Kvv sommersemester 1994-Haupttext
Wie und warum verändern sich die skandinavischen Sprachen? Wie kann man Sprachwandel studieren? Welche Quellen, Mittel und Methoden benutzt man dafür? Auf diese und ähnliche Fragen versucht die Vorlesung zu antworten. Behandelt werden phonologische, morphologische, syntaktische und lexikalische Veränderungen in den skandinavischen Sprachen – mit einem Exkurs in die Geschichte der indoeuropäischen und germanischen Sprachen. Skandinavischer Sprachwandel wird vor dem Hintergrund typologisch ähnlicher Erscheinungen in anderen germanischen Sprachen und unter Berücksichtigung der Daten der historischen Typologie behandelt. Im Mittelpunkt steht nicht nur die Entwicklung in den für die Herausbildung der skandinavischen Standardsprachen relevanten Sprachgebieten, sondern im ganzen skandinavischen Sprachareal. Sprachkontakten und den Kontakten verschiedener skandinavischer Dialekte wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Skandinavischer Sprachwandel wird unter Berücksichtigung moderner Sprachwandeltheorien behandelt. Teilnahmehinweis: An die Vorlesung schließen sich thematisch die UE Altskandinavische Sprachen im Vergleich und der GK Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Historische Grammatik an.Literatur zur Einführung: Haugen, E.: Die skandinavischen Sprachen. Hamburg 1984. – J. Barðal [et. al.]: Nordiska. Våra språk förr och nu. Lund 1997. – Wessén, E.: Geschichte der schwedischen Sprache. Bd. I–III. Berlin 1970. – Skautrup, P.: Det danske sprogs historie. Bd. I–IV, København 1944–1968. – Seip, D. A.: Norwegische Sprachgeschichte. Berlin 1971.
Die Sprache ist seit mehr als 2000 Jahren Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Vorstellungen von Sprache und die Methoden, mit denen sie untersucht wird, haben sich mit der Zeit jedoch immer wieder gewandelt. Einflüsse aus anderen Geisteswissenschaften – aber auch aus den Naturwissenschaften – haben dabei eine wichtige Rolle gespielt. Im Kurs werden wir uns einen Überblick über wichtige theoretische und methodologische Ansätze in der Linguistik verschaffen. Die einzelnen theoretischen Ausrichtungen repräsentieren nicht nur unterschiedliche Forschungsansätze, sondern haben zum Teil divergierende Auffassungen von ihrem Untersuchungsgegenstand – der Sprache. Daneben werden wir auch thematisieren, welche Art von Problemen sich mit einzelnen Ansätzen lösen lassen. Teilnahmehinweise: Der Kurs richtet sich primär an Studierende der skandinavistischen Linguistik, die sich am Beginn des Hauptstudiums befinden. Die zu lesenden Texte sind in Deutsch, Englisch und in den drei skandinavischen Hauptsprachen. – Der Kurs wird zum Teil als Blockveranstaltung durchgeführt, Absprachen dazu in der ersten Sitzung.Literaturhinweise: Zu Beginn des Kurses werden die zu diskutierenden Texte in einem Reader zur Verfügung gestellt.
Behandelt werden phonologische, grammatische und lexikalische Charakteristika der altwestnordischen (Altisländisch und Altnorwegisch) und altostnordischen (Altschwedisch, Altgutnisch, Altdänisch) Sprachen – nicht nur einzeln und im Vergleich, sondern auch unter Berücksichtigung ihrer weiteren Geschichte. Die altskandinavischen Texte werden nicht nur aus sprachwissenschaftlicher Perspektive, sondern auch im kulturwissenschaftlichen Kontext gelesen und analysiert. Teilnahmehinweis: Die Übung schließt an die VL Skandinavischer Sprachwandel und den GK Einführung in die skandinavistischer Sprachwissenschaft: Historische Grammatik an. Sie ist auch für die TeilnehmerInnen des HS Sprachkontakt im dänisch-deutsch-nordfriesischen Grenzgebiet nützlich. Teilnahmevoraussetzung: Grundkenntnisse in einer der skandinavischen Sprachen. Die Lehrveranstaltung ist für Studierende sowohl im Grund- als auch im Hauptstudium geeignet. Leistungsnachweis: Aktive regelmäßige Teilnahme u. Referat (Studierende im Hauptstudium). Literatur zur Einführung: S. Literatur zur VL 52 232. – Darüber hinaus: Norén, A.: Altschwedische Grammatik mit Einschluß des Altgutnischen. 2 Bde. Halle 1904. – Heusler, A.: Altisländisches Elementarbuch. Heidelberg 1932. – Brøndum-Nielsen, J.: Gammeldansk grammatik i sproghistorisk fremstilling. Bd. 1–8, København 1932–1973.
Welche Sprachen werden in Nordeuropa gesprochen? Wie lassen sich diese Sprachen genetisch klassifizieren? Welche Merkmale haben verwandte und nicht-verwandte Sprachen Nordeuropas gemeinsam, und was unterscheidet die Sprachen? Gibt es Erklärungen für Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Der Kurs soll eine allgemeine Einführung in den Forschungsgegenstand und die Methodik der Sprachtypologie geben. Als Übung können entweder typologische Sprachskizzen nordgermanischer, uralischer und anderer nordeuropäischer Sprachen (z. B. Grönländisch, Schottisch-Gälisch, Litauisch, Russisch, Niederdeutsch, Romani etc.) vorgestellt werden. Oder es werden ausgewählte typologische Variablen aus den verschiedenen Bereichen der Grammatik beschrieben und auf linguistischen Karten dargestellt. Einführungsliteratur: Comrie, B.: Language universals and linguistic typology. 2nd Rev, Oxford: Blackwell 1989. – Dahl, Ö.: Principles of areal typology. In: Haspelmath, Martin, Ekkehard König, Wulf Oesterreicher & Wolfgang Raible [eds.]: Language typology and language universals. Vol. 2, pp. 1456–70, Berlin: Mouton de Gruyter 2001. – Dahl, Ö. & Koptjevskaja-Tamm, M.: The Circum-Baltic languages: Their typology and contacts. Amsterdam: John Benjamins 2001.
Die Spracherwerbsforschung ist ein zentraler Teil der Psycholinguistik. Sie beschäftigt sich mit verschiedenen Ebenen der menschlichen Sprache; Morphologie und Syntax spielen ebenso eine Rolle wie Semantik und Pragmatik. Anhand verschiedener Modelle zum Spracherwerb soll in das Thema eingeführt werden. Die unterschiedlichen Auffassungen von Sprache und Kommunikation, die den Theorien zugrunde liegen, werden erörtert. Beispiele aus der skandinavischen Spracherwerbsforschung schließlich beleuchten das Spektrum der Disziplin und stellen konkrete Forschungsergebnisse vor. Teilnahmehinweise: Die Übung ist für Studierende des Grundstudiums gedacht, die so einerseits einen Überblick über verschiedene Ebenen linguistischer Analyse wie andererseits über ein anwendungsbezogenes Feld der Linguistik bekommen. – Möglicherweise werden gegen Ende des Semesters mehrere Stunden in einem Blockseminar zusammengefasst. Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.
Sprache ist ein wesentliches Mittel der Kommunikation. Durch Sprache sind wir in der Lage zu handeln, indem wir soziale Kontakte knüpfen und aufrechterhalten, Diskussionen führen, Versprechen machen, lügen usw. Wir sind in der Lage, unser sprachliches Handeln, unsere Verwendung von Sprache, an unterschiedliche Situationen anzupassen. Im Kurs werden wir uns mit Fragen beschäftigen wie: Was charakterisiert Gespräche, wie sind sie aufgebaut? Was macht eine Äußerung zu einem Versprechen, einer Drohung oder Aufforderung? Wie ist es möglich, implizit etwas anderes zu vermitteln als das, was wir wörtlich ausdrücken?
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Einführung in die skandinavistische Sprachwissenschaft: Historische Grammatik |
Jurij Kusmenko | |||
GK 52 238 |
Di 10–12 |
MOS 101 |
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Sprachkontakt im dänisch-deutsch-nordfriesischen Grenzgebiet |
Jurij Kusmenko | |||
HS 52 239 |
Do 16–18 |
MOS 110 |
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Einführung in das Schreiben einer Magisterarbeit |
Antje Hornscheidt | |||
CO 52 289 |
Mi 12–14 |
MOS 110 |
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Bilder von Sprache in sprechende Bilder |
Hanna Acke/Tim Tigges | |||
PT 52 290 |
Mi 10–12 |
MOS 103 |
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