Inhaltsverzeichnis Einführung und Gegenstand- problemstellung einer Professionellen Sozialen Arbeit 2


Kurse, Ausbildung, Schule. Gründung der sozialen Frauenschulen. „amerikanische Methoden“



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2.3 Kurse, Ausbildung, Schule. Gründung der sozialen Frauenschulen. „amerikanische Methoden“


Zeit nach 1. WK war sehr wichtig für die SA  3 Frauenschulen wurden gegründet.

  • Soziale Folgen des 1. WK auch in der Schweiz spürbar: Preise stiegen, Löhne stagnierten  Armut.

Gemeinsamkeiten Frauenschulen: von Frauen gegründet, die in den frühen Frauenbewegungen aktiv waren. Ziel war Diskriminierung von Frauen abbauen.

Die Frauenschulen wurden vor allem von Töchtern aus „gutem“ Hause besucht. Frauen aus dem Bürgertum.



Konzept der sozialen Mütterlichkeit:

  • Frau für helfende und unterstützende Fähigkeiten geeignet. Auch wenn sie nicht Mutter ist.  legitimierte die berufliche Tätigkeit von Frauen in der SA

  • Nicht unproblematisch, da Geschlechterdualismus nicht in Frage gestellt wurde.

Social Casework

Mary Richmond. Zwei Bücher: „Social Diagnosis“ (1917) und „What is Social Casework“ (1922)



  1. SA Fälle genau untersuchen  möglichst objektiv.

  2. SA sollen Diagnose stellen

  3. SA sollen zusammen mit Klienten einen Hilfsplan ausarbeiten.

Wichtig: Mary Richmond verband Technik mit bestimmten normativen Richtlinien. Ziel: demokratische SA.

Schweiz: „Social Casework“ kam erst in den 1950er Jahre in die Schweiz.

 politische Hintergrund war die NS- Zeit  transnationale Wissenstransfer wurde erschwert

Case Work machte Hilfsprozess durchsichtiger/ transparenter

Mütterlichkeit als Beruf- historischer Befund oder aktuelles Strukturmerkmal Sozialer Arbeit?“ (Heike Flessner)

Professionalisierung  Mütterlichkeit ist ein Konzept, kein Berufsfeld!



Mit Mütterlichkeit sind Eigenschaften gemeint, die mit der Mutterrolle der Frau übereinstimmen.

Frau

Mann

  • Fürsorge

  • Empathie

  • Geduld

  • Warmherzig

  • Fürsorglich

  • Reproduktion

  • Rational

  • Kontrollierend

  • Produziert

  • kaltherzig



  • Idee der Mütterlichkeit: Frau ist das, was der Mann nicht ist.

Obengenannte Eigenschaften sind angeboren, naturgegeben. Diese Eigenschaften der Frau werden nun auf Gesellschaft übertragen.

  • Entstehung der sozialen Berufe sind aus der Idee der Mütterlichkeit entstanden

  • „Der Volkskörper blutet“  der Körper muss geheilt werden.

  • Frau ist für Humanisierung der Gesellschaft verantwortlich. Sie bekämpft Armut, hilft Obdachlosen. Macht für Gesellschaft das Selbe, wie sie für die Familie macht. Sie will kapitalistische Gesellschaft so gestalten, dass sie für alle ein bisschen wärmer ist.

Übertragung: Ideal der Mütterlichkeit in die Gesellschaft

  • Ehrenamtliche Armenpflege kommt an die Grenzen  Begin rationelle Armenpflege (20. Jhd)

  • Soziale Mütterlichkeit als Bewegung ab 19. Jhd.

  • Wieso Idee von Schulen, wenn Mütterlichkeit = Gabe?  Muss geschult/ professionalisiert werden, nach Verständnis einer Gabe.

  • Wie würde Mütterlichkeit Empathiefähigkeit begründen? Biologisch.

  • Gründung Social Casework in CH ab 2. WK: Integrierte Idee der Mütterlichkeit in Konzepten aber befreit von Geschlecht.

  • Social Casework interessiert an gesellsch. Strukturen oder Psychoanalyse? Psychoanalyse, weil nicht interessiert an gesellschaftlichen Veränderung, sondern an Betrachtung der Problemursachen im Individuum  Mütterlichkeit dient auch einzelnem Individuum.

Wie kam Social- Work nach Europa? Durch die UN. Wiederaufbau von Europa nach dem Krieg. Es wurden Stipendien an Frauen verteilt. Staub- Bernasconi erhielt so eines.

Social Casework

Rationale Armenpflege

  • Erste professionelle Einzelfallmethode

  • Symmetrisch

  • Vertrauensbeziehung, Vertrauen

  • Verstehen

 Ziel: Soziale Integration

  • Asymmetrisch

  • Misstrauen

  • Wertend

  • Intervenierend

Ziel: Arbeitsfähigkeit

Inwiefern lebt im social caseworkt die Idee der Mütterlichkeit weiter?

  • Fähigkeiten die ursprünglich der Frau zugeschrieben wurden

  • Auf Augenhöhe (symmetrisch)

  • Verstehen  Empathie

These von Flessner: „Die Mütterlichkeit lebt im social Casework weiter“

2.4 soziale Bewegungen, Städte und Öffentlichkeit


Kritik innerhalb SA hat sich historisch immer wieder mit sozialen Bewegungen verbunden.

Soziale Bewegungen:

  • Artikulieren und repräsentieren Rebellion gegen wahrgenommene und erfahrene Einschränkungen und Zumutungen, thematisieren gesellschaftliche Konflikte.

  • Zielen auf Veränderungen bzw. Transformation der Gesellschaft ab.

  • Formulierung eines utopischen Ziels: „besseren Lebens in Gesellschaft“

  • = Produkte spezifischer Erfahrungen eines „Lebens in Gesellschaft“  gleichzeitig Beteiligung, neue Kontexte und Kulturen für solche Erfahrungen hervorzubringen

Settlements (als Gegenmodelle, Gegenbewegung, Solidaritätsbewegung)

  • Kunst nicht der Massen regiert zu werden!

  • Aus der Fürsorge heraus entwickelt

  • Settlements =Antwort auf Industrialisierung

Tornby Hall
(London 1883), Henrietta und Samuel Barnett

Hull House (Chicago 1889), Jane Addams



  • Vorläufer in Gemeinwesen, Sozialarbeit

  • Entwurzelte Menschen versuchten sich selbst zu helfen, gegenseitig im Überleben zu unterstützen.



Toynbee Hall

Aufgaben:

  • Bei den Menschen in Gemeinde ansetzen

  • Beitragen, dass sie ihre Angelegenheiten in die eigene Hände nehmen und ihre Situation verbessern

  • Forschungen im Viertel

  • Praktisches Engagement im Wohnungsbau, Renovierung und Sanierung von Wohnungen

Hilfe zur Selbsthilfe

Aktivitäten:



  • Kooperative Angebote der Bildung, Erziehung und Freizeitgestaltung

  • Einrichtung on Clubs, die zur Selbsthilfe anregen

  • Die „Moral der Armen“ soll gehoben werden.






Hull House

Aufgaben:

  • Zentrum für ein höheres öffentliches und soziales Leben sein

  • Einrichtungen der Bildung und der Philantropie zu gründen und zu unterhalten

  • Lebensbedingungen in den industriellen Bezirken von Chicago zu untersuchen

Es haben sich auch einige gutbürgerliche Frauen in dem Projekt engagiert

Wollten keinen revolutionären Kampf führen, strebten keine Abschaffung der Demokratie an

Lebensbedingungen verbessern heisst Verbesserung der Arbeitsbedingungen:

  • Gewerkschaftliche Organisation

  • Staatliche Fabrikgesetzgebung

  • In Verbindung mit konkreter Hilfe in Notsituationen

  • Forderungen nach Arbeitslosenhilfe, Mindestlöhne, Arbeitszeitverkürzungen die mit grundsätzlichen politischen Kämpfen verbunden sind.

Unterschiede zwischen den beiden Settlements:

Toynbee Hall

Hull House

Betont Hilfe für die Armen

Stellt das Miteinander in den Mittelpunkt

Hier geht es um die Hebung der Armen und damit um die Integration der armen Bevölkerungsgruppen in eine als gerecht empfundene Gesellschaftsordnung.

Ist politischer und stellt die Unterstützung von aktiven Menschen innerhalb einer demokratischen Gesellschaft in den Mittelpunkt. Ziele sind die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Gewerkschaftsarbeit und Bildungsarbeit.

Gemeinsamkeiten der Settlements:

Grundprinzipien: Aktivierung, Selbstregulation und Ansetzen an den Stärken, basierend auf einer solidarischen Kooperation. Es bestand ein Zusammenhang von Kooperation und sozialer Gerechtigkeit.



Anstaltserziehung vs. Settlement:

Anstaltserziehung

Settlement

  • Hierarchie

  • Ausschliessen

  • Klassifizierung

  • Disziplinieren

  • Kontrolle

  • Isolation

Beuggen

Kinder der Landstrasse



  • Mitsprache

  • Teilnehmen lassen

  • Keine Stigmatisierung

  • Hilfe anbieten

  • Selbstregulierung

  • Transversale Sozialität

Toynbee Hall

Hull House

Ziele:

Integration in Gesellschaft

Solidarische Kooperation mit armer Bevölkerung

Kooperation und soziale Gleichheit

Moral der Armen heben

Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen

Gartenhof in Zürich - Mädchenklub und Bildungsarbeit im Quartier

  • zwei Frauen aus gutem hause ziehen ins Arbeiterquartier (Gertrud Rüegg und Milly Grob), 1919

  • Aufbau einer Klubarbeit für junge Arbeiterinnen

  • Offene, partizipative Mädchenarbeit.  Ausweitung zur Erwachsenenarbeit durch Leonhard Ragaz

  • Konzept: Verbindung Settlement und Volksschule

Anderer Ableger der Settlementbewegung  die Ulme, Klybeckquartier Basel

Die Winden sind ein Graus: macht Kollektive draus!“ - Die Kampagne gegen Erziehungsheime. (Renate Schär)

Heimkampagne ging davon aus, dass Heime Disziplinierungsanstalten sind.

Heimkampagne hatte ein zu idealisiertes Bild. Sie ging von der „bösen“ Gesellschaft aus. Probleme der Jugendlichen wurden ausgeblendet.



Heimkampagne als Gegenbewegung zur Sozialdisziplinierung:

Forderungen/ Sicht der Heimkampagne:



  • Abschaffung der Körperstraffe

  • Öffnung der Heime für Medien und Heimkontrolle durch die Öffentlichkeit

  • Zentrales Ziel: Zöglinge sollen sich gestützt auf externe Hilfe selbst in heiminternen Gruppen organisieren können

  • Dies geht bis zur generellen Selbstverwaltung und Abschaffung aller Hierarchien in Heimen (Abschaffung der Anpassungslager)

  • Schuld für Schwererziehbarkeit lieg nicht beim Betroffenen, sondern bei der Gesellschaft, welche einerseits „Angepasste“ und andererseits „Ausschuss“ produziert. Letztere lässt sie in Heimen, Gefängnisses und Irrenhäuser verschwinden.


Parole Heimkampagne: Die in CH praktizierte Heimerziehung dient weder den Interessen der Betroffenen, noch denen der „Allgemeinheit“, sondern den Interessen jener, die keine Veränderung wollen, weil sie vom jetzigen Zustand der Gesellschaft profitieren. Wie in Familien, Schulen und Betrieben, wird auch in Erziehungsheimen und Anstalten letztlich der Klassengegensatz unserer Gesellschaft ausgetragen.



Kritik an Heimkampagne: Wird zum Mittel, um tiefgreifende soziale, politische und pädagogische Zerfallsformen aufzuhalten und Mängel zu beheben. Das ist nicht ganz unproblematisch, denn eine soziale Randgruppe wird so zum Träger einer Erwartung gemacht, vor der die Gesellschaft letztlich schon kapituliert hat. Kritik am Heim wird so zur versteckten Kritik an der Gesellschaft, die im falschen Umgang mit der jugendlichen Delinquenz ein weiteres Mal ihre Unfähigkeit an den Tag legt. Dieser sozialkritische Zug lässt sich durch die ganze Geschichte der Anstaltskritik verfolgen.

Soziale Arbeit und Soziale Bewegungen. Was ist Soziale Arbeit? Traditionen-Widersprüche-Wirkungen“ (Leonie Wagner)

Industrialisierung führt zu Pauperismus  bringt ehrenamtliche Armenhilfe an ihre Grenzen (Symptombekämpfung)  ersetzt durch rationelle Armenhilfe.

Soziale Bewegung =


  1. Macht auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam. Typisch an Bewegungen: meistens sehr plakativ (siehe Bsp. Heimkampagne)

  2. Grössere Gruppe an Menschen. Bewegungen bringen auch Veränderungs- und Lösungsvorschläge.

  3. Braucht eine gewisse zeitliche Dauer. Kontinuität.

  4. Braucht eine gewisse kollektive Identität (korreliert sehr stark mit der Message)

  5. Bewegung braucht Verständnis darüber, was sie ist.

  6. Bewegung muss organisiert sein.


Beispiel einer Bewegung: bürgerliche Frauenbewegung  Messages/ Grundphilosophie: Frau hat Eigenschaft der Mütterlichkeit. Frau muss aus dem Privaten ins öffentliche gehen. Sie übernimmt in der Gesellschaft die gleiche Rolle, die sie eigentlich in der Familie auch hat. Frau  „Mutter in der Gesellschaft“
Alice Salomon = Vorreiterin der bürgerlichen Frauenbewegung. Was wollte die bürgerliche Frauenbewegung bewirken in der Gesellschaft? Volkskörper blutet, Blutung soll gestillt werden = Armut bekämpfen.

Was würde die bürgerliche Frauenbewegung zur ehrenamtliche Armenhilfe sagen?

 ist in Tradition der Mütterlichkeit. Geht aber davon aus, dass die Mütterlichkeit geschult werden muss  erste Frauenschulen entstehen.

 SA ist aus einer Bewegung heraus entstanden. Idee in der SA auch aus bürgerlicher Frauenbewegung entstanden.

 Hilfe statt Kontrolle

 Idee der Mütterlichkeit.

Bürgerliche Frauenbewegung im Vergleich zur Arbeiterbewegung (Proletarischen Frauenbewegung)

Bürgerliche Frauenbewegung

Proletarische Frauenbewegung

  • Will in bestehender Gesellschaft die Strukturen verändern und die Armut abschaffen.

  • Einzelfallhilfe/ Individualisierung der Hilfe

  • Hat Folgen der Armut bekämpft

  • Öffentliche Sichtbarmachung der Frau

  • Kritisiert Gesellschaft an sich.

  • Klassengegensatz auflösen

  • Kapitalisten sollen vernichtet werden.

  • Viel gesellschaftskritischer.

Bürgerliche Frauenbewegung als 2. Ziel:  Emanzipation. Was sollte da auch erreicht werden? Frauen sollen in Öffentlichkeit sichtbar werden. Nicht nur zu Hause, sondern auch in Institutionen. Subjektwerdung der Frau. Selbstbestimmte Form der Emanzipation.

Einzelfallhilfe im Bezug zu Marxismus: Nimmt nicht gesellschaftliche Strukturen in Blick. Sie sieht nur das Individuum. Das Individuum ist selbst Schuld. Eine Proletarische Bewegung würde sagen: Ursache der Bewegung liegen in der Gesellschaft und nicht beim Individuum.  keine Einzelfallhilfe, sondern Widerstand.




Marxistische Sozialarbeit:

 Ziel: Der einzelne Mensch ist völlig unbedeutend. Grund der Armut ist gegeben in der gesellschaftlichen Struktur. Klasse an sich (Proletariat), Klasse für sich

 Aufgabe: Proletariat aufzuklären, dass sie eine unterdrückte Klasse sind. Wenn die Menschen das wissen gibt es einen Aufstand gegen die Unterdrückung.  Revolution

Welche Funktion hat aus Sicht der marxistischen Sozialarbeit, einen Sozialdienst? Symptombekämpfung. Die ganzen Institutionen dienen nur dazu, die Klassenstruktur zu erhalten. Marxistische Sozialarbeit muss die Menschen aufklären, dass sie unterdrückt werden.


Wie beginnt bürgerliche Frauenbewegung Einfluss zu nehmen auf den Prozess: Ehrenamtliche Armenhilfe  rationelle Armenhilfe (Beginn 20 Jhd)  Social Case Work ?

Wann wurden die ersten Frauenschulen Gegründet?  1920er Jahre. Ehrenamtliche Armenhilfe = unreflektierte Hilfe. Die bürgerliche Frauenbewegung und ihre Anliegen werden erst im Case Work sichtbar. Frauenbewegung beginnt hier Einfluss zu nehmen.



Case Work ist die Weiterführung der Mütterlichkeit. Einfach Genderneutraler formuliert. Einzelfallhilfe.

Ist Professionalisierung nur auf Einzelfallarbeit gerichtet?

 Aus Sicht der Autorin immer auf das bestehende Problem gerichtet.

 Gemeinwesenarbeit , Sozialraumorientierung

 Heisst nicht nur Einzelfallhilfe. Kann auch heissen

Beispiel Frauenhäuser:


  • Fallbezahlte Arbeit und Pauschalbezahlte Arbeit  Fallbezahlte Arbeit ist Leistungsorientierter. Fallbezahlte Arbeit heisst es gibt nur Geld für die Arbeit an den Opfern.

  • Pauschalbezahlte Arbeit  lässt mehr Freiheit.

Was für Bewegungen gibt es den heute?

  • Globalisierung  nach der Autorin ist diese Bewegung losgelöst von der SA. Warum? Weil sie auf der politischen Ebene beginnt und sich nicht mit den Lebensverhältnissen von Menschen auseinandersetzt.



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