E-epistolographie: Breifkultur im Medienwandel



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#24279

Rezension

Ernest W.B. Hess-Lüttich: E-Epistolographie:

Briefkultur im Medienwandel

Ernest W.B. Hess-Lüttich




E-Epistolographie: Briefkultur im Medienwandel

(aus: Kultur - Medien - Macht. Cultural Studies und Medienanalyse. Andreas Hepp, Rainer Winter (Hg.),Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, 1999.)


Abstract

Der Brief hat im Laufe der Zeit unterschiedliche Rollen und Form angenommen, ihm wurden verschiedenste staatliche, private und kommunikative Aufgaben zugetragen und er hat eine lange Geschichte hinter sich. Mit der Entstehung des neuen Mediums Internet und der damit verbundenen neu entstehenden Arten der Kommunikation (wie beispielsweise Chat oder E-Mail), wird auch die Frage der Wichtigkeit des Briefes (wieder) aktuell und der Verdacht einer sich ändernden Briefkultur laut. Den Vorteilen und Nachteilen, sowie der medienpädagogischen Relevanz des „klassischen“ und des „modernen“ Briefes wird in dem von Ernest W.B. Hess-Lüttich veröffentlichten Artikel nachgegangen.


Schlagwörter

Briefkultur, E-Mail, „Vergemeinschaftung“, „Entgemeinschaftung“, Bildung, Bildung stärkt die Menschen, Kultur+Gesellschaft+Kommunikation

Pilar Sylvia, Matr.nr: 0305226


696511 VO Medienpädagogik: Medienbildung, Medienkompetenz, Medienkultur

Univ. Prof. Dr. Thomas A. Bauer, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien, WS 2004/05


E-Epistolographie: Briefkultur im Medienwandel


Von Ernest W.B. Hess-Lüttich

1.) Abstract


Der Brief hat im Laufe der Zeit unterschiedliche Rollen und Form angenommen, ihm wurden verschiedenste staatliche, private und kommunikative Aufgaben zugetragen und er hat eine lange Geschichte hinter sich. Mit der Entstehung des neuen Mediums Internet und der damit verbundenen neu entstehenden Arten der Kommunikation (wie beispielsweise Chat oder E-Mail), wird auch die Frage der Wichtigkeit des Briefes (wieder) aktuell und der Verdacht einer sich ändernden Briefkultur laut. Den Vorteilen und Nachteilen, sowie der medienpädagogischen Relevanz des „klassischen“ und des „modernen“ Briefes wird in dem von Ernest W.B. Hess-Lüttich veröffentlichten Artikel nachgegangen.

2.) Zusammenfassung des Textes


Der Ausdruck „Brief“ selbst kommt von breghvis (griechisch. bracuz, lat. Breve) und er wird von Nikisch als „die älteste verschriftlichte Textsorte überhaupt“1 bezeichnet und dies gar nicht zu unrecht. Schließlich konnte die Geschichte des Briefes bis in das zweite vorchristliche Jahrtausend zurückverfolgt werden. In der vorchristlichen Zeit wurde er ausschließlich für Wirtschafts- und Verwaltungszwecke genutzt, später wurden auch private Nachrichten ausgetaucht, Historiker und Philosophen machten sich den Brief zunutze und er wurde schließlich zu einer Art von Kunst erhoben.

Besonders großer Wert wurde auf die –sich immer ändernden – Regeln, Konventionen und Maximen gelegt. Bemerkenswert dabei ist das strikte Gliederungsschema, welches früher sehr beherzigt wurde und welches es sowohl für die private als auch für die amtliche Nachricht gab. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die Regeln gelockert und die Brief-Kommunikation erlangte ihren Höhepunkt. Danach sank die Beliebtheit und stieg erst wieder mit der Einführung neuer Medien, speziell des Internets. Dadurch entstanden neue Arten und Wege der Kommunikation. „Briefe“ werden elektronisch als E-Mail versandt, jedoch ist der Unterschied zur „klassischen“ Briefkultur überraschend gering. Schnell lassen sich vergleichbare Elemente finden. Dadurch wurde die Befürchtung zerschlagen, dass das neue Medium Internet den „klassischen“ Brief verdrängen würde. Auch hier ist – wie bei vielen anderen Einführungen von neuen Medien – nur eine Funktionsverschiebung des alten Mediums erkennbar. Obwohl stilistisch sehr ähnlich, hat sich die Sprache sehr der heutigen Zeit angepasst: Vorwiegend englische und amerikanische Ausdrücke und viele Abkürzungen bis hin zu einzelnen Buchstaben sind enthalten, also kurz gesagt: Alle Ausdrücke unserer modernen Gesellschaft werden in E-Mails hineingeschrieben. Die Angst um den Stil oder die Form ist nicht vorhanden. Ein schnelles Gespräch wird angestrebt, wobei die Rechtschreibung und der immer-freundliche Stil kaum beachtet werden. Besonders sogenannte „emoticons“ erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie nicht nur witzig sind und den Text etwas freundlicher und somit weniger ernst erscheinen lassen, sondern weil sie auch Ausdrücke von Gefühlen in Briefen erlauben, die sonst nur schwer mitzutransportieren waren.

Das geringe Hierarchiegefälle, die Ungezwungenheit, die Schnelligkeit des E-Mail-Wechsels und die Offenheit gegenüber allen Bürgern mit Anschluss machen das neue Medium Internet so interessant. Jeder hat die Chance mit jedem zu kommunizieren unter Einhaltung einer gewissen sogenannten „Nettiquette“. Dabei sollen diskriminierende, rassistische, sexistische, ehrabschneidende, beleidigende, und gesetzeswidrige Ausrücke vermieden werden, denn eine wirklich staatliche Kontrolle, die beschützend und aktiv eingreift, gibt es bis dato nicht. Man soll sich selbst kontrollieren, das ist die Devise.2

3.) Auswertung und Besprechung des Artikels


Der Stil und die Form der brieflichen Kommunikation hat sich im Laufe der Zeit stark geändert. Jedoch war die niedergeschriebene und transportierbare Nachricht stets als Teil einer Kultur zu sehen. Kultur und Kommunikation stehen somit in einem unmittelbaren Naheverhältnis. Funde alter Briefe schaffen Einblicke in die Situationen der damaligen Gesellschaft und können uns die damaligen Verhältnisse vor Augen führen. Welchen Arbeiten wurde nachgegangen? Von wem stammen die Briefe? Waren nur Adelige gebildet? Wer konnte lesen und schreiben? Wer hatte das Geld um Briefe schreiben zu können? Wie war die Bildung zur damaligen Zeit? Welche Werte und Vorstellungen gab es? All das und viel mehr wird durch Briefe kommuniziert.

Für die Medienpädagogik ist in diesem Rahmen die Bildung sehr wichtig, denn diese ist eine implizite Größe für Medienkultur und somit auch für Medienkommunikation. Die Bildung gibt Aufschluss über diejenigen, welche die Macht hatten um Wissen zu verbreiten. Bildung stärkt die Menschen. Sie macht die Bevölkerung fähig, sich auszudrücken, zu kommunizieren, was sie wollen, was sie nicht wollen, was sie stört, wogegen sie sich auflehnen und so weiter.

Dies wird sich aber durch das neue Medium nicht ändern. Vielleicht deshalb, weil sich heutzutage all diejenigen, die einen Internetzugang haben, auch verständigen können, vielleicht aber auch weil gerade in der heutigen Zeit und in diesem Medium genügend Platz zur Meinungsäußerung, zu Meinungsbildung, zur Vergemeinschaftung und Entgemeinschaftung von Unterschieden und so weiter Platz ist und weiterhin Platz bleiben wird. Das Internet bietet Platz um die Unterschiede zwischen den Kulturen zu vergemeinschaften um eine Differenzierung vornehmen zu können und somit bedeutet es, dass auch dieses Medium ein Teil der Kommunikation ist.

Durch die neuen Möglichkeiten zu kommunizieren, ja sogar die Möglichkeit weltweite Kontakte ohne viel Aufwand aufbauen und halten zu können, die unendliche Anzahl an Kulturen, die sich austauschen, einander nähern und dann wieder voneinander distanzieren können, ist unbegrenzt. Daher bildet das Internet eines von vielen Standbeinen unserer Kultur und somit unserer Gesellschaft und damit auch unserer Kommunikation.

Die Umgebung der Gesellschaft und deren Kultur spiegelt sich in den meisten Briefen wider. Erst das gleichseitige Dreieck zwischen Kultur, Gesellschaft und Kommunikation lässt erkennen, dass die Briefkultur –egal in welchem Rahmen und durch welches Medium auch immer publiziert – ein wichtiger Bestandteil ist. Jedoch muss aber auch klar gesagt werden, dass es an der Zeit für neue Gesetze ist. Kinder und Jugendliche, die ungebremsten Zugriff haben, können schwer vor dem „Schutz“ des Internets bewahrt werden. Dies ist aber eine wichtige Aufgabe. Kann man denn, speziell bei Kindern und Jugendlichen, einen so lockere Handhabung haben? Ist es denn nicht die staatliche Pflicht, neue Medien zu kontrollieren und die jungen Bürger zu beschützen?

Dieses neue Medium Internet wirft viele Fragen auf, die auch durch die Medienpädagogik beantwortet werden können, soll(t)en und vielleicht sogar müssen.

Der Artikel selbst ist kompliziert aufgebaut. Unzählige Zitate von vielen, teils unbekannten Autoren, machen gemeinsam mit der verstreut eingeworfenen Geschichte, denn das Lesen selbst ist nicht das Problem.

Allerdings ist der Text, auch wenn er verhältnismäßig „jung“ ist, schlicht und einfach veraltet. Das Internet ist ein Medium, das sich rasend verändert. Dadurch wird die zeitdeckende Forschung sehr schwer. Sobald die Fachliteratur (sowohl Bücher, als auch Artikel und ähnliches) herausgegeben wird, ist der nächste Schritt in der Entwicklung bereits getan und die „neuesten“ Forschungsergebnisse sind bereits bei der Veröffentlichung veraltet. Dabei kann man aber dem Autoren keine Schuld zuweisen.



Entscheidend ist für mich persönlich die Überlegung der Weiterentwicklung. Diese muss jedoch offen bleiben, aber die nächsten Jahre werden vielleicht einen weiteren Fortschritt bringen.

4.) Bibliographie


Hess-Lüttich: E-Epistolographie: Briefkultur im Medienwandel, In: Andreas Hepp, Rainer Winter (Hg.) (1999): Kultur - Medien - Macht. Cultural Studies und Medienanalyse, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, S. 273-294
Aufgrund der Einfachheit des Textes wurden von mir keine weiterführende Literatur ausgewählt. Es wäre aber jede Brief-Sammlung zu empfehlen, da diese unter der oben beschriebenen Kriterien und mit Hilfe der Vorlesung „Medienpädagogik: Medienbildung, Medienkompetenz, Medienkultur“ Thomas A. Bauers an der Universität Wien zu analysieren.

5.) Schlagwörter


Briefkultur, E-Mail, „Vergemeinschaftung“, „Entgemeinschaftung“, Bildung, Bildung stärkt die Menschen, Kultur+Gesellschaft+Kommunikation


1 Nikisch: Der Brief und andere Textsorten im Grenzbereich der Literatur, In: Arnold, H.L.; Detering H. (Hrsg.), Grundzüge der Literaturwissenschaft, München, zitiert nach: Hess-Lüttich: E-Epistolographie: Briefkultur im Medienwandel, In: Andreas Hepp, Rainer Winter (Hg.) (1999): Kultur - Medien - Macht. Cultural Studies und Medienanalyse, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, S.273

2 vgl. Hess-Lüttich: E-Epistolographie: Briefkultur im Medienwandel, In: Andreas Hepp, Rainer Winter (Hg.) (1999): Kultur - Medien - Macht. Cultural Studies und Medienanalyse, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, S. 273-294




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