Inhaltsverzeichnis Einführung und Gegenstand- problemstellung einer Professionellen Sozialen Arbeit 2


Die acht Kristallisationspunkte in Bezug zu Thiersch, Staub- Bernasconi und Sommerfeld



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3.4 Die acht Kristallisationspunkte in Bezug zu Thiersch, Staub- Bernasconi und Sommerfeld


Im Folgenden werden die einzelnen Kristallisationspunkte in Bezug zu Thiersch, Staub- Bernasconi und Sommerfeld gesetzt.

Warum 8 Kristallisationspunkte?



  • Damit können Theorien der SA verglichen und unterschieden werden.

  • Die Annahme von Füssenhäusser (und Thiersch) ist, dass jed Theorie der SA, die sich als vollständig versteht, zu diesen 8 Kristallisationspunkten etwas sagen muss.

Kritik an den 8 Kristallisationspunkte:

  • Sie grenzen sich gegenseitig nicht sauber ab, d.h. dass die einzelnen Punkte sich teilweise überschneiden.

  • Es fehlt eine fundierte Herleitung dieser Punkte.


8 Kristallisationspunkte nach Füssenhäuser und Thiersch (2001)

  1. Wissenschaftstheoretische Grundlage

Wirklichkeits- und Wissenschaftsverständnis, Erkenntnis und Forschungsmethoden, Denktradition, Positionierung im Kontext der Bezugswissenschaften, Genuiner Status Wissenschaft der SA.

  1. Theorie- Praxis- Verhältnis

Unterschiedliche Logiken, gehören notwendigerweise zusammen und müssen noch verzahnt werden  wissenssoziologische Frage nach den unterschiedlichen Wissensformen in Theorie und Praxis und deren Beziehungen zueinander.

  1. Gegenstand der SA als Wissenschaft

Bis heute nicht abschl. Beantwortet, was der Gegenstand der Wissenschaft der SA ist. Unumstritten: Frage nach ihrem zentralen gegenstand- d.h. Fokus, spezifischen Blickwinkel bzw. gewählten Problemperspektive unerlässlich für Theorie der SA ist.

  1. Gesellschaftliche und soziale Voraussetzungen (gesellschaftliche Funktionen der SA)

Grundlage für Theorie der SA ist eine Gesellschaftstheorie, die die Erzeugung und Definition von soz. Problemen und Lernproblemen ebenso thematisiert, wie die spezifischen Interventionsformen als Reaktion auf sie. Mit gesellschaftlicher Funktion ist der Beitrag, den eine soziale Teilaktivität zur Gesamtheit aller Aktivitäten in einer Gesellschaft leistet gemeint.

  1. Bestimmung der Adressat/innen

Lebenslagen und Lebensweisen der Adressatinnen und Adressaten: Normalität des Alltags, Lebenserfahrung, Handlungs- und Deutungsmuster. Gesellschaftliche und politische Bedingtheit der Lebensverhältnisse der Adressat/innen: soz. Probleme, Norm und Abweichung, Definition von Notlagen und Hilfsbedürftigkeit.

  1. Institutionen der SA

Widerspruch zwischen Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen von Institutionen: totale Institution vs. Alternativer Lebensraum, disziplinierende Vorgaben vs. Lebensunterstützung. Analyse der Unterschiede zwischen staatlichen und öffentlichen und privaten Trägern und Institutionen. Frage nach Leistung von Institutionen: konkreter Zusammenhang gegebener Probleme, Arbeitsaufgaben und institutionellen Angebote.

  1. Professionelles Handeln in der SA

Analyse der Handlungsmuster der SA. Frage nach spezifischem Profil professioneller Handlungskompetenzen der SA. Konkretisierung des Konzepts professionellen Handelns bezüglich Rollen im Feld, institutioneller Settings, dem Alltag der Arbeit etc. Berufsidentität, Zusammenarbeit mit Freiwilligen.

  1. Werte und ethische Normen

Gibt die Wissenschaft der Sozialen Arbeit selbst Werte und Normen vor? Inwiefern sind Werte und Normen in die theoretischen Bemühungen der SA eingeflossen?



  1. Wissenschaftstheoretische Grundlage

Wirklichkeits- und Wissenschaftsverständnis, Erkenntnis und Forschungsmethoden, Denktradition, Positionierung im Kontext der Bezugswissenschaften, Genuiner Status Wissenschaft der SA.
Die verschiedenen wissenschaftlichen Theorien der SA haben unterschiedliche Grundpositionen und unterscheiden sich dadurch voneinander.

marxistische Sozialarbeit:

  • Bezieht sich ausschliesslich auf die Theorie von Marx. Sie ist deshalb keine eigene Wissenschaft und hat keine eigene Geschichte. Ihre Geschichte ist die Geschichte der Klassenkämpfe (Gesellschaftstheorie)

Lebensweltorientierte Soziale Arbeit (Thiersch):

Was für einen Wissenschaftscharakter hat der Ansatz von Thiersch? Die vier Wissenschaftskonzepte (hermeneutisch- pragmatische Pädagogik, Phänomenologisch- interaktionistische Paradigma, kritische Alltagstheorien, Analyse gesellschaftlicher Strukturen). Thiersch integriert vier Theorien in einer. Diese vier Theorien überschneiden sich. Der Ansatz Lebensweltorientierung erhebt den Anspruch eine eigene wissenschaftliche Theorie zu sein.

Was versteht Thiersch unter Hermeneutik?

Hermeneutik: Verstehen von SINN. Sie will die Lebenswelt der Protagonisten verstehen, aber auch die Interpretation der Protagonisten über ihre Lebenswelt (Alltagswelt). Thiersch braucht die beiden Begriffe (Alltagswelt, lebenswelt) explizit synonym. Es geht darum, sowohl Verhaltensmuster zu verstehen, als auch Deutungen, wie das Klientel diese Verhaltensweisen begründet und interpretiert (Verstehen von Handlungs- und Deutungsmuster).

Verstehen! Elementares und höheres Verstehen. Thierschs Ansatz geht davon aus, das Menschen immer in einer (vorgegebenen) Wirklichkeit leben und das sie eine subjektive Wahrnehmung dieser Wirklichkeit haben  sie interpretieren diese. Die Aufgabe des SA ist es, diese subjektive Wirklichkeit (Interpretation) zu verstehen. Die Lebenswelt aus Sicht des Klienten verstehen (elementares Verstehen)  ist noch kein professionelles Verstehen. Höheres Verstehen bedeutet, dass Bezug zur Wissenschaft genommen wird. Das Verstehen wird breiter. Man versucht das Verstehen des Klienten mit zusätzlichem Wissen zu verstehen in dem Theorien beigezogen werden.

Menschen leben in einem Alltag, den sie subjektiv interpretieren. Es geht darum, diesen Alltag zu verstehen. Immer auch die Frage nach dem Warum!


Beispiel aus Video Thiersch: "Wie versteht Herr Bersoni seinen Alltag?"
In diesem Paradigma geht es darum, den subjektiven Sinn erfassen zu können. man versucht in einem ersten Schritt zu verstehen, wie das Individuum seinen Alltag interpretiert (elementares Verstehen). Das Verstehen soll aus Sicht des Klienten verstanden werden, also mit seinen eigenen Deutungsmuster und Werten.


  1. Darauf aufbauend soll ein höheres Verstehen erreicht werden (= mehr als gesunder Menschenverstand). Das heisst, das elementare Verstehen soll in einen grösseren Zusammenhang gesehen werden. Dies gelingt dadurch, dass man eine kritische Distanz zur Alltagspraxis nimmt und nicht unter Handlungsdruck steht. das höhere Verstehen ist ein reflektiertes Verstehen. Es bezieht wissenschaftliche Theorien und ebensolche erklärungen mit ein.

Mit diesem Vorgehen soll verhindert werden, dass allzu schnell kategorisiert wird (der Alkoholkranke, der Gewalttätige usw.) und dann darauf aufbauend dann Interventionen anlaufen. Stattdessen soll zuerst die Lebenswelt in Blick genommen werden.


Beispiel: Klientin die Gendertypisch argumentiert: „Ich als Frau darf das nicht..“

 höheres Verstehen: Gendertheorien in Verbindung mit SA.


Was versteht Thiersch unter dem phänomenologisch- interaktionistischen Paradigma?

Fokus liegt auf dem Alltag, welche die Wirklichkeit für die Menschen mit all seinen Möglichkeiten und Einschränkungen darstellt. menschen befinden sich immer schon in einer sozialen Wirklichkeit wieder, die durch Regeln geprägt ist. Die Lebenswirklichkeit und Handlungsmuster entstehen im alltäglichen Leben.

Die Phänomene- also die alltäglichen Situationen- werden hauptsächlich über Interaktionen hervorgebracht, welche dann selber wieder den Alltag strukturieren.



  • Bei Sommerfeld "Soziale Gesetzmässigkeiten entstehen über Interaktion"

Annahme: Menschen leben immer schon in einer Realität, die nach eigenen Gesetzmässigkeiten/ Regeln funktionieren. Alltag ist mit Regeln bestückt, nach denen wir automatisch handeln.  zum Beispiel: Wenn jemand niest sagen wir Gesundheit. Menschen bewegen sich immer in einem bestimmten Kontext, in dem bestimmte Regeln herrschen.

  • Es geht also darum, diesen Alltag der Lebenswelt zu rekonstruieren und nach den Gesetzmässigkeiten (wirksame Handlungsmuster, Routinen, Rollenhandeln) zu Fragen, nach denen dieser abläuft.

Was versteht Thiersch unter kritischen Alltagstheorien?

Einerseits entlastet der Alltag und anderseits engt er ein.  Alltag= Doppelbödig. Einerseits entlastet der Alltag durch Routinen, Sicherheit und Gewissheit. Eine gewisse Struktur ist entlastend, engt aber auch ein, weil die Möglichkeit etwas spontan zu machen nicht mehr gross vorhanden ist. Anderseits engt (borniertheit) der Alltag auch ein. Der Alltag vernichtet alternative Handlungsmöglichkeiten (Der Alltag kann auch als Zwang erscheinen).  Die Lebenswelt ist dadurch pseudokonkret. man beginnt den alltag als etwas zu behandeln, der nicht veränderbar ist.

Der Alltag ist nicht einfach "heil" weil auf den ersten Blick alles klappt.


Beispiele:

Borniertheit aufgrund von Geschlechterklischees:

"Als Frau darf ich ja nicht" … Hier könnte man dann kritisch reflektieren, welche Geschlechterkonstruktionen im Spiel sind, welche sowohl entlastend als auch einengend wirken können.



Zwang mit Schwiegereltern Kaffee zu trinken:

Zwang, der aus der Routine entstanden ist (man macht es halt immer so). Diese "Soziale gesetzmässigkeit" wird nicht reflektiert und als soziale Konstruktion gesehen, die auch anders sein könnte.


Ziel: Pseudokonkretheit und Doppelbödigkeit reflektieren, destruieren und unentdeckte, unterdrückte und verborgene Möglichkeiten (Potentiale) aufzeigen und damit im gegebenen Alltag einen gelingenderen Alltag zu ermöglichen-

Was sagt Thiersch zur Analyse gesellschaftlicher Strukturen? Inwiefern wirken gesellschaftliche Strukturen auf den Alltag des Menschen?

Die Lebenswelt von Menschen ist immer schon geprägt von gesellschaftlichen Strukturen, die Möglichkeiten generieren oder verhindern.




Beispiel:

Mindestlohn von 8.- hat eine massive Einschränkung des Alltags zur Folge. Man könnte jetzt sagen, dass Arbeitslosigkeit/ schlecht bezahlte Stelle ein indivduelles Schicksal ist. Aber es bleibt auch die Frage: Wie fern bietet unsere Gesellschaft Arbeitsstellen für niedrigqualifizierte? Inwiefern ist die Gesellschaft „schuld“. Analyse inwiefern gesellschaftliche Strukturen individuelle Probleme verursachen.




Zwei Wirklichkeitsverständnisse von Thiersch:

  1. Die Wirklichkeit des Alltages ist für den Menschen immer schon vorgegeben. man findet sich in einer bestehenden Wirklichkeit wieder (Ansatz: Phänomenologisch- Interaktionsimus)

  2. Diese vorgegebene Wirklichkeit wird vom Klienten als eine bestimmte- also subjektive- Wirklichkeit erlebt (Ansatz: hermeneutisch- pragmatisch)



  • Die erlebte Wirklichkeit ist doppelbödig und pseudokonkret. Ein professionelles Ziel ist dann, diese subjektive Wirklichkeit zu verstehen und mittels eines höheren Verstehens der "realen" Wirklichkeit näher zu kommen. Darauf aufbauend können dann alternative Handlungsmöglichkeiten eingeführt werden.

Nach THIERSCH ist SAW eine eigene Wissenschaft!!

Staub- Bernasconi

Soziale Arbeit als handlungswissenschaftliche Disziplin.“ (Silvia Staub- Bernasconi)

Beispiel Motivationsprogramme der Sozialdienste: Atomistische Erklärung, Arbeitsloser findet kein Job, weil er faul ist und ist selbst schuld an Arbeitslosigkeit.


  • Durkheim: „Soziales soll nur durch soziales geklärt werden“  Staub- Bernasconi möchte das mit dem horizontalen Reduktionismus widerlegen.

  • Top- Down = Abwährtsreduktionismus, Bottom- up = Aufwärtsreduktionismus

Staub- Bernasconi: 2 Positionen

Holismus (sozio- zentrismus)  soziale Strukturen stehen im Fokus. Z.B. marxistische Theorie.

Staub- Bernasconi ist mit ihrem systemischen Ansatz genau in der Mitte zwischen Holismus und Atomismus. Er bezieht sich auf beide Ansätze. Wir können Individuelles Verhalten nicht nur über Individuum selbst erklären. Berücksichtigen, dass Individuelles Verhalten immer auch Folge von Strukturellen Bedingungen. Staub- Bernasconi oszilliert zwischen beiden Positionen (Atomismus und Holismus).

 Durkheim sagt von Anfang an, dass Herausforderung von Soziologie ist, dass Holismus und Atomismus beide berücksichtigt werden.



Atomismus (Gegenteil von Holismus, Individualismus)

Beispiel Liberalisierung des Alkoholmarktes  Atomistisches Denken  jedes Individuum ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Strukturelle Gründe werden ausgeblendet.

Rational Choice  Menschen haben Bedürfnisse, Menschen legen diese selbst fest und bringen diese in Reihenfolge. Jedes Individuum legt seine Bedürfnisse selbst fest. -_> Margarethe Thatcher: „There is no such thing as society“.

Beispiel anhand von Gewalt, wie erklären die verschiedenen Ansätze die Gewalt?



Sozio- zentristischer Ansatz: erklärt es mit einer Ideologie (Werte, Glaube), z.B. die Religion hat jemanden so vereinnahmt, dass das Individuum gezwungen wird so zu handeln (Selbstmordattentäter). (Top- Down, Aufwärtsreduktionismus)

Atomistischer Ansatz: Das Individuum hat einen freien Wille und hat selbst entschieden „böse“ zu sein. Gesellschaft ausblenden. Verhalten des Individuums nur über Individuum erklären. (Bottom- up, Abwärtsredaktionismus)  Ich reduziere nach unten und erkläre nach unten.

Systemischer- Ansatz (Staub- Bernasconi): Wen ein Mensch gewalttätig wird, hat es immer Strukturelle, wie auch individuelle Gründe.

Systembegriff nach Staub. Bernasconi:

  • Ganz anders als diese von Niklas Luhmann

  • Ein System zeichnet sich dadurch aus, dass die verschiedenen Elemente eine Beziehung zueinander haben. Diese Beziehungen zwischen den Elementen sind stärker, als die Systeme zur Umwelt haben. Im System engere Beziehung, nach Aussen weniger engere Beziehungen.

  • Alles was existiert sind entweder Teile eines Systems oder Systeme.

  • Staub geht davon aus, dass die Wirklichkeit aus 5 verschiedenen Dimensionen (Multidimensionale Wirklichkeit) besteht.

  1. physikalisch- chemisch (Chemie/ Physik)

  2. biologische (Biologie)

  3. psychische (Psychologie)

  4. soziale (Soziologie)

  5. kulturelle (Ethik)

Wie kann man diese 5 Dimensionen in Verbindung bringen mit den Ansätzen (Holismus und Atomismus)?

Holismus: kulturell und sozial

Atomismus: psychisch, biologisch, physikalisch-chemisch

Wie lassen sich die 5 Dimensionen auf die Grundlagenwissenschaften beziehen?



  • Beschäftigen sich nur mit einer Dimension.

Was macht eine Grundlagewissenschaft grundsätzlich? Was versuchen die zu machen? Die Grundlagenwissenschaften orientieren sich an Erkenntnissen, Wahrheit, versuchen zu verstehen, wies funktioniert. Was machen Handlungswissenschaften nach Staub- Bernasconi? Handlungswissenschaften versuchen nicht nur Erkenntnis zu generieren. Stellen Gleichzeit auch Erklärungswissen zum Verändern der Welt zur Verfügung.

IST- Zustand:

SOLL- Zustand: Wissenschaft sagt nie etwas darüber aus, wie etwas sein soll.

Wie kommt man nach Staub- Bernasconi von einem IST- Zustand auf einen SOLL- Zustand?

 SA versucht immer dort zu kritisieren, wo Menschenrechte verletzt werden. SOLL- Zustand soll so sein, dass er Menschenrechte achtet.

Unterschied zwischen ontologischen Ansatz und eines konstruktivistischen Ansatzes?

Konstruktivismus: Wir konstruieren die Wirklichkeit.

Ontologie: Geht von einem Sein aus, dass unabhängig von uns Menschen exisitert.



Problem bei Staub- Bernasconi:

Kann das „Sein“ von uns Menschen objektiv erfasst werden? Es entstehen Fehler, wenn wir sie in Blick nehmen.

Es gibt ein „Sein“, aber wir können dieses Sein immer nur Fehlerhaft wahrnehmen.


  • Realität ist viel zu komplex, als dass ein Mensch die Realität einfach erfassen kann.

  • Bewusste ausblenden. Gewisse Tatsachen ausblenden. Obwohl wir wissen wie es ist, blenden wir Tatsachen aus um unsere Interessen durchzusetzen.

  • Was ist die Funktion von Wissenschaft bei Staub- Bernasconi?

 Wissenschaft soll so genau wie möglich an das sein zu kommen. Bild über Realität Realitätsnäher auf zu machen.

Gegenstand der SA: soziale Probleme. Wann entstehen soziale Probleme? Wenn Bedürfnisse von Menschen nicht befriedigt werden. Analysieren nach Staub- Bernasconi? Wenn ein Mensch Bedürfnis nicht befriedigen kann entsteht ein soziales Problem. Das heisst Ressourcen, die Mensch braucht um ein Bedürfnis zu befriedigen sind nicht zugänglich. Z.B. kein Zugang zu Nahrung (Bedürfnis Hunger kann nicht befriedigt werden).

Staub- Bernasconi versucht das ganze auf verschiedenen Ebenen zu reflektieren (systemisch, und mithilfe von den 5 Dimensionen).

A: der ontologische Systemismus

Oszilliert zwischen holistischen (sozio-zentristischen) und atomistischen (individualistischen) Perspektiven.

top down: holistische Erklärung

bottom up: individualistische Erklärung

Definition System:

Alles was ist, ist entweder ein System oder Teil eines Systems. Auch das teil eines Systems kann selber System sein (z.B. Menschn in einer Organisation)

interne Struktur: Beziehungen im System (stärkere Bindungen)

externe Struktur: beziehung des Systems zu anderen Systemen (schwächere Bindungen)

ontologische Theorie: die Theorie geht von einem Sein aus, welches auch unabhängig von den Menschen existiert.


4 Punkte der Fehlerhaftigkeit


  1. nur das kann verarbeitet werden, was die biologischen Gehirnstrukturen zulassen

  2. viele Sachverhalte sind nicht direkt wahrnehmbar (Atome, Strahlungen, Macht, Nation, Weltgesellschaft)

  3. vieles wird bewusst ausgeblendet

  4. vieles wird z.T. bewusst oder unbewusst oder aus interessengeleiteten Gründen verzerrt wahrgenommen oder umgedeutet (Vorurteile, politische Motivationen)

Deutungssysteme bilden Realität also nicht 1 zu 1 ab, sondern verzerrt.


B: Handlungswissenschaft nach Staub- Bernasconi:

Soziale Probleme entstehen dann, wenn Bedürfnisse nicht befrieidgt werden können. Es geht um die Frage, in wie fern dies durch die Systeme der verschiedenen Wirklichkeitsebenen verunmöglicht und verhindert wird. Welche Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung stehen nicht zur Verfügung? Die Ursache des Problems wird dann in den vers. Dimensionen veortet und muss in diesen bearbeitet werden.




  • Unterschied zu Thiersch:

    • Staub kategorisiert mehr. Antworten des Klientel werden in vorgegebene Raster eingeteilt.

    • Allerdings bleibt unklar, was beim systemischen Ansatz neu hinzukommt. Bei thiersch sind ebenfalls strukturelle als auch individuelle Dimensionen relevant. Theorie von Staub aus den 1990er Jahren, Theorie von Thiersch aus dem 1970er Jahren.

    • Verständnis der Wirklichkeit unterscheidet sich stark. Thiersch betrachtet diese immer als ein lebensweltliches Konstrukt. Für Staub gibt es eine von Menschen unabhängige Wirklichkeit.




2 Verhältnis von Theorie und Praxis

Allg.: Kann man diesen Ansatz brauchen für die Praxis? Geht dieser Ansatz davon aus, dass die Theorie die Praxis anleitet? Relevanz? Welche Relevanz hat Theorie/ Praxis für die Praxis/ Theorie?



Sommerfeld: Theorie und Praxis ist gleichberechtigt. Wechselseitige Beziehung. Wissenschaft ist nicht übergeordnet.

Thiersch: Die Wissenschaft ist handlungsentlastend und die Praxis steht unter Handlungsdruck. Praxis hat Zeitdruck und die Wissenschaft nicht.

Theorie

Praxis

Distanz zum individuum (keine Theorie über einen bestimmten Menschen)

Arbeit mit Menschen

Handlungsentlastend

Unter Handlungsdruck

Wahrheit des Wissens steht im Vordergrund

Wirksamkeit steht im Vordergrund

Kein unmittelbarer Druck

Zweckorientiert

Transparenz der Wissensgewinnung

Implizites Wissen (z.B. in Routinen)

Kein hierarchisches Verhältnis, Symmetrisches Verhältnis zwischen Wissenschaft und Praxis

Thiersch und Sommerfeld: Wissenschaft muss Wissen explizit machen. Es muss begründet sein und nachvollziehbar. In der Praxis ist Wissen oft implizit vorhanden. Funktion der Wissenschaft diese Wissen erforschen und explizit zu machen.

Staub- Bernasconi: Wer hat besseren Zugang zur Realität nach Staub- Bernasconi, Praxis oder Wissenschaft? Die Wissenschaft, weil man in der Praxis fehlerhaft interpretiert. Klare Trennung zwischen Wissenschaft und Praxis. Wissenschaft ist Praxis grundsätzlich übelregen. wissenschaftler können realität besser erfassen. Praxiswissen ist mangelhaft.


3 Gegenstand der Sozialen Arbeit


Sommerfeld: Die Praxis der Sozialen Arbeit.  Praxis als auch Wissenschaft haben selben Gegenstand.

Thiersch: Der Mensch und sein Alltag, der nicht gelingend ist. Oder Probleme in der Alltagsbewältigung. Gesellschaftliche und individuelle Restriktionen dieser Bewältigung.

Staub- Bernasconi: Soziale Probleme. Geht dann immer nach Holismus und Atomismus und sagt dann, dass beide involviert sein müssen. Soziale Probleme sind Probleme der nicht gelingenden Bedürfnisbefriedigung.

Staub- Bernasconi unterscheidet zwischen illegitimen und legitimen Bedürfnissen. Bedürfnis = Soll- Zustand soll immer wieder hergestellt werden. Staub- Bernasconi argumentiert sehr biologisch. Bedürfnisse erleben Menschen dadurch, dass im Gehirn Soll- Zustände nicht befriedigt werden (Hunger, Liebe, Geborgenheit etc.). Spannungsverhältnis zwischen Soll- und Ist- Zustand.

Staub- Bernasconi wenn ein Bedürfnis befriedigt wird? -> Wohlbefinden herstellen!

Illegitime Wünsche: z.B. Helikopter auf Sozialdienst.

Legitime Wünsche (Jeder Mensch in der CH hat Anspruch darauf): TV, Zugang zu Internet, Zugang zur Gesundheitsversorgung.  Abhängig von Kultur (Lebenstandards) und Gesellschaft.


  1. Ebenen:

  1. individualistisches Paradigma: Selbstverwirklichungsprobleme. Müssen individuell gelöst werden

  2. Soziozentrisches Paradigma: abweichung vom Soll- Zustand. Es geht um Normalisierungsarbeit.

  3. systemisches Paradigma: probleme müssen im Wechselspiel zwischen Individuum und Sozialstruktur/ Kultur angesehen werden.


4 Bezug zu einer Gesellschaftstheorie und die Bestimmung der gesellschaftlichen Funktion der Sozialen Arbeit


Thiersch: Von der Kunst zur Hilfe zu der Kunst des Lebens. Was könnte damit gemeint sein? Was ist der Unterschied? Kunst zur Hilfe: eher Materielle Form der Hilfe. Kunst des Lebens: Klient muss ermächtigt werden ein eigenständiges Leben zu führen. Es geht darum autonome Lebensführung zu ermöglichen. Was hat das mit gesellschaftlichen Umbrüchen zu tun? Wieso wird es so zentral, wie ein Mensch sein Leben führt? Wir haben es mit gesellschaftlichen Umbruch zu tun. Individuum der Moderne sieht sich damit konfrontiert, dass es sein Leben selbst gestalten muss. Individuum muss selber planen  Gesellschaft erwartet das von Individuum  Pluralisierung der Lebensformen. Vor diesem Hintergrund entsteht eine SA die nicht nur Materiell hilft, sondern auch soziale.

  1. Hilfe zu einem gelingenderen Alltag

  2. Kampf gegen soziale Verhältnisse, die einen freien, humanen Alltag verhindern (Chancen an der sozialen Teilhabe müssen gerecht verteilt werden.)

Lebensweltorientierte SA geht Probleme an, dort wo sie für die Betroffenen entstehen, sie teilt Lebensraum mit Klienten, ist parteilich und solidarisch. SA sieht und akzeptiert die eigenen Erfahrungen der Adressatinnen und Adressaten, ihre Interpretationen und Lösungsstrategien und Ressourcen. sie will "Blindheit" eines Alltagspragmatismus auflösen und damit Verhältnisse sozialpolitisch lösen.

Ziel: Herstellung eines gelingenderen Alltags.



Staub- Bernasconi: Wofür ist SA exklusiv zuständig in der Gesellschaft? Dazu da soziale Probleme zu lösen. Menschenrechte! SA ist eine Menschenrechtsorganisation. Tritt dafür ein, dass Menschenrechte eingehalten werden.

  • optiert für Theoriepluralismus

  • Baut auf keiner Gesellschaftstheorie auf. Diese werden situativ einbezigen, je nachdem ob diese sozialen Probleme in Blick kriegen und Optionen anbieten, wie diese Probleme gelöst werden können.

Wie ist Macht in verschiedenen sozialen Systemen verteilt? Wie sind die Zugänge zu Macht geregelt (Wer kriegt Macht und bei wem wird sie eingeschränkt)?

Menschenrechte werden Bestandteil der Theorie. Sie geben der Theorie das utopische Moment, die Gesellschaft verbessern zu können.



Funktion: systemische Bearbeitung von sozialen Problemen, welche die Befriedigung der Bedürfnisse und legitimen Wünsche der Menschen verhindern.

Aufgaben der SA bestehen in der Ressourcen- Erschliessung, Handlungskompetenz und Teilnahmeförderung, Vernetzungsarbeit, Umgang mit Machtstrukturen und -quellen, Kriterien- und Öffentlichkeitsarbeit.

Auf Sommerfeld wurde im Unterricht kein Bezug genommen....


5 Bestimmung der Adressaten


Thiersch, lebensweltorientierter Ansatz:


  • Nicht gelingender Alltag (Gegenstand SA)  Adressaten Menschen denen es nicht gelingt ihren Alltag zu bewältigen.

  • Adressaten sind Menschen, die Probleme mit der Alltagsbewältigung haben

Es geht darum, dass diese Probleme in einem Zusammenhang zwischen den eigenen Möglichkeiten der Gestaltung und strukturellen Vorgaben eingebettet sind. Ausserdem erlebt das Individuum diesen Zusammenhang pseudokonkret in dem es diese Zusammenhänge oft noch vereinfacht und als unveränderbar anschaut.

SA muss:


  • Interessen der Adressaten auf sozialpolitischer Ebene anwaltschaftlich vertreten

  • Adressaten lebensweltorientiert zu einem gelingerenderen Alltag unterstützen. Klienten sollen ihren Alltag selbstbestimmt gestalten können.

Was bedeutet Lebenswelt oder Alltagswelt?

4 Dimensionen der Lebenswelt:

Bühne, auf der Menschen ihr Leben führen.



  1. Alltag in Bick genommen werden. Problem im Kontext des Problems. Versuchen die Probleme aus der Sicht der Adressaten zu verstehen. Es ist Wurst ob es Herr Müller, Herr Meier ist. Probleme der Individuen zu verstehen. Probleme der Adressaten werden in ihrem Alltag übernommen. Der Mensch wird nicht abstrakt als Individdum betrachtet, sondern als jemand, der sich in einer sozialen Wirklichkeit befindet.

  2. Mensch lebt in vers. Lebenseldern (Räume). Mensch bewegt sich in verschiedenen sozialen Feldern. Leben zergliedert sich in unterschiedliche Lebensfelder. Was kann zwischen diesen Räumen entstehen? Jedes Feld funktioniert nach eigenen Logiken (vgl. auch Füssenhäusser!) . Diese Logiken können sich widersprechen und in Konflikt zu einander geraten (Spannungen). Mensch ist mit vers. Logiken konfrontiert. Mensch lebt in diesen verschiedenen Feldern. Mensch muss diese vers. Logiken in seine Biografie integrieren. Der Ansatz reagiert also auch auf die zunehmende Arbeitsteilung resp. funktionale Differenzierung.

  3. Pseudokonkreter Alltag  Wenn man eine Vorstellung davon hat, wie es sein soll. Mensch reflektiert gar nicht mehr das es auch anders sein könnte -_> Borniertheit. Aufgabe der SA? Es geht darum die Lebensführung des Klienten kritisch zu hinterfragen. Klienten mit Pseudokonkretheit zu konfrontieren. Das Konzept der Lebenswelt ist normativ kritisch. Es werden Widersprüche aufgedeckt und aufgezeigt, wie soziale Strukturen Lebensweisen ermöglichen oder blockieren. Gleichzeitig wird auch kritisch rekonstruiert, wie Individuen sich pseudokonkret in dieser Lebenswelt einrichten.

  4. Lebensführung ist von Rahmenbedingungen abhängig. Z.B. Arbeitslosigkeit ist nicht einfach eine Folge davon, dass jemand zu Faul ist, sondern auch damit, dass es z.B zu wenig Arbeitsplätze gibt für Niedrigqualifizierte. Das Konzept der Lebenswelt verfolgt die unter Gesellschaftstheorie erwähnten Spannungen. Gesellschaftliche Strukturen wirken quasi als Hinterbühne und bestimmen Deutungen und Handlungen mit.


Staub- Bernasconi:

Menschen und Gruppen mit Austattungsdefiziten (Also Defizite um Bedürfnisse und legitime Wünsche befriedigen zu können)

Machtstrukturen, die diese Defizite erzeugen.


6 Institutionen der SA


Lebensweltorientierter Ansatz, Thiersch:


  • Institutionen sollen dezentral und in der Lebenswelt der Klienten liegen

  • Angebote sollen niederschwellig sein (leichte, voraussetzungslose Erreichbarkeit)

  • Institutionen sollen sich an die Interessen der Klienten orientieren  Thiersch ist skeptisch gegenüber Institutionen. Diese bilden Eigenlogiken (Sie negieren lebensweltliche Logiken), die nicht zur Problemlösung (Aus Sicht der SA) beitragen.

  • Ambulant vor stationär

Staub- Bernasconi:

Alle individuellen und kollektiven Akteure (Organisationen) die Teil des Problems sind oder Teil der Lösung.

Institutionen werden über Ethik reflektiert und es wird die Frage gestellt, ob sie den Menschen dienen.

"Für die SA stellt sich die Frage, ob ein soziales System der Befriedigung menschlicherer Bedürfnisse dient, oder so organisiert ist, dass es die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse und legitimer Wünsche nicht gewährleisten kann." (Dällenbach, Folie s. 16)  Ist dies nicht der Fall, entstehen soziale Probleme.




7 Professionelles Handeln




  • In unterschiedlichen Settings sehen Handlungsmuster der SA unterschiedlich aus

  • Fragen nach Machtverhältnissen in Kommunikation (Verhältnis Asymmetrie und Symmetrie)

Lebensweltorientierter Ansatz, Thiersch:

Handlungsmaximen (beziehen sich auf das methodische Handeln der SA)

  • Vernetzen und Planen (Angebote aber auch der verschiedenen Ansätze, z.B. in einem interdisziplinären Setting)

  • Einmischen: Zuständigkeit aktiv und beständig erweitern, um die Probleme so anzugehen, wie sie sich in der Lebenswelt zeigen. Dies ist auf struktureller Ebene gemeint. Sind Institutionen bund Formen der Hilfe noch adäquat, resp. entsprechen sie den Ansprüchen der SA?

  • Aushandeln (gemeinsame (kritische) Problemdeutung mit dem Klienten zusammen, Lösungsstrategien)

  • Hilfe zur Selbsthilfe oder zur Kunst des Lebens

  • Empowerment

  • reflektierte Parteilichkeit

Grundmuster des professionellen Handelns:

  • Handeln ist offen und situativ (Als nicht mechanisch vorgegeben)

  • Handeln ist methodisch strukturiert/ strukturierte Offenheit

  • Die Problemsicht der Adressaten wird berücksichtigt, gemeinsames Aushandeln der Ziele und des Handelns

  • Handeln ist reflexiv

  • Prinzip der Ganzheitlichkeit

Nach Thiersch sind PSA keine Experten. Der Klient ist Experte seiner Alltagswelt.

Prävention: Vorbeugen  Nutzen: verhindern, dass etwas passiert. Gefahr: Politische Steuerung. Erwerb von Kompetenzen zur Lebensweltbewältigung (in Bezug auf potentielle Probleme). Zielhorizont: gerechte Verhältnisse ermöglichen.

Dezentralisierung der Angebote: Angebote werden in Alltagsnähe der Menschen gebracht. lokale Angebote, Vernetzung, Alltagsnähe

Gefahr der regionalen Kontrolle.



Integration: Menschen sollen integriert werden. Integration vielfach verschiedenen Lebenstile. Das Recht auf Verschiedenheit der Menschen. Aktive Partizipation in einem Quartier z.B. Gefahr: zu starke Einbindung. Soll Integration unter gegebenen Zielen stattfinden? Oder sollen Ziele selbst definiert werden.

Partizipation: Möglichkeit der (demokratischen) Mitgestaltung/ Mitbestimmung Gefahr: Überforderung.

Diese Strukturmerkmale weisen also auch auf Ambivalenzen hin…

Staub- Bernasconi:

Menschrechte  SA soll sich einmischen.

Systemischer Ansatz. In diesem Ansatz sollen immer Atomistische und Holistische Erklärungen berücksichtigt werden. Er ist Ressourcen orientiert der Ansatz. Systemische Denkfigur



  • systemische Orientierung (Kombination von holistischen und atomischen Sichtweisen)

  • Damit werden Probleme mehrdimensional betrachtet

  • Ressourcenorientiert

  • kontrollierter Einsatz von professionellen Methoden (die z.B. den IST- Zustand in den Soll- Zustand bringen sollen  z.b. mittels der systemischen Denkfigur.

  • Die Systemische Denkfigur soll den Problemlösungsprozess strukturieren. Dazu gehören auch die W- Fragen. S. 204-205

siehe auch Kasuistik 136a, Strang 3 Unterlagen SDF…


8 Werte und Norme


lebensweltorientierter Ansatz, Thiersch:

  • soziale Gerechtigkeit

  • Ganzheitlichkeit

  • Die ganze Theorie ist von einem "humanistischen Geist" geprägt.

Staub- Bernasconi:

  • SA als Menschenrechtsprofession

  • SOLL- Zustände werden über Werte und Normen begründet

  • Bedürfnisse und legitime Wünsche als Zielhorizont sozialer Arbeit



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