Schleswig-Holstein Ministerium für Bildung


Zum Ruhestand von Herrn Josef Adrian



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Zum Ruhestand von Herrn Josef Adrian

Inga Nielsen


Lieber Herr Adrian,

nun steht er an, der große Schritt in den Ruhestand.

Wir, der Verein zur Förderung sehgeschädigter Kinder

und Jugendlicher in Schleswig-Holstein e.V., wünschen

Ihnen hierfür Trittfestigkeit, Tatendrang und ganz viel

Freude.


Wofür steht der Name „Adrian" bei unserem

Förderverein?

A für Ansprechpartner

D für Danke!

R für rege Teilnahme an unseren Sitzungen (und Veranstaltungen)

I für Interesse an unseren Kindern

A für Auskünfte über das LFS

N für Neugier auf Neues

All dies und noch viel mehr wurde bei unseren Begegnungen deutlich.

Wir danken Ihnen ganz herzlich im Namen aller Eltern und unserer Kinder für Ihren niemals endenden unermüdlichen Einsatz für die Belange und das Fortkommen des LFS und unseres Fördervereins. Sie werden eine große Lücke hinterlassen.

Vielen herzlichen Dank und einen wunderschönen Ruhestand wünscht

der Vorstand des Vereins zur Förderung sehgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Schleswig-Holstein e.V.


((57))

Logo des Vereins zur Förderung sehgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Schleswig-Holstein e.V.






Unser ganz besonderer Schulleiter



Sabine Borowy und Christiane Köhler


Josef Adrian im Gespräch mit der Vorsitzenden der Elterrnvertretung am LFS Sabine Borowy beim Sportscamp Trappenkamp im Herbst 2014



Gute Schulleiter sind eine besondere Spezies, die man nicht an jeder Straßenecke findet. Schließlich ist der Aufgabenbereich außerordentlich vielfältig, so dass man meinen könnte, ein guter Schulleiter wäre eine Mischung aus Vater, Pädagoge, Diplomat und Manager. Vater, weil er sich jederzeit um seine Schule, um seine Schülerinnen und Schüler sowie um Lehrkräfte tatkräftig kümmert und fürsorglich immer die Belange jedes Einzelnen im Auge behält. Pädagoge, da er die schulische Ausrichtung mitgestaltet und damit unsere Kinder bestmöglich unterstützt und fördert. Diplomat, denn er ist Bindeglied zwischen Ministerium, Schulträger, Lehrerkollegium sowie Schüler- und Elternschaft und muss sich auf diesem schwierigen Terrain sicher bewegen. Und nicht zuletzt natürlich Manager und Stratege, der die zukünftige Richtung vorgibt und auch mal unliebsame Entscheidungen trifft sowie Konflikte erfolgreich meistert.

Herr Adrian nahm sich dieser Aufgabe vor vielen Jahren an, und, soweit wir das als Elternvertreterinnen und Elternvertreter beurteilen können, mit besonders viel Herzblut. Vielleicht war ihm anfangs nicht bewusst, dass er statt eines Jobs gleich mehrere machen würde. Manche Aufgaben waren bestimmt angenehmer als andere, doch alle erforderten seine ungeteilte Aufmerksamkeit und sein Engagement.

Wir als Elternvertreterinnen und Elternvertreter können nur erahnen, was alles auf seinem Tisch landete. Bestimmt war so manches dabei, auf das er gerne verzichtet hätte. Und doch scheint ihm sein Beruf auch viel Spaß gemacht zu haben. Und wer Spaß an seiner Arbeit hat, macht sie bekanntlich besser. Zum Glückfür das LFS in Schleswig, die Kinder und uns Eltern ist er uns über all die Jahre treu geblieben und hat so viele Generationen betreut, beraten und liebevoll unterstützt.

((58))

Mit einem Augenzwinkern möchten wir Elternvertreterinnen und Elternvertreter einen der so vielgeliebten/viel- gehassten Bewertungsbögen, mit denen sich unsere Kinder in den Schulen (und wir Eltern zuhause) herumschlagen, für Herrn Adrian, unseren besonderen Schulleiter, ausstellen:



Zu sehen ist eine Tabelle mit folgenden Aussagen wo immer trifft voll zu dahinter angekreuzt ist:

Bemüht sich, ein vertrauensvolles und offenes Klima zu schaffen

Ist ein guter Zuhörer

Verfügt über Einfühlungsvermögen und Empathie

Bezieht Verbesserungsvorschläge von Eltern in die Gestaltung des Schulalltags mit ein

Schafft Transparenz

Besitzt Autorität, ohne sich in den Vordergrund zu drängen

Fühlt sich mit dem gesamten Kollegium den Aufgaben der Schule verpflichtet

Ist vorurteilsfrei und aufgeschlossen

Legt Wert auf eine langfristig orientierte, pädagogische Weiterentwicklung der Schule

Respektiert Wertvorstellungen und Erfahrungen anderer

Trifft im Zweifel auch einmal unbürokratische Entscheidungen

Bemerkungen:

Herr Adrian meisterte die ihm gestellten Aufgaben mit seinem umfangreichen Fachwissen, größter Einsatzbereitschaft und besonderem Geschick. Seine Hilfsbereitschaft und Empathie sorgten für einen offenen, konstruktiven und regen Austausch mit Eltern und Kindern. Die Fußstapfen, die er hinterlässt, sind sehr groß. Darum lassen wir ihn nur sehr ungern in den Ruhestand gehen.

Lieber Herr Adrian,

wir bedanken uns herzlich für viele Jahre, in denen Sie unsere Kinder und uns so erfolgreich und liebenswert unterstützt haben. Wir wünschen Ihnen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt und weiterhin viel Lebensfreude!

Ihre Elternvertreter/innen


((59))

„Ein paar Jährchen"

Gedanken zum Jubiläum des LFS und zur Pensionierung von Josef Adrian



Patrick Temmesfeld


35 Jahre LFS Schleswig und ein paar Jährchen mehr von Josef Adrian sind nun zu feiern und würdigen - dies im Kontext eigener Erfahrungen, Erlebnisse ...

Das LFS Schleswig - die „Schule ohne Schülerinnen und ohne Schüler" ist nach wie vor ein Unikum. Nach 35 Jahren ist es in Deutschland in Bezug auf Bildung und Begleitung von Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung nicht mehr wegzudenken.

Die Erfahrungen, das Engagement und die Haltung sind präsent und anerkannt; Gäste aus dem nahen und fernen Ausland gehören in das Besuchsprogramm. Ein großes gewachsenes Team unterstützt und begleitet, ausschließlich mobil, Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung und zeigt tagtäglich, dass auch dieser Weg funktioniert - dies seit 35 Jahren und mit viel Erfolg.

Anfangs argwöhnisch beobachtet - denn vermutlich (der Autor saß bei der Gründung selbst noch in der Schule) fühlten sich die weiteren Förderzentren Sehen in Frage und auf den Prüfstand gestellt. Davon ist nun keine Rede mehr: Die gesetzten Impulse sind angekommen und das LFS Schleswig wurde in das bundesdeutsche Bildungssystem quasi inkludiert, ohne jemals das Besondere und Alleinstellungsmoment aufzugeben. Viele der Angebote des LFS Schleswig finden sich nun auch woanders: das legendäre „Kurshaus" ist so vielerorts wiederzufinden. Daher sagen wir „Danke!" für die vielen, wertvollen Impulse, gratulieren dem Jubilar zu „jugendlichen" 35 Jahren (aus der Sicht des bbs Nürnberg ist das noch sehr jung - wir dürfen ja bereits inzwischen auf über 163 Jahre gelebtes Leben, Geschichte und Entwicklung zurückblicken), danken für die gemeinsame Wegstrecke und wünschen für die Zukunft alles Gute.

Mein Blick auf das LFS Schleswig erfolgt auch aus einer sehr persönlichen Sicht, denn ich durfte in der Zeit von 2003 bis Ende 2005 als weiterer Sonderschulkonrektor am LFS Schleswig tätig sein. Es hätte länger sein sollen, aber das nachfolgende Angebot nach Nürnberg war einfach zu verlockend ... Entschuldigung! Insofern möchte ich noch einige persönliche Worte zur Verabschiedung von Josef Adrian in den Ruhestand beifügen.

Mein Vorstellungsgespräch 2002 für diese Stelle war beeindruckend: im ehemaligen Direktorenhaus im Büro von Josef Adrian, das in einer sehr eigenen Mischung aus kräftigen braunen Möbeln und dickem Teppich ausgestattet war. „Wir sind hier alle per Du und ich bin der Josef!", war nach der Begrüßung die klare Ansage. Schnäuzer, etwas längere Haare, lässig - diese Kombination saß beim ersten Kennenlernen gleich zweimal dort (Klaus war auch dabei) und die Frage war für mich, ob ich dazu passe und wie ich mich hier einbringen kann. Auch wenn es für mich nur 2,5 Jahre am LFS Schleswig waren, bleibt mir dies als intensive, besondere Zeit in Erinnerung.

Ein besonderer Auftrag verlangt quasi einen besonderen Arbeitsstil. Die Schulleitung am LFS Schleswig hat dafür Sorge zu tragen, dass es jedes Mal gelingt, alle Ressourcen zur Verfügung zu stellen und den Kontakt zu den vielen Netzwerken zu erhalten bzw. auszubauen.

Es ist bemerkenswert und eine von Josef Adrians großen Stärken, auf die Kompetenz, die Selbstständigkeit und auch auf den Wunsch nach Autonomie seiner vielen Kolleginnen und Kollegen zu bauen und damit gemeinsam den Erfolgsweg des LFS Schleswig zu gestalten.

Hierarchisches Denken ist ihm fremd; er wirkt durch seine hohe Fach- und Sozialkompetenz sowie seine ihm eigene Aura. Ich will ihn nicht auf einen Thron o. ä. heben

((60))


Patrick Temmesfeld als zweiter stellvertretender Leiter bei einem Schulentwicklungstag des LFS-Kollegiums im November 2004



(dagegen würde sich Josef auch mit deutlichen Worten verwehren), aber er war und ist seine eigene Größe und seine Fußstapfen werden zumindest erschwert zu füllen sein (eine Herausforderung für die Nachfolge!). Dazu kommt noch seine ihm eigene, unnachahmliche Mischung aus „der hat Ahnung", seine lässig-schnodd-rige Art, seine stete Einbindung des LFS in Politik, Wissenschaft und Schulverwaltung: damit hat er den wachsenden Erfolg für das LFS Schleswig geebnet. Er wird geschätzt und gefürchtet aufgrund seiner Fachlichkeit, Eloquenz und seiner feinen Ironie.

Als überzeugter und engagierter Vertreter „seines" LFS kann er die anderen Systeme um sich herum zwar „leben lassen", aber er weiß auch zum Ausdruck zu bringen, dass und wo das LFS erfolgreich ist und sich nicht zu verstecken braucht - im Gegenteil!

Meine Zeit am LFS Schleswig war kurz, aber lernen konnte ich viel - vom LFS Schleswig und von Josef Adrian: z. B. seine ruhige Art, seinen entspannten Umgang mit dem, was schlichtweg nicht zu ändern ist.

Ja, das macht ihn für mich zu einem Alltagsphilosophen mit Weisheiten für den Tag, den Moment und das Leben - und dies ist von mir in aller Ernsthaftigkeit gemeint.

Einige seiner Weisheiten begleiten mich auch noch heute, bleiben in Erinnerung und helfen über so manche Problemstellung hinweg.

Mit der Pensionierung von Josef Adrian entsendet der Kreis der Sehgeschädigtenpädagoginnen und -pädagogen einen besonderen Menschen in einen neuen Lebensabschnitt, zu dem ich ihm und seinen Angehörigen alles Gute, viel Gesundheit und neue Perspektiven wünsche.

((61))




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