15

1,9828

51

3,7253







16

2,0755

52

3,7436







17

2,1693

53

3,7536







18

2,2610

54

3,7721







19

2,3446

55

3,7813







20

2,4281

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3,7995







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2,5025

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2,5768

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2,6503

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3,8271







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2,7155

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3,8363







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2,7807

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3,8473







26

2,8459

62

3,8557







27

2,8999

63-64

3,8648







28

2,9661

65-67

3,8731







29

3,0120

68-70

3,8832







30

3,0679

71-73

3,8923







31

3,1139

74-76

3,9006







32

3,1689

77-79

3,9116







33

3,2066

80-82

3,9198







34

3,2534

83-84

3,9290







35

3,2901

ab 85

pro km 0,04688“







36

3,3350










Und des weiteren, sehr geehrte Damen und Herren, glaube ich, dass es nicht nur um Landes­bedienstete geht, sondern insgesamt um unser Pendlerland. Wir wissen alle, dass Niederösterreich das größte Pendlerland ist mit über 300.000 Pend­lerinnen und Pendlern. Daher muss es zu weiteren Entlastungen kommen. Und daher möchte ich noch einen weiteren Resolutionsantrag der Abgeordne­ten Razborcan und Königsberger einbringen (liest:)

„Resolutionsantrag

der Abgeordneten Razborcan und Königs­berger zur Vorlage der Landesregierung betreffend NÖ Landes-Bedienstetengesetz (2. NÖ LBG-No­velle 2008), Ltg. Zl. 31/L-35, betreffend Entlastun­gen der PendlerInnen in NÖ.

Die Europäische Statistikbehörde hat für Juni eine Rekordinflation von vier Prozent für die Euro­zone errechnet, das ist der höchste jemals ver­zeichnete Wert seit Beginn der Aufzeichnung des harmonisierten Verbraucherpreisindex 1997, und sagt voraus, dass sich die Teuerungswelle vor al­lem bei den Treibstoffen fortsetzen wird, von der insbesondere die PendlerInnen schwerst betroffen sind.

Niederösterreich ist das Pendlerland Nr.1 in Österreich. Fast 300.000 NiederösterreicherInnen legen oft enorme Wegstrecken zu ihrem Arbeits­platz und wieder nach Hause zurück. Immer öfters wird der PKW zum Pendeln benutzt, immer seltener wird von Pendlern auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgegriffen.

Viele Gebiete, insbesondere in der Fläche, sind nicht ausreichend an das öffentliche Verkehrs­netz angebunden, dadurch sind viele Arbeitnehme­rInnen darauf angewiesen, ihren Arbeitsplatz mit dem Auto zu erreichen. Es wird für 61% der Ar­beitswege in Niederösterreich der PKW verwendet, 18% benutzen Bus oder Bahn, 16% werden zu Fuß bewältigt und 4% davon werden mit dem Rad ge­fahren.

Gleichzeitig wird das Autofahren immer teurer. Die Preise für beide Treibstoffsorten sind im Ver­gleichszeitraum von einem Jahr (Juni 07 – Juni 08) bei Benzin um 19,5% und Diesel um 42,8% gestie­gen. Auf Grund des galoppierenden Rohölpreises ist mit weiteren Preisschüben für Benzin und Diesel zu rechnen.

Pendeln muss aber auch für Menschen mit ge­ringem Einkommen leistbar sein und bleiben und


darf nicht zur Existenzfrage werden. Autofahren darf nicht zum Luxus einiger weniger werden.

Ein erster positiver Schritt zur Entlastung der PendlerInnen, wie ihn die SPÖ Niederösterreich schon seit Langem fordert, ist mit der Erhöhung des Pendlerpauschales und der Anhebung des Kilo­metergeldes von Seiten des Bundes bereits voll­bracht worden. Dennoch ist auch der Bund gefor­dert, weitere Maßnahmen in diese Richtung zu setzen.



Die Mehreinnahmen des Bundes aus der Um­satzsteuer auf Treibstoffe machen heuer etwa eine halbe Milliarde Euro aus. Allein aus Niederöster­reich werden rund 100 bis 200 Millionen Euro mehr aus diesem Titel in die Steuerkassen des Bundes fließen.

Eine Teilrefundierung dieser gestiegenen Ein­nahmen aus der Umsatzsteuer in Form von höhe­rem Kilometergeld sowie zusätzlichen Absetzbeträ­gen für Pendler ist daher ein Gebot der Stunde.

Die Bundesregierung sollte jedoch aufgrund der rasant ansteigenden Preise weitere Maßnah­men, wie eine Wertanpassung von schon lange nicht erhöhten Betragsgrenzen im Lohnsteuerrecht, vornehmen. Die Höchstgrenzen für die Steuerfrei­heit für Zulagen und Zuschläge, Tages- und Näch­tigungsgelder, Essenbons etc. wurden seit der Steuerreform 1988 nicht mehr erhöht.



Eine Erhöhung und eine ständige Valorisierung mit dem Verbraucherpreisindex wären weitere Schritte die zur Entlastung der Österreicherinnen und Österreicher beitragen würden.

Um einen annähernden Kostensteigerungs­ausgleich zu erreichen und eine spürbarere Ent­lastung für die vielen PendlerInnen herbeizuführen, sind weitere Entlastungsmöglichkeiten für Pendle­rInnen von größter Dringlichkeit.

Die Gefertigten stellen daher den Antrag:

Der Landtag wolle beschließen:

Die NÖ Landesregierung wird aufgefordert, im Sinne der Antragsbegründung die Bundesregierung aufzufordern, das Kilometergeld von € 0,42 auf € 0,45 zu erhöhen, sowie weitere Entlastungsmög­lichkeiten für PendlerInnen zu schaffen.“

Meine sehr geehrten Damen und Herren der ÖVP! Ich hoffe, dass in Anbetracht der Tatsache, dass es wirklich um sehr viele Menschen in diesem Niederösterreich geht, Sie diesem Resolutionsan­trag die Zustimmung geben werden. Ich muss sa­gen, ich habe da einiges erkennen können. Ich habe vor wenigen Tagen eine öffentliche Verkehrs­diskussion mit dem Kollegen Lukas Mandl gehabt. Und er hat zumindest dort vor versammelter Bevöl­kerung in Gerasdorf auch gemeint, dass es wirklich jetzt einmal notwendig ist, dass die Pendlerinnen und Pendler, speziell aber auch die Menschen im Wiener Umland, entlastet werden. Ich hoffe, die Kolleginnen und Kollegen der ÖVP können sich dieser Meinung anschließen.

Es wird auch heute noch ein Resolutionsantrag der Abgeordneten Dr. Petrovic, Dr. Krismer, Weiderbauer und Mag. Fasan betreffend Ausbau der Schnellbahnlinie S7 eingebracht werden. Ich darf jetzt schon ankündigen, dass die Sozialdemo­kraten diesen Resolutionsantrag unterstützen wer­den. Weil wir glauben, dass jede Maßnahme, die dazu führt, dass der öffentliche Verkehr verbessert wird, ein sinnvoller ist. Danke für die Aufmerksam­keit. (Beifall bei der SPÖ.)


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