Kommentar töten von Küken: Branche in der Sackgasse


Die Konzentration von Land in den Händen weniger Unternehmen



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Die Konzentration von Land in den Händen weniger Unternehmen

Er sagt: „Wir sind am Rande des Tellers und müssen aufpassen, nicht hinten runterzufallen. Wenn das so weitergeht, entsteht ein großer Schaden.“ Der Bundestagsabgeordnete Hans-Georg von der Marwitz sieht das ähnlich. „Die Entwicklung geht hin zur Konzentration von Land in den Händen weniger Unternehmen“, sagt der CDU-Politiker in seinem Berliner Büro Unter den Linden. Vor etwa zehn Jahren habe es angefangen, dass Investoren und Konzerne sich für Agrarbetriebe im Osten interessierten. Heute sei in seinem Wahlkreis Märkisch-Oderland schon fast ein Drittel der Fläche in der Hand von vier bis fünf Gesellschaften. „Ich betrachte das mit großer Sorge“, sagt von der Marwitz.

Der Zweiundfünfzigjährige ist selbst Landwirt. 900 Hektar bewirtschaftet er in Friedersdorf, das wie Worin zu Vierlinden gehört. 680 Hektar gehören ihm, der Rest ist gepachtet. Die Familie von der Marwitz ist seit dem 17. Jahrhundert in Friedersdorf verwurzelt, nach dem Krieg aber wurde sie enteignet und ging in den Westen. Im Jahr 1990 kehrte Hans-Georg von der Marwitz jedoch in die alte Heimat zurück. Er kaufte das Land der Familie zurück und führt heute drei Betriebe: Ackerbau, ökologischer Landbau, Biogasanlage.

Wir müssen den Einstieg in den Ausstieg schaffen“

„Die Landpreise haben sich in unserer Region in fünf Jahren verdreifacht“, sagt er. Bis zu 25.000 Euro je Hektar würden inzwischen gezahlt. Normale Landwirte seien nicht in der Lage, das zu erwirtschaften. Dass Kapitalgesellschaften dennoch kaufen, hält er für spekulationsgetrieben; sie gingen eben davon aus, dass die Preise weiter steigen. Aus seiner Sicht treiben auch die Subventionen die Bodenpreise, vor allem die EU-Flächenprämien je Hektar. Bei großen Flächen kommt über diese Direktzahlungen aus Brüssel eine hübsche Dividende zusammen.

„Wir müssen den Einstieg in den Ausstieg schaffen“, sagt von der Marwitz deshalb. Doch mit dem Ruf nach einer Kappung der Direktzahlungen für Großbetriebe ist er unter den Agrarpolitikern seiner Partei wie auch im Bauernverband allein. „Ich vertrete eine familienunternehmerische Politik“, sagt er. Schlimm genug, dass es immer weniger Landwirte gebe, die in Generationen dächten.

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Wie der Charolais-Züchter Wendorff sorgt sich auch von der Marwitz um die Entwurzelung auf dem Land. Durch den Aufstieg außerlandwirtschaftlicher Investoren hätten die Menschen in den Dörfern kaum Einfluss mehr auf das, was um sie herum passiere. „Die Anonymisierung der Agrarstrukturen verändert den ländlichen Raum.“

Agrarkonzerne, glaubt von der Marwitz, produzierten anders. „Sie bauen die gewinnbringendsten Bereiche aus, arbeiten subventionsorientiert, rationalisieren bei den Beschäftigten.“ Die Konzentration auf die berechenbarsten Gewinne aber – im Sinne der Anleger, die ja einen sicheren Hafen für ihr Geld suchen – führe zur Verarmung der biologischen Vielfalt. Dass Brüssel diesen Wandel über Subventionen auch noch fördere, „ist geradezu paradox“.




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