Volksstimme
Geschäftsführer Wolfgang Gries will spätestens zur nächsten Heizperiode am Netz sein
Wärme für Dambecker aus Biogasanlage
28.12.2013 02:02 Uhr
Von Christina Bendigs
Die Biogasanlage in Dambeck (oben links) könnte bald die Einwohner aus Dambeck mit Wärme versorgen. Geschäftsführer Wolfgang Gries sieht eine Situation, die den Beteiligten nützt. Die Biogasanlage arbeitet effizient, die Anwohner beziehen Wärme zu günstigeren Preisen. | Foto: Christina Bendigs
Der Betreiber der Biogasanlage Dambeck möchte Einwohner des Ortes mit Wärme versorgen. Einige hätten bereits Interesse bekundet. Schon zur nächsten Heizperiode könnte der Wunsch Realität sein.
Dambeck l Die Konzeption gebe es schon lange, doch nun könnte sie auch in die Tat umgesetzt werden. Der Betreiber der Biogasanlage in Dambeck möchte Anwohner, die Interesse daran haben, mit Wärme versorgen. "Eine Biogasanlage arbeitet erst effizient, wenn man auch die Wärme nutzt", erklärte Geschäftsführer Wolfgang Gries im Gespräch mit der Volksstimme.
Beide Seiten könnten davon profitieren, zeigte sich Wolfgang Gries überzeugt. Einwohner könnten Wärme zu günstigeren Konditionen erhalten, während mit der Biogasanlage durch den Verkauf der Wärme mehr Gewinn erwirtschaftet werden kann. Eine "win-win-Situation", findet er. "Sowie jemand damit verliert, werden die Pläne nicht realisiert", fuhr Gries fort.
Infoveranstaltung für Anfang 2014 geplant
Sechs Interessenten aus dem Ort gebe es bereits. Und vielleicht werden es auch noch mehr, hofft Wolfgang Gries. Schriftliche Informationen seien bereits an die Haushalte verteilt worden. Anfang des neuen Jahres soll es im Dorf zudem eine Infoveranstaltung geben.
Wieviele Haushalte konkret an die Biogasanlage angeschlossen werden können, sei noch nicht klar. Das hinge vom jeweiligen Bedarf ab. Und es ist auch noch nicht klar, ob bis zum letzten Haushalt jedes Gebäude in Dambeck angeschlossen werden kann, sagte Wolfgang Gries.
Grundsätzlich sollen die Dorfbewohner etwas von der Anlage haben. Doch Wolfgang Gries könne sich auch vorstellen, dass die örtlichen Betriebe an das Netz angeschlossen werden könnten.
Derzeit befinden sich die Planungen jedoch noch in der Anfangsphase. Klar ist, dass eine Schnittstelle zwischen Wohnhäusern und Biogasanlage geschaffen werden muss. Wie hoch die Kosten für einen entsprechenden Umbau wären und wer diese Kosten tragen würde, auch dazu konnte Wolfgang Gries noch nichts Genaues angeben. Im Salzwedeler Ortsteil Böddenstedt würden bereits Anwohner mit Wärme von einer Biogasanlage versorgt. Die Kosten für den Umbau hätten in relativ geringen Dimensionen gelegen, berichtet Gries, was er dort in Erfahrung gebracht habe.
Ob die Wärmeversorgung komplett auf Wärme aus der Anlage umgestellt wird, entscheidet jeder Eigentümer selbst. Wenn jemand komplett auf Wärme aus der Biogasanlage setzen möchte, "werden wir natürlich versuchen, das auch zu bewerkstelligen", stellte Wolfgang Gries in Aussicht. Doch grundsätzlich wäre es sinnvoll, am herkömmlichen Wärmenetz angeschlossen zu bleiben, falls die Biogasanlage einmal nicht arbeiten würde.
Genügend Wärme für Anwohner und Ställe
Wolfgang Gries betonte, dass seine Firma nicht Betreiber der geplanten Hähnchenmastanlage in Dambeck sei, auch wenn diese als Wärmeabnehmer in Frage kommen würde. "Erst durch die Biogasanlage kam es ja zu den Plänen, dort einen Hähnchenmaststall zu bauen", vermutete Wolfgang Gries.
Dass die Hähnchenmastanlage hinfällig werden könnte, wenn die Anwohner die Wärme aus der Biogasanlage abnehmen, bezweifelte Wolfgang Gries. Denn ein langes, auch kostenintensives Verfahren liege hinter dem Investor. "Da wurden ja eine Menge Gutachten erstellt", sagte er. Zudem geht er davon aus, dass die 530-Kilowatt-Biogasanlage genügend Abwärme für beides - Hähnchenmast und Anwohner - produziert.
Zur Vorgeschichte berichtete Gries, dass er die Pläne, das Dorf mit Wärme zu versorgen, bereits bei einer Veranstaltung der Bürgerinitiative Keine Hähnchenmast Dambeck vorgestellt hatte. "Das wurde aber von der Bürgerinitiative nicht so zur Kenntnis genommen." Jetzt, wo die Genehmigung für die Hähnchenmast vorliege, sei Interesse vorhanden. Wolfgang Gries würde sich freuen, wenn es nicht nur beim Interesse bleibt. Er würde für das Vorhaben gern sobald wie möglich in die konkrete Planung einsteigen, denn damit die Wärmeversorgung möglich ist, müsste dafür auch ein entsprechender behördlicher Weg beschritten und Genehmigungen eingeholt werden.
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