TSV 1860 München
17. Mai 1860
Gründung des Turn-Vereins 1860 München
25. April 1899
Bildung einer Fußballabteilung
Spielzeit 1918 / 19
11. September 1918
„Ostkreis; München; Am Sonntag beginnt nun die Herbstrunde mit Einteilung in 2 Klassen (Terminliste in dieser Nummer). Die erste Klasse bringt in München am M.T.V.-Platz Bayern mit M.T.V. In Ingolstadt dem M.T.V. die 1860er von München.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 11.9.1918)
11. September 1918
„Der Pokal von Süddeutschland (1918/19), 65 Vereine beteiligen sich: 22 vom Ostkreis, 18 vom Südkreis, 15 vom Westkreis, 10 vom Nordkreis. […] Qualitativ ist alles vertreten, so daß auch heuer wieder die Spiele um den Pokal von Süddeutschland recht interessant und ein treffliche Belebung des Spielbetriebs sein werden. […]. Protokoll über die Auslosung der Gegner, vorgenommen am Sonntag, dem 8. September 1918, am Spielplatz des M.T.V. München. Marbachstraße. Anwesend sind die Herren: Kienle (F.C. Armin), Fleißner, Keyl (M.T.V.) […] 1. Ostkreis; Gau Oberbayern; T.V. 1860 München – Armin München “
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 11.9.1918)
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Josef Bruglachner
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Sebastian Gabler
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Stadler
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Vogl
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Spielzeit 1919 / 20
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Josef Bruglachner
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Karl Fromm
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Sebastian Gabler
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Josef Rechenmacher
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Stadler
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Spielzeit 1920 / 21
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Aiglstorfer
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Josef Bruglachner
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Karl Faubel
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Sebastian Gabler
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Josef Harlander
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Max Kob (TW)
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Josef Rechenmacher
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Reiter
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Stadtler
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Steffen
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Vogl
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Spielzeit 1921 / 22
24. Mai 1922
„Die dicken Frauentürme entschwinden in sonnigen Morgendunst. Die Berge laufen uns entgegen. Die blütenschneebedeckten Wundergärten mehren sich. Der Dreiländersee ist nicht mehr weit. An der Grenze kennt man schon das Dutzend junger Männer mit den kleinen Köfferchen. Fußballer? – so von München sind die Herren. Wollt ihr euch Prügel holen in der Schweiz wie die Städtemannschaft? Sie saß, die Ohrfeige des Zollbeamten. Da schworen 15 Herzen; nur keine Niederlage – die Sonne brennt auf das schwäbische Meer, sticht in den Züricher Zuge hinein. Die Finsternis eines letzten Tunnels nimmt uns auf. Vorhölle auf eine Seligkeit! Jetzt! Fenster auf! Das liegt sie vor uns, unten, oben, ringsum, die Stadt unseres Ziels, von einem Genie, der Dekoration hingesetzt, freundlich lächelnd, empfangsbereit. […]
7 Uhr abends auf der Universitätshöhe. Weit unter uns begibt sich die Stadt zur Ruhe. Da tönen 100 Glocken feierlichen Dank. Uns ist es schönster Willkommensgruß. […]
Wir steigen hinunter. Die Straßen sind peinlich sauber. Du siehst nirgends Papierabfälle; nicht weil die Straßenreinigung um vieles besser wäre als bei uns, nein, weil niemand Papier auf die Straße wirft. […]
Flieder und duftende Blumen blühen an allen freien Stellen der Stadt – ungefährdet vor raubgierigen Händen – keine Warnungstafeln, Legbüchsen, Stachelzaundrähte. Der Schweizer braucht sie nicht, er hat dafür persönliche Kultur. Das Resultat einer Jahrhunderte alten Demokratie. Wir Deutschen bilden uns ein, dieses Ding heut auch zu besitzen. Wir werden es nie unser eigen nennen können.“
(Laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 6.6.1922)
25. Mai 1922
„Freundschaftsspiel; F.C. Zürich – München 1860 1:1 […]
Christi Himmelfahrt! Die Stadt ist seit 5 Uhr früh erfüllt von den Klängen einiger Dutzend Musikkapellen. Großer öffentlicher Aufzug der Heilsarmee. Lächle nicht! Die Masse revidiert dein wegwerfendes Urteil. Sängerfest! Schweizer Schwingerfest! Dampferausflüge auf dem See! Sollten da noch Zuschauer auf ein engumzäuntes Fußballfeld kommen? […]
Nachmittags ½ 3. Die Sonne glüht. Der Boden brennt. Die Luft zittert. Die Flammen fressen an den Kräften von 22 jungen Männern. Die Leistungen waren nicht überragend, schreibt ein großer Kritiker. Wie leicht sich so etwas notieren läßt unter dem schützenden Dach der Tribüne bei einem eisgekühlten Glas Selterswasser. Drinnen aber, bei dem 100 m langen Backofen, fallen die Spieler um bei jedem geringfügigen Zusammenprall und schnappen nach Luft. […]
Torgelegenheiten gibt es eine große Zahl; zu schwach der Atem, um sie auszunützen. Ein placierter wohlüberlegter Köpfler Harlanders führt zum einzigen Tor der Münchner. Derselbe Spieler schießt in die Hand, ein andermal freistehend knapp daneben. Ratter, der neue Mann von 1860 ist in dieser Beziehung Harlanders gelehriger Schüler. 3 oder 4 Tore könnten normalerweise sitzen. München ist teilweise überlegen. Einer alten Tradition gemäß setzt F.C. Zürich in den letzten Minuten Volldampf auf; ein Zögern Bruglachners, eine weite Flanke von links, Kob springt, kann sie nicht erreichen, Sturzenegger, der beste Schweizer Verbindungsstürmer, köpft sie mit fabelhaftem Hochsprung ein. Mit 1:1 reicht man sich die Hände. […]
Nach dem Spiel sind wir zu einem kleinen Abendimbiß eingeladen im Klublokal des F.C. Zürich. Sogar Fußballermägen mögen bei solchen Kleinigkeiten die schnürenden Westenknöpfe nicht mehr ertragen. Man versteht jetzt, warum die Schweizer Spieler uns in Kraft und Ausdauer überlegen sind. Im Klublokal (auch in St. Gallen) hängen mehrere Dutzend in- und ausländische Sportzeitungen, jede in ledergepreßem Umschlag und tadellosem Zustand. Hand aufs Herz. Sind unsere Zeitungen nach ein paar Tagen nicht zerlesen (um nicht zu sagen, zerrissen)? Wieder ein Kapitel: persönliche Kultur. […]
(Laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 6.6.1922)
26. Mai 1922
„Freitag, eine Ruhetag. Morgens: Milchkaffee, Eierweckerln, Zuckerhörndl, Butter, Bienenhonig, Kirchengelee – mittags: Hirnsuppe, Fleischpastetchen, Spaghetti mit Parmesankäse, Kalbsbraten, Bratkartoffeln, Erbsen, junge Karotten, Salate, Dessert. Abends: - sei still mein Herz und denk nicht dran. Und zwischen hinein – auf ärztlichen Rat hin – Bewegung am Züricher See oder Ütliberg. Wer hat in diesen Tagen seinem Vaterland nicht die Treue gebrochen? Frau Hotelier. Sie und ihre Köchin haben diese Sünde am Gewissen.“
(Laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 6.6.1922)
27. Mai 1922
„Freundschaftsspiel; F.C. Winterthur – München 1860 0:4 […]
Samstag, 5 Stunden in Winterthur. 1860 kam, sah und siegte. Halt! So einfach war die Sache doch nicht. Winterthur beginnt mit einer forschen Ouvertüre und besucht das 60er Tor einigemal in überraschend gefährlicher Manier. Kob und seine Getreuen halten sich aber brav. Dann kommt Ruhe in die Münchner. Alle Angriffe werden von Reiter und Harlander in flacher Paßform eingeleitet. Der Ball geht wieder einmal am Schnürl. Die ausgezeichnete Läuferreihe hat schwer zu arbeiten. Schon wird sie langsamer, da fallen die überreifen Früchte des Dreieckspiels. Huber und Faubel sind die Schützen der ersten drei Tore. Ein Elfmeter – eine etwas zu harte Strafe – gibt letztem Gelegenheit, seine wiedergefundene Schießkraft zu beweisen; 4:0. […]
Eine halbe Stunde später sitzen die Sieger mit Ausnahme von Rechenmachers und Harlanders, bei denen der Urlaub abgelaufen ist, schon wieder im Zuge. […]
St. Gallen, der erste oder letzte Aufenthalt aller deutschen Mannschaften in der Schweiz. Man wundert sich nicht mehr über den glänzenden Empfang und die Aufnahme; sie ist schlechthin schweizerisch.“
(Laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 6.6.1922)
28. Mai 1922
„Freundschaftsspiel; F.C. Brühl St. Gallen – München 1860 3:3 […]
Die Morgenröte und schwere Wolken verraten Regen. Endlich kommt die sehnlichst erwartete Abkühlung. Ja. Schnecken! Regisseur Petrus hat für unsere Reise nur freundliche Szenarien vorgesehen. Und so brennt die Sonne abermals um 3 Uhr nachmittags erbarmungslos auf 22 mehr oder minder haargeschütze Zenithe. […]
Ist das die weißblaue Elfe von gestern? Harlander, der Bedächtige fehlt. Der ihn ersetzende junge Ratter zeigt ein anderes System. Nur Faubel ist der alte, ist gewachsen in den letzten drei Spielen. Huber verletzt; Gabler und Städtler bauen ab, bedenklich rasch. Reiter versucht vergeblich in gewohnter Weise einzuleiten. Die Verteidigung ist nicht immer ballsicher und auch Kob, der Liebling der Schweizer, ist infolge einer Schulterverletzung nicht so entschlossen wie sonst. Der Gegner aber von einem bei Freundschaftsspielen selten gesehenen Siegeswillen beseelt. Angriffe rasend und gefährlich. Lattenschüsse und Tore zahlreich und gleich verteilt. Das Publikum kam deshalb auf seine Rechnung, ich nicht! Doch 3:3 ist ein Boden, auf dem die Freundschaft nach dem Spiele gedeihen kann. […]
Droben auf der Freudenburg wurde sie geschlossen. Ein unvergeßlicher Abend; unter uns ein flackerndes Lichtermeer, die Stadt des Hl. Gallus, draußen nur einige Kilometer entfernt, das große schwäbische Wasser, und jenseits – ja, morgen heißt es Abschied nehmen. Wann sehen wir euch wieder, ihr Schweizer Freunde – ihr vollen Fleischtöpfe? […]“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 6.6.1922)
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Josef Bruglachner
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Karl Faubel
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Sebastian Gabler
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Harlander
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Huber
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Max Kob (TW)
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Ratter
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Josef Rechenmacher
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Reiter
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Stadler
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Spielzeit 1922 / 23
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Karl Faubel
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Hermann Harlander
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Max Kob (TW)
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Josef Rechenmacher
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Reiter
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Spielzeit 1923 / 24
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Karl Faubel
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Max Kob (TW)
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Josef Rechenmacher
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Reiter
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Rumpf
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Spielzeit 1924 / 25
27. Oktober 1924
„Bezirksliga Bayern (7. Spieltag); F.C. Wacker München – F.A. 1860 München 3:0 (2:0) […]
1 8 6 0: Kob – Harlander, Rumpf – Rechenmacher, Grimm, Vogel – Karoly, Hartenkeil, Gromm, Faubel, Ratter; W a c k e r: Ertl – Klingseis, Huiras – Weber, Rehle, Falk – Ostermeier, Gaul, Szabo, Nebauer, Altvater. […]
Etwas über 5.000 Zuschauer verfolgten diesen zeitweise flauen Kampf. […]
Wacker hat Anstoß – schon rast Altvater wie der Blitz die Linie entlang, doch stoppt Rumpf den gefährlichen Lauf. 60 erwidert, und das ausgeglichene Spiel bewegt sich in der Feldmitte […]
In der 8. Minute kommen Altvater-Neubauer in herrlichem Zusammenspiel bis in den Strafraum. Kob läuft aus seinem Heiligtum – doch Nebauer schiebt kurz entschlossen durch des Torhüters Füße zwischen die Pfosten; 1:0 für Wacker. […]
In der 32. Minute naht das Verhängnis. Wieder spielen sich Altvater-Nebauer, dieser am Flügel durch. Den scharfen Paß Altvaters verwandelt Gaul mit Bombenschuß zum zweiten Treffer. Wacker ist jetzt stark überlegen, das hervorragende Spiel des linken Flügels wird von den Zuschauern mit Begeisterung aufgenommen. […]
Nach der Pause kämpften beide Teile ziemlich lustlos. Die abgegebenen Schüsse sind auch weiterhin so kraftlos, daß die beiden Tormänner die Gefahr mühelos bannen. 60 erzielt noch einige Ecken, doch bleiben alle Bemühungen der Blau-Weißen, das Ergebnis günstiger zu gestalten erfolglos. Dagegen gelangen die Wackerleute durch ein Tor von Altvater zu ihrem dritten Erfolg. Szabo hatte den Ball über den herausgelaufenen Kob gehoben, das Leder prallte an den Torpfosten – blitzschnell war Altvater zur Stelle und sandte ein. Kurz vor Schluß meistert Kob noch einen überaus scharfen Schuß Nebauers. […]
Daß die Blauen über den Ortsrivalen so anscheinend glatt siegten, ist allerdings das Verdienst des linken Flügels. Altvater und Nebauer haben selten ein so flüssiges und zweckmäßiges Spiel gezeigt wie heute.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Deutsche Fußball-Zeitung“ v. 31.10.1924)
9. November 1924
„Bezirksliga Bayern (9. Spieltag; 1. F.C. Nürnberg – S.V. 1860 München 5:0 (3:0) […] Bei München war Piehler wieder dabei; Reiter war wieder durch Saumweber ersetzt. Bei Nürnberg fehlen immer noch Sutor und Stuhlfauth. Die Waffen sind als ziemlich gleich. […]
N ü r n b e r g: Rosenmüller – Popp, Kugler – Köpplinger, Kalb, Schmidt – Strobel, Hochgesang, Wieder, Träg, Riegel. M ü n c h e n: Kob – Rump, Harlander – Vogel, Saumweber, Grimm – Karoly, Hartenkeil, Piehler, Faubel, Ratter […]
Wir zählen erst die 3. Minute, als Strobel eine feine Vorlage Hochgesangs zur Mitte flankte, die der im Sturm vordrängende linke Läufer Schmidt mit etwas Glück direkt verwandelt; 1:0 […]
Nach halbstündiger Spieldauer wird’s brenzlich vor Rosenmüllers Kajüte. Karoly läuft von der Mitte aus durch, seine famose Flanke kann der Halblinke Faubel nicht verwandeln. Ein Fehlschlag Faubels, die Ausgleichschance ist dahin. […]
Der Ball kommt zu Wieder, der, durchbrechend, infolge der aufgerückten Verteidigung leichtes Spiel hat und in der 35. Minute Nummer 2 bucht; 2:0 […]
Schon 5 Minuten später zeitigt Trägs Energie einen weiteren Treffer; 3:0 […]
Ob Hochgesang den ersten Elfmeter absichtlich neben die Latte setzte, konnte nicht einwandfrei beurteilt werden, dürfte jedoch anzunehmen sein, da solche Bälle seine Spezialität sind, der Ball nicht knapp, sondern einige Meter neben dem Balken vorbeiflog und nicht zuletzt – das Spiel bereits einen Stand für Nürnberg erreicht hatte, der eine Gefahr nicht mehr bedeuten konnte. […]
Erst 10 Minuten vor Schluß kann der Klub seine Torzahl durch Hochgesang erhöhen, der eine Linksflanke in prächtiger Manier direkt einlenkt; 4:0 […]
Ein harter Elfmeter in der letzten Minute, von Riegel fein placiert, stellt das Endergebnis dar; 5:0. […]
Die Münchener hätten ganz bestimmt den Ehrentreffer verdient. Selbst ein zweites Tor, als Faubel einmal haarscharf aus guter Position am Pfosten vorbeischoß, wäre gerecht gewesen. Der Club hatte heute mit seinen Unternehmungen zweifellos Glück, wenn auch die Verfassung der Mannschaft eine gute zu nennen ist. Aber im Sturm haperts immer noch. Da fällt vor allem Hochgesangs langsames Spiel auf.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 13.11.1924)
28. Dezember 1924
„Bezirksliga Bayern (14. Spieltag); Nürnberger F.V. – 1860 München 2:0 (2:0) […]
N ü r n b e r g: Willi Sindel – Goll, Schmidt – Martin Hiltel, Böhm, Körner – Ebert, Kotschenreuther, Karl Scherm, Sorg, Wilhelm Lang. M ü n c h e n: Kob – Karl Fromm, Rumpf – Josef Rechenmacher, Reiter, Vogl – Ratter, Grimm, Hartenkeil, Karl Faubel, Wendl […]
Schon in der 7. Minute fiel das erste Tor, da die flinken N.F.V.-Stürmer andauernd im Strafraum herumkombinierten. Der 60er-Verteidiger Rumpf verwirkt einen Strafstoß, indem er einen Nürnberger Stürmer regelwidrig angeht. Der Strafstoß wird abgewehrt, gelangt vor die Füße des Halbrechten Sorg und da sitzt schon das Leder im Netz, 1:0. […]
In der 15. Minute etwa geht der Rechtsaußen der Gäste durch, der linke Läufer von 60, Vogel, will retten, erreicht den Ball noch und gibt in der Bedrängnis ohne zu schauen schnell zurück, und siehe, der Goalmann war schon einige Meter heraus, und so sauste der Ball ins eigene Tor, 2:0.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 30.12.1924)
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Karl Faubel
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Fromm
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Grimm
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Hermann Harlander
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Hartenkeil
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Karoly
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Max Kob (TW)
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Piehler
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Ratter
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Josef Rechenmacher
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Reiter
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Rumpf
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Vogl
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Wendl
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Spielzeit 1925 / 26
25. Oktober 1925
„Bezirksliga Bayern; 1860 München – V.f.R. Fürth 2:2“
(laut der „Essener Allgemeinen Zeitung“ v. 27.10.1925)
13. Mai 1926
„Freundschaftsspiel; 1860 München – Tennis Borussia Berlin 1:1 (1:1) […]
M ü n c h e n: Kob – Harlander, Kling – Pölsterl, Dr. Wagner, Vogl – Wendl, Gaul, Stieglbauer, Faubel, Piehler. B e r l i n: Patrzek – Brunke, Schönherr – Martwig, Schumann, Eschenlohr – Raue, Lux, Wiese, Hoffmann, Schröder. […]
Trotzdem die Tennis Borussen wegen ihres unglücklichen Startes in der Liga Groß-Berlin für die Meisterschaft ihres Verbandes schon seit langem nicht mehr in Frage kommen, hat man sich in Deutschland daran gewöhnt, in der Elf die beste Mannschaft Berlins zu sehen. Ob mit Recht oder nicht, möge dahingestellt sein. Aber das steht fest, daß sie uns mit ihrem Spiel in München nicht sonderlich imponiert haben. Diese Feststellung werden sie selbst in weiser Erkenntnis der Mäßigkeit dessen, was sie boten, kaum übelnehmen. Nehmen wir also an, und die feststehenden Erfolge der Elf in den letzten Wochen berechtigten vielleicht hierzu, daß sie heute einen recht schwachen Tag hatten, wie ihr Gegner auch, bei dem allerdings diese schwachen Tage in der letzten Zeit bedenklich häufen. […]
Rühmen kann man bei beiden Mannschaften, die sich am Himmelfahrtstag trafen, eigentlich nur die Hintermannschaften, einschließlich der Tormänner. Von den Läuferreihen war die der Berliner besser als ihr Gegenüber, und die Stürmerreihen waren in beiden Mannschaften ausgesprochen schlecht. […]
Bei Tennis Borussia machten Patrzek im Tor, Schönherr, der rechte Verteidiger und Eschenlohr-Martwig als Außenläufer allein einen erstklassigen Eindruck. Die übrigen Leute waren Durchschnitt, unter Durchschnitt spielte aber vielleicht der von der Berliner Presse als bester deutscher Linksaußen angepriesene Raue. Sein Spiel war schlechterdings ungenügend. Mit Ausnahme der Eckbälle, die er, den Wind richtig ausnützend, so gefährlich vors Tor gab, wie man es selten sieht, war er nicht imstande, auch nur einen Ball vors Tor zu bringen. Schröder, der nach 10 Minuten feinen Flügelspiels mit Halbrechts tauschte (warum?) leistete in der Verbindung gar nichts. In den ersten 10 Minuten, auf seinem angestammten Posten, schien er der beste Mann im Berliner Sturm. Lux ist kein Stürmer und Wiese und Hoffmann waren heute auch alles andere eher. Eschenlohr-Martwig, wie gesagt, sehr gut. Schumann als Mittelläufer geht mit, ohne aber aufzufallen. Brunke schlechter als Schönherr und Patrzek scheint das Zeug zu einem Torwart von Format zu haben. Insgesamt waren die Gäste schnell, manchmal sogar sehr schnell, zeigten ein technisch befriedigendes Können (aber bei weitem kein reifes) und in der ersten halben Stunde sogar ein Kopfspiel, an dem man seine Freude haben konnte. Die Elf hat das Spiel verloren, weil die Vorderreihe keine Chancen herausarbeiten konnte, und bei den paar Gelegenheiten, die sich doch ergaben, in erschütternder Weise schlecht schoß. […]
Auch bei 1860 war dies der Hauptfehler. Auch hier war das Spiel leicht zu gewinnen, wenn der Sturm den Mut zum Schießen aufgebracht hätte. Wollen und Können stehen allerdings in einem gewissen Zusammenhang. Symbolisch schien mir, daß zur Verwertung des kurz vor Schluß gegebenen Elfers ausgerechnet ein Verteidiger (Kling) herbeigeholt wurde. Aber auch dieser war, trotz Wiederholung, nicht in der Lage, der Stürmerreihe eine Lektion zu erteilen. Faubel-Piehler waren als Flügel entscheiden als Gaul-Wendl, besonders Wendl schien recht hilflos. Stieglbauer verriet wenigstens Ansätze eines zweckmäßigen Stürmerspiels, ohne jedoch diesmal auch nur annähernd befriedigen zu können. In der Läuferreihe gefiel Vogl am besten. Dr. Wagner mußte in dem Kampf, wer dem anderen sein System aufzwingt, den kürzeren ziehen. Seine natürliche Neigung zu halbhohen Bällen kam der Spielweise der Berliner sehr entgegen. Je mehr das Spiel fortschritt, desteo weniger hatten die 1860er Erfolg, den Ball flach am Boden zu halten. Harlander-Kling waren, wie immer, der Mannschaft zuverlässigster Teil. Und Kob´s Qualitäten sind so bekannt, daß die Feststellung bei ihm genügt, daß er an dem Zustandekommen des einen Treffers unbedingt schuldlos ist. […]
Berlin wählt Platz mit dem ziemlich kräftig blasenden Wind im Rücken und kann auch leicht drängen. Schröder kommt verschiedentlich gut durch, wechselt aber, als er warm geworden, ganz unverständlicherweise Platz mit dem Halbrechten. In einer solchen Maßnahme, die nur in höchster Not angewandt werden dürfte, liegt m. E. eine Unterschätzung des eigenen Postens, die ich nicht verstehe. Im übrigen richtete Schröder im Innentrio gerade so wenig aus, wie sein Nebenmann jetzt auf Rechtsaußen, vielleicht noch weniger. Schröder, auf dem Flügel gedrückt vom vorzüglichen Eschenlohr, hätte mehr erreicht. Stieglbauer kann nach ungefähr einer Viertelstunde eine Vorlage Wendls gut aufnehmen, durchbrechen und unhaltbar einsenden. Kurz vor der Pause kommen die Gäste zu ihrer vierten Ecke. Läufer und Verteidiger übersehen es, Hoffmann, der an der vorderen Ecke steht, abzudecken, so daß dieser den Torwart im Spring ins Tor drücken kann, der Ball saust abgezirkelt in diese vordere Ecke. Mit Unterstützung wäre es Kob sicher geglückt, den Ball zu wehren. […]
Nach der Halbzeit wird das Spiel planlos und absolut unbefriedigend. Piehler scheint hübsch durchzukommen, wird aber im Strafraum gelegt. Den Elfmeter, den der gute Schiedsrichter Speidel (Stuttgart) sichtlich nur mit Widerstreben gibt, schießt Kling, Patrzek hält, aber vor der Linie. Wiederholung! Kling placiert an den Pfosten. Mit einem Eckenverhältnis von 7:4 für 1860 wird der zum Schluß uninteressante Kampf beendet.“
(laut der illustrierten Sportzeitung „Fußball“ v. 18.5.1926)
Mannschaftskader
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Spiele
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Tore
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Karl Faubel
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Huber
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Josef Wendl
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Dostları ilə paylaş: |