Deutsche modalpartikeln „halt“ und „ mal“ und ihre äquivalenten im tschechischen



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MASARYK UNIVERSITÄT

Pädagogische Fakultät

Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur


DEUTSCHE MODALPARTIKELN „HALT“ UND „ MAL“ UND IHRE ÄQUIVALENTEN IM TSCHECHISCHEN
Diplomarbeit

Brünn 2011

Verfasserin: Bc. Helena Sobotková

Betreuerin: PhDr. Hana Peloušková, Ph.D.

Prohlašuji, že jsem diplomovou práci vypracovala samostatně, s využitím citovaných literárních pramenů, dalších informací a zdrojů v souladu s Disciplinárním řádem pro studenty Pedagogické fakulty Masarykovy univerzity a se zákonem č. 121/200 Sb., o právu autorském, o právech souvisejících s právem autorským a o změně některých zákonů (autorský zákon), ve znění pozdějších předpisů.“
……………………………

Ich möchte mich bei Frau Peloušková für ihre Ratschläge und Unterstützung und vor allem für ihre Geduld bedanken.



Inhaltverzeichnis
1. Vorwort.....................................................................................................6
2. Theoretischer Teil....................................................................................7

2.1. Partikeln in der deutschen Literatur

2.1.1. Die Abgrenzung der Partikeln

2.1.2. Allgemeine Charakteristik deutscher Partikeln

2.1.2.1. Morphologische Merkmale

2.1.2.2. Syntaktische Merkmale

2.1.2.3. Semantische Merkmale

2.2. Subklassen der Partikeln


3. Abtönungspartikeln...............................................................................22

3.1. Die Merkmale der Abtönungspartikeln

3.2. Funktionen der Abtönungspartikeln

3.3. Formale Äußerungstype und Sprechhandlung der Abtönungspartikeln

3.4. Analyse der Partikeln „halt“ und „mal“

3.4.1. Halt

3.4.1.1. Tschechische Äquivalente von „halt“ als Abtönungspartikel im Siebenscheinwörterbuch, im Deutsch-tschechischen Wörterbuch (FIN Publishing) und Lingea Lexicon

3.4.1.2. Verbreitung und Verwendung von „halt“

3.4.1.3. Unterschiede von „halt“ und „eben“

3.4.1.4. Eben

3.4.1.5. Verwendungsweise von „halt“ und „eben“

3.4.1.5.1. „Halt“ und „eben“ als Satzäquivalent

3.4.1.5.2. „Halt“ und „eben“ als Abtönungspartikeln

3.4.1.5.2.1. In Aussagesätzen

3.4.1.5.2.2. In Aufforderungssätzen

3.4.1.5.2.3. In Intonationsfragen

3.4.2. Mal

3.4.2.1. Tschechische Äquivalente von „mal“ als Abtönungspartikel im Siebenscheinwörterbuch, im Deutsch-tschechischen Wörterbuch (FIN Publishing) und Lingea Lexicon

3.4.2.2. Verwendungsweise von „mal“

3.4.2.2.1. „Mal“ als Adverb

3.4.2.2.2. „Mal“ als Konjunktion

3.4.2.2.3. „Mal“ als Abtönungspartikel

3.4.2.2.3.1. In Aufforderungssätzen

3.4.2.2.3.2. In Fragesätzen

3.4.2.2.3.3. In Aussagesätzen

3.4.2.2.4. Der Aspekt


4. Praktischer Teil......................................................................................47

4.1. Vorwort zu dem praktischen Teil

4.2. Halt

4.2.1. Auswertung von der Abtönungspartikel „halt“

4.2.2. Der Vergleich von tschechischen Äquivalenten im Parallelkorpus, Nekula und in Wörterbüchern Siebenschein, Deutsch-tschechischem Wörterbuch (FIN) und Lingea Lexicon

4.3. Mal


4.3.1. Auswertung von der Abtönungspartikel „mal“

4.3.2. Der Vergleich von den Äquivalenten im Parallelkorpus und Äquivalenten von Nekulas Untersuchung


5. Schusswort..............................................................................................78

6. Resume....................................................................................................79

7. Literaturverzeichnis...............................................................................80

Annotation

1. Vorwort
Die Partikeln spielen eine sehr wichtige Rolle in der deutschen gesprochenen Sprache und trotzdem wird ihnen nur kleine Aufmerksamkeit gewidmet, und das nicht nur im Bereich des Fremdsprachenunterrichts Deutsch aber auch in der Sprachwissenschaft. Die widmet den Partikeln, vor allem den Abtönungspartikeln größere Aufmerksamkeit erst seit einigen Jahrzehnten.

Meine Arbeit beschäftigt sich mit zwei Abtönungspartikeln „halt“ und „mal“ und mit ihren tschechischen Äquivalenten. Sie ist in zwei Hauptteile gegliedert, in den theoretischen Teil und den praktischen Teil. In dem theoretischen Teil untersuche ich die Partikeln aus der linguistischen Sicht. Ich versuche verschiedene Grammatiken und linguistische Texte, die sich mit den Partikeln beschäftigen, zu analysieren und zu vergleichen. Der theoretische Teil ist in drei Hauptkapiteln geteilt: Deutsche Partikeln, Modalpartikeln und die ausführliche Analyse von den Partikeln „halt“ und „mal“.

Der praktische Teil ist auf der Arbeit mit dem deutsch - tschechischen Parallelkorpus gegründet. Ich versuche hier festzustellen, welche tschechischen Äquivalente zu den deutschen Abtönungspartikeln „halt“ und „mal“ gehören und in welchen Satzarten sich diese Abtönungspartikel am häufigsten befinden.

Das Hauptziel dieser Arbeit ist zu beweisen, dass die Partikeln eine sehr wichtige Rolle in der deutschen Sprache spielen und dass sie mehr Aufmerksamkeit in allen Bereichen verdienen.



2. Theoretischer Teil
2.1. Partikeln in der deutschen Literatur
2.1.1. Die Abgrenzung der Partikeln
„Partikeln“ spielen eine kontroverse Rolle in der deutschen Linguistik. Die Wissenschaftler haben versucht, den Begriff mehrmals abzugrenzen. Eine eindeutige Definition gibt es aber trotzdem nicht. Die Linguisten haben diesen Begriff entweder zu weit oder zu eng gefasst. In den deutschen linguistischen Texten befinden sich daher vier Definitionen, die versuchen den Begriff „Partikeln“ abzugrenzen.


  1. Helbig1 zählt zu den Partikeln „alle unflektierbaren, d.h. weder konjugierbaren noch deklinierbaren noch komparierbaren Wörter. Danach würden zu den Partikeln die Konjunktionen, die Präpositionen, die Adverbien, die Modalwörter, einige Negationswörter und die Partikeln im engeren Sinne gehören.“ Derselben Meinung ist auch Helbig/Kötz 2. Zum Teil stimmt auch Christine Römer3 zu. Sie betrachtet „Partikeln“ als „Oberbegriff“ für die unflektierbaren Wörter zusammen mit den Präpositionen, beiordnenden Konjunktionen, untergeordneten Konjunktionen, Interjektionen und Adverbien.4 Im Unterschied zu Helbig5 erwähnte Römer6 die Modalwörter gar nicht. Helbig/Buscha7 und Hentschel/Weydt8 betrachten die Partikeln als einen Sammelbegriff/ Oberbegriff für die unflektierbaren Wörter insgesamt. Im Unterschied zu anderen Autoren konzentrieren sich Hentschel/Weydt nur auf die Partikeln im weiteren Sinne und definieren sie „als Synkategorematika, also als Wörter ohne kategorematische (ohne lexikalische) und ohne kategorielle (Wortbedeutung) Bedeutung.“9



  1. Andere Definition beschreibt die „Partikeln“ in einem etwas engeren Sinne im Vergleich zu der oben angeführten Definition. Sowohl Helbig/Kötz10 als auch Helbig11 verstehen „unter Partikeln nicht alle unflektierbaren Wörter, sondern nur die Negationspartikeln (a), die Modalwörter (b) und die „modalen“ bzw. emotional-expressiven Partikeln (c)“.



  1. Er arbeitet nicht.

  2. Er arbeitet hoffentlich.

  3. Er arbeitet doch. 12



  1. „In einem noch engeren Sinne werden unter Partikeln nach syntaktischen Kriterien nur solche unflektierbaren Wörter verstanden, die eine eigene Wortklasse darstellen und sich von den Adverbien und Modalwörtern, erst recht von den Präpositionen und Konjunktionen unterscheiden.“13



  1. „Schließlich werden die Partikeln im engsten Sinne verstanden als Restgruppe der unflektierbaren Wörter, die – im Unterschied zu den Interjektionen – keinen Satzwert, - im Unterschied zu den Adverbien – keinen Satzgliedwert und – im Unterschied zu den Präpositionen und Konjunktionen – keinen Fügteilcharakter haben.“14 Zu dieser Definition des Partikelbegriffs neigen auch Autoren wie Flämig15, Helbig/Buscha16 und Schoch17. Laut Flämig18 sind die Partikeln sogar ohne Gliedteilwert. Mit dieser Behauptung unterscheidet er sich von den anderen hier zitierten Autoren, die vermuten, dass ein Partikel kann einem Teil des Satzgliedes sein.

Mit der engsten Auffassung von Partikeln identifiziert sich auch Römer.19 Damit bestätigt sie indirekt Nekulas Annahme, dass die gängige Auffassung in der germanistischen Linguistik als „einerseits zu weit, andererseits zu eng“20 gefasst ist.


2.1.2. Allgemeine Charakteristik deutscher Partikeln

Folgende Charakteristik von deutschen Partikeln bezieht sich nur auf die Partikeln in engerem Sinne, das heißt, dass z. B. Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen und Modalwörter von dieser Charakteristik ausgeschlossen werden. (siehe Abschnitt 3 im Kapitel 2. 1. 1.)


2.1.2.1. Morphologische Merkmale
Die Unflektierbarkeit21 wurde „für das entscheidende Partikel-Merkmal erklärt.“22 Die Partikeln können weder dekliniert (im Unterschied zu Substantiven), noch konjugiert (im Unterschied zu Verben) noch gesteigert (im Unterschied zu Adjektiven) werden.

2.1.2.2. Syntaktische Merkmale
Aus dem vorigen Abschnitt konnte hervorgehen, dass die Unflektierbarkeit als das einzige und das wichtigste Merkmal für das Identifizieren der Partikeln gilt. Flämig weist jedoch darauf hin, dass es keine Wahr ist: „ Zahlreiche dieser Unflektierbaren23 werden erst im syntaktischen Zusammenhang als Partikeln ausgewiesen. Verschiedentlich können Unflekierbare gleicher Form sowohl als Partikeln wie auch als Einheiten anderer Wortklassen auftreten; die jeweilige Festlegung erfolgt durch ihre Funktion und Position im Satz.“24
Folgende syntaktische Merkmale werden nach den bestimmten Regeln gereiht. Alle diese Merkmale knüpfen an sich und es ist deshalb wichtig, die Reihenfolge einzuhalten.



  • Als erstes Merkmal geben Helbig/Buscha25, Helbig/Kötz26, Helbig27, Schoch28 und auch Römer29 an, dass Partikeln „keine selbständigen Satzglieder“30 sind. Helbig31 und Helbig/Kötz32 führen dazu noch ein, dass Partikeln jedoch die Teile von Satzgliedern sein können. Flämig33 behauptet jedoch, dass Partikeln ohne Gliedteilwert sind. Das erste Merkmal unterscheidet Partikeln von Adverbien, die als selbständige Satzglieder auftreten und von Modalwörtern, die mehr als Satzglieder sind.




  • Mit dem Merkmal, dass Partikeln ohne Satzgliedwert sind, hängt eng das zweite Merkmal zusammen. Partikeln sind nicht allein erststellenfähig.34 Also nach Schoch35 können sie nicht allein vor dem finiten Verb stehen. Helbig/Busche36 und Helbig37 fügen noch hinzu, dass die Partikeln allein die Position vor dem finiten Verben in Aussagesätzen nicht stellen können. Und Helbig/Kötz geben noch an, dass Partikeln „immer nur zusammen mit ihrem Bezugswort im Satz verschiebbar sind.“38

Die Nacht wird sehr warm. Sehr* war wird die Nacht.39


  • „Partikeln können auf Grund ihrer fehlenden Satzgliedschaft nicht erfragt werden, d.h. sie sind als selbständige Antwort nicht möglich.“40 Dieser Ansicht stimmen sowohl Römer41 als auch Helbig/Buscha42 zu. Helbig/Kötz43 fügen noch hinzu, dass dieses Merkmal Partikeln von Adverbien unterscheidet, die als eine selbständige Antwort auf Ergänzungsfragen erscheinen können. Partikeln unterscheiden sich auch von Modalwörtern, die als eine Antwort auf Entscheidungsfragen auftreten können.

Helbig/Kötz44 vermuten, dass es möglich ist, die Partikeln auf Grund der drei oben genannten Merkmale von verwandten Wortarten abzugrenzen.


Helbig/Kötz gliedern Partikeln nach syntaktischen Regeln in einige Subklassen:

„Syntaktisch unterscheiden sich die Partikeln in bestimmte Subklassen dadurch, dass sie zu verschiedenen anderen Wortklassen (als Beziehungswörter) treten können.“45 Auf diese Weise sind folgende Subklassen unterschieden46:


1) Partikeln, die sich auf Substantive, Verben, Adjektive und Adverbien beziehen.

(sogar, aber , auch, beinahe, bereits, bloß, eben, erst, etwa, gar, gerade, geradezu, ja, nahezu, nicht einmal, noch, nur, schon)




  1. Sogar die Hauptstadt hat er besucht.

  2. Er schnarcht sogar.

  3. Seine Arbeit ist sogar überdurchschnittlich.

  4. Er arbeitet sogar dort.

2) Partikeln, die sich auf Substantive, Adjektive und Adverbien beziehen.

(ganz, besonders, fast)


  1. Er ist ganz der Vater.

  2. Die Arbeit ist ganz gut.

  3. Er arbeitet ganz gern.

3) Partikeln, die sich auf Verben, Adjektive und Adverbien beziehen.

(sehr, doch, durchaus, immer, so, zu)


  1. Er fürchtet sich sehr.

  2. Er ist sehr fleißig.

  3. Er arbeitet sehr gern.

4) Partikeln, die sich auf Adjektive und Adverbien beziehen.

(weit, etwas, höchst, recht, überaus, viel, weitaus, ziemlich, zu)


  1. Er ist weit fleißiger als sein Bruder.

  2. Er arbeitet weit fleißiger als sein Bruder.

Diese Partikeln funktionieren als „Intensifikatoren“. Sie graduieren die Wörter, auf die sie sich beziehen.

5) Partikeln, die sich auf Substantive und Adverbien beziehen.

(zumal, beispielsweise, allein)




  1. Zumal seine Mutter hat er lange nicht besucht.

  2. Zumal dort ist er lange nicht gewesen.

6) Partikeln, die sich auf Verben beziehen.

(denn, mal, also, doch, nicht, nun, überhaupt)


  1. Kommt er denn?

  2. Komm mal her!

Die oben genannten Vorkommensmöglichkeiten von Partikeln und von anderen Wortarten sind rein nur syntaktische Kombinationsmöglichkeiten. Diese Kombinationsmöglichkeiten haben mit der Semantik nichts zu tun.



2. 1. 2. 3. Semantische Merkmale

Am Anfang ist es nötig zu sagen, dass „semantische Differenzierung der Partikeln gewöhnlich erst im Textzusammenhang deutlich ist.“47 Helbig/Kötz charakterisieren semantisch die Partikeln als Wörter, die „oft nur geringe denotative Bedeutung haben.“48 Deshalb können sie als Wörter „ohne eigene Bedeutung“49 betrachtet werden. Nach Flämig50 sind sie inhaltlich ähnlich wie Modalwörter. Helbig/Buscha51, Helbig52 und Römer53 erwähnen drei semantische Merkmale:




  • Partikeln sind semantisch nicht wichtig für die Wahrheitsbedingungen von Sätzen. Nach Helbig heißt das, dass „ die Partikeln nicht zu den Wahrheitsbedingungen von Aussagesätzen beitragen.“54




  1. Er hat eben das Spiel verloren. (Abtönungspartikel)

(= Er hat das Spiel verloren.)

  1. Sogar der Arzt konnte ihm nicht helfen. (Gradpartikel)

(= Der Arzt konnte ihm nicht helfen.)
Der Satz ohne Partikel gleicht semantisch dem Satz mit der Partikel.


  • Aus den vorigen Beispielen geht auch hervor, dass die Sätze, in denen die Partikeln eliminiert wurden, grammatisch richtig bleiben.




  • Partikeln können die Äußerungen in Sätzen modifizieren. „Wie sie die Äußerung modifizieren und auf welche Teile des Satzes (Satz als Ganzes, einzelne Teile des Satzes usw.) diese Modifizierung bezogen ist, ist jedoch eine Frage, in der sich die Subklassen der Partikeln (vor allem: Abtönungspartikeln, Gradpartikeln, Steigerungspartikeln) erheblich voneinander unterscheiden.“55


2. 2. Subklassen der Partikeln
Da schon die Abgrenzung des Begriffs von „Partikeln“56 problematisch und uneinheitlich war, haben die Autoren der linguistischen Literaturen logisch Schwierigkeiten auch bei der Subklassifizierung der Partikeln.

Helbig behauptet, dass „es bisher keine allerseits akzeptierte Subklassifizierung der Partikeln gibt (was zusätzlich noch durch eine uneinheitliche Terminologie erschwert wird).“57

Helbig erwähnt in seinem Lexikon deutscher Partikeln (1996) alle möglichen Subklassen der Partikeln:

„1) Abtönungspartikeln oder Modalpartikeln (manchmal auch: Satzpartikeln, Einstellungspartikeln): aber, auch, bloß, denn, doch, eben, etwas, halt, ja, schon, vielleicht, wohl; allerdings, immerhin, jedenfalls…

2) Gradpartikeln (oder Rangierpartikeln): (…) auch, ausgerechtet, eben, genau, besonders, gerade, nur, selbst, sogar…

3) Steigerungspartikeln (oder Intensifikatoren oder Gradmodifikatoren): außerordentlich, etwas, ganz, höchst, sehr, weitaus, ziemlich…

4) Temporalpartikeln: erst, noch, schon

5) Antwortpartikeln (manchmal auch: Satzpartikeln): ja, nein, doch, eben, doch, genau…

6) Vergleichspartikeln: wie, als, denn

7)Interjektionspartikeln: ah! nanu! oweh!

8) Negationspartikeln: kein, nicht

9) Infinitivpartikel: zu.“58


Helbig/Buscha59 teilen die Partikeln in die Subklassen ähnlich wie Helbig. Sie unterscheiden die Abtönungspartikeln, Gradpartikeln und Steigerungspartikeln und noch scheinbare Partikeln, zu denen Interjektionspartikeln, Antwortpartikeln, Temporalpartikeln, Negationspartikeln, Vergleichspartikeln und Infinitivpartikel gehören. Zu scheinbaren Partikeln werden solche Partikeln gerechnet, „die jedoch wesentlich Merkmale der Partikeln60 nicht erfüllen und deshalb nicht in die Klasse der Partikeln eingeordnet werden sollten.“61 Auch Helbig62 sortiert oben angeführte Subklassen von Partikeln nach diesem Kriterium. Im Unterschied zu Helbig/Buscha vermutet er aber, dass zu den Abtönungspartikeln, Gradpartikeln und Steigerungspartikeln sollten noch Antwortpartikeln, Negationspartikel und Infinitivpartikel gezählt werden. Vergleichspartikeln, Interjektionspartikeln und Temporalpartikeln sind ausgeschlossen.

Ganz unterschiedlich gliedert die Partikeln in die Subklassen Duden Grammatik. Duden definiert die Partikeln sehr weit. Nach Duden sind die Partikeln unflektierbare Wörter, „die sich durch ihre Kürze auszeichnen und die sich in verschiedenen Klassen der Nichtflektierbaren vorkommen können.“63 Die Subklassen nach Duden sind: Die Gradpartikeln (Steigerungspartikeln, Intensivitätspartikeln), Fokuspartikeln, Negationspartikeln, Abtönungspartikel (Modalwörter), Gesprächspartikeln (hierher gehören auch Antwortpartikeln und Gliederungspartikel), Interjektion (auch als Ausdruckpartikeln bezeichnet) und Onomatopoetikum.64

Hentschen/Weyd65, die sich mit Partikeln im weiteren Sinne66 beschäftigen, unterscheiten folgende Subklassen: Präpositionen, Konjunktionen, Konjunktionaladverbien, Modalwörter, Abtönungspartikeln, Intensivpartikeln, Fokuspartikeln, Antwortpartikeln und Negationspartikeln.
Da ich mich mit den Partikeln im engeren Sinne67 im vorigen Kapitel beschäftigt habe, werde ich hier nur den folgenden Subklassen Aufmerksamkeit widmen.

Die Titel der einzelnen Subklassen, die unten stehen, richten sich nach Helbich/Buscha und nach ihrer Sortierung der Partikeln in die Subklassen. Die Infinitivpartikel zu habe ich weggelassen, weil die Duden Grammatik und Hentschel/Weydt zu nicht zu den Subklassen einordnen.



1) Abtönungspartikeln
Nach Helbig/Buscha68 liegt die Funktion der Abtönungspartikeln auf kommunikativer Ebene. „Sie drücken etwas über die Stellung des Sprechers zum Sachinhalt aus.“69 Nach Duden Grammatik „drücken die Abtönungspartikeln sehr differenzierter Einstellungen, Annahmen, Bewertungen und Erwartungen der Sprechers bezüglich des geäußerten Sachverhalt, teilweise auch seine Erwartungen an der Hörer aus.“70 Hentschel/Weydt sprechen über die Abtönungspartikeln nur, wenn „die Partikeln wie ja, denn, doch, wohl in dem bestimmten Kontext vorkommen.“71
Das ist ja unerhört!

Wie heißt du denn?

Warum hat er das wohl getan?72
Weitere Abtönungspartikeln: aber, auch, bloß, eben, etwa, halt, mal, nur, schon, vielleicht.73
2) Gradpartikeln
Nach Helbig/Buscha können Gradpartikeln auch als Rangier- oder Fokuspartikeln bezeichnet werden. „Gradpartikeln beziehen sich nur auf ein bestimmtes Bezugsglied innerhalb des Satzes. (…) Sie fügen der ausgedrückten Behauptung eine quantifizierende und/oder skalierende Bedeutung hinzu und bestimmte

Voraussetzungen markieren.“74 Hentschen/Weydt benennen diese Partikeln als Fokuspartikeln. „Unter „Fokus“ versteht man das Zentrum einer Aussage, also den Teil des Satzes, der den höchsten Mitteilungswert hat.“75 Auch Duden Grammatik76 bezeichnet diese Partikeln als Fokuspartikeln. Nach ihr wird der Informationskern durch die Verbindung von Fokuspartikeln und von ihren Konstituenten (Bezugsglieder) gebildet.


Nur Jörg hat die Wahrheit gesagt.

Auch Jörg hat die Wahrheit gesagt.

Sogar Christine hat Peter zum Geburtstag gratuliert.

Christine hat sogar Peter zum Geburtstag gratuliert.77
Zu dieser Gruppe gehören Partikeln wie: allein, auch, ausgerechnet, bereits, besonders, bloß, einzig, eben, erst, genau, gerade, insbesondere, lediglich, noch, nur, schon, selbst, sogar, wenigstens usw.78

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