Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen Neue Folge Stadt und Hof Jahrgang 1 (2012)



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Beirat



Kurt Andermann, geb. 1950 in Speyer, Studium in Mannheim (Promotion 1982), 1980-1982 Archivschule Marburg. Seit 1978 Archivar in Diensten des Landes Baden-Württemberg. Von 1982-2010 zunächst Referent, dann Projektleiter bei der baden-württembergischen Landes- und Kreisbeschreibung, seit 2011 Referatsleiter Altbestände beim Generallandesarchiv Karlsruhe, seit 2012 außerdem interimistischer Leiter des Hohenlohe-Zentralarchivs Neuenstein. 1989-1999 Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Mannheim, seit 2000 in gleicher Funktion am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. 2012 Ernennung zum Honorarprofessor. Wissenschaftliche Interessengebiete: südwestdeutsche und vergleichende Landesgeschichte, Verfassungs- und Sozialgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Enno Bünz, geb. 1961, studierte in Kiel und Würzburg (Promotion 1993), war von 1988-1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Historische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg, von 1991-1993 am Dom- und Diözesanmuseum Hildesheim, und von 1993-2001 Wissenschaftlicher Assistent am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Habilitation 1999). Er ist seit 2001 Professor für sächsische Landesgeschichte an der Universität Leipzig und seit 2002 im Nebenamt Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden. Hauptarbeitsfelder sind die Sozial- und Bildungs-, Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte des Mittelalters und der Reformationszeit in landesgeschichtlicher und vergleichender Perspektive. Die Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica in München, die Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. in Mainz, der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte e.V., die Historischen Kommissionen von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern sowie die Gesellschaft für fränkische Geschichte haben ihn zum Mitglied gewählt. Der Residenzen-Kommission bei der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gehört er seit 2006 an.
Nils Büttner, geb. 1967 studierte Kunstgeschichte, Volkskunde und klassische Archäologie an der Georg-August-Universität Göttingen. (Promotion 1999, Habilitation 2005), war von 1998-2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunstsammlung der Universität Göttingen seit 1999 zuerst als Volontär, von 2000/01 als Ausstellungskurator am Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig. Danach von 2001-2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dortmund. Seit 2008 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die deutsche und niederländische Kunst- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit sowie die Geschichte von Graphik und Buchillustration. Aus der intensiven Beschäftigung mit der Künstlersozialgeschichte ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Hof-Forschung und zur Arbeit der Residenzen-Kommission.
Klaus Conermann, geb. 1941, emeritierter Professor of Germanic Languages and Literatures der University of Pittsburgh (USA), 2001 Projektleiter der Arbeitsstelle Fruchtbringende Gesellschaft der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (www.die-fruchtbringende-gesellschaft.de).
Krista De Jonge, born 1959, educated in Leuven, Tours and Paris (Dipl.Ing.-Arch. 1982, D.E.A. 1983, Ph.D. 1987), was grantee of the French Government from 1982 until 1984, aspirant of the Research Foundation Flanders from 1984 until 1988, associate professor of architectural history at the University of Leuven from 1988 until 1996, junior professor from 1996 until 2001, and is full professor at Leuven from 2001. Her main research subjects are the Burgundian court residences in the Low Countries, Habsburg court architecture from the Low Countries to Spain, and generally early modern Netherlandish architecture in a European perspective. She was a member of the Royal Commission of Monuments and Sites of the Brussels Capital Region (2002-2008), the president of the scientific council of the Royal Institute of Heritage of Belgium K.I.K.-I.R.P.A. (2009-2011), and is a board member of the Academia Belgica in Rome, of the Flemish Academic Centre (VLAC), and of the Centre d’Études supérieures de la Renaissance at Tours. She was a member of the Research Council of the University of Leuven (2008-2012), and is an advisor of the Research Foundation Flanders (FWO) and of the Fonds national de la recherche (FRS-FNRS). She has been a member of the Royal Academy of Archaeology of Belgium since 1998 and of the Royal Flemish Academy of Belgium for Science and the Arts, Class of the Arts, since 2001. She is also Chair of the European Science Foundation Research Networking Programme „PALATIUM. Court residences as places of exchange in late mediaeval and early modern Europe (1400-1700)“.
Herbert Karner, geb. 1958, Studium an der Universität Wien (1989 Sponsion, 1995 Promotion, 2012 Habilitation), war 1989-1995 freier Mitarbeiter des Bundesdenkmalamtes in Wien und ist seit 1995 „Senior Researcher“ an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Kommission für Kunstgeschichte. Seit 2001 unterrichtet er am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien. Er arbeitet über Architekturgeschichte der frühen Neuzeit, Ordenskunst (mit Schwerpunkt Jesuiten), Deckenmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts in Mitteleuropa und zu Themen der Europäischen Residenzforschung. Seit 2010 ist er österreichischer Vertreter im Steering Committee des 2010 begonnenen Forschungsprogramms der European Science Foundation „PALATIUM. Court residences as places of exchange in late medieval and early modern Europe (2010–2015).
Wolfgang Neugebauer, geb. 1. Mai 1953 in Berlin, Habilitation am 13. Juli 1991 an der Freien Universität Berlin, seit 1993 Projektleiter an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, nach Lehrstuhlvertretungen und Heisenberg-Stipendium 2000 Ruf auf den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Würzburg (Bayern), 2002 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, an der er seit 2008 das Zentrum „Preußen-Berlin“ leitet; seit 2010 Inhaber der Alfred Freiherr von Oppenheim-Stiftungsprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Arbeitsgebiete: Frühe Neuzeit, Komparatistik, politische Strukturen, Residenzen, Bildungsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Geschichte Preußens.
Klaus Pietschmann, geb. 1972 in Köln, war nach seinem Studium der Musikwissenschaft und Mittleren Geschichte in Köln, Florenz und Münster (Magister Artium in Mittlerer Geschichte) Kollegiat im Graduiertenkolleg „Die Renaissance in Italien und ihre europäische Rezeption“ (Universität Bonn) und wurde 2000 in Münster mit einer Arbeit über „Kirchenmusik zwischen Tradition und Reform: Die päpstliche Kapelle und ihr Repertoire unter Papst Paul III.“ promoviert (Varikanstadt 2007, ausgezeichnet mit dem Göttinger Akademiepreis für Geisteswissenschaften). Nachfolgend zunächst in einem DFG-Projekt der Universitäten Köln und Bonn angestellt, war er seit 2003 Wissenschaftlicher Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich, wo er sich 2006 mit einer Arbeit über das Repertoire der Wiener Hoftheater um 1800 habilitierte. Von 2006-2009 war er Assistenzprofessor für Musikwissenschaft in Bern, parallel dazu nahm er eine Gastprofessur an der Karl-Franzens-Universität Graz wahr (2006/07) und war Deborah Loeb Brice Fellow am Harvard University Center for Renaissance Studies Villa I Tatti in Florenz (2008/09). Seit 2009 hat er den Lehrstuhl für Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne, wo er das Forschungsprojekt der Fritz Thyssen Stiftung „Die Kantate als aristokratisches Ausdrucksmedium im Rom der Händelzeit“ leitet, und ist derzeit Direktoriumsmitglied der International Musicological Society. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen u.a. adelige Musikpraxis, die kulturgeschichtlichen Dimensionen frühneuzeitlicher Sakralmusik sowie die Rolle der italienischen Musik im frühneuzeitlichen Wissenstransfer.
Andreas Ranft, geb. 1951, ausgebildet in Kiel (Promotion 1983 bei Hartmut Boockmann, Habilitation 1990) war von 1983-1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Hochschulassistent bei Otto Gerhard Oexle und Werner Paravicini. 1991 Ernennung zum Oberassistenten. Seither lehrte er mehrere Jahre als Gastprofessor und Lehrstuhlvertreter an der Humboldt-Universität Berlin, an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und an der Universität Köln. 1999 Berufung an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2004 Ablehnung eines Rufes an die Universität Gießen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Sozial- und Kulturgeschichte des Spätmittelalters sowie der Stadt- und Verwaltungsgeschichte. Er war Mitglied der (alten) Residenzen-Kommission. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die Sächsische Akademie der Wissenschaften sowie die Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur haben ihn in ihre Kommissionen zu Langzeitvorhaben im Bereich der mittelalterlichen Geschichte gewählt (Inschriften, Deutsche Bibliographie, Regesta Imperii). Seit 2008 ist er u.a. Vorstandsmitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD).
Artur Rosenauer, geb. 1940, em. Professor für Kunstgeschichte an der Universität Wien und Obmann der Kommission für Kunstgeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ab 1958 Studium der Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien bei Otto Pächt, Otto Demus, Karl Maria Swoboda und Fritz Eichler. Daneben absolvierte er 1959-1962 den dreijährigen Kurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung und ist seit 1962 dessen Mitglied. 1964 wurde er mit einer Arbeit über Domenico Ghirlandaio zum Dr. phil. promoviert und wurde Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien. 1973 habilitierte er sich mit einer Arbeit über den frühen Donatello, die 1975 in Buchform erschien. Nach längeren Forschungsaufenthalten in Florenz (1963, 1968/69 und 1977/78), Rom (1971), London (1967) und Washington (1984 und 1993) erfolgte 1977 seine Ernennung zum Außerordentlichen Professor. 1982 wurde er zum Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Wien ernannt, seit 1990 war er korrespondierendes, seit 1998 ist er wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Von 1994-2004 war er Herausgeber der Wiener Jahrbuches für Kunstgeschichte. Seine Forschungstätigkeit konzentriert sich auf die Bereiche Wiener Schule der Kunstgeschichte, Europäische Malerei und Skulptur des 15. und 16. Jahrhunderts, Spätgotik und Renaissance in Österreich. Kulturpolitisch engagierte sich Rosenauer an der Seite von Sir Ernst Gombrich beim internationalen Kunsthistorikerprotest gegen die kontroversielle Variante des Ortner-Projektes für ein Museumsquartier im ehemaligen Wiener Messepalast (mit hohen Baumassen und Leseturm).
Karl-Heinz Spieß, geb. 1948 in Großbockenheim/Pfalz. Studium der Fächer Geschichte und Anglistik an der Universität Mainz (1967-1972), Wiss. Angestellter und Akademischer Oberrat an der Universität Mainz (1972-1993), Promotion 1977 (Thema der Dissertation: Lehnsrecht, Lehnspolitik und Lehnsverwaltung der Pfalzgrafen bei Rhein im Spätmittelalter), Habilitation 1991 (Thema der Habilitationsschrift: Familie und Verwandtschaft im deutschen Hochadel des Spätmittelalters), 1993/94 Lehrstuhlvertretung an der Universität Kassel, seit 1994 Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 1998 Ablehnung eines Rufes an die Universität Bonn. Mitglied der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt (1980), Mitglied der Historischen Kommission für Nassau (1983), korrespondierendes Mitglied der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (1985), Mitglied der Residenzen-Kommission (1998), Fachgutachter und dann Mitglied des Fachkollegiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2000-2008), Mitglied der Historischen Kommission für Pommern, Mitglied der Inschriftenkommission bei der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (2001), Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (2005), korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (2008).
Martina Stercken, Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie vor allem in Bonn; Promotion WS 1987/88 in Bonn; Habilitation WS 2002/03 in Zürich; Prof. für Mittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte am Historischen Seminar und Deputy-Director des NCCRs ‚Mediality. Historical Perspectives‘ an der Universität Zürich; Lehraufträge/Gastprofessuren an diversen Universitäten; Arbeitsfelder: Stadt- und Landesgeschichte, Kartengeschichte, Historische Medialität; Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien, unter anderem der ‚Commission Internationale pour l'Histoire des Villes‘ (Vizepräsidentin), der ‚Zürcher Mediävistik‘, des ‚Kuratoriums für vergleichende Städteforschung e.V. Münster‘, des ‚Expertenrats Kloster Muri 1027-2017‘ und des ‚Schweizerischen Arbeitskreises für Stadtgeschichte‘.
Barbara Stollberg-Rilinger, geb. 1955, zwei Kinder, geb. 1985 und 1988, studierte Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Köln, war dort Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Promotion 1985, Habilitation 1994) und ist seit 1997 Universitätsprofessorin für Geschichte der frühen Neuzeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie ist Herausgeberin und Schriftleiterin der „Zeitschrift für Historische Forschung“ sowie Mitherausgeberin der Zeitschriften „Der Staat“ und „Zeitschrift für Ideengeschichte“. Den Sonderforschungsbereich 496 „Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution“ hat sie mitbegründet und war von 2004-2011 dessen Sprecherin. Sie war 2007 Hauptantragstellerin und ist seit 2011 Sprecherin des Exzellenzclusters „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne“ an der WWU Münster. 2007 erhielt sie den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis sowie die Ehrendoktorwürde der École normale supérieure Lyon und wurde als Ordentliches Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Als korrespondierendes Mitglied gehört sie der Bayerischen und der Göttinger Akademie der Wissenschaften an. Ihre Hauptforschungsfelder sind die politische Kultur des Römisch-deutschen Reiches, die Kultur- und Sozialgeschichte der ständischen Gesellschaft, politisch-soziale Rituale und Verfahren sowie die politische Ideengeschichte der Frühen Neuzeit.


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