Präsident Ing. Penz: Ich erteile Herrn Abgeordneten Sulzberger das Wort.
Abg. Sulzberger (FPÖ): Sehr verehrter Herr Präsident! Hohes Haus!
Bevor ich mit meiner Rede beginne, bitte ich den Herrn Präsidenten, den Tagesordnungspunkt Ltg. 851/T-5 aus dieser Reihe von Anträgen getrennt abstimmen zu lassen.
Antwort gebend auf den Kollegen Weiderbauer, der gemeint hat und die Freiheitliche Landtagsfraktion sozusagen die Nähe zum Nationalsozialismus unterstellt zu haben, das weise ich auf das Schärfste zurück. Wir sind eine demokratisch legitimierte und verfassungsrechtliche Partei Österreichs in der Gesamtheit und wir bekennen uns zur Rechtsstaatlichkeit. Und haben mit totalitären Systemen und Ansichten nichts am Hut. Und noch einmal: Ich würde bitten, hier in diesem Hohen Haus diese Unterstellungen zu unterlassen.
Ich möchte Antwort geben auch dir, Kollege Weiderbauer. Wenn Sie sich erinnern, habe ich bereits in der letzten Sitzung, als es darum gegangen ist, die Zustimmung oder Ablehnung zu geben zur Landarbeitsordnung über die eingetragenen Partnerschaften und homosexuelle Beziehungen hin den ehelichen gleich zu stellen, kurz einmal begründet und abgelehnt. Aus folgendem Grund, das habe ich damals nicht so ausgeführt. Ich möchte nur erinnern und darauf hinweisen, dass kein geringerer als der Verhaltensforscher Prof. Konrad Lorenz einmal geäußert hat in seinen vielen öffentlichen Diskussionen und Publikationen, von der Rückseite des Spiegels bis zum Abbau des Menschlichen, über das Thema Familie und Ehe, wo er darauf antwortet: Wenn es sie nicht gäbe, müsste sie erfunden werden.
Und diese Feststellung zusammen im Kontext über die gesamte menschliche Entwicklung soziokulturell bis hin also zur materiellen und immateriellen Kultur herauf in den verschiedensten Entwicklungsstufen bis zum Homo sapiens sapiens, also bis zum Jetztmensch hat uns in höchste Entwicklungsstufen geführt. Und ich möchte nur darauf hinweisen, dass durch den Weggang von der Promiskuität über die Polygamie zur Monogamie das die wesentliche Voraussetzung dafür war, dass der Status Ehe und Familie, also Mann und Frau in diesem Kontext die höchste rechtliche Ebene in unserer Rechtskultur vom Römischen Recht weg bis hier heute herauf bekommen hat. Das ist eine Tatsache! Und der Begriff Ehe, da müsst ihr einmal ein bisschen nachdenken und nachlesen, ja, aus dem Althochdeutschen Ewa kommt, ja, ist … (Unruhe bei den Grünen.)
Das hat mit dem nichts zu tun. Habe ich gerade erklärt. (Abg. Dr. Krismer-Huber: Was ist das mit Seitensprüngen?)
Was heißt Seitensprünge? (Abg. Dr. Krismer-Huber: Na, wegen der Monogamie. Ich kenn’ mich da nicht aus!)
Es geht hier um die Institution und die rechtliche Situation, ja? Was Ehe bedeutet, das will ich ausführen, und Familie, ja?
Und eben dieser Höchststand der kulturellen Partnerschaft hat uns in der gesamten Menschheitsentwicklung, in den verschiedensten Kulturen zu den Höchstständen gebracht. Natürlich mit Unterschiedlichkeiten. Aber im Wesentlichen hat, vor allem in der europäischen Rechtskultur, und haben die Kulturnationen Europas, für diese Rechtskultur den wesentlichen Beitrag geleistet. Und somit sind wir auch zu diesem Höchststand an menschlichem Zusammenleben und kultureller Weiterentwicklung gekommen. Das ist eine Tatsache. Und der Begriff Ehe, der sich aus dem althochdeutschem Ewa ableitet, wo sprachlich und historisch gesehen hier die Zusammenfassung gemeint ist von Recht, Ewigkeit und Gesetz, das sind Tatsachen, die unbedingt respektiert werden müssen. Und es soll nicht so sein - jetzt muss ich das Ganze abkürzen aus zeitlichen Gründen - wie der Philosoph Friedrich Nietzsche einmal gemeint hat, wie er einen so genannten Spiegel der damaligen Zeit der gesellschaftlichen Entwicklung gegenüber gemeint hat, ja, ihr habt den Weg vom Wurm zum Menschen gemacht. Aber ich sage euch, vieles in euch ist noch Wurm. Danke! (Beifall bei der FPÖ.)
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