Marketingkonzept für den


Vergleich der postsekundären holzwirtschaftlichen Ausbildungsstätten in Österreich



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6Vergleich der postsekundären holzwirtschaftlichen Ausbildungsstätten in Österreich


Neben dem Studienzweig Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien wird auch der Fachhochschul-Studiengang für Holztechnik und Holzwirtschaft in Kuchl angeboten. Dieser stellt das einzige zum untersuchten Studienzweig Holzwirtschaft in Wien vergleichbare postsekundäre Bildungsangebot auf Universitätsniveau in Österreich dar.21

Tabelle 5: Berufliche Aufgabenbereiche und Funktion der AbsolventInnen


Quelle: GÜTLER (1997), S. 63; HUMPL (2000), S. 11 u. S. 31


Durch die unterschiedliche Fragestellung der zugrundeliegenden Arbeiten ist ein direkter Vergleich der beiden Ausbildungsstätten auf dieser Basis – wie aus Tabelle 5 ersichtlich - nur bedingt möglich. In den Bereichen Produktion und Einkauf sind sowohl AbsolventInnen der Fachhochschule als auch der universitären Ausbildung tätig. In all den anderen Aufgabenbereichen kommt es, möglicherweise eben durch die erwähnte unterschiedliche Fragestellung , zu einer klaren Trennung zwischen den AbsolventInnengruppen (die Zuordnung ist in Tab. 5 farblich unterlegt).

Tabelle 6: Berufliche Position der AbsolventInnen (BOKU 1997, FH Kuchl 2000)
Quelle: GÜTLER (1997), S. 64; HUMPL (2000), S. 12



In den Berufsfeldern LehrerIn und GeschäftsführerIn scheinen die AbsolventInnen des Studienzweiges Holzwirtschaft bisher eine Monopolstellung innezuhaben, im Gegenzug trifft dies bei AbsolventInnen der Fachhochschule Kuchl auf das Berufsfeld AssistentIn der Geschäftsführung zu. Diese Diskrepanz ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls durch die unterschiedlichen abgefragten Positionen zustande gekommen. Bei allen anderen beruflichen Positionen kommt es zu einem mäßigen bis starken Wettbewerb.

Tabelle 7: Vergleich von Studienkennzahlen der Fachhochschule Kuchl und der Universität für Bodenkultur Wien, Stand: Juni 2000
Quellen: BUNDESMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND VERKEHR, Band 2 (1999); GESPRÄCH 3; HUMPL (2000); VORLESUNGS- UND PERSONALVERZEICHNIS (1999/2000)


Allgemein wird die Universität für Bodenkultur Wien und damit der Studienzweig Holzwirtschaft von Unternehmen als „praxisfremd“ gesehen22. Des weiteren wird auf die Frage „Welche Auswirkung zeigte die Einrichtung des Fachhochschul-Studienganges Holztechnik und Holzwirtschaft auf Ihre Branche?“ die Antwort „gute Alternative zur Universität für Bodenkultur Wien“ gegeben 23.


Die große Schwachstelle des Studienzweiges Holzwirtschaft ist die geringe Anzahl an AbsolventInnen, weil einerseits – wie oben bereits erwähnt - der Bedarf der ArbeitgeberInnen nicht gedeckt werden kann, was unter anderem ein Auslöser für die Entstehung des Fachhochschul-Studienganges in Kuchl war. Andererseits wird die Mittelverteilung innerhalb der Universität für Bodenkultur Wien zum Teil anhand der Zahl der Studierenden vorgenommen. Im Rahmen der Studienplanreform kam der nötige Handlungsbedarf zur Erhöhung der StudentInnenzahlen zum Vorschein, da durch das insgesamt höhere Lehrangebot pro Semester die Zahl der Studierenden pro Lehrveranstaltung sinkt. Dies ist problematisch, weil eine Mindestanzahl von Studierenden pro Lehrveranstaltung vorgeschrieben ist damit diese zustande kommt.
Beim Vergleich der Gesamtstunden der Universität für Bodenkultur Wien mit der Fachhochschule Kuchl (225 Stunden - BOKU Studienplan Version WS 1997 zu 198 Stunden - FH Kuchl) fällt die Durchschnittsstudiendauer von 14,7 (BOKU) und 7,3 (FH Kuchl) Semester auf. Dies ist sicherlich nicht nur auf die insgesamt höhere Stundenzahl der BOKU, sondern auch auf die Organisation des Lehr- und Prüfungsbetriebes an der BOKU zurückzuführen, wo Studierende mehr Eigenverantwortung in der Organisation ihrer Ausbildung haben. So sind die 198 Stunden in der Fachhochschule Kuchl auf 7 Semester (acht Semester minus ein Praxissemester) verteilt, und es bestehen Anwesenheitspflicht und vorgegebene Prüfungstermine gibt. Im Gegenzug waren die 225 Stunden des Studienplans Version Wintersemester 1997 auf 10 Semester verteilt, wobei es im Studienplan Version Wintersemester 2000 nur zu einer Stundenreduktion auf 210 Stunden kam. In der Fachhochschule Kuchl sind die Studierenden in Klassen zusammen gefasst, wodurch die Prüfungsorganisation im Vergleich zur Universität für Bodenkultur Wien, wo die StudentInnen Vorlesungen zum Teil mit Studierenden anderer Studienrichtungen und -zweige besuchen, wesentlich einfacher zu handhaben ist. Durch die Vermischung verschiedener Studienrichtungen und -zweige an der BOKU kann zwar die Anzahl der anzubietenden Lehrveranstaltungen geringer gehalten werden, aber bei der Abstimmung der Prüfungstermine kommt es immer wieder zu Überscheidungen - und dadurch zu Wartezeiten - für StudentInnen innerhalb eines Studiums, da auch die anderen Studien berücksichtigt werden müssen.


7Holzbezogene universitäre Forschung in Österreich

7.1Vergleich der Forschungsleistungen der Universitäten


Die Darstellung der Forschungsprojekte zum Thema Holz soll zur Positionierung der Universität für Bodenkultur Wien im Vergleich zu den anderen österreichischen Universitäten beitragen24. Die Daten wurden aus der Österreichischen Forschungsdatenbank AURIS erhoben.25

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bbildung 6: Aufteilung der gesamten universitären holzwissenschaftlichen Forschung Österreichs in Bereiche


Quelle: http://www.auris.ac.at (17.04.2000)
Wie Abbildung 6 zeigt, nimmt der Forschungsbereich Holzphysik und Holztechnologie mit 39 % den größten Platz der universitären Forschung in Österreich im Bereich Holz ein, dicht gefolgt von Bereich Holz im Bauwesen mit
34 %. Der Forschungsbereich Holzbiologie und Holzchemie mit 16 % und der Bereich Sozioökonomik der Holzwirtschaft mit 11 % werden klar von der Universität für Bodenkultur Wien dominiert (siehe dazu auch Abbildung 7).

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bbildung 7: Forschungsbereiche und Projektanzahl je Universität in Österreich (Stand: 17.04.2000)


Quelle: http://www.auris.ac.at (17.04.2000)
Wie aus Abbildung 7 erkennbar, ist die Universität für Bodenkultur Wien die einzige, an der im Bereich der Sozioökonomik der Holzwirtschaft (elf Projekte) geforscht wird. Der Themenbereich Holz im Bauwesen ist hingegen vorwiegend an den Technischen Universitäten Wien (16 Projekte) und Graz (15 Projekte) vertreten. An der Universität für Bodenkultur Wien und der Montanuniversität Leoben gibt es dazu nur je ein Projekt. Beim Forschungsschwerpunkt Holzphysik und Holztechnologie ist die Universität für Bodenkultur Wien mit 17 Projekten sehr stark vertreten, dicht gefolgt von der Technischen Universität Wien mit zwölf Projekten. Die Technische Universität Graz hat hier sechs Projekte aufzuweisen. An den Universitäten in Linz und Wien sowie der Montanuniversität gibt es je ein Forschungsprojekt in diesem Bereich. Auch bei den Projekten zu Holzbiologie und Holzchemie hat die Universität für Bodenkultur Wien mit elf Projekten, im Vergleich zur Technischen Universität Wien und der Universität Linz mit je zwei Projekten und der Universität Wien mit einem Projekt, eine Führungsrolle inne.

7.2Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationen an der Universität für Bodenkultur Wien

7.2.1Auswertung der Diplomarbeiten


Im Folgenden soll ein Überblick darüber geboten werden, welche Themenbereiche von Studierenden im Rahmen von Diplomarbeiten bearbeitet werden.

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bbildung 8: Holzwirtschaftliche Diplomarbeiten an Instituten der Universität für Bodenkultur Wien. Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur WIEN; persönliche Befragung26

Seit 1979 wurden 140 Diplomarbeiten im Bereich Holz abgeschlossen (Stand: 06.06.2000). 55 (39%) Diplomarbeiten wurden am Institut für Holzforschung und 41 (29%) Diplomarbeiten am Institut für Sozioökonomik der Forst- und Holzwirtschaft betreut. Am Institut für Sozioökonomik der Forst- und Holzwirtschaft sind acht (30%) und am Institut für Holzforschung zehn (37%) Diplomarbeiten von insgesamt 27 laufenden Diplomarbeiten angemeldet (Stand: 06.06.2000).

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bbildung 9: Holzwirtschaftliche Diplomarbeiten an der Universität für Bodenkultur Wien nach Fachgebieten aufgeteilt (Stand: 06.06.2000)


Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur WIEN; persönliche Befragung

Beim Vergleich von Abbildung 9 mit Abbildung 7 (Universität für Bodenkultur Wien), lässt sich für Diplomarbeiten eine ähnliche Tendenz wie bei den Forschungsbereichen erkennen. Dies ist leicht erklärbar, da in Gebieten, die durch die Forschung intensiver bearbeitet werden, auch mehr Diplomarbeitsthemen vergeben werden. Der Forschungsbereich Holzphysik und Holztechnologie nimmt 35,0% der Diplomarbeiten und 42,5% der Forschungsprojekte an der Universität für Bodenkultur Wien ein. 34,2% der Diplomarbeiten und 27,5% der Forschungsprojekte betreffen den Bereich Sozioökonomik der Holzwirtschaft, wobei der Anteil der Forschungsprojekte an der Universität für Bodenkultur Wien im Bereich Holzbiologie und Holzchemie gleich hoch ist, aber nur 21,4% der Diplomarbeiten auf diesem Gebiet verfasst wurden. In den Bereich Holz im Bauwesen fällt nur ein sehr geringer Anteil von 9,3% der Diplomarbeiten und 2,5% der Forschungsprojekte an der Universität für Bodenkultur Wien.

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bbildung 10: Abgeschlossene holzwirtschaftliche Diplomarbeiten an der Universität für Bodenkultur Wien nach Fachbereichen und Jahren (Stand: 06.06.2000)
Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur WIEN; persönliche Befragung

In den Jahren 1996 wurden 12 Diplomarbeiten, 1997 20 Diplomarbeiten und 1999 14 Diplomarbeiten aus dem Forschungsbereich Holz fertiggestellt. Dieser Anstieg ist sicherlich auch auf die hohe Zahl an Erstsemestrigen ab dem Jahr 1993 zurück zu führen.


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bbildung 11: Abgeschlossene holzwirtschaftliche Diplomarbeiten an der Universität für Bodenkultur Wien im Fachbereich „Holz im Bauwesen“ nach Jahren (Stand: 06.06.2000)


Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur Wien; persönliche Befragung

Von den 13 abgeschlossenen Diplomarbeiten des Fachbereiches „Holz im Bauwesen“ wurden acht am Institut für Holzforschung, zwei am Institut für Konstruktiven Ingenieurbau und jeweils eine am Institut für Geotechnik, Institut für Tragwerkslehre und Ingenieurbau (TU Wien) und Zentrum für Umwelt und Naturschutz betreut.


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bbildung 12: Abgeschlossene holzwirtschaftliche Diplomarbeiten an der Universität für Bodenkultur Wien im Fachbereich Holzbiologie und Holzchemie nach Jahren (Stand: 06.06.2000)
Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur WIEN; persönliche Befragung

Das Zentrum für Umwelt und Naturschutz betreute zehn Diplomarbeiten, das Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz neun und das Institut für Chemie sieben Diplomarbeiten aus diesem Fachbereich.


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bbildung 13: Abgeschlossene holzwirtschaftliche Diplomarbeiten an der Universität für Bodenkultur Wien im Fachbereich Holzphysik und Holztechnologie nach Jahren (Stand: 06.06.2000)
Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur WIEN; persönliche Befragung

Von den 49 Diplomarbeiten wurden 41 am Institut für Holzforschung, fünf am Institut für Meteorologie und Physik und jeweils eine am Institut für Botanik, Institut für Land-, Umwelt- und Energietechnik und Zentrum für Umwelt- und Naturschutz abgeschlossen.

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bbildung 14: Abgeschlossene holzwirtschaftliche Diplomarbeiten an der Universität für Bodenkultur Wien im Fachbereich Sozioökonomik der Holzwirtschaft nach Jahren (Stand: 06.06.2000)
Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur Wien; persönliche Befragung

Im Fachbereich Sozioökonomik der Holzwirtschaft wurden 48 Diplomarbeiten abgeschlossen. Davon wurden 43 vom Institut der Sozioökonomik der Forst- und Holzwirtschaft, drei vom Institut für Wirtschaft, Politik und Recht sowie zwei vom Institut für Holzforschung betreut.


7.2.2Auswertung der Dissertationen


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bbildung 15: Holzwirtschaftliche Dissertationen an der Universität für Bodenkultur Wien aufgeteilt nach Fachbereichen. (Stand: 06.06.2000)
Quelle: www.boku.ac.at (06.06.2000); Bibliothek der Universität für Bodenkultur wien; persönliche Befragung

Holzphysik und Holztechnologie liegt gleichauf mit Sozioökonomik der Holzwirtschaft mit je 36,8% der holzwirtschaftlichen Dissertationen. Im Bereich Holzbiologie und Holzchemie wurden 26,4% der holzwirtschaftlichen Dissertationen abgeschlossen.


7.2.3Auswertung der Habilitationen


In den Forschungsbereichen Holzphysik und Holztechnologie wurden in den letzten fünf Jahren drei Habilitationsverfahren, in Holzbiologie und Holzchemie zwei Habilitationsverfahren an der Universität für Bodenkultur Wien positiv abgeschlossen. In den Forschungsbereichen Holz im Bauwesen und Sozioökonomik der Holzwirtschaft wurden keine Habilverfahren an der Universität für Bodenkultur Wien angemeldet. (Stand: 06.06.2000)


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