Kommentar töten von Küken: Branche in der Sackgasse


VII. Negation der Negation



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VII. Negation der Negation

Zum 1. Oktober 2012 ließ er seinen Ökoprämienvertrag auslaufen, legte sich für 80.000 Euro Spritzanhänger und Düngerstreuer zu und wuchtete eine alte Gefriertruhe in seine Maschinenhalle. Dort bewahrt er jetzt seine frischen Pflanzengiftvorräte fürs Erste auslaufsicher auf. Das Spritzen der Felder hat Hatje in dieser Saison noch seinem Sohn überlassen, "ich muss da ja erst wieder reinwachsen".

Jan Niklas ist 22 Jahre alt, soll in ein paar Jahren den elterlichen Hof übernehmen und hat, wie sein Vater sagt, "keinerlei Motivation, sich im brotlosen Bio-Anbau aufzureiben". Momentan studiert der Junior noch an der Fachhochschule in Rendsburg Agrarwirtschaft. "Die jungen Leute haben Spaß an Technik und an den Möglichkeiten, die ihnen der moderne Pflanzenschutz heute bietet."

Das gilt im Jahr eins nach seinem Seitenwechsel auch für den Senior. Mit seinen ehemaligen Bio-Kollegen verstehe er sich übrigens immer noch genauso gut wie mit seinen konventionell wirtschaftenden Nachbarn, sagt Hatje. Im Mai dieses Jahres haben sie ihn wieder in den Gemeinderat gewählt. Als Abgeordneter der CDU.

Sein neues altes Leben hat Hans Hinrich Hatje zu einem zufriedenen Landwirt gemacht und zu einem gut verdienenden obendrein. Als er in diesem Herbst seine erste konventionelle Ernte einfuhr, hätten seine Felder fast dreieinhalbmal so viel Getreide hergegeben wie zu Öko-Zeiten, sagt er. Sein Umsatz habe sich um 100.000 Euro auf komfortable 270.000 Euro erhöht.

War sein Bio-Abenteuer also nur ein teurer, Jahrzehnte währender Irrtum? Nein, sagt Hatje, Fehler habe er eigentlich nur einen gemacht: "Ich hätte schon viel früher rückumstellen sollen." Er habe eben lange gebraucht, bis er etwas sehr Grundlegendes erkannt, verstanden und beherzigt habe: "Man muss flexibel bleiben. Die Entscheidung für bio oder konventionell ist keine Entscheidung fürs Leben."

Ähnlich sehen das auch die meisten Bio-Aussteiger, die der Agrarökonom Sanders für seine Studie befragt hat. Zwei Drittel von ihnen erklärten, sich durchaus eine Rückkehr zu ökologischer Landwirtschaft vorstellen zu können. Nur müssten halt die Bedingungen stimmen.

Erschienen im Magazin Brand eins


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