Die Unfähigkeit, Freiheit zu ertragen


Zusammenarbeit der Plytenbergschule mit den Kindergärten



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9.1 Zusammenarbeit der Plytenbergschule mit den Kindergärten


Die Plytenbergschule nimmt durchschnittlich Schulanfänger von neun Kindergärten der Stadt Leer auf.

In unmittelbarer Nähe liegt der Kindergarten der Lutherkirchengemeinde.

Aus diesem Kindergarten kommt daher die größte Gruppe der Schulanfänger.




Formen der Zusammenarbeit

- Information der Kindergärten über Termine wie erste Anmeldung nach

den Sommerferien, Sprachstandsüberprüfung, Schulanmeldung

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- Vor der Sprachstandsüberprüfung Rücksprache mit den Kindergärten

bezüglich sprachauffälliger Kinder

- Ggf. Absprachen bezüglich der Sprachfördermaßnahmen, die jeweils

am 1. Februar des Jahres beginnen und Austausch zwischen den

betreffenden Lehrkräften und dem Kindergartenpersonal über die

sprachliche Entwicklung der geförderten Kinder

- Zu Beginn des Jahres Informationsabend für die Eltern der zukünftigen

Erstklässler in den Kindergärten Pastorenkamp, Rasselbande, Klecks

und ggf. Kleiner Kindergarten durch die Kindergartenobfrau und die

Kindergartenleitung. In der Regel ist im Kindergarten Pastorenkamp

die Schulärztin des Gesundheitsamtes anwesend.

- Informationsaustausch zwischen Schulleitung und Kindergarten bezüglich der Kinder, die bei der zweiten Meldung vom Verhalten oder von ihren Leistungen her auffallen. Diese Kinder werden im Juni zu einem Test bestellt.

- Im Juni besuchen die zukünftigen Erstklässler mit den Erzieherinnen die Schule. Sie lernen die Räumlichkeiten und den Schulhof kennen und nehmen an einer Unterrichtsstunde im ersten Schuljahr und am Pausenspiel teil.

- Im zweiten Halbjahr des ersten Schuljahres können die Gruppenleiterinnen im Unterricht „ihrer“ Kinder hospitieren, Austausch mit den Klassenlehrerinnen über die Entwicklung der Kinder.

- Erfahrungsaustausch zwischen Kollegium und Leitungen der umliegenden Kindergärten.

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9.2 Besonderheiten in der Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Pastorenkamp


- Versuchsweise aufgenommen in die Zusammenarbeit wurde die Aktion


„Schüler lesen Schulanfängern vor“. Jeweils zwei Schulkinder lesen einmal wöchentlich aus einem Bilderbuch vor. Dabei hat die begleitende Lehrkraft die Möglichkeit sich einen ersten Eindruck von den zukünftigen Schulanfängern zu verschaffen.
- Der Kindergarten stellt der Schule für das dort angebotene psychomotorische Training einmal wöchentlich seinen Bewegungsraum zur Verfügung.


9.3 Zusammenarbeit mit der „Eule“ - Einrichtung des Kreisverbandes des Diakonischen Werkes

Für Kinder, die in ihrer Lernentwicklung und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigt sind, besteht in begrenztem Umfang die Möglichkeit der Förderung durch die „Eule“.

Die Klassenlehrerin weist in einem Gespräch mit den Erziehungsberechtigten darauf hin. Diese setzen sich mit dem zuständigen Vertreter des Jugendamtes in Verbindung. Auf Grund dieses Gesprächs und eines Gutachtens der Klassenlehrerin wird entschieden, ob die Kosten für die Maßnahme übernommen werden.

Während der Förderung tauschen sich die Lehrkraft und die Mitarbeiter der

„Eule“ hinsichtlich der Entwicklung des Schülers in regelmäßigen Abständen aus.

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9.4 Zusammenarbeit der Plytenbergschule mit dem Kinderschutzhaus des Kinderschutzbundes Leer

Bisher praktizierte Form:


Das Kinderschutzhaus unterstützt die Arbeit der Schule durch die Sorge um


  • das leibliche Wohl der Schüler (geregelte Mahlzeiten, Arztbesuche …)

  • Transport der Kinder

  • Beaufsichtigung der Hausaufgaben

Weitere wünschenswerte Formen der Zusammenarbeit




  • Absprachen über ein gemeinsames Erziehungskonzept (u.a. Erziehung zur Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Sauberkeit, Anleitung zu selbstgesteuertem, selbstständigem Lernen)

  • Absprachen über Förderung des Sozialverhaltens (Erziehung zur Mitverantwortung, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft …)

Erschwernisse in der Zusammenarbeit




  • das Fehlen von geeigneten und ausreichenden Arbeitsräumen im Kinderschutzhaus

  • das Fehlen von pädagogisch geschultem Personal im Kinderschutzhaus

Geplante Verbesserung der Zusammenarbeit Schule-Kinderschutzhaus




  • gegenseitige Besuche (Erfahrungsaustausch, Hospitationen)

  • gegenseitige Einladungen zu Elternabenden, Konferenzen, und Schulveranstaltungen

  • durch telefonische Mitteilungen und Absprachen

  • durch schriftliche Informationen



9.5 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Wichtig für das Schulleben ist auch eine kontinuierliche und gute Zusammenarbeit mit anderen Institutionen.

Eine sehr positive Kooperation besteht mit der Stadtbücherei der Stadt Leer. Für alle Jahrgangsstufen bietet die Stadtbücherei vielfältige Angebote, z. B. Kennenlernen der Bücherei, Bücherralley, Bilderbuchkino. Desweiteren können die Schüler kleine Theaterstücke oder auch Autorenlesungen besuchen. Ebenso findet ein Lesewettbewerb für die 2. Klassen statt. Für die 4. Klassen bietet die Stadtbücherei eine Lesenacht mit vielen Aktionen an. Die Lehrer können sich für ihre Klassen eine Lesekiste zusammenstellen, so dass die Schüler auch in der Schule über ein vielfältiges Leseangebot verfügen. Eine enge Zusammenarbeit findet mit der Polizei statt, die im Bereich der Verkehrserziehung wertvolle Hilfe leistet.

Hauptsächlich im 4. Schuljahr bereitet ein Verkehrsbeamter, der die Schulen betreut, mit den Schülern die Radfahrprüfung vor, indem er theoretische Fragen erörtert und die zu fahrende Prüfungsstrecke mit den Kinder abfährt und übt.

Eine zusätzliche wichtige Übungsmöglichkeit für die Radfahrprüfung ist der Schulverkehrsgarten, in dem die Schüler aller Jahrgänge im Schonraum das richtige Verhalten mit Dino-Carts, Fahrrädern oder als Fußgänger im Straßenverkehr üben können. Dieser Schulverkehrsgarten wird von der Polizei und der Verkehrswacht betreut.

Das ADAC-Verkehrsturnier stellt in diesem Zusammenhang eine weitere Übungsvariante dar.

Ebenso führt die Polizei regelmäßige Fahrradkontrollen zu Beginn der „dunklen Jahreszeit“ durch.

Die Polizeibühne Aurich („Puppenbühne“) will mit ihren kleinen Theaterstücken helfen, Kinder vor unbesonnenen Verhaltensweisen zu bewahren. Dies gilt für die Teilnahme am Straßenverkehr, der Begegnung mit Kriminalität und den Umgang mit der Umwelt.

Ein guter Kontakt besteht ebenfalls zur Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Leer. Nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Alarme werden durchgeführt, sondern die Mit-

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arbeiter informieren auch gerade im 4. Schuljahr noch einmal intensiv über den Brandschutz.

Alle zwei Jahre gibt eine Probealarm-Übung auf dem Schulgelände wichtige Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr. Außerdem können sich die Schüler auch im Gebäude der Feuerwehr selbst informieren und einige Übungen vor Ort ausprobieren.

Die „Zahnpflege“ ist ein weiteres wichtiges Thema an unserer Schule. Einmal im Jahr finden Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Leer statt. Die Zahnärztin des Amtes untersucht die Zähne der Kinder und informiert über die richtige Zahnpflege.



9.6 Zusammenarbeit mit den anderen städtischen Grundschulen und den weiterführenden Schulen
Seit zwei Jahren wird eine engere Zusammenarbeit mit den anderen sechs Grundschulen der Stadt Leer aufgebaut. Halbjährlich treffen sich die Fachleiter der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch und tauschen sich über Entwicklungen, Kerncurricula, Benotungen, fachliche Inhalte und auch das Lernmaterial aus. Durch diese Treffen bemüht man sich um eine gegenseitige Annäherung bezüglich des Lernstoffs und der Benotung, um den Schülern, die auf die weiterführenden Schulen wechseln, eine einheitliche Ausgangsposition und Bildungsstand bieten zu können. Kollegen der weiterführenden Schulen werden regelmäßig zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen.

Desweiteren informieren auch die Kollegen der weiterführenden Schulen über ihren Lernstoff und das Lernmaterial ihrer Schulen. Diese Treffen finden einmal im Jahr statt. Dazu werden die Fachleiter der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch der Schulen des Landkreises Leer eingeladen. Bislang traf man sich einmal im Taletta-Groß-Gymnasium und einmal im Ubbo-Emmius-Gymnasium.

Bei jedem Treffen der Grundschulen und auch der weiterführenden Schulen wird ein Protokoll erstellt, so dass die Schulen auf die Ergebnisse und Erkenntnisse jederzeit zurückgreifen können.

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10. Therapie in Schule – oder, wenn die Maus nicht zum Berge kommt …

Dr. Caby, Leiter der Abt. für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Marienkrankenhauses in Aschendorf

Aufgrund der Erfahrung, dass in Grundschulen viele Kinder durch unterschiedlichste Verhaltensprobleme auffallen – von sehr aggressiven bis zu sehr zurückhaltenden Kindern – ließ die Idee entstehen, in Zusammenarbeit mit Dr. Caby als Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Marienkrankenhauses in Aschendorf/Emsland (im Folgenden: KJP) eine Therapie-Gruppe in den Räumlichkeiten der Schule durchzuführen, an der auffällige Kinder des SKG und der Klassen 1-4, Therapeuten, die betreffenden Lehrer und Eltern teilnehmen sollen.

So sollen an dieser Stelle einige der Gedanken, die zu diesem Projekt geführt haben und dessen Verlauf kurz dargestellt werden. Auch sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass die Plytenbergschule in einem sozialen Brennpunkt liegt, der viele Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern verstärkt hervortreten lässt. Der vollständige Bericht liegt der Schule vor und kann dort jederzeit eingesehen werden.

„… Diese Arbeit schildert unsere Erfahrungen, unsere Gedanken, das Für und Wider des Therapieprozesses. Das Projekt war begleitet von Ängsten, Hoffnungen, Nähe-Distanzfragen, Perspektivwechseln und vielen Überlegungen im stillen Kämmerlein.“


  • Würde das „System Schule“ sich auf den „Eindringling“ KJP einlassen können?

  • Werden Eltern nicht erschreckt, wenn die KJP auf einmal in der Schule auftaucht?

  • Wie werden die Kinder überhaupt mit dem Therapie-Angebot in der Schule umgehen?

  • Werden sie zwischen Therapie und Unterricht unterscheiden können?

  • Wie ist die Motivation der Lehrer und Eltern, sich auf das ungewöhnliche Gruppenangebot einzulassen?

  • Welche Perspektiven würden sich aus diesem Experiment ergeben?

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10.1 Der Grundgedanke
Der Gedanke, eine Gruppe als Therapiemedium zu nutzen ist nicht neu. In den Kinder- und Jugendpsychiatrien und den allgemeinen Psychiatrien finden tagtäglich Gruppentherapien nach unterschiedlichen Konzepten statt. Analytische, verhaltenstherapeutische oder tiefenpsychologische Gruppen sind relativ häufig beschrieben worden, Gruppen mit einem systemischen Hintergrund kaum.

Unser Anliegen war es, gemäß des Konzeptes der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Aschendorf, auch diese Gruppe nach dem lösungs- und ressourcenorientierten Therapieansatz durchzuführen.

Ich habe mich mit dem Projekt dahingehend auseinandergesetzt, welche Vorteile des Setting und welche Verbesserungsideen denkbar wären. Dazu ist folgendes aufgefallen:


  • Es macht Sinn, Therapie im „Lebensraum Schule“ stattfinden zu lassen. Wenn man mit einer Gruppe arbeitet und das auch noch mit Kindern machen möchte, bietet die Schule sich als Ort des Geschehens an. Schule hat für die meisten Kinder eine zentrale Bedeutung und ist in ihrem Alltag verankert.

  • Die meisten Kinder verbinden Schule nicht nur mit Freude oder Spaß. Für die Kandidaten einer Kindertherapie-Gruppe kann man sogar davon ausgehen, dass sie eher eine Abneigung gegen Schule haben werden, weil ihre meisten Probleme gerade dort deutlich geworden sind. Durch die Gruppe ergäbe sich eine Möglichkeit, Schule auch als Ort der Erholung oder der „Verbesserung“ zu erfahren.

  • Die Plytenbergschule ist für die Kinder im kleinstädtischen Bereich besser zu erreichen als die ca. 25 km entfernte Klinik, so dass der Aufwand für die beiden Therapeuten in die Schule zu fahren geringer ist als umgekehrt für alle Kinder und Eltern. Darüber hinaus haben die Familien häufig Probleme zu uns zu kommen, mangels Finanz- oder Transportmittel oder durch eine schlechte Anbindung an den ÖPNV. Letzteres gab den Ausschlag, da die Kinder, für die die Gruppe gedacht war, aus der mittleren bzw. unteren sozialen Schicht kommen. Wir versprachen uns dadurch eine bessere Compliance.

  • Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen halten wir daran fest, dieses Projekt im Sinne der „Reflektierenden Familien“ durchzuführen…

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… Erfreulicherweise sind ungefähr 40 Eltern der Einladung gefolgt. Wir haben nach einer Begrüßung durch die Rektorin folgende Punkte erläutert:




  • Der Anlass: Unsere Erfahrung, dass in vielen Grundschulklassen unterschiedlichste Verhaltensprobleme auffallen: Von sehr aggressiven bis zu sehr zurückhaltenden Kindern.

  • Der Ablauf der Gruppe: Insgesamt 13 Sitzungen, von denen die erste, die sechste und die letzte mit Eltern und Lehrern stattfindet.

  • Das lösungsorientierte Konzept der Gruppenarbeit: Es kommt nicht darauf an, die Schuldigen für die Probleme der Kinder zu finden, sondern mit allen Beteiligten gemeinsam die Fähigkeiten des Einzelnen zu finden und die Kinder einzuladen, diese neu entdeckten oder altbekannten Schätze in der Gruppe einzusetzen und zu üben, um sie außerhalb der Gruppe auch einmal auszuprobieren.

  • Wichtig war es uns an dieser Stelle, die Eltern darauf aufmerksam zu machen, dass sie die wirklichen Experten ihrer Kinder und daher für uns als Therapeuten von unschätzbarem Wert sind, wenn es darum geht, Veränderungen im Verhalten ihrer Kinder festzustellen.

  • Wir baten die Eltern darum zu überlegen, ob ihr Kind von einer solchen Gruppe profitieren könnte und es in diesem Fall der Schule zu bekannt zu geben. Hier erklärten wir, dass wir auch die Lehrer bitten würden, ihre betreffenden Schüler für die Gruppe vorzuschlagen, so dass wir auch beiden Listen die Schnittmenge bilden konnten. Das endgültige Berücksichtigen der Kinder würde durch gemeinsame Gespräche mit dem Elternpaar, dem betreffenden Kind und der entsprechenden Lehrkraft stattfinden.

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10.2 Fazit - nach 13 Sitzungen

Insgesamt sind wir mit dem Experiment sehr zufrieden. Alle Beteiligten zeigten sich sehr beeindruckt von den Ergebnissen, die kurzfristig zu erreichen waren. Als positive Schlussfolgerungen möchten wir erwähnen:





  1. Alle Kinder haben profitiert. Das wurde an folgenden Symptomverbesserungen deutlich:




  • Die etwas schüchternen Mädchen wurden sehr viel assertiver und konnten in der letzten Sitzung ihre Fortschritte eindrucksvoll demonstrieren, indem sie laut vorgetragen haben.

  • Kinder, die keine nennenswerte Beziehung zu anderen Schülern hatten, zeigten sich sozial wesentlich kompetenter und fanden besser Anschluss in der Klasse durch die Erfahrungen in der Gruppe.

  • Die ADHS-Gruppe hat am wenigsten profitiert (aus Sicht der Therapeuten, die Eltern sahen dies teilweise anders), obwohl sie den Umgang mit Strukturen kennengelernt haben. Hier wäre eine intensivere familientherapeutische Arbeit gut gewesen um die erreichten Fortschritte zu festigen.

  • Zwei der Kinder wurden kurz nach der Gruppe teilstationär bzw. stationär aufgenommen. Ohne diese Gruppe wäre der therapeutische Bedarf nicht deutlich geworden.

  • Einige Kinder haben ihre schulischen Leistungen verbessert.



  1. Die Schule hat eindeutig profitiert. Das wurde an der anschließenden Dankbarkeit und dem Wunsch nach einem Folgeprojekt deutlich. Einige Lehrkräfte äußerten den Wunsch, auch während des Unterrichts Beratung zu bekommen.

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  1. Aus unserer (therapeutischer) Sicht hat sich das Experiment sehr gelohnt, weil




  • die Schwelle zur Therapie sehr erniedrigt wurde. So profitierten Kinder, die sonst nicht in den Genuss einer Therapie gekommen wären, weil ihre Eltern nicht die Ressourcen hatten, sich einer Therapie gegenüber zu öffnen.

  • In der Schule hat keine Gettoisierung der Gruppenmitglieder stattgefunden. Das führen wir darauf zurück, dass diese Gruppe außerhalb des Schulstundenplans stattfand.

  • Es ist gelungen, das Sozialklima und die Kommunikationsformen zu verbessern. Dadurch meinen wir von einer präventiven Funktion einer solchen Gruppe ausgehen zu können. Für die Schule wäre somit eine primärpräventive Wirkung zu erkennen, wenn man den Reaktionen des Lehrkörpers glauben darf. Eine sekundärpräventive Wirkung ist bei den teilnehmenden Kindern zu erkennen, weil ihre Verbesserungen auch eine Beruhigung deren Klassenverbandes nach sich zog.

  • Berührungsängste zwischen dem Schulsystem und der KJP konnten abgebaut werden.

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11. Grundlegende Bildung
Die Grundschule leistet einen Beitrag zur grundlegenden Bildung, indem sie bei den Kindern Selbst- und Weltkenntnis anbahnt, sie schrittweise zur Urteilsfähigkeit, zu selbstständigem und verantwortungsbewusstem Handeln hinführt und Einstellungen und Haltungen aufbauen hilft, die für die Persönlichkeitsentwicklung und für die mündige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erforderlich sind.

11.1 Konkretisierung der Rahmenrichtlinien des Faches Mathematik
Rechnen zu wollen, ohne denken zu wollen, ist ebenso gut, wie atmen zu wollen ohne Lunge.“ (A. Diesterweg)

Aufgrund dessen, dass ein nicht geringer Anteil der Lehrkräfte, die an unserer Schule das Fach Mathematik unterrichten, fachfremd ist, ergab sich vor vielen Jahren die Entscheidung für das Lehrwerk „Welt der Zahl“ als grundlegendes Unterrichtswerk. Da hier aber das Rechnen, das Erlernen und formale Üben der vier Grundrechenarten im Vordergrund steht, die individuelle Auseinandersetzung mit Zahlen bei den Kindern aber nicht in einem Maß Schritt hielt mit den Ansprüchen, die wir als Lehrer, die den Kindern eine tragfähige Grundlage für die weiterführenden Aufgaben und Anforderungen, die die Kinder auf ihrem weiteren Lebensweg erwarten, als angemessen erachten, ergaben sich unsererseits immer häufiger Fragen nach den Inhalten des Mathematikunterrichts, die den Kindern einen vielschichtigen und kreativen Ansatz im Umgang mit Zahlen ermöglichen sollen. Dies auch im Hinblick auf die Berücksichtigung des neuen Kerncurriculums Mathematik. Im Vordergrund sollen hier stehen die motivierte Eigeninitiative, Problemlösung mit bereits vorhandenem Wissen, strategisches Vorgehen und das Kommunizieren über die gemachten Entdeckungen in angemessener Weise.

Das Bemühen um Selbsttätigkeit der Schüler, ihre Fantasie und Kreativität, der Vorrang des Verstehens und Einsehens gegenüber Anübungsleistungen einerseits und entdeckendem Lernen andererseits sind die Merkmale eines Mathematikunterrichts,

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sind die Ansätze, die wir nicht nur weiterführen wollen, sondern auch intensivieren werden.

Unter der Prämisse „Wider die Flut der „bunten Hunde“ und der „grauen Päckchen“ (E. Ch. Wittmann. Handbuch produktiver Rechenübungen, Bd. 1) wollen wir das „Rad nicht neu erfinden“, auch das Üben an sich wird immer einen großen Stellenwert einnehmen. Aber wichtig ist eine reflektierte Übungspraxis und kein Abarbeiten von den o.g. „grauen Päckchen“. Üben soll als integraler Bestandteil des Unterrichts fungieren, in dem entdeckende und zunehmend auch selbstgesteuerte Formen des Lernens immer weiter in den Vordergrund rücken. Dazu werden wir uns innerhalb des Kreises der Mathematikunterrichtenden in regelmäßigen Abständen zusammensetzen und Übungsformen zusammentragen und besprechen, die den Kindern einerseits die Festigung des jeweiligen fachlichen Inhaltes wie aber auch das „Jonglieren mit und Philosophieren über Zahlen“ ermöglichen sollen. Den Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten „aus der Sache heraus“ zu entdecken.

Das neu angeschaffte Lehrwerk „Denken & Rechnen“ bot nach längerer Sichtung der zur Verfügung stehenden Lehrwerke einen vertretbaren Kompromiss, der auch der Tatsache Rechnung trägt, dass fachfremde Lehrkräfte sinnvoll mit ihm arbeiten können. Ergänzt werden soll dieses durch produktive und operative Übungsformen, die wir stetig gemeinsam erarbeiten wollen, damit wir den Kindern „Kenntnisse nicht beibringen“, sondern diese „Kompetenzen erwerben“. Dies soll aber nicht bedeuten, dass Übungsformen, die das „Lernen“ in kleinen Schritten in den Vordergrund stellen, gänzlich aus der Unterrichtspraxis verschwinden werden, da auch sie nachweisliche zu Erfolgen führen und das Prinzip des aktiven und entdeckenden Lernens auch seine Grenzen hat. Aber wir sehen einen langfristigen Lernerfolg und vor allem auch gesicherten Kompetenzerwerb am sichersten erreicht durch die o. g. Formen des (operativen) Übens und der aktiven Erarbeitung von fachlichen Inhalten. Denn ohne eigene Aktivität (sowohl auf der enaktiven, der ikonischen wie auch der symbolischen Ebene) können auch lernschwächere Kinder nicht effektiv lernen. Das Zersplittern des Stoffes in kleinste Schritte kann bei ihnen auch zu einer Orientierungslosigkeit führen, welche die Passivität noch erhöht.


In kurzer Form zusammengefasst bedeutet dies als zukünftige Maßgabe:

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  • auf vorhandenes Wissen zurückgreifen




  • die Fähigkeit besitzen, sich erforderliches Wissen zu beschaffen




  • zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- und Handlungsbereichs erkennen




  • angemessene Handlungsschritte durchdenken und planen




  • Lösungsmöglichkeiten kreativ erproben




  • angemessene Handlungsentscheidungen treffen




  • beim Handeln verfügbare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen und




  • das Ergebnis des eigenen Handelns an angemessenen Kriterien überprüfen


11.1.1 Das Fördern
Wenn die (mathematischen) Grundlagen bei den Kindern nicht vorhanden sind, nützt alles Fördern nicht. Z. B. Kinder, die noch nach längerer Zeit mit den Fingern „rechnen“, kennen zwar die Zahlwörter, besitzen aber noch keine Zahlbilder als mentale Vorstellung, haben also den Begriff u. a. der Kardinalzahl noch nicht internalisiert und können somit nicht selbstständig Zahlen zerlegen, addieren, subtrahieren, Beziehungen zwischen ihnen herstellen etc. So kann sich dann schnell das Gegenteil von dem einstellen, was eigentlich beabsichtigt worden ist: Es entsteht „träges Wissen“, das die Kinder auf der Stelle treten lässt und ihnen eine erfolgreiche Teilnahme der weiterführenden Aufgabenstellungen schon während der Grundschulzeit verwehrt.

Bezüglich der Stundenaufteilung an der Plytenbergschule wird daher der Gedanke verfolgt, soweit sich dies stundenplantechnisch realisieren lässt, die Hausaufgaben-Betreuung der 2. Klassen zugunsten eines jahrgangsübergreifenden Förderunterrichts in den 1. und 2. Klassen umzustrukturieren.

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11.1.2 Beurteilung der Leistungen im Mathematikunterricht



Beurteilung

mündlich

schriftlich

Hausaufgaben/

Mappenführung



50 %

50 %




  • fallen in den Bereich „Arbeitsverhalten“

  • mündliche und schriftliche Leistungen im Unterricht

  • selbstständiges Arbeiten

  • Arbeiten an Stationen

  • Zielstrebigkeit, strukturelle Durchdringung

  • Arbeiten und Tests

Prozentuale Notenfindung


100 - 97 % Note 1

96 – 85 % Note 2

84 – 70 % Note 3

69 – 50 % Note 4

49 – 30 % Note 5

unter 30 % Note 6


Zur eigenen Maßgabe und der leichteren Verständlichkeit der folgenden Punkte seien an dieser Stelle Auszüge aus dem neuen Kerncurriculum des Faches Mathematik (2006) dargestellt, die sich besonders mit den grundlegenden Bereichen der prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzbereiche beschäftigen.



11.1.3 Prozessbezogene Kompetenzbereiche
Sie umfassen diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten, die einerseits die Grundlage, andererseits das Ziel für die Erarbeitung und Bearbeitung der inhaltsbezogenen Kompetenzbereiche sind, z. B.

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  • Symbol- und Fachsprache kennen, verstehen und anwenden,

  • Fachspezifische Methoden und Verfahren kennen und zur Erkenntnisgewinnung nutzen

  • Verfahren zum selbstständigen Lernen und zur Reflexion über erfolgreiche Lernprozesse kennen und einsetzen,

  • Zusammenhänge erarbeiten und erkennen sowie bei der Problemlösung nutzen und eigenverantwortlich auf der fachlichen und ethischen Ebene handeln

Kurz:


  • Problemlösen

  • Kommunizieren und Argumentieren

  • Darstellen

  • Modellieren


11.1.4 Inhaltsbezogene Kompetenzbereiche


  • Zahlen und Operationen

  • Größen und Messen

  • Raum und Form

  • Muster und Strukturen

  • Daten und Zufall





11.1.5 Anforderungsbereiche
Durch Variationen einer Aufgabenstellung können alle drei Anforderungsbereiche abgedeckt werden


  1. Reproduzieren: das Lösen der Aufgabe erfordert Grundwissen und das Ausführen von Routinetätigkeiten




  1. Zusammenhänge herstellen: Das Lösen der Aufgabe erfordert das Erkennen und Nutzen von Zusammenhängen




  1. Verallgemeinern und Reflektieren: Das Lösen der Aufgabe erfordert komplexe Tätigkeiten wie Strukturieren, Entwickeln von Strategien, Beurteilen und Verallgemeinern

Bezüglich der neuen Bildungsstandards und des Kerncurriculums für das Fach Mathematik ist seitens der Landesregierung ein neuer Bewertungsmaßstab für die Mathematik-Arbeiten vorgesehen:


30% der Aufgaben sollen dem Anforderungsniveau 1 entsprechen

50% dem Anforderungsniveau 2

20% dem Anforderungsniveau 3

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Aufgrund der bisherigen Praxis (ca. 80% der Aufgaben entsprechen dem Anforderungsniveau 1) werden wir versuchen, uns schrittweise den o.g. Vorgaben zu nähern. Das bedeutet für die Plytenbergschule als „Übergangsmöglichkeit“:


60% der Aufgaben entsprechen dem Anforderungsniveau 1

30% dem Anforderungsniveau 2

10% dem Anforderungsniveau 3


11.2 Konkretisierung der Rahmenrichtlinien des Faches Deutsch

Der Schwerpunkt der neuen Kerncurricula, welche die Bezirksregierung für alle Unterrichtsfächer herausgegeben hat, liegt in dem Erwerb von Kompetenzen, die erfolgreiche Lehr- und Lernprozesse begründen.

Zu diesen Kompetenzen gehören Verfahren, die verstanden und beherrscht werden sollen, um die Fähigkeit zu fördern, erforderliches Wissen zu beschaffen und dieses anwenden zu können.

Ebenso sollen die Kinder lernen, angemessene Handlungsschritte zu durchdenken, zu planen, Handlungsentscheidungen zu treffen, sowie die Handlungsergebnisse an angemessenen Kriterien zu überprüfen.

Die Kerncurricula unterscheiden zwischen prozessbezogenen und inhaltsbezogenen Kompetenzen.

Der Bildungsauftrag für das Fach Deutsch lautet daher:



  1. Produktive, rezeptive und zunehmend reflektierende Auseinandersetzung mit

Sprache und Sprachgebrauch.

  1. Erweiterter Textbegriff, der Literatur-, Sach- und Gebrauchstexte sowie

Produkte der Medien umfasst, (Vermittlung methodischen Instrumentariums

und die erforderlichen Kenntnisse, Strategien und Arbeitstechniken, um Texte zu untersuchen und zu verstehen).



  1. Lesekompetenz, Lesefreude, Leseinteresse wecken und fördern.

  2. Auseinandersetzung mit audiovisuellen und neuen Medien.

  3. Fächerverbindendes und fächerübergreifendes Lernen.

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  1. Einsichten in Sprachstrukturen und elementaren Fachbegriffen entwickeln von Freude am Umgang mit Sprache.

Aufgrund dieser neuen Vorgaben fühlte sich unser Kollegium herausgefordert, noch einmal die Stoffpläne für das Fach Deutsch zu überarbeiten und zu aktualisieren.

Als Lehrwerk für die erste Klasse hatten wir uns vor einigen Jahren für die „ Tobi- Fibel“ aus dem Cornelsen Verlag entschieden, die das analytisch- synthetische Leselernprinzip beinhaltet.

Gleich zu Beginn dieses Leselehrgangs erfahren die Kinder anhand der Analyse und Synthese der lautgetreuen Namen der Fibelfiguren, dass Wörter aus Buchstaben bestehen. Diese wiederum verweisen auf Sprechlaute in der Klangfigur der Wörter. Die Laute haben eine Ähnlichkeit mit den isolierten Buchstabenlauten (vgl. Lehrerband S. 56). Es findet also eine erste produktive und zunehmend reflektierende Auseinandersetzung mit Sprache statt. Vielfältige Übungsangebote unterstützen und fördern dieses Lernprinzip, so dass die Kinder relativ zügig das Leseprinzip verstehen und anwenden können.

Der Aufbau und die Aufgabenstellungen des Arbeitsheftes führen von der akustischen Analyse über den Analyse- Synthese Prozess zur Lautstruktur und Sinnerfassung, so dass eine Lesekompetenz in ersten Ansätzen aufgebaut wird. Durch Differenzierungsangebote können die Kinder entsprechend ihrem Lernstand selbstständig arbeiten.

Eine hohe Motivation und Anreiz zur Lesefreude bzw. Leseinteresse beinhaltet die Fibel, welche ebenso als Bilderbuch angesehen werden kann. Die Fantasiefiguren der Tobis bieten sich als Identifikationsfiguren für alle Kinder an. Es bleibt ihnen mit Hilfe der zusätzlichen Tobi-Materialien (Lesehefte, Gedichte, Vorlesegeschichten, Lieder, unterschiedliche Wortkarten, Lese- Mal- Blätter, Poster und Puppen) genügend Zeit, sich auf die Fantasiewelt einzulassen.

Auf nahezu allen Arbeitsblättern finden die Kinder die Tobis wieder, welche beispielsweise auch dazu anregen Geschichten zu schreiben, Briefe zu schreiben, sich auszutauschen (siehe Druckschriftlehrgang).

Der Einsatz audiovisueller Medien wie z. B. die CD Rom ist ebenso möglich, so dass u. a. ein sicherer und flexiblerer Umgang mit dem PC früh geübt wird.

Zusammenfassend können wir sagen, dass das von uns gewählte Leselehrwerk viele Punkte des Kerncurriculums beinhaltet und wir weiterhin damit arbeiten werden. Al-

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lerdings ist es wichtig, eine gut durchdachte Auswahl aus dem Angebot der Materialien zu treffen, um die Kinder nicht zu überfordern.


Aufbauend auf dem Erlernen der Lesetechnik sollen die Kinder sich in den Klassen 2, 3 und 4 u. a. Strategien und Arbeitstechniken aneignen, um Texte untersuchen und verstehen zu können (s. Kerncurriculum).

Das Lesebuch „Tipi“ aus dem Cornelsen Verlag beinhaltet viele unterschiedliche Anregungen, um verschiedene Arbeitstechniken im Umgang mit Texten kennenzulernen. Durch differenzierte Angebote kann auch hier jedes Kind individuell arbeiten. Zusätzlich nutzen wir die Beispiele aus den „Bildungsstandards“, um das Sinn erfassende Lesen weiter vertiefen zu können.

Ebenso steht die Erarbeitung von Lektüren im Stoffplan, die, verbunden mit mehreren Besuchen der Stadtbücherei, die Lesefreude und das Leseinteresse steigern sollen.

Das von uns gewählte Sprachbuch „Tipi“ aus dem Cornelsen Verlag werden wir nach dem Vergleich mit dem Kerncurriculum auch weiterhin benutzen, da dieses Sprachbuch viele Lernziele aus den Bereichen Sprache reflektieren, Rechtschreiben und auch mündliches Sprachhandeln beinhaltet. Desweiteren können begleitend zu Themen des Sprachbuchs passende Lesetexte aus dem Lesebuch hinzugenommen werden.

Die Aufgabenstellungen des Sprachbuchs sind so formuliert, dass sie von den Kindern nach kurzer Einführung selbstständig erarbeitet und ausgeführt werden können. Ein ausführlicher Rechtschreibbereich unterstützt die Festigung der Rechtschreibregeln. Positiv zu bewerten sind auch die Lernstandserhebungen, so genannte Übungsaufgaben, anhand derer die Kinder selbstständig ihr erworbenes Wissen überprüfen, sowie ihre Leistungen selber einschätzen können.

Zusätzlich arbeiten wir mit dem Wörterbuch „Findefix“ aus dem Oldenbourg Verlag, welches durch viele Aufgabenangebote zum selbstständigen Umgang anregt.

Da das Sprachbuch nur ein bedingtes Angebot zum Thema „ Verfassen von Texten“ anbietet, werden wir in diesem Bereich zusätzliche Arbeitsmaterialien hinzuziehen. Eine wichtige Methode sollte dabei die Schreibkonferenz, das Vorstellen eigener Aufsätze der Schüler, sein, um auch die Kritikfähigkeit sowie eine intensivere Auseinandersetzung mit Texten zu fördern. Ebenso zählt das Referat als ein wichtiges Arbeitsmittel.

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Hinzu kommt eine verstärkte Arbeit am Computer, mit Hilfe dessen die Kinder in unterschiedlicher Art und Weise eigene Texte entwickeln und gestalten können.

Im Rechtschreibbereich soll (laut Kerncurriculum) eine Bewertung nicht nur über Diktate erfolgen, sondern auf langfristigen Beobachtungen und punktuellen schriftlichen Rechtschreibüberprüfungen basieren.

Aufgrund dessen haben wir uns entschlossen, vier Rechtschreibüberprüfungen im Jahr durchzuführen. Diese beinhalten eine kleines Diktat sowie eine Rechtschreibübung (z.B. Wörter verbessern, Lückentexte usw.). Weiterhin soll sehr verstärkt auf richtiges Abschreiben, eigenständiger Umgang mit dem Wörterbuch, selbstständiges Korrigieren von Texten und Erkennen von Rechtschreibregeln achten.

Durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch in unserer Fachkonferenz werden wir überprüfen, ob unsere erarbeiteten Stoffpläne dem Kerncurriculum entsprechen und vor allem, ob wir den Kindern abwechslungsreich den Lernstoff anbieten, so dass sie motiviert und interessiert mitarbeiten werden.

11.3 Konkretisierung des Faches Sachunterricht

11.3.1 Allgemeines
Das Fach Sachunterricht vermittelt grundlegendes Wissen über Sachkenntnisse der natürlichen, technischen, politischen und sozio-kulturellen Lebenswelt der Schüler. Er soll die Kinder in die Lage versetzen, sich in dieser komplexen Lebenswelt zurechtzufinden, sich diese selbstständig zugänglich zu machen und somit auch mitgestalten zu können (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 7).

Neben der Aneignung von Wissen und der Fähigkeit mit Hilfe dieses Wissens verantwortungsvoll in den verschiedenen Bereichen der eigenen Lebenswirklichkeit zu agieren, vermittelt der Sachunterricht den Schülern verschiedene Methoden. Ausgehend von der Neugier- und Fragehaltung der Kinder in Hinblick auf ihre Interessen, Erfahrungen und Alltagsvorstellungen will der Sachunterricht in fachliche Fragestellungen, Fachbegriffe und fachspezifische Verfahren einführen, und die Kinder so auf


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ein Lernen in den späteren Sachfächern vorbereiten (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 7).

Somit hat der Sachunterricht zwei Bezugsgrößen, die Lebenswelt der Kinder und die wissenschaftlichen Bezugsdisziplinen, einschließlich ihrer fachspezifischen Methoden und Verfahren (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 8).

11.3.2 Perspektiven des Sachunterrichts im Kontext zum Stoffverteilungsplan
Wie den Stoffverteilungsplänen für die einzelnen Jahrgänge zu entnehmen ist, werden die verschiedenen Themen des Sachunterrichts schwerpunktmäßig einer fachlichen Perspektive (Bezugsfächer) zugeordnet.

Die Themen können sich auf folgende Perspektiven beziehen:




  • Zeit und Geschichte

  • Gesellschaft und Politik

  • Raum

  • Natur

  • Technik

(vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 8)


Die Auswahl der Themen in den einzelnen Jahrgängen, erfolgte nach „den Prinzipien der Exemplarität und Bedeutsamkeit ... zum systematischen Wissensaufbau und zu der Fundierung einer Wissensgrundlage für das weitere Lernen. ... Die Beobachtung von im Alltag zugänglichen Phänomenen und die Klärung von Sachverhalten verhelfen dazu, sich allgemeingültige Erkenntnisse anzueignen und ermöglichen eine Übertragung des Gelernten in neue Zusammenhänge“, (Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 8).

Ziel ist der Aufbau von „Urteils-, Reflexions- und Handlungsfähigkeit“ (Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 8) mittels der Vermittlung einer angemessenen Einstellung, von Verfahren und Methoden, sowie das Interpretieren und Bewerten von Ereignissen.


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11.3.3 Wie die Schüler im Sachunterricht lernen
Die Grundlage des Lernprozesses im Sachunterricht ist das Lernen durch Erfahrung, insbesondere über das Handeln. „Ausgehend von zunächst äußeren Handlungen ... gilt es, die Kompetenz zur inneren Handlung zu entwickeln. Dabei werden Vorstellungen über Vorgänge und Handlungen in Denkmodelle gefasst. (Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 9).

In diesem Zusammenhang ist auch das wohl wesentlichste Prinzip im Sachunterricht zu sehen, die direkte Begegnung von Lerninhalten durch Besuche außerschulischer Lernorte bzw. das Einbeziehen von Experten (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 9) (siehe auch Schulprogramm Kapitel „Außerschulische Lernorte)

Weiterhin von Bedeutung ist der Begriffsaufbau bei den Kindern. Sie sollen von der Alltagssprache zur altersangemessenen Fachsprache geführt werden und dabei ihre Gesprächs- und Fragekultur schulen (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 9).

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Lernen im Sachunterricht ist die Einbeziehung von Medien. Neben den herkömmlichen Medien wie Schulbuch und Kopiervorlagen, erlangen die neuen Medien immer mehr Bedeutung. Vor allem durch Computer und Internet sind die Schüler in der Lage Informationen zu sammeln und auf diese Weise Referate oder Themen vorzubereiten. Ebenfalls lernen sie diese Medien als Arbeits-, Informations- und Kommunikationsmittel zu nutzen. (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 7, 9).



11.3.4 Die Kompetenzbereiche des Fachs Sachunterricht im Kontext zum Stoffverteilungsplan
Im Sachunterricht bauen die Schüler grundlegende Kompetenzen auf, die ihnen die Auseinandersetzung mit der natürlichen, technischen, politisch, sozial und kulturell gestalteten Welt ermöglichen und die Grundlage für zukünftiges Lernen darstellen. (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 9).

Diese Kompetenzen unterteilen sich in inhaltsbezogene und prozessbezogene Kompetenzbereiche.

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Die inhaltsbezogenen Kompetenzen orientieren sich an dem Perspektivrahmen der GDSU (Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts) in die Perspektiven Natur, Technik, Raum, Gesellschaft und Politik, sowie Zeit und Geschichte.

Zu den prozessbezogenen Kompetenzen gehören die Bereiche Lernstrategien (Sachkompetenz), Erkenntnisgewinnung (Methodenkompetenz), Kommunikation (Sozialkompetenz und Urteilen und Handeln (Selbstkompetenz). Diese prozessbezogenen Kompetenzen bewirken zusammen den Aufbau einer grundlegenden Handlungskompetenz.

Erst das Zusammenwirken von inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen führt zu dem Erwerb der oben genannten grundlegenden Kompetenzen. Daher sind alle Kompetenzbereiche eng miteinander vernetzt.

Eine genaue Darstellung der Kompetenzen der verschiedenen Perspektiven wird an dieser Stelle nicht vorgenommen, da die Stoffverteilungspläne in einer tabellarischen Übersicht zeigen, wie die im Kerncurriculum geforderten sachunterrichtlichen Inhalte (Perspektiven) erarbeitet und die grundlegenden Kompetenzen (inhaltsbezogene und prozessbezogene) mit den dazu gehörenden Kenntnissen und Fertigkeiten erworben werden.

Die Stoffverteilungspläne sind in Anlehnung an die Lehrwerke Pusteblume Sachunterricht und Bausteine Sachunterricht entstanden. Über die Themen wurde in einer Fachkonferenz abgestimmt. Alle Themen wurden als sinnvoll eingestuft. Um jedem Kollegen, die Möglichkeit zu geben auf die individuellen Bedürfnisse seiner Klasse bezüglich der Themen eingehen zu können, verstehen sich die Themen als Auswahl, ohne den Blick auf die erwarteten Kompetenzen innerhalb der einzelnen Perspektiven am Ende der 2. bzw. 4. Klasse (vgl. Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 16ff.) zu verlieren. Auch können die Themen aus Jahrgang eins und zwei, sowie aus drei und vier gemischt werden.



11.3.5 Die Methoden und Verfahren des Fachs Sachunterricht
Die Themen des Sachunterrichts sind so angelegt, dass die Schüler „durch die Auseinandersetzung mit exemplarischen Frage- und Problemstellungen, Inhalten und Aufgaben (...)“ (Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S.13) in die Verfahren und Methoden der fachwissenschaftlichen Disziplinen herangeführt werden. Die
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wichtigsten Methoden und Arbeitsweisen erläutert das Kerncurriculum auf den Seiten 13f.

Anhand dieser Arbeitstechniken und durch den Themenstellung führt der Sachunterricht auch zur fachgerechten Versprachlichung seiner Inhalte und leistet so einen Beitrag „zum Ausbau der schriftlichen und mündlichen Sprachkompetenz sowie der fachlich basierten Lesekompetenz.“ (Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 14) Die sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten führt das Kerncurriculum auf S. 14 auf.

Darüber hinaus werden die Kinder durch die Frage- und Problemstellungen die der Sachunterricht aufwirft zum Urteilen und Handeln erzogen. Sie lernen bewusst und kritisch ihre Lebenswelt zu deuten und bewerten. Die Fähigkeiten für das Urteilen und Handeln führt das Kerncurriculum auf S. 15 auf.

Fasst man die oben genannten Punkte zusammen, so wird ersichtlich, dass die Kinder Arbeitstechniken, durch sie fachliche Kommunikation und das Erlernen von Urteilen und Handeln in die Lage versetzt werden das Lernen zu lernen. „Die Entwicklung der Kompetenz, eine geeignete Methode zur Erschließung eines Wissensbestandes auswählen zu können, ist eine basale Aufgabe des Sachunterrichts.“ (Kerncurriculum für die Grundschule, Sachunterricht S. 15)

11.3.6 Leistungsmessung und Leistungsbewertung im Fach Sachunterricht
Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung im Unterricht beziehen sich auf erworbene Kompetenzen, die mündlichen und schriftlichen Lernkontrollen sowie auf die beobachteten individuellen Lernfortschritte.

In den Lernkontrollen werden die Anforderungsbereiche „Reproduzieren“, „Zusammenhänge herstellen“ und „Verallgemeinern und Reflektieren“ angemessen berücksichtigt.

Wichtig ist, ergebnisbezogenen wie auch prozessbezogenen Leistungen zu beachten, die in Form einer mündlichen oder schriftlichen Bewertung oder einer Note gewürdigt werden. Dabei haben schriftliche Arbeiten im Sachunterricht einen begrenzten Aussagewert, das Lese-, Schreib- und Sprachvermögen der Kinder die Sachaussagen beeinflussen.

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Weitere Formen der Leistungsmessung führt das Kerncurriculum auf der Seite 29 auf. Diese Leistungen können in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit erbracht werden. Die Bewertung erfolgt durch die Lehrkraft, zunehmend gestützt durch die Selbst- und Fremdeinschätzung der Schüler.


Die Plytenbergschule hat folgende Vorgehensweise bei der Leistungsbeurteilung und Leistungsmessung im Fach Sachunterricht unter Berücksichtigung der Vorgaben des Kerncurriculums festgelegt.
Bewertungsmaßstab
100% bis 95%  1
94% bis 80%  2
79% bis 65%  3
64% bis 50%  4
49% bis 25%  5
24% - 0%  6

Folgende Anforderungsbereiche sollten in jedem Test vorkommen:




  1. Reproduzieren (40%)

  2. Reorganisieren / Zusammenhänge herstellen (30%)

  3. Verallgemeinern / Transferleistung (20%)

  4. Reflektieren / Problemlösendes Denken (10%)

(s. Deutscher Bildungsrat und Kerncurriculum Sachunterricht)

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