Uhvd-magazin für Hundefreunde und Hundebesitzer Ausgabe 03/2009



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Herkunft


Der Pudel ist eine sehr alte Rasse und findet man bereits bei Conrad Gesner (1516 – 1565) einen Hinweis auf löwenartig geschorene Wasserhunde. Es ist schwierig, seinen genauen Ursprung zu bestimmen. Die Franzosen glauben, er stamme aus Frankreich. Die Deutschen hingegen halten ihn für eine deutsche Rasse. Manche sehen den Ursprung des Pudel im Piemont. Zur Bekräftigung dieser Theorie wird angeführt, dass es in Italien schon früher Pudel von besonderer Schönheit gegeben habe.

Denkbar ist aber auch, dass Pudel durch Kreuzung an verschiedenen Orten unabhängig voneinander entstanden sind. Das Wort Pudel soll von Pfudel = Pfütze abgeleitet sein. Das mag ein Hinweis auf die Vorfahren sein, die gern im Wasser arbeiteten. Auch die französische Bezeichnung „caniche“ – abgeleitet von „canard“ = Wildente – deutet auf einen Hund, der zur Entenjagd gebraucht wurde. Döbel (1783) rühmt den Pudel als „Ungarischen Wasserhund“. Reichenbach (1836) unterscheidet zwischen Wasserpudel, Schnürpudel, Schafpudel und Zwergpudel.



Wo und wie die Pudel auch entstanden sein mögen, sie sind ein gelungenes Zuchtergebnis aus Kreuzungen zwischen bewegungsfreudigen feinnasigen Laufhunden und gehorsamen, intelligenten Hütehunden.


Allgemeines


Begleithund mit gelocktem oder gedrehtem Haar. Intelligent, immer aufmerksam, lebhaft, harmonisch gebaut. Macht einen eleganten und stolzen Eindruck. Er ist bekannt für seine Treue, eignet sich zum Lernen und Abrichten, was ihn zu einem besonders angenehmen Begleithund macht.


Kopf


Der Kopf des Pudels ist edel und gradlinig, zum Körper wohlproportioniert. Seine Länge beträgt etwas mehr als 2/5 der Schulterhöhe. Die Nase ist betont und verläuft, seitlich gesehen, senkrecht. Die Nasenlöcher sind offen, die Nase ist bei schwarzen, weißen und silbernen Tieren schwarz, bei braunen muss sie braun sein, aber beide Farben kann sie beim Apricot-Pudel aufweisen. Die obere Seitenansicht des Nasenrückens ist geradlinig, die Länge beträgt ungefähr 9/10 des Hirnschädels. Die beiden Unterkieferseiten verlängern sich beinnahe gleichlaufend, das Aussehen des Fanges ist kräftig, fein, aber nicht spitz. Die Lefzen sind leicht geformt, trocken und von mäßiger Dicke. Die Unterlippe ist straff, die Oberlippe liegt ihr auf, ohne überzuhängen. Die Farbe der Lefzen ist bei den schwarzen, weißen und silbernen Pudeln schwarz, bei den braunen Tieren durchgefärbt. Die Apricot-Pudel können wieder beide Farbtöne aufweisen. Stop sehr wenig ausgeprägt. Der Hirnschädel ist gut ausgebildet und in seiner Breite kleiner als die Hälfte der Kopflänge. Die Längsachse bildet mit der seitlichen Gesichtslinie einen Winkel von 16 bis 19º. Die Augenwölbung steht mäßig vor und wird mit langem Haar bedeckt. Die Stirnfurche ist zwischen den Augen breit und verschmälert sich nach dem stark ausgeprägten Hinterhauptknochen, der beim Zwergpudel weniger stark ausgeprägt sein kann.

Gebiss


Gleichmäßiges komplettes Scherengebiss. Zangengebiss wird noch toleriert.


Augen


Vor feurigem Ausdruck, auf Stophöhe angesetzt, leicht schräg gestellt. Bei den schwarzen, weißen und silberfarbenen Pudel ist die Augenfarbe schwarz oder ganz dunkelbraun, bei den braunen Pudeln darf sie dunkelbernsteinfarben sein, ebenso wie beim Apricot-Pudel.

Ohren


Ziemlich lang, hängen längs der Backen herunter, auf der Verlängerung einer Linie angesetzt, die oberhalb des Nasenspiegels beginnt und unterhalb des äußeren Augenwinkels vorbeiführt. Müssen flach sein, sich nach dem Ansatz verbreitern und an der Spitze abgerundet sein; mit gewellten sehr langen Haaren.

Hals


Fest, leicht gebogen im Nacken, von mittlerer Länge, gut proportioniert, ohne Wamme. Der Kopf muss hoch und stolz getragen werden.

Rumpf


Der Gesamteindruck ist der eines gut proportionierten Hundes: die Länge übertrifft leicht die Widerristhöhe (höchstens 2cm). Widerrist mäßig entwickelt. Die Vorderbrust ist normal, wie bei einem mittellinigen Hund; der äußerste Punkt des Brustbeins muss leicht hervorstehen und ziemlich hoch angesetzt sein. Das bewirkt eine aufrechtere, freie und edle Kopfhaltung. Der Brustkorb ist bis auf Ellbogenhöhe gesenkt, seine Breite ist 2/3 seiner Höhe (vom Rückgrat bis zum Brustbein). Die Rippen bilden ein ovales Gefäß, breit in der Rückenpartie. Der Rücken ist kurz, bildet eine harmonische Linie. Lenden, kräftig und muskulös. Bauch und Flanken sind aufgezogen aber nicht windig. Kruppe abgerundet aber nicht abfallend.

Rute


Ziemlich hoch, auf der Höhe der Lendenlinie angesetzt, unkupiert.

Gliedmaßen


Vorderhand: Schulter schräg und muskulös. Das Schulterblatt bildet mit dem Oberarm einen Winkel von 90 - 100º. Die Oberarmlänge entspricht der Schulterblattlänge. Die Unterarme sind perfekt gerade und parallel, elegant, gut bemuskelt, mit guten Knochen. Die Ellbogenhöhe vom Boden aus ist 5/9 der Widerristhöhe. Die Vorderfußwurzel folgt der vorderen Linie des Unterarms. Der Vordermittelfuß ist fest, nicht massiv und vom Profil gesehen fast gerade.

Hinterhand: Keulen gut bemuskelt und robust. Hinterläufe parallel, von hinten gesehen, mit entwickelten und gut sichtbaren Muskeln. Die Vereinigung mit dem Sprunggelenk muss ziemlich gewinkelt sein. Hinterfußwurzel und Hintermittelfuß mit senkrechter Richtung.




Pfoten


Eher klein, geschlossen und von kurzer Ovalform. Die Zehen sind gut gewölbt, kompakt, senkrecht auf harten und dicken Ballen ruhend. Schwimmhäute zwischen den Zehen sollten vorhanden sein. Die Krallen sollten bei schwarzen Tieren nur schwarz, bei braunen braun oder schwarz und bei weißen bzw. silberfarbenen Pudel entsprechend dem Pigment durchgefärbt oder hell sein.






Haar und Farbe


Reichliches Haar, von feiner, wolliger, gut gelockter, elastischer und dem Händedruck wiederstehender Struktur. Es muss dick und sehr dicht, von gleichmäßiger Länge sein und gleichmäßige, meistens gekämmte Locken bilden. Der Schnürenpudel hat die charakteristischen Schnüre von gleichmäßiger Länge, dabei ist das reiche Haar von feiner Textur, wollig und gestrafft. Die Schnüren müssen mindestens 20cm lang sein, wobei zu beachten ist, dass die größere Länge bevorzugt wird. Die Schnüre beiderseits des Kopfes können oberhalb der Ohren durch ein Band zurückgehalten werden, auch die des Oberkopfes werden gescheitelt.

Die Farben unterscheiden sich wie folgt:

Schwarz:

schwarzes Haarkleid, schwarze Nase, schwarze Lefzen, schwarze oder dunkelbraune Augen, schwarze Krallen sowie mit der Haarfarbe übereinstimmendes Pigment. Das Schwarz muss einheitlich sein, helle Haarspitzen gelten als Fehler.


Weiß:

weißes Haarkleid, schwarze Nase, schwarze Lefzen, schwarze oder dunkelbraune Augen und entsprechend dem Pigment gefärbte oder helle Krallen. Die Haut ist hell (rosa) oder silberfarben, wobei die silberfarbige Haut vorgezogen wird.


Braun:

klares braun, recht dunkel, einheitlich und warm. Die Abstufungen des braun dürfen weder ins beige übergehen, noch ins hellbraun, aber auch nicht ins dunkelbraun tendieren, braun durchgefärbte Lefzen, braune Nase, dunkelbraune oder dunkelbernsteinfarbene Augen, schwarze oder braune Krallen und eine mit der Haarfarbe übereinstimmende Pigmentierung.


Silber (Grau):

einheitliche Silberfarbe. Die Abstufungen dürfen weder schwarze noch weiße Übergänge haben. Schwarze Lefzen, schwarze Nase, schwarze oder dunkelbraune Augen, helle oder entsprechend dem Pigment gefärbte Krallen sind erwünscht. Das Pigment kann schwarz oder dunkelbraun sein, die Haut hell oder silberfarben.

Gegenüber den anderen Pudeln weist der Silberpudel eine Besonderheit auf. Die Welpen sind bei der Geburt schwarz und werden bis zur 16. Lebenswoche immer heller. Nach einigen Tagen bereits erscheinen hauptsächlich an der Bauchseite sowie an den Pfoten einzelne Silberhaare. Im Alter von zehn Wochen geht dann die schwarze Farbe nach und nach in Silber über, wobei sich zuerst der Kopf, die Rute und die Läufe umfärben. Die völlige Silberfärbung wird mit etwa 1 ½ Jahren erreicht.
Apricot:

einheitliche Apricotfarbe ohne Stich in beige- oder cremefarben, es darf auch nicht in braun oder seine Abstufungen übergehen.


Harlekin:

schwarz-weiß gescheckt mit klaren Abgrenzungen.


Black and tan:

Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen.


Die Farben werden getrennt gerichtet. Die diversen Schurarten beim Pudeln dürfen in keinem Fall beurteilt werden.


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